woran erkennt man einen guten Geigenlehrer...
Hallo Viola,
mein Geigenlehrer hat sehr viel auf die Haltung geachtet (mein rechter kleiner Finger stand immer ab und die Bogenführung war schrecklich).
Es ging sehr um die richtige Handhabung des Instrumentes, dann natürlich die Spieltechniken, "Geige ist dritter Arm" und die ganzen Haltungssachen, Tonleitern und die schreckliche Theorie mit dem Quintenzirkel usw...
Die Bogenführung war sehr wichtig, weil sonst natürlich die diversen Spieltechniken nicht funktionieren können, dann die Technik der linken Hand..usw.
Ich kann mich auch nicht genau erinnern, ist schon 38 Jahre her.
Ich weiß aber, dass mein Lehrer immer versuchte, eine möglichst gute technische Grundlage zu schaffen. Zumal "meine" Technik besser ging als die, die er mir beibringen wollte...aber er hatte natürlich Recht, wie ich später einsehen musste
Als Schüler ist man ja geneigt, die "eigene" Bogenführung zu verbessern, weil sie einem ja logischerweise einfacher vorkommt.
Mein Lehrer hatte also immer viel zu tun, mir meine angewöhnten Fehler "auszutreiben"
Ich habe letztens eine alte Mitteilung gefunden: "Sehr geehrte Fam...., der Finger ihres Sohnes steht nach wie vor ab, bitte achten Sie bei den Hausaufgaben auf diese Sache"...
Ob wir nach dem ersten Jahr schon gemeinsam spielten..hmm, ich glaube eher nicht. Natürlich spielten wir diese Übungen und lernen geht ja besser, wenn man auch ab und zu hört, wie es eigentlich sein soll. Aber Lieder spielen und dann zu sagen so und so soll es sein, wäre glaube ich etwas früh??
Mitteilungen an die Eltern gab es 1x die Woche, um auch den Fortschritt mitteilen zu können. Die Eltern wollen ja wissen, wofür sie bezahlen und wie der Lehrer die Entwicklung sieht. Nun weiß ich nicht, ob dein Lehrer das macht. Ich fände es aber wertvoll, vor allem auch für deine Eltern. Denn sie können deinen Kenntnisstand durch anhören der einfachen Sachen bestimmt nur sehr subjektiv einschätzen, weil sie diverse Fehler vielleicht nicht sehen.
Für das "selber beibringen" ist es meiner Meinung nach etwas früh - und er meinte sicherlich die zusätzliche Beschäftigung mit dem Instrument oder die Hausaufgaben
. Wenn nach einem Jahr die Bogenführung noch nicht klappt, ist eine wichtige Basis fürs Selberlernen noch nicht ausgeprägt genug.
Es kommt also nicht aufs Repertoire an, sondern auf die technischen Grundlagen, finde ich.
Vielleicht helfen dir diese Beiträge im Thread auch etwas, dich mit deinen Eltern darüber intensiver zu unterhalten. Sie werden ja sicherlich begründen, warum sie unzufrieden sind. Dass du dich nach einem Jahr unsicher fühlst ist übrigens völlig normal. Eine zufriedenstellende Sicherheit gab es bei mir erst nach vielen Jahren..
(inzwischen ist es damit auch wieder vorbei)
Viel Erfolg