opaaufkoka
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Nachfolgend finden sich Anleitung und entsprechende Definitionen zur effektiven Nutzung von harmoniefremden Tonmaterial.
Ich empfehle zum Einstieg in die Materie Einstimmigkeit zu nutzen, später erst mit Zwei- oder Mehrstimmigkeit zu arbeiten.
Noten- & Hörbeispiele sind als Anhänge vorhanden.
Die hier angesprochenen Themen sollten für jedermann von Nutzen sein. Vorallem für angehende Verfasser von Melodien oder Soli, die Probleme mit der Harmonisierung haben, wird dies Hilfreich sein.
1. Durchgangsnoten
Durchgangsnoten verbinden schrittweise, auf leichter Zeit zwei unterschiedliche harmonieeigene Noten.
Zur Erinnerung: ein "Schritt" ist immer eine Sekunde. Jedes größere Intervall bezeichnet man als "Sprung". Als harmonieeigen gelten alle in der Harmonie vorhandenen Noten. Zur Verbindung dieser harmonieeigenen Noten wird sich des restlichen Tonmaterials der entsprechenden Tonleiter bedient.
Deutliche Beispiele sind im Anhang zu Durchgangsnoten vorhanden. "T" steht für Tonika, "Dom" für Dominante und "D" markiert die eingesetzten Durchgangsnoten.
Mit Klick auf die Notenzielen wird ein externer Link mit größerer Darstellung aller Notenbeispiele des Abschnitts geöffnet.
In A.1 ist eine einfache Melodie vorhanden in welcher nur harmonieeigene Töne genutzt werden. Welche entsprechenden Harmonien dies sind, ist den darüber stehenden Funktionsbezeichnungen oder den Noten zu entnehmen.
A.2 beinhaltet die gleiche Melodie wie A.1, jedoch ist sie mit Durchgangsnoten, wie gesagt mit "D" markiert, verziert worden.
Man bemerke, dass die Durchgangsnoten in jedem Fall die obig genannten Kriterien erfüllen.
B.1 & B.2 sind ähnlich, lediglich eine andere Melodie wurde verwendet. Bitte genau hinschauen. Man beachte vorallem, wie die eingesetzten Durchgangsnoten jeweils zum Ende des Taktes die aufeinander folgenden Harmonien verbinden, nicht immer nur eine Harmonie in sich. "S" stehts für "Subdominante", "Tp" für "Tonikaparallele", "7" für die Septime der Dominante.
Nach Herrn Diether de la Motte sind in der Subdominante die Sexte und in der Dominante die Septime "charakteristische Dissonanzen". Diese Töne darf man ruhig und gerne als harmonieeigen an den entsprechenden Stellen nutzen. Dadurch wird es letztendlich möglich, in der S und der D alles mithilfe von Durchgangsnoten miteinander zu verbinden.
Allerdings sieht das innerhalb der Tonika anders aus. Wer für die Tonika lediglich einen einfachen Dreiklang verwendet, der muss sich etwas beeilen, wenn er von der Tonikaquinte zum oktavierten Grundton kommen will.
https://soundcloud.com/hobbyhuperclaus/durchgangsnoten
2. Wechselnoten
Wechselnoten verbinden schrittweise, auf leichter Zeit zwei gleiche(!) harmonieeigene Noten.
Man will meinen, das sei nur ein kleiner Unterschied zur Durchgangsnote. Ist es auch, hat jedoch klanglich einen ganz anderen Effekt. Anstatt schrittweise zu einer anderen Note zu laufen, kehrt man zum Ausgangston zurück - prinzipiell das gleiche wie ein kurzer Triller.
Dazu zwei kurze Beispiele, die Wechselnoten erkennt man an der Markierung "W".
Mit Klick auf die Noten wird ein externer Link mit größerer Darstellung der Notenbeispiele des Abschnitts geöffnet.
https://soundcloud.com/hobbyhuperclaus/wechselnoten
3. Angesprungene Nebennoten
Nebennoten verbinden sprung(!)weise, auf leichter Zeit zwei gleiche oder unterschiedliche harmonieeigene Noten.
