XLR-MuteBox bauen, brauche Tipps für Einkaufsliste und LED-Stromversorgung

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Hallo,

ich hoffe, mein Thema ist hier richtig aufgehoben, falls nein, bitte ich um Schiebung in den passenden Bereich :redface:

Also, ich möchte mir eine XLR-MuteBox für P48-Mikros bauen, und zwar nach DIESEM Schaltplan. Die Box soll zwischen Mikrofon und Preamp am Mischpult stecken. Ich hab noch nie weichgelötet, hab von Elektr(on)ik wenig bis keine Ahnung und bin zwar handwerklich durchaus versiert und lernfähig, aber in dem Bereich gänzlich unerfahren. Löten kann ich schon, allerdings eher im Bereich um 700°C... :)

Also, zu meinem Projekt hab ich folgende Fragen:

1. ist meine Einkaufsliste für die rein passive Version (d.h. ohne LED) in Ordnung? (siehe Anhang, nicht wundern wegen Stückzahlen, ich brauche die Box dreimal!)
2. könnte man eine Spannungsversorgung für die LED-Variante (weiter unten im Link) statt 9V-Block auch über die Phantomspeisung realisieren? Meine Mikros bzw. deren Ausgangsstufen brauchen 9-52V Spannung, sind daher also nicht zwingend auf 48V angewiesen. Was die Stromstärke angeht - keine Ahnung. Oder ist das Vorhaben Quark und man sollte in jedem Fall eine Batterie einplanen?
3. passt der Schaltplan so überhaupt oder sind da Fehler drin? Die gehen von 150 Ohm Ausgangsimpedanz aus, meine Mikros haben 800 Ohm. Macht das was? Muss man entsprechend größere Widerstände wählen?

Danke schonmal im Voraus für's an-die-Hand-nehmen :redface:

Grüße,
shib
 
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Hallo shib,

1.) Du hast in deiner Einkaufsliste polare Elkos, dass bedeutet, die Polung muss beachtet werden, sonst können sie zerstört werden. Bei Audiosignalen handelt es sich aber um Wechselspannung, du brauchst daher bipolare Elkos, die du in beide Richtungen (beliebig) polen kannst. Dann sollte auch die Phantomspannung kein Problem für die eigentliche Schaltung (ohne LED) darstellen, sofern du 63V-Typen (nicht 6.3V, wie im Schaltplan) verwendest (ich würde hier immer für den größten möglichen Wert (52V) bauen, auch wenn du sonst nur mit 9V arbeitest).

3.) Der Schaltplan ist so in meinen Augen sinnvoll, auch mit der LED Ergänzung wie sie auf der verlinkten Webseite gezeigt ist.

2.) + 3.) Wie sich das mit den Impedanzen verhält, und ob du die LED über die Phantomspannung versorgen kannst, kann ich dir leider nicht sicher beantworten.

LG :)
 
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1) Polare Elkos sind i.O., denn an dem Elko treten nie nennenswerte Spannungen auf. Die Phantomspannung liegt nie am Elko an, denn sonst würde das auch krachen wie sonstwas. Auch so muss man mit etwas Knacksen rechnen, aber gering. Auch die Spannungsfestigkeit ist egal, vielleicht 25V Typ
2) Theoretisch kann man eine LED über die Phantomspannung versorgen. Aber nur eine low-current LED mit (bei 48V Phantom) zwei mal 47kOhm Vorwiderstand von Pin2 und Pin3 zur Led und von da die LED nach Masse. Haken: je nach dem welcher Kontakt in dem Schalter zuerst schließt, kracht das u.U. gewaltig im Mic-Kanal!!! Daher würde ich da sehr von abraten. Mit einem 9V Block, einer low-power LED und 3,7kOhm Vorwiderstand leuchtet eine solche LED 200 Stunden. Das sollte es doch tun, oder?
3) Das passt mit dem 800 Ohm Mic!

Viel Spaß beim löten. Ist halb so wild, nur nicht mit der Temperatur zu hoch, sonst ist das Flussmittel zu schnell weg. 300°C reichen völlig! Das Flussmittel ist in dem Löätdraht in der Mitte eingeschlossen.
 
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Polare Elkos sind i.O., denn an dem Elko treten nie nennenswerte Spannungen auf. Die Phantomspannung liegt nie am Elko an, [...]
Ich hatte die Phantomspannung zwischen Pin 2 + 3 vermutet. Deiner Aussage nach scheint das ja nicht der Fall zu sein. Die Crown-Webseite sagt zur Polarität des Elkos folgendes:

Pin 2 might be positive relative to pin 3, or vice versa. So the capacitors should be non-polarized. To create the 1000 uF capacitor, you could use two 470 uF polarized capacitors in parallel, wired in opposite polarity.

