Yamaha Clavinova CLP 300 (1994) Kaufentscheidung - ?

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yuliia
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Hallo zusammen,


ich habe beschlossen, mir ein E-Piano zu kaufen, und bin im Internet auf ein Yamaha Clavinova CPL 300 (Baujahr 1994) in sehr gutem Zustand für 300 € gestoßen.


Ich spiele Klavier auf einem guten Niveau (8 Jahre Musikschule), hatte dann eine 4-jährige Pause, in der ich nur selten gespielt habe, und möchte nun wieder regelmäßig üben.


Laut Anleitung hat das Clavinova 16-fache Polyphonie, was für den Anfang wohl ausreichen sollte( bis ich wieder auf dem Niveau aus der Schule bin (4 Jahre Pause ist ja nicht wenig))


Meine Frage: Lohnt es sich, so ein altes E-Piano zu kaufen?


  • Spielen noch viele Leute auf solchen Modellen?
  • Wie anfällig sind sie für Defekte?
  • Kann die Elektronik irgendwann einfach ausfallen, auch wenn aktuell alles funktioniert ?(laut Verkäufer funktioniert das e-piano einwandfrei und ich kann es vor dem Kauf testen)

Ich habe den Verdacht, dass es sehr gut klingt – schließlich hat es damals 1.500–2.000 € gekostet, und die Testvideos auf YouTube klingen überzeugend. Andererseits bleibt die Sorge, dass ältere Elektronik plötzlich Probleme macht.


Was sagt eure Erfahrung oder Intuition: Gute Qualität + positive Reviews + idealer Zustand vs. Risiko alter Elektronik?


Danke im Voraus für eure Meinungen!
 
Ich würde behaupten: Nach spätestens zwei bis drei Wochen hast du die Nase voll davon. Es mag ja sein, dass das Instrument technisch einwandfrei ist von dem Niveau aus gesehen, das zur Zeit der Entwicklung lag. Aber über 30 Jahre alt geht dann doch mehr in Richtung Museumsstück - da sind so viele Sache zwischenzeitlich passiert.

Es geht nicht nur um alte Elektronik - mit den Sounds meines ersten Yamaha-Digitalpianos (halb so alt wie dein "Schnapper") bin ich inzwischen genauso wenig zufrieden wie mit der Tastatur. 300 € sind aus meiner Sicht deutlich zuviel dafür - ich sage neuerdings gern: Außer, du brauchst im Flur eine hübsche Ablage für eine Blumenvase.

Ich hoffe nicht, dass viele Leute sich noch die Mühe machen müssen mit solchen Instrumenten. Es fehlt zuviel darin. Und je nachdem, wie die Polyphonie gerechnet wird, kannst du nicht einmal alle 10 Finger gleichzeitig verwenden (falls für einen Stereo-Flügel-Klang 2 Klangkanäle benötigt werden), geschweige denn einige Töne mit dem Sustain-Pedal weiterklingen lassen.

Hier auf dem Musiker-Board kannst du lesen, dass jemandem vor knapp 20 Jahren ein CLP300 für 100 EUR angeboten wurde - das dürfte damals günstig gewesen sein.
 
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Kann die Elektronik irgendwann einfach ausfallen, auch wenn aktuell alles funktioniert ?
Ja klar. Alle technischen Geräte können kaputt gehen.

Habe auch eine alte Clavinova. Habe ich vor ca. 20 Jahren gebraucht gekauft. Dürfte jetzt auch so 25 jahre alt sein. Bisher 0,0 Probleme. Sehr robust.

Die Teile sind gut, aber die Technik ist halt mittlerweile schon weit fortgeschritten bei den neuen Geräten... .
Ansonsten hat @FZiegler ja schon alles dazu gesagt.
 
Ich würde mir das auch nicht kaufen, aber wenn es so um die 50...100 Euro ist und alles noch funktioniert, ist das Risiko überschaubar. Wir kennen ja Dein Budget nicht.

ABER: Heutige Geräte haben eine bis auf die ganz billigen eine bessere Tastatur, bessere Sounds und meistens bessere Features.

Wenn, dann spiel auf jeden Fall mal ein paar aktuelle E-Pianos in einem Laden an und vergleiche.
 