Ab hier fängt es an Spaß zu machen!
Will nicht großartig drumherum reden; Nebennoten sind für mich einfach ein Muss in jeder interessanten Melodie. Zu dem Zeitpunkt, als ich diese erlernte, hatte ich einen unglaublich großen "Ahaaaa!"-Effekt.
An sich würde ich sagen, dass man Nebennoten genau wie Durchgangsnoten verwenden kann - bis auf den besagten Unterschied, dass es sich hierbei um einen Sprung handelt!
Des Weiteren sollte man Nebennoten auch deutlich sparsamer als Durchgangsnoten einsetzen und es ist nicht zu vergessen, dass die Nebennote harmoniefremd ist.
Im Beispiel habe ich der Übersicht zugunsten nur Nebennoten "N" und die Funktionen markiert.
Mit Klick auf die Notenzeile wird wieder ein externer Link mit größerer Darstellung aller Notenbeispiele des Abschnitts geöffnet.
https://soundcloud.com/hobbyhuperclaus/nebennoten
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Zur Weiterbildung bezüglich obiger Themen empfehle ich die Werke von Diether de la Motte (Harmonielehre, Kontrapunkt & Melodie). Wer die Materie soweit verstanden hat, sollte sich vor eigenen Versuchen erstmal mit der Analyse bestehender Werke beschäftigen, wie etwa den einstimmigen Kompositionen von J.S. Bach. (bspw. seine Solo-Suiten) oder ähnliches - je nach Geschmack und Interesse.
Ansonsten: einfach am eigenen Instrument ausprobieren! --- Ein paar Arpeggios in Vierteln und dann mit harmoniefremden Noten auf den Achteln verbinden.
An sich ist die Nutzung sehr leicht, wenn man es einmal drin hat. Mir persönlich haben diese "Kleinigkeiten", immense kompositorische Möglichkeiten eröffnet. Vorallem aber lernt man hierdurch, harmoniefremde Noten zu benutzen ohne die eigentlich intendierte Harmonie zu gefährden.
Freu mich über jeden, dem ich eventuell helfen konnte.
Grüße!
Ich empfehle zum Einstieg in die Materie Einstimmigkeit zu nutzen, später erst mit Zwei- oder Mehrstimmigkeit zu arbeiten.
Noten- & Hörbeispiele sind als Anhänge vorhanden.
Die hier angesprochenen Themen sollten für jedermann von Nutzen sein. Vorallem für angehende Verfasser von Melodien oder Soli, die Probleme mit der Harmonisierung haben, wird dies Hilfreich sein.
1. Durchgangsnoten
Durchgangsnoten verbinden schrittweise, auf leichter Zeit zwei unterschiedliche harmonieeigene Noten.
Zur Erinnerung: ein "Schritt" ist immer eine Sekunde. Jedes größere Intervall bezeichnet man als "Sprung". Als harmonieeigen gelten alle in der Harmonie vorhandenen Noten. Zur Verbindung dieser harmonieeigenen Noten wird sich des restlichen Tonmaterials der entsprechenden Tonleiter bedient.
Deutliche Beispiele sind im Anhang zu Durchgangsnoten vorhanden. "T" steht für Tonika, "Dom" für Dominante und "D" markiert die eingesetzten Durchgangsnoten.
Mit Klick auf die Notenzielen wird ein externer Link mit größerer Darstellung aller Notenbeispiele des Abschnitts geöffnet.
In A.1 ist eine einfache Melodie vorhanden in welcher nur harmonieeigene Töne genutzt werden. Welche entsprechenden Harmonien dies sind, ist den darüber stehenden Funktionsbezeichnungen oder den Noten zu entnehmen.
A.2 beinhaltet die gleiche Melodie wie A.1, jedoch ist sie mit Durchgangsnoten, wie gesagt mit "D" markiert, verziert worden.
Man bemerke, dass die Durchgangsnoten in jedem Fall die obig genannten Kriterien erfüllen.
