Thundersnook
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Hallo Leute!
Da hier im Musiker-Board immer mal wieder nach einem großen Pickguard für die Epiphone G-400 gefragt wird und ich schon seit Ewigkeiten eines haben wollte, habe ich mir gedacht mal eine Art Mini-Workshop oder sowas zumachen
Zunächst die Alternativen:
- Das Gibson PickGuard: Dies ist für die Epiphone-Modelle der SG nicht zu gebrauchen, da der Abstand der Humbucker sich doch wesentlich bei beiden Firmen unterscheidet. Außerdem ist der Togle-Switch bei den Gibson- Modellen etwas weiter Hinten angebracht, als bei Epiphone, weswegen es auch hier etwas eng werden würde.
- Das Göldo PickGuard: Prinzipiell passt dieses Pickguard auf die Epiphone-Modelle. Allerdings ist der hintere "Ausläufer" am Togle-Switch etwas kurz geraten, so dass hier am Ende ein Schraubenloch übrig bleiben würde.
- Die Alternative: Selber bauen! Sollte einem das sichtbare Schraubenloch am Togle Switch nicht stören ist man ja mit dem Göldo PickGuard sehr gut bedient, allerdings dachte ich mir "Wenn, dann perfekt!"
Also los gehts!
Was ihr braucht:
- Eine Gitarre! (Vorzugsweise die G-400 von Epiphone^^ )
- Pappe/Karton Schere und/oder Teppischmesser
- Einen PickGuard-Rohling, zB. diesen
- 11 kleine Holzschrauben
- Einen Drehmel mit diversem Zubehör + Standard-Werkzeuge
- Schutzbrille (im Ernst! Kunstoffteilchen tuen verdammt weh, wenn man sie ins Auge bekommt!)
Außerdem solltet ihr für die Arbeiten ältere Sachen anziehen und in einem Raum durchführen den man leicht reinigen kann, denn wenn man dann an dem Rohling herumschleift ensteht durch die Kunststoffspähne ein haufen Dreck!)
Vorbereitungen:
So! Begonnen wird damit, zunächst die Saiten zu entfernen. Danach werden das kleine PickGuard, die Humbucker-Ringe und das kleine Plastestück zwischen Neck-PU und Hals abgeschraubt. Die Brücke wirde entfernt, nachdem man die genaue Höhe beider Seiten notiert hat, da so später die frühere Saitenlage schnelle wiedergefunden wird.
Danach legen wir das ganze auf ein Stück dickes Papier oder Karton, weil wir jetzt erstmal eine Schablone zuschneiden.
Das ganze Sieht dann ungefähr so aus:
Nun übertragen wir die Umrisse des alten Pickguards und der HB-Ringe und des ominösen kleinen Plastestückchens auf die Pappe/Karton/was auch immer. Vor allem die Innenseite der HB-Rahmen und die Öffnung der Halteschrauben ist wichtig.
mit auf die Pappe können wir noch skizzieren, wo sich der Togle-Switch befindet, und wo die Brücke sitzt. Mit etwas geschickter Hand kann nun das große Pickguard aufgezeichnet werden. Dafür am Besten ein Paar Bilder der Gibson-SG Standard anschauen und gucken wie dort der Linenverlauf ist.
So! Wenn wir nun glauben es ist perfekt, dann alles ausschneiden (PickGuard, HB-Öffnungen[70mm x 38mm] und Öffnungen für die Brücke [/ 15mm ]) und Quasi schonmal an der Gitarre probeverbauen, damit wir sehen, ob die Aussparungen für Brücke und PU's auch passen.
Wenn alles passt und wir glücklich sind, kann es nun ans eigentliche bauen gehen (Na endlich! )
Der Bau:
Dafür empfehle ich die Umrisse des Pickguards auf die Rückseite des Rohlings (die Seite ohne Schutzfolie ) zu übertragen. Diese Folie sollte auch bis zum Ende drauf bleiben, damit keine unnötigen Kratzer entstehen. Die Form wird am Besten mit dem Teppischmesser leicht eingeritzt, da man es so ganz gut auf dem schwarzen Grund erkennen kann. ACHTUNG! nicht vergessen, dass ihr hier auch das Pickguard "falschrum" drauflegen müsst, sonst ist am Ende die nicht-glänzende Seite vorn.