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CPL-300?
Oder CLP-300?

Ich kenne nur 'CLP-300' und das ist noch älter, siehe hier:

Und ich kenne das Gerät, das habe ich mir damals mal zugelegt.
Und ... nein, für damals toll (mein Aufstieg von einem 8-Stimmigen 61-Tasten Keyboard), aber objektiv, nein, das würde ich keinem empfehlen. Ich würde mir das auch nicht für 50€ hinstellen.
Man hört - wenn man genau hinhört! - Samplesprünge und unnatürlichen Nachklang, die 16 Stimmen raichen auch nicht so wirklich.

Grüße
Omega Minus
 
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Laut Anleitung hat das Clavinova 16-fache Polyphonie, was für den Anfang wohl ausreichen sollte
Nein, dann sterben Töne bei Pedalgebrauch ab. Das Minimum sollte 64-fach sein, solide im Einstiegsbereich wäre 128-fache Polyphonie, ab der Mittelklasse gibt es meist das Doppelte bei (Einzeltasten-)Sampling als Klangerzeugung und unendliche Polyphonie bei Physical Modeling Klangerzeugung.

Meine Frage: Lohnt es sich, so ein altes E-Piano zu kaufen?
Wenn es regelmäßig bespielt wurde, müsste man prüfen, ob die Mechanik noch präzise anschlägt. Es gibt an der Stelle aber auch elektronisches Versagen der Tastenkontakte. Eine 30 Jahre alte Elektronik wie im CLP300 kann noch lange halten oder auch jederzeit kaputtgehen, z.B. durch ausgelaufene Elektrolytkondensatoren.

Tatsächlich haben selbst aktuelle Einsteigermodelle oft eine bessere Mechanik und auch einen besseren Klang. Nachdem vor 30 Jahren elektronischer Speicher noch sehr teuer war, wurde damit gegeizt. Das ging auf Kosten der Sampling-Qualität und der Dynamic Layer, die man für ausdrucksstarkes Spielen braucht.

Der damalige Neupreis sagt nichts über die technische Entwicklung, die allein in den letzten 10 Jahren gewaltig war.
Nachdem Du dich mit Portables anfreunden kannst (so heißt die kompakte Bauform), könntest Du zum Vergleich folgende Instrumente im Laden anspielen:
Einsteigerinstrumente Roland FP30X, Kawai ES120
(Gute) Mittelklasse Kawai ES920, Roland FP90X, Yamaha P525
Zur Einordnung, auf dem "Einsteigerinstrument" FP30 habe ich einmal den ehemaligen Kammermusik-Prof der Muikhochschule meiner Heimatgemeinde im privaten Kreis musizieren gesehen, es war tatsächlich sein eigenes Digitalpiano.
Die sog. Mittelklasse genügt auch einer Reihe von Berufsmusikern und engagierten Amateuren, sowohl hier im Board wie auf YT.

Solltest Du eine "klavierähnliche" Bauform bevorzugen, könntest Du z.B. folgende Instrumente ausprobieren:
oder die gleiche Hammermechanik mit weissen Kunststofftasten und leider auch einfacherem Wiedergabesystem.
Wie der Begriff Mittelklasse schon andeutet, geht es preislich noch ein gutes Stück nach oben, durchaus mit einem Gegenwert in Form von noch besseren Hammermechaniken und noch aufwendigeren Wiedergabesystemen.

Was ich auf YT zum CLP300 fand, das waren eine ernüchternde Demonstration und eine Händler-Demo, bei der ich die zu hörende Klangquelle bezweifle.
Eine realistische Darbietung offenbart, dass die Klangerzeugung von damals nur einen obertonarmen Klang erzeugen kann, dem Details wie diverse Resonanzen für einen raumfüllenden, tiefen Ton fehlen, der z.B. in YT Videos von Jusim Park oder David Henry zu hören ist.
Zum Yamaha P525, Kawai ES920 und Roland FP90X informiert u.a. Stu Harrison auf dem Kanal eines kanadischen Musikhauses.
Yamaha P525 vs Roland FP90X
Yamaha P525 vs Kawai ES920

Gruß Claus
 
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Viel zu alt...
 

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