Uli
Mod Emeritus
Da der Winter noch nicht ganz vorbei ist, meine eigentliche diesjährige Winterbastelei aber schon beendet, bleibt noch etwas Zeit für ein kleines Zusatzprojekt. In der letzten Zeit habe ich zu den Proben wirder mal öfter meinen Höfner shorty mitgenommen, den ich üblicherweise mit seiner Schwester in einem Kombicase aufbewahre. Da es mir aber eigentlich zu umständlich ist, immer beide Instrumente mit zur Probe zu nehmen, bekommt der Bass jetzt eine eigene Schachtel. Zwar gab es hier schon diverse Kofferbau-Threads, vielleicht ist der hier aber anders genug, um seine Daseinsberechtigung zu haben. So wird es immer mal einen Fortschrittsbericht geben, so wie ich mal Zeit habe und draußen das Wetter mitmacht, wenn es zB was zu sägen oder zu schleifen gibt...
Für den ambitionierten Bastler ist Holz immernoch einer der vielseitigsten Werkstoffe, auch wenn in der Industrie für Instrumentenkoffer viel Kunststoff und Hartkarton verwendet wird. Ist der Karton hinterher mehrschichtig verklebt und mit dünnem Lederimitat bezogen, ist die Steifigkeit so groß, daß niemand mehr merkt, daß er eine Pappschachtel in der Hand hält. Allerdings sind die Verarbeitungsmöglichkeiten in der Industrie mit großen Befeuchtungsanlagen sowie Biege- und Schneidemaschinen ganz andere, weshalb ich lieber zum billigen Pappel-Sperrholz greife, das ich wenigstens vernünftig verarbeiten kann.
An dieser Stelle vielleicht noch vorab eine ernüchternde Erkenntnis: Wenn man ein Standard-Case benötigt, ist es nahezu immer billiger, nach günstigen Fertig-Angeboten auf dem Markt zu schauen (notfalls auch gebraucht). Einen Basskoffer selbst zu machen, lohnt sich mE finanziell wirklich nur, wenn es dafür nichts fertiges zu kaufen gibt oder das Instrument doch so exotisch ist, daß der Koffer extrem teuer ist. Abgesehen von der Arbeit fallen für mein custom case in der preisgünstigen Variante bereits Kosten an für:
Trotz des höheren Gewichtes wähle ich 10mm Sperrholz, damit ich genug Futter für die Schrauben habe. Sicher wäre auch 8mm gegangen...hatte der freundlich Baumarkt aber nicht da und 6mm war mir dann doch etwas zu dünn. Der Koffer soll minimale Abmessungen bekommen, außer dem shorty muß ja nichts weiter reinpassen. Diese Mindestmaße lassen sich ja leicht messen und so liegt schon er schon bald auf der Bodenplatte seines künftigen Bettes.
Die Höhe der unteren Kofferhälfte messe ich grob durch Auflegen des Deckels, das Ergebnis ergibt die Zargenhöhe und wird an der großen Platte angezeichnet, die ich selbst passend zuschneiden will. Scharniere, Verschlüsse und Griff sind mittlerweile auch schon eingetroffen und liegen noch unausgepackt daneben.
Wenn das ganze später ausgepolstert wird, geht natürlich wieder einiges an Platz verloren, was man bei der Bemessung natürlich berücksichtigen sollte, gerade wenn das Ziel (wie hier) die kleinstmögliche Lösung sein soll.
Bereits jetzt ragen z.B. die Potiknöpfe über den oberen Rand hinaus, wenn der Boden gepolstert ist, wird das noch mehr sein. Dafür ist der Deckel auch relativ großzügig bemessen, der gleichzeitig ensteht und nach dem Verschrauben exakt auf das Unterteil passen sollte. Als Schrauben nehme ich versenkbare 3x30 mit Torxantrieb, die Stoßstellen der Sperrholzplatten werden zusätzlich mit einer sehr dünnen Spur Ponal verklebt.
Sind alle Teile verklebt und verschraubt, kann die erste 'Anprobe' stattfinden. An einer Kante teste ich die Haftung eines Holzfüllers, den ich noch vom vorangegangenen Winterprojekt übrig habe und mit dem Vertiefungen geschlossen werden sollen, die man hinterher nicht durch den Bezug sehen soll. Irgendwie erinnert mich das ganze allerdings zum momentanen Zeitpunkt noch etwas an einen Tapezierkasten...
Vor dem Beziehen müssen Ecken und Kanten rund geschliffen werden, was man üblicherweise mit einem Schwingschleifer macht. Da es mit dieser schonenden Methode aber sehr lange dauern würde, bis alles ausreichend rund geschliffen ist, breche ich Ecken und Kanten zunächst grob mit einem Fächerblatt bestückten Winkelschleifer, womit der ganze Job etwa 2 Minuten dauert. Allerdings ist aus gerade diesem Grund etwas Vorsicht geboten, denn einmal zu lange draufgehalten....weg ist weg!
Jetzt müssen alle Versenklöcher der Schrauben verschlossen werden, da ich mich dazu entschlossen habe, die Kiste mit Kunstleder zu beziehen. Will man z.B. nur klar lackieren, kann man die Schraubenköpfe auch sichtbar lassen, denn ob man durch den Klarlack Schraubenköpfe oder Spachtelstellen sieht, ist ziemlich egal.