Ein Drehmel, mit verschiedenen aufsätzen und biegsamer Welle hat mir hier sehr gute Dienste geleistet. Falls ihr also soetwas habt, geht die Arbeit ganz gut von der Hand
Nun können die Umrisse des Pickguards herausgefräßt werden. Das verlangt schon eine ruhigere Hand. Am besten in einem nicht gebrauchten Stück des Rohlings erstmal ein bischen probefräßen.
Ist das Pickguard ausgefräßt, kann mit Hilfe eines groben Schleifsteins die Schräge an den kannten zugeschliffen werden. Wenn der schleifstein grob genug ist, können außerdem grobe Huckler, die beim Fräßen entsanden sind beseitigt werden.
Ist das getan, können mit Hilfe eines Polieraufsatzes die Kanten schön geglätttet und gesäubert werden.
Als nächstes werden die Öffnungen für die PU's rausgeschnitten. Da es sich ja hier um gerade Linien handelt wird das am besten mit einem kleinen Sägeblatt gemacht. Wenn das getan ist, sollte man schonmal probieren, ob die Humbucker mit genügend spiel in ihre Ausspahrungen ins Pickguard passen, damit sie sich später schön leicht in der Höhe verstellen lassen.
Danach kommen die Öffnungen für die Brücke dran. Auch hier empfiehlt sich die Abfolge Fräßer-Schleifer-Polierer.
Ist auch das geschafft, können die Löcher zum Halten des Pickguards und der Stellschrauben für die Humbucker gebohrt werden (3mm Bohrer). Bei ersteren wird am Besten mit einem Kegelförmigen Schleifsten eine Senkung für die Schraubenköpfe geschliffen.
Nun kommt der kniffligste Teil: Die Humbucker an das neue Pickguard schrauben. Dafür die Halteschrauben der PU's durch die zugehörigen Löcher stecken, Federn drauf und an die PU's schrauben. Das klingt einfacher als es ist! Hier ist ein bischen friemeln angesagt, aber das wird schon!^^
Ist auch das geschafft, dann das fertige Pickguard auf die Gitarre legen. Sieht ja schonmal geil aus oder??
Der vorletzte Arbeitsschritt ist nun die Löcher für die Schrauebn des Pickguard vorzubohren. ACHTUNG wenn ihr euch nicht 100% sicher seid, dass ihr das große PickGuard draufhaben wollt, dann ist hier der letzte Schrit aufzuhören, denn wenn die Löcher einmal in der Gitarre sind, bekommt man sie nicht mehr raus (Ach was! ) Am besten mit einem 2mm Bohrer, damit auch nichts wackelt. Außerdem ist es ratsam an den Bohrstellen etwas Klebeband auf den lack zu kleben, damit der Lack nicht aufbricht. Schrauben rein und der Vorletzte Arbeitschritt ist getan.
Nun noch Die Brücke wieder aufschrauben, Saiten wieder draufspannen (am Besten gleich neue ... is ja jetzt auch ne neue Gitarre, nich wahr! )
Und fertig sind wir!
So sah das ganze dann am Ende bei mir aus: ... mir gefällts viel besser^^ Schaut gleich etwas mehr nach Gibson aus, muhaha
Jo! und für alle faulen Leute habe ich die Schablone noch in den Anhang gepackt. Ist auf einer DIN A4 Saite eingescannt, wenn ihr es also randlos ausdruckt, sollte die Größe passen. Ich gebe keine Garantie auf 100%ige Passgenauigkeit. Deswegen solltet ihr vorher nochmal nachschauen, ob alles passt.
So! Na dann viel Spass beim Bauen und viel Spass mit der quasi-neuen Gitarre!