B.1 & B.2 sind ähnlich, lediglich eine andere Melodie wurde verwendet. Bitte genau hinschauen. Man beachte vorallem, wie die eingesetzten Durchgangsnoten jeweils zum Ende des Taktes die aufeinander folgenden Harmonien verbinden, nicht immer nur eine Harmonie in sich. "S" stehts für "Subdominante", "Tp" für "Tonikaparallele", "7" für die Septime der Dominante.
Nach Herrn Diether de la Motte sind in der Subdominante die Sexte und in der Dominante die Septime "charakteristische Dissonanzen". Diese Töne darf man ruhig und gerne als harmonieeigen an den entsprechenden Stellen nutzen. Dadurch wird es letztendlich möglich, in der S und der D alles mithilfe von Durchgangsnoten miteinander zu verbinden.
Allerdings sieht das innerhalb der Tonika anders aus. Wer für die Tonika lediglich einen einfachen Dreiklang verwendet, der muss sich etwas beeilen, wenn er von der Tonikaquinte zum oktavierten Grundton kommen will.
https://soundcloud.com/hobbyhuperclaus/durchgangsnoten
2. Wechselnoten
Wechselnoten verbinden schrittweise, auf leichter Zeit zwei gleiche(!) harmonieeigene Noten.
Man will meinen, das sei nur ein kleiner Unterschied zur Durchgangsnote. Ist es auch, hat jedoch klanglich einen ganz anderen Effekt. Anstatt schrittweise zu einer anderen Note zu laufen, kehrt man zum Ausgangston zurück - prinzipiell das gleiche wie ein kurzer Triller.
Dazu zwei kurze Beispiele, die Wechselnoten erkennt man an der Markierung "W".
Mit Klick auf die Noten wird ein externer Link mit größerer Darstellung der Notenbeispiele des Abschnitts geöffnet.
https://soundcloud.com/hobbyhuperclaus/wechselnoten
3. Angesprungene Nebennoten
Nebennoten verbinden sprung(!)weise, auf leichter Zeit zwei gleiche oder unterschiedliche harmonieeigene Noten.
Ab hier fängt es an Spaß zu machen!
Will nicht großartig drumherum reden; Nebennoten sind für mich einfach ein Muss in jeder interessanten Melodie. Zu dem Zeitpunkt, als ich diese erlernte, hatte ich einen unglaublich großen "Ahaaaa!"-Effekt.
An sich würde ich sagen, dass man Nebennoten genau wie Durchgangsnoten verwenden kann - bis auf den besagten Unterschied, dass es sich hierbei um einen Sprung handelt!
Des Weiteren sollte man Nebennoten auch deutlich sparsamer als Durchgangsnoten einsetzen und es ist nicht zu vergessen, dass die Nebennote harmoniefremd ist.
Im Beispiel habe ich der Übersicht zugunsten nur Nebennoten "N" und die Funktionen markiert.
Mit Klick auf die Notenzeile wird wieder ein externer Link mit größerer Darstellung aller Notenbeispiele des Abschnitts geöffnet.
https://soundcloud.com/hobbyhuperclaus/nebennoten
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Zur Weiterbildung bezüglich obiger Themen empfehle ich die Werke von Diether de la Motte (Harmonielehre, Kontrapunkt & Melodie). Wer die Materie soweit verstanden hat, sollte sich vor eigenen Versuchen erstmal mit der Analyse bestehender Werke beschäftigen, wie etwa den einstimmigen Kompositionen von J.S. Bach. (bspw. seine Solo-Suiten) oder ähnliches - je nach Geschmack und Interesse.
Ansonsten: einfach am eigenen Instrument ausprobieren! --- Ein paar Arpeggios in Vierteln und dann mit harmoniefremden Noten auf den Achteln verbinden.
An sich ist die Nutzung sehr leicht, wenn man es einmal drin hat. Mir persönlich haben diese "Kleinigkeiten", immense kompositorische Möglichkeiten eröffnet. Vorallem aber lernt man hierdurch, harmoniefremde Noten zu benutzen ohne die eigentlich intendierte Harmonie zu gefährden.
Freu mich über jeden, dem ich eventuell helfen konnte.
Grüße!
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