Die Spachtelstellen werden nur grob geglättet und nach ihrer Aushärtung mit dem Schwingschleifer begradigt, mit dem auch die endgültige Rundung der Kanten erfolgen soll.
...to be continued...
Für den ambitionierten Bastler ist Holz immernoch einer der vielseitigsten Werkstoffe, auch wenn in der Industrie für Instrumentenkoffer viel Kunststoff und Hartkarton verwendet wird. Ist der Karton hinterher mehrschichtig verklebt und mit dünnem Lederimitat bezogen, ist die Steifigkeit so groß, daß niemand mehr merkt, daß er eine Pappschachtel in der Hand hält. Allerdings sind die Verarbeitungsmöglichkeiten in der Industrie mit großen Befeuchtungsanlagen sowie Biege- und Schneidemaschinen ganz andere, weshalb ich lieber zum billigen Pappel-Sperrholz greife, das ich wenigstens vernünftig verarbeiten kann.
An dieser Stelle vielleicht noch vorab eine ernüchternde Erkenntnis: Wenn man ein Standard-Case benötigt, ist es nahezu immer billiger, nach günstigen Fertig-Angeboten auf dem Markt zu schauen (notfalls auch gebraucht). Einen Basskoffer selbst zu machen, lohnt sich mE finanziell wirklich nur, wenn es dafür nichts fertiges zu kaufen gibt oder das Instrument doch so exotisch ist, daß der Koffer extrem teuer ist. Abgesehen von der Arbeit fallen für mein custom case in der preisgünstigen Variante bereits Kosten an für:
- Sperrholz-Zuschnitt
- Schrauben/Holzleim/Sprühkleber
- Scharniere/Verschlüsse
- Polsterstoff für innen/PU-Schaum
- Bezugsstoff für außen oder Lack
- Schonecken/Füße/Griff
Trotz des höheren Gewichtes wähle ich 10mm Sperrholz, damit ich genug Futter für die Schrauben habe. Sicher wäre auch 8mm gegangen...hatte der freundlich Baumarkt aber nicht da und 6mm war mir dann doch etwas zu dünn. Der Koffer soll minimale Abmessungen bekommen, außer dem shorty muß ja nichts weiter reinpassen. Diese Mindestmaße lassen sich ja leicht messen und so liegt schon er schon bald auf der Bodenplatte seines künftigen Bettes.
Die Höhe der unteren Kofferhälfte messe ich grob durch Auflegen des Deckels, das Ergebnis ergibt die Zargenhöhe und wird an der großen Platte angezeichnet, die ich selbst passend zuschneiden will. Scharniere, Verschlüsse und Griff sind mittlerweile auch schon eingetroffen und liegen noch unausgepackt daneben.
Wenn das ganze später ausgepolstert wird, geht natürlich wieder einiges an Platz verloren, was man bei der Bemessung natürlich berücksichtigen sollte, gerade wenn das Ziel (wie hier) die kleinstmögliche Lösung sein soll.
Bereits jetzt ragen z.B. die Potiknöpfe über den oberen Rand hinaus, wenn der Boden gepolstert ist, wird das noch mehr sein. Dafür ist der Deckel auch relativ großzügig bemessen, der gleichzeitig ensteht und nach dem Verschrauben exakt auf das Unterteil passen sollte. Als Schrauben nehme ich versenkbare 3x30 mit Torxantrieb, die Stoßstellen der Sperrholzplatten werden zusätzlich mit einer sehr dünnen Spur Ponal verklebt.
Sind alle Teile verklebt und verschraubt, kann die erste 'Anprobe' stattfinden. An einer Kante teste ich die Haftung eines Holzfüllers, den ich noch vom vorangegangenen Winterprojekt übrig habe und mit dem Vertiefungen geschlossen werden sollen, die man hinterher nicht durch den Bezug sehen soll. Irgendwie erinnert mich das ganze allerdings zum momentanen Zeitpunkt noch etwas an einen Tapezierkasten...
Vor dem Beziehen müssen Ecken und Kanten rund geschliffen werden, was man üblicherweise mit einem Schwingschleifer macht. Da es mit dieser schonenden Methode aber sehr lange dauern würde, bis alles ausreichend rund geschliffen ist, breche ich Ecken und Kanten zunächst grob mit einem Fächerblatt bestückten Winkelschleifer, womit der ganze Job etwa 2 Minuten dauert. Allerdings ist aus gerade diesem Grund etwas Vorsicht geboten, denn einmal zu lange draufgehalten....weg ist weg!
Jetzt müssen alle Versenklöcher der Schrauben verschlossen werden, da ich mich dazu entschlossen habe, die Kiste mit Kunstleder zu beziehen. Will man z.B. nur klar lackieren, kann man die Schraubenköpfe auch sichtbar lassen, denn ob man durch den Klarlack Schraubenköpfe oder Spachtelstellen sieht, ist ziemlich egal.
Die Spachtelstellen werden nur grob geglättet und nach ihrer Aushärtung mit dem Schwingschleifer begradigt, mit dem auch die endgültige Rundung der Kanten erfolgen soll.
...to be continued...
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