Greets!
Da hier im Musiker-Board immer mal wieder nach einem großen Pickguard für die Epiphone G-400 gefragt wird und ich schon seit Ewigkeiten eines haben wollte, habe ich mir gedacht mal eine Art Mini-Workshop oder sowas zumachen
Zunächst die Alternativen:
- Das Gibson PickGuard: Dies ist für die Epiphone-Modelle der SG nicht zu gebrauchen, da der Abstand der Humbucker sich doch wesentlich bei beiden Firmen unterscheidet. Außerdem ist der Togle-Switch bei den Gibson- Modellen etwas weiter Hinten angebracht, als bei Epiphone, weswegen es auch hier etwas eng werden würde.
- Das Göldo PickGuard: Prinzipiell passt dieses Pickguard auf die Epiphone-Modelle. Allerdings ist der hintere "Ausläufer" am Togle-Switch etwas kurz geraten, so dass hier am Ende ein Schraubenloch übrig bleiben würde.
- Die Alternative: Selber bauen! Sollte einem das sichtbare Schraubenloch am Togle Switch nicht stören ist man ja mit dem Göldo PickGuard sehr gut bedient, allerdings dachte ich mir "Wenn, dann perfekt!"
Also los gehts!
Was ihr braucht:
- Eine Gitarre! (Vorzugsweise die G-400 von Epiphone^^ )
- Pappe/Karton Schere und/oder Teppischmesser
- Einen PickGuard-Rohling, zB. diesen
- 11 kleine Holzschrauben
- Einen Drehmel mit diversem Zubehör + Standard-Werkzeuge
- Schutzbrille (im Ernst! Kunstoffteilchen tuen verdammt weh, wenn man sie ins Auge bekommt!)
Außerdem solltet ihr für die Arbeiten ältere Sachen anziehen und in einem Raum durchführen den man leicht reinigen kann, denn wenn man dann an dem Rohling herumschleift ensteht durch die Kunststoffspähne ein haufen Dreck!)
Vorbereitungen:
So! Begonnen wird damit, zunächst die Saiten zu entfernen. Danach werden das kleine PickGuard, die Humbucker-Ringe und das kleine Plastestück zwischen Neck-PU und Hals abgeschraubt. Die Brücke wirde entfernt, nachdem man die genaue Höhe beider Seiten notiert hat, da so später die frühere Saitenlage schnelle wiedergefunden wird.
Danach legen wir das ganze auf ein Stück dickes Papier oder Karton, weil wir jetzt erstmal eine Schablone zuschneiden.
Das ganze Sieht dann ungefähr so aus:
Nun übertragen wir die Umrisse des alten Pickguards und der HB-Ringe und des ominösen kleinen Plastestückchens auf die Pappe/Karton/was auch immer. Vor allem die Innenseite der HB-Rahmen und die Öffnung der Halteschrauben ist wichtig.
mit auf die Pappe können wir noch skizzieren, wo sich der Togle-Switch befindet, und wo die Brücke sitzt. Mit etwas geschickter Hand kann nun das große Pickguard aufgezeichnet werden. Dafür am Besten ein Paar Bilder der Gibson-SG Standard anschauen und gucken wie dort der Linenverlauf ist.
So! Wenn wir nun glauben es ist perfekt, dann alles ausschneiden (PickGuard, HB-Öffnungen[70mm x 38mm] und Öffnungen für die Brücke [/ 15mm ]) und Quasi schonmal an der Gitarre probeverbauen, damit wir sehen, ob die Aussparungen für Brücke und PU's auch passen.
Wenn alles passt und wir glücklich sind, kann es nun ans eigentliche bauen gehen (Na endlich! )
Der Bau:
Dafür empfehle ich die Umrisse des Pickguards auf die Rückseite des Rohlings (die Seite ohne Schutzfolie ) zu übertragen. Diese Folie sollte auch bis zum Ende drauf bleiben, damit keine unnötigen Kratzer entstehen. Die Form wird am Besten mit dem Teppischmesser leicht eingeritzt, da man es so ganz gut auf dem schwarzen Grund erkennen kann. ACHTUNG! nicht vergessen, dass ihr hier auch das Pickguard "falschrum" drauflegen müsst, sonst ist am Ende die nicht-glänzende Seite vorn.