LG :)
 
Ich hatte die Phantomspannung zwischen Pin 2 + 3 vermutet. Deiner Aussage nach scheint das ja nicht der Fall zu sein.
Die Phantomspeisung liegt mit dem Pluspol an Pin 2 und Pin 3.
Theoretisch sollte die Spannung zwischen Pin 2 und 3 also Null Volt sein.
Minuspol/Masse ist die Abschirmung/Pin 1.
 
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Also, ja die Phantomspeisung liegt so an wie Böhmorgler das sagt.
Das Problem wenn man sie belasten wollte ist, dass man eben keine Spannung zwischen den Pins 2 und 3 erzeugt. Daher müsste man beide Pins auf 0,001% mit dem gleichen Strom belasten, sonst knackt es...

Zu sonstigen Spannungen zwischen Pin 2 und 3:
Vorverstärker haben keinen 'perfekten' Eingang. Sie haben eine Eingangsoffsetspannung und einen Leckstrom. Der Leckstrom (bis zu 100nA) mal die 800 Ohm vom Micro machen 800µV, Offsetspannung so eines Vorverstärkers ist ca. 1-4mV. Diese 5 mV liegen da an und reichen, um erhebliche Knackser zu verursachen (Empfindlichkeit eines dyn. Micros 0,5mV/Pa, 1 Pa entspricht 94dB-SPL, also entsprechen 5mV 114dB-SPL am Micro -> heftiger Knackser).

Aber diese 5mV, positiv oder negativ, jucken keinen polaren Elko. Elkos haben eine 'Isolierschicht' (Oxid), die sich elektrolytisch durch eine richtig gepolte Spannung formiert, und sich eben bei negativer Spannung wieder abbaut. Aber damit sich dieser chemische Vorgang abspielt, braucht man mehr als mV, das geht irgendwo bei 1-5V los. Diese Oxidschicht verhält sich wie eine Diode (ist halbleitend), wie bei einer Diode fließt bei ein paar mV kein Strom, bei höheren Spannungen steigt der Strom exponentiell an.

Insofern reicht ein polarer Elko völlig aus.
 
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Vielen Dank euch dreien! Dann werd ich mal shoppen gehen und mir so ein Ding zusammenlöten. Werde berichten... :)
 
So, ich hab mir heute mal so ne Box (ohne LED) zusammengelötet - funktioniert auf Anhieb. Ein ganz leiser Knackser ist zu hören, aber das ist total vernachlässigbar. Ich hab blöderweise ein viel zu kleines Gehäuse genommen (Anfängerfehler wohl :)) sodass sich die Bauteile jetzt ganz schön drängeln da drin...hab die Lötstellen so gut wie möglich isoliert, mal sehen ob/wie lange es hält. Ansonsten bau ichs in ein größeres ein und pack dann direkt noch die 9V-Batterie mit rein...

Danke nochmals!
 
Altes Prinzip:
Kaum macht man's richtig, schon geht's;)

Freut mich, danke für's Feedback!
 
Der Spruch ist gut ;)

Doch noch ne Frage: hab mir jetzt in den Kopf gesetzt, die erste MuteBox als Panikschalter für die Signalsumme von meinem Submixer zu nehmen und drei neue Muteboxen mit größerem Gehäuse, LED und Batterie zu bauen. Dazu zwei Fragen (man verzeihe mir wieder mein Elektronik-Nichtwissen):

1. einen 3,7kOhm-Widerstand für die LED hab ich im Musikding-Onlineshop nicht gefunden. Tuts auch einer mit 3,6kOhm oder 3,9? Oder muss ich mir den Widerstand irgendwie aus zwei/drei anderen kombinieren (in Reihe schalten)? Oder muss ich die drei Widerstände bei Reichelt ordern?
2. In dem Schaltplan steht ja ein 1000uF-Kondensator, ich hab da ja jetzt einfach nen polaren Elko mit 1000uF genommen und das funktioniert wohl auch. Die von Crownaudio reden jetzt von zwei parallel und gegeneinander geschalteten polaren 470uF-Kondensatoren. Hat das irgendwelche Vorteile bzw. sollte ich das für meine MuteBox 2.0 so machen, oder kann ich mir das sparen und alles wie bisher machen? Ein winziges Knacksen ist wie gesagt noch da, kann das an dem einzelnen polaren Kondensator liegen, oder eher nicht?

Danke, und viele Grüße!
 
zu 1. LED wird minimal heller oder dunkler
zu 2. kein nennenswerter Effekt...
Ohne Knackser sowas hin zu bekommen ist nicht so leicht...
 
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So, zwei der drei sind fertig und tun was sie sollen...

Im Nachhinein wärs schlauer gewesen, die Anschlüsse alle hinten dran zu machen...naja, nu is' zu spät, und nochmal bauen ist mir auch zu blöd...

Danke nochmals! :)
 

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