ich bin etwas verwirrt, was martman alles so geschrieben hat.
wo sind die unterschiede zwischen workstations, synthi's, romplern und keys?
Was sind und wofür nutzt man...
workstations, rompler, sampler.. und und und?
Okay, ganz kurze Begriffserklärung, solange ich keine FAQ dazu geschrieben habe.
Synthesizer = grundsätzlicher Ausdruck für elektronische Klangerzeuger, wo man am Klang auch alle Zutaten verändern kann. Wie diese Klänge erzeugt werden, ist zunächst unerheblich.
Sampler = elektronischer Klangerzeuger, mit dem man Klänge digital aufzeichnen bzw. vorher aufgezeichnete und ins Gerät geladene Klänge spielen kann. Problem: Die Klänge muß man erst haben. Beispiel: Akai S2000, E-mu E IV, Roland S-760.
Rompler = kurz für ROM-Sampleplayer. Ähnlich wie ein Sampler, nur daß man einen ROM hat, wo schon Samples und darauf aufbauende Klangprogramme drin sind. Im Gegensatz zum Sampler geht hier "einschalten und loslegen". Praktisch ohne Alternative, wenn es um Natursounds geht (also Klavier, richtige Streicher, Bläser usw.). Auf dem Prinzip basieren seit Jahrzehnten praktisch alle Arranger-Keyboards. Beispiel: Korg X50, Roland JV-2080, Juno-D, Sonic Cell, Yamaha CS1x, die gesamte E-mu Proteus-Familie.
Workstation = Rompler, der 16 Sounds gleichzeitig spielen kann und einen für ganze Songs geeigneten Sequencer eingebaut hat. Mächtige Soundbandbreite, auch weil Workstations immer Synthesizerfunktion haben. Mit einer Workstation könnte man theoretisch (mit entsprechender Vorarbeit) eine Musikproduktion fahren oder solo live auftreten mit allem Schickimicki. Beispiel: Roland XP-80, Fantom, Yamaha EX-Reihe, Motif, Korg Triton, M3, Kurzweil K2xxx, Alesis Fusion.
Arranger-Keyboard (auch Portable Keyboard, Personal Keyboard, Entertainer-Keyboard oder Tischhupe genannt) = Rompler mit Rhythmusgerät und Begleitautomatik für haufenweise Standardrhythmen in Richtung Tanzmusik usw. Werden meist von Alleinunterhaltern benutzt und haben in Nicht-Alleinunterhalter-Kreisen keinen besonders guten Ruf. Synthesizermäßige Klangbearbeitung sollte man nicht unbedingt erwarten. Beispiel: Alle Yamaha PSR-Modelle, alle Technics KN-Modelle, alle Korg Pa-Modelle.
Analogsynthesizer = praktisch das Gegenteil vom Rompler. Statt digital aufgezeichneter Klänge werden hier einfache Wellenformen (Rechteck, Sägezahn, Dreieck u. ä.) genommen und bearbeitet. In Sachen Bearbeitung und vor allem Handhabung dieser Bearbeitung dem Rompler meistens überlegen. Kann nur elektronische Sounds erzeugen, das aber besser als der Rompler. Beispiel: Moog Minimoog, ARP Odyssey, Oberheim OB-Xa, DSI Prophet '08, MFB Synth, Alesis Andromeda A6, JoMoX Sunsyn.
Virtuell-analoger Synthesizer = funktioniert vom Sound her wie ein Analogsynthesizer, aber ohne analoge Schaltkreise, dafür wird der Sound sozusagen errechnet. Vorteil: Ist leistungsfähiger, inzwischen oft billiger für dieselbe Leistung und zuverlässiger. Nachteil: Ist nicht wirklich analog; nicht selten hört man den Unterschied. Beispiel: Korg MS2000, microKorg, Radias, Roland SH-201, JP-8000, Access Virus, Clavia Nord Lead, Novation Supernova, Alesis Ion.
Masterkeyboard = Klaviatur, Gehäuse, ein paar Spielhilfen, aber null Klangerzeugung. Wird benutzt, um andere Klangerzeuger fernzusteuern, z. B. wenn sie keine eigene Klaviatur haben.
Wo wir schon mal dabei sind:
FM (Frequenzmodulation) = Klangerzeugungsverfahren, wo Oszillatoren die Frequenz von anderen Oszillatoren bearbeiten, also modulieren. Man braucht keine Filter und auch nur eine Wellenform, nämlich Sinus. Gut für metallische Sounds, z. B. Glöcken, aber schwer zielgerichtet zu programmieren. Bekanntestes Beispiel: Yamaha DX7 (= 184% aller E-Piano-Sounds, die von 1983 bis Mitte der 90er durch die Charts geisterten). Jüngstes Beispiel: Alesis Fusion.
Physical Modeling = Versuch, Synthesizer noch echter und vor allem lebendiger klingen zu lassen als mit starren digitalen Samples möglich. Statt einfach z. B. ein Saxophon aufzunehmen und die Aufnahmen abzuspielen, sollte der Synthesizer das ganze Saxophon simulieren, also wie das Saxophon physikalisch den Klang aufbaut. Hat sich noch nicht so wirklich durchgesetzt außer bei simulierten E-Pianos, Hammond-Tonewheelorgeln, manchmal auch akustischen Pianos und analogen Synthesizern. Beispiele: Yamaha VL-1, VP-1, Kawai DP1, Alesis Fusion.
Martman