XR18 - welches Reverb für Snare / Cajon?

chris_kah
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Hallo Behringer XR18 User (bzw. X32 - Serie User, die ja die gleiche Palette zur Verfügung haben),

da ich ungewohnterweise jetzt den Luxus von 4 Effektgeräten (statt bisher 1 Hall für alles) habe, würde ich gerne dem Snare Sound des Cajon (+ Congas) einen dedizierten Hall verpassen, um den Sound etwas aufzumotzen, sprich etwas größer erscheinen zu lassen.

Zu viel darf es ja nicht sein, sonst vermatscht alles. Mit Ambience habe ich schon nette Ergebnisse erzielt, aber eventuell gibt es noch was besser geeignetes.

Ich nehme Cajon mit Grenzfläche innen und mit Kleinnmembraner von vorne ab. Dazwischen habe ich mir eine Frequenzweiche gebastelt (100-120 Hz Übergang, ich evaluiere gerade noch den besten Übergangspunkt). Damit habe ich eine gute Kontrolle über den tiefen Wumms einerseits und Attack und Geraschelandererseits. Cajon wird teilweise mit Brushes oder zusätzlich mit Finger Shots gespielt.

Musikstil ist Latin, Jazz, Pop, also weniger basslastige Musik, dafür percussiv.

Habt ihr einen persönlichen Lieblingseffekt (mit Parametern), mit dem ihr Snare/Cajon aufhübscht?
Bei der Menge allein an Hallgeräten mit all ihren Variationsmöglcihkeiten würde mir der ein oder ander Startpunkt für meine Experimente viel Zeit und Frust sparen.

Ich freue mich auf Inputs :)

Gruß
Christoph
 
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Hallo Christoph,

bei der Snare wird gerne ein Gated Reverb eingesetzt. Einfach ausgedrückt also ein Hall, welcher nach kurzer Zeit abgeschnitten wird.

20160602_231911.jpg


Gruß Jürgen
 
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Cajon hatte ich schon länger nicht mehr im Programm. Daher poste ich hier mal ein zwei Beispiele von Snare/Drum Reverb Settings, die ich so üblicherweise verwende

Jazz /Natursound
Ganz gern "Rich Plate Reverb". Predelay so zwischen 20-30 ms um etwas Slapbackartiges zu erhalten. Decay 1,20-170 s je nach Nummer. Decay und Predelay ändern sich je nach Tempo. Size so um die 20 herum, Damp nach gusto, Diff eher um die 30% der Rest bleibt meist auf Default. Etwas dezenter gehts auch mit dem Chamber Reverb.

Rock
Neben Variationen vom obigen Setup nehme ich da ganz gerne den Vintage Room, etwas mehr Predelay, je nach Tempo, auch Decay wird dann etwas länger gewählt. Size um die 70, Density eher hoch. HiCut max 4kHz. Mit dem ER kann man recht gut den Punch des Halls steuern.


Gated Hall ist schon etwas speziell und wurde ja meist auch als Teppichersatz bei streng eingestellten Snare-Gates (auso Signal Gates) verwendet. Da war der Natursnare Sound meist nur Trigger für den Geated Reverb. Ich verwende den ab und zu bei so Retro-80 Zeug (Stichword Phill-Collins-Gedächtins-Reverb) aber auch dan nicht zu oft, da er sich m.M.n. schnell abnutzt.
 
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Ich nehm für Drumsounds und auch Cajon gerne mal die Quantec Emulation. Schön kurz, ca 0.6-0.8s
 
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Gated Hall ist schon etwas speziell und wurde ja meist auch als Teppichersatz bei streng eingestellten Snare-Gates (auso Signal Gates) verwendet. Da war der Natursnare Sound meist nur Trigger für den Geated Reverb. Ich verwende den ab und zu bei so Retro-80 Zeug (Stichword Phill-Collins-Gedächtins-Reverb) aber auch dan nicht zu oft, da er sich m.M.n. schnell abnutzt.