Ein Drehmel, mit verschiedenen aufsätzen und biegsamer Welle hat mir hier sehr gute Dienste geleistet. Falls ihr also soetwas habt, geht die Arbeit ganz gut von der Hand
Nun können die Umrisse des Pickguards herausgefräßt werden. Das verlangt schon eine ruhigere Hand. Am besten in einem nicht gebrauchten Stück des Rohlings erstmal ein bischen probefräßen.
Ist das Pickguard ausgefräßt, kann mit Hilfe eines groben Schleifsteins die Schräge an den kannten zugeschliffen werden. Wenn der schleifstein grob genug ist, können außerdem grobe Huckler, die beim Fräßen entsanden sind beseitigt werden.
Ist das getan, können mit Hilfe eines Polieraufsatzes die Kanten schön geglätttet und gesäubert werden.
Als nächstes werden die Öffnungen für die PU's rausgeschnitten. Da es sich ja hier um gerade Linien handelt wird das am besten mit einem kleinen Sägeblatt gemacht. Wenn das getan ist, sollte man schonmal probieren, ob die Humbucker mit genügend spiel in ihre Ausspahrungen ins Pickguard passen, damit sie sich später schön leicht in der Höhe verstellen lassen.
Danach kommen die Öffnungen für die Brücke dran. Auch hier empfiehlt sich die Abfolge Fräßer-Schleifer-Polierer.
Ist auch das geschafft, können die Löcher zum Halten des Pickguards und der Stellschrauben für die Humbucker gebohrt werden (3mm Bohrer). Bei ersteren wird am Besten mit einem Kegelförmigen Schleifsten eine Senkung für die Schraubenköpfe geschliffen.
Nun kommt der kniffligste Teil: Die Humbucker an das neue Pickguard schrauben. Dafür die Halteschrauben der PU's durch die zugehörigen Löcher stecken, Federn drauf und an die PU's schrauben. Das klingt einfacher als es ist! Hier ist ein bischen friemeln angesagt, aber das wird schon!^^
Ist auch das geschafft, dann das fertige Pickguard auf die Gitarre legen. Sieht ja schonmal geil aus oder??
Der vorletzte Arbeitsschritt ist nun die Löcher für die Schrauebn des Pickguard vorzubohren. ACHTUNG wenn ihr euch nicht 100% sicher seid, dass ihr das große PickGuard draufhaben wollt, dann ist hier der letzte Schrit aufzuhören, denn wenn die Löcher einmal in der Gitarre sind, bekommt man sie nicht mehr raus (Ach was! ) Am besten mit einem 2mm Bohrer, damit auch nichts wackelt. Außerdem ist es ratsam an den Bohrstellen etwas Klebeband auf den lack zu kleben, damit der Lack nicht aufbricht. Schrauben rein und der Vorletzte Arbeitschritt ist getan.
Nun noch Die Brücke wieder aufschrauben, Saiten wieder draufspannen (am Besten gleich neue ... is ja jetzt auch ne neue Gitarre, nich wahr! )
Und fertig sind wir!
So sah das ganze dann am Ende bei mir aus: ... mir gefällts viel besser^^ Schaut gleich etwas mehr nach Gibson aus, muhaha
Jo! und für alle faulen Leute habe ich die Schablone noch in den Anhang gepackt. Ist auf einer DIN A4 Saite eingescannt, wenn ihr es also randlos ausdruckt, sollte die Größe passen. Ich gebe keine Garantie auf 100%ige Passgenauigkeit. Deswegen solltet ihr vorher nochmal nachschauen, ob alles passt.
So! Na dann viel Spass beim Bauen und viel Spass mit der quasi-neuen Gitarre!
Greets!
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