Interessante Thematik!
Und wie so oft ist das Problem ambivalent und bin da etwas gespaltener Meinung.
Grundsätzlich finde ich das Angebot toll! Und ich habe eine Mehrfachbestellung mit kostenloser Rücksendeoption auch schon einmal genutzt. Da ging´s um eine Akustik-Gitarre, die kleiner als eine Dreadnought sein sollte und nicht "hautfarben" (mag ich nicht so...
) sein durfte. Übrig blieben da für mich die
D`Angelico Gramercy und die
Guild Westerly OM 140CE. Und diese beiden habe ich mir dann halt vom T. mal nach Hause schicken lassen. Habe sogar vorher noch da angerufen, ob das so okay wäre...
Die beiden Gitarren zu Hause in Ruhe, ohne Zeitdruck und Beobachtung ausgiebig testen zu können war einfach klasse! War jedenfalls eine super Erfahrung!
Davor hatte mal ein Händler in Salzkotten eine semiakustische
D`Angelico EX-DC im (Super-) Angebot. Die kannte ich nicht, gefiel mir aber optisch erstmal suuuper. Angetestet hatte zuvor Modelle von Guild, Gretsch und Hagström. Die Kaufwahrscheinlichkeit lag meiner Einschätzung bei weniger als 50% - daher habe ich das Händlerangebot der kostenfreien Zusendung mit kostenloser Rücksendeoption
nicht genutzt. Da hatte ich so was wie ´ne moralische Hemmschwelle. Bin stattdesssen selbst hingefahren - und hab´ sie gekauft
!
Letztes WE stand ein Gitarrenkauf für meine Tochter an. Zur Auswahl standen knapp 10 verschiedene Typen und Modelle. Klar, mit ein bißchen Selektionsaufwand hätte man das auf 6 Modelle runterbrechen können, und auch die 5-6 Tausend Euro Vorkasse wären jetzt nicht soooo das Problem gewesen. Aber wir haben´s
nicht gemacht! (Gottseidank, weil´s letztendlich ´ne völlig andere Gitarre wurde
). Fünf Retouren wollte ich selbst dem T. nicht zumuten. Vielleicht lag´s auch daran, dass ich selbst immer selbständig war und ein Gewerbe hatte und da etwas nach dem kant´schen Kategorischen Imperativ vorgegangen bin
. Auißerdem gibt´s ja auch noch das Phänomen des s.g. Einkauferlebnisses und des "mal-mit-seiner-Tochter-mal-was-zusammen-machen´s".....
Besonders verwerflich finde ich allerdings das bewußte Ausnutzen eines solchen Angebotes. Sei es von dummen Assi-Hühnern, die sich übers WE Partyklamotten schicken lassen, diese montags wieder zurückschicken und dann in Netzwerken posten, wie smart sie mal wieder an tolle Klamotten gekommen sind. Oder, wenn´s das wirklich geben sollte, dass sich jemand Bühnenequipment auf diese Weise besorgt, na, die könnte ich wirklich in den Allerwertesten treten - aber mit Anlauf!
Ich betreibe u.a. übrigens selber einer EBAY-Shop - und biete
keinen kostenlosen Rückversand bei Nichtgefallen an! Weil´s erstens die Marge einfach nicht hergibt und ich zweitens auch immer eine Art
Risikoteilung zwischen Verkäufer und Käufer okay finde. Die 1. Versandkosten verbleiben ja eh beim Händler bzw. Verkäufer.... Dazu kommen ggf. Säuberungsarbeiten, Neuverpacken etc.
Fazit: grundsätzlich würde ich als Kunde schon die Portokosten für Rücksendungen (bei Nichtgefallen) übernehmen. Und vielleicht hält man sich bei dieser Regelung die Abzocke-Schpackos tatsächlich etwas vom Leibe - zum Wohl aller anderen! Wenn kostenlose Retoure, dann ist das ein tolles Händlerangebot, das man jedoch verantwortungsvoll, mit Respekt, Anstand und etwas gedanklicher Vorarbeit durchaus nutzen kann und darf.
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Mich würde mal interessieren:
Fallen die Rücksendekosten eigentlich überhaupt ins Gewicht?
Ein Großkunde wie Thomann hat ja bestimmt Sonderkonditionen oder zahlt evtl. eine Pauschale.
Thomann zahlt ja ganz bestimmt keine 6,99 Euro für eine 5-kg-Rücksendung.
Weiß da jemand was?
Ich zahle bei einem großen deutschen Logistik-Unternehmen für den Inlandversand bis 31kg genau 3,20 €
Da dürfte der T. noch gut drunter liegen....