Ja, aber:

"Unabhängig vom übertriebenen Einsatz der 80er Jahre kann jedoch ein Gated Reverb ein überaus nützlicher Trick in Eurem Arsenal sein. Doch wozu? Ist ein Mix schon ziemlich vollgestopft so kann ein Reverb mit langer Hallfahne diesen schnell verwaschen. Als erstes würde man hier versuchen den Decay des Halls zu kürzen, damit die Hallfahne nicht die nächste Note überdeckt. Das Problem ist, dass dadurch die Klangfarbe des ursprünglichen Reverbs beeinträchtigt wird. Was also tun? Wir schalten ein Gate auf um die Hallfahne gezielt im richtigen Augenblick abzuschneiden."
Quelle: http://de.audiofanzine.com/einstiegsratgeber/artikel/leitartikel/gated-reverb.html

Homöopathisch eingesetzt...

Gruß Jürgen
 
Danke euch für die vielen Anregungen!

Jetzt muss ich das mal durchprobieren. Dank virtuellem Soundcheck (da habe ich sogar eine Spur meines Percussionisten hier rumliegen -er hat ein Cajon mit Schnarrsaiten, meins hat einen Snare Teppich) kann ich in den nächsten Tagen mal durchtesten. Ich muss nur noch mein Cajon aufnehmen, und das geht heute Abend leider nicht mehr ;)

Ich werde dann meine Lieblingssettings per Screen Shot posten.

Beim Gated Reverb scheinen sich ja die Geister zu scheiden - aber ausprobieren werde ich das trotzdem mal.

Cajon sollte aber noch nach Cajon klingen. Ich hatte mal eine Darbietung gesehen, da ging der Drummer für einige Stücke ans Cajon. Nur klangen Cajon und Schlagzeug quasi gleich. Der Tontechniker hatte Drumset und Cajon so sehr bearbeitet, dass die quasi nur noch Trigger für seine Klangformung waren. Schade, Chance verpasst.

Gruß
Christoph
 
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Ich hatte wenig Zeit, mein Cajon zu Testzwecken aufzunehmen, da das abends nicht geht (Kinder schlafen). Letztes Wochenende konnte ich mal nachmittags Krach machen.
Mit meinen Aufnahmen (in Loop abgespielt) konnte ich dann meine Tests machen. (Die Effekte zum Vergleich alle angemacht und dann nur einen angehört, die anderen per Mute ausgeschaltet).

Hier der Zwischenbericht:

Die Tipps waren insgesamt eine sehr gute Ausgangsbasis.
"Plate Reverb", "Vintage Room" und mein bisher genutztes "Ambience" haben brauchbare Einstellungen gebracht. Insbesondere die Predelay Variation fand ich interessant.
Vintage Room nutze ich auch für Gesang.

Das Gated Delay geht gar nicht beim Cajon mit Schnarrsaiten. Aber bei meinem mit Snare-Teppich (bessere Trennung Bass<->Snare) entsprechend gespielt gibt es tatsächlich Anwendungen, wo man damit arbeiten könnte.

Bei allen Effekten darf man aber nicht zuviel zumischen, sonst wird es schnell undurchsichtig und matschig. Ich habe ja beim Test erst einmal kräftig Hallanteil draufgegeben, um den Effekt und die Unterschiede besser wahrnehmen zu können. Dann habe ich reduziert. Und wenn man weit genug reduziert, dann werden die Unterschiede auch immer unerheblicher, was es letztendlich wieder einfacher macht.

Gruß
Christoph

P.S. beim Durchlesen fiel mir auf, dass ich im Eingangspost von einer Frequenzweiche gesprochen habe. Die habe ich mit dem Kanal EQ des XR18 realisiert. Vor allem der durchstimmbare Low Cut = Hochpass lässt noch alle 4 EQ - Bänder für die Formung des Snare-Anteils übrig. Beim Bass (Grenzfläche) wähle ich einen Bereich von 35 Hz - 100Hz (manchmal bis 120 Hz) und behalte mir ein Band für eine Resonanz, die ich betonen will. Mit der Resonanz kann man den Charakter von "tief und knackig" nach "dröhnig-wummrig" beeinflussen.
 
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