Woran erkenne ich bei einem Basslautsprecher ob er für eine e-bassbox geeignet ist ?

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roat
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Tacho,

ich machs kurz. Ich habe mir vor einiger Zeit das Kustom-bundle (Kustom DE300HD(300w/4ohm) mit DE410H(400w/8ohm) besorgt. Bin bisher sehr zufrieden.
Da der Amp auf 4Ohm läuft, die 410er 8Ohm hat und ich das Equipment nicht so sehr quälen will habe ich vor dem Amp parallel noch eine 8Ohm Box anzuklemmen.
Müsste ja rein technisch passen. 4Ohm an 2x8Ohm = 4Ohm an 4 Ohm

Nun bekomm ich vielleicht ein Leergehäuse von einer Warwick 115er für Lau. Für den Anfang muss das reichen.
Ich schau mich schon seit geraumer Zeit im Internet nach einem Passenden 15" Speaker um. Untere preisriege also bis 150 Euro.

Ich hab schon einige gefunden, wie zb. Eminence etc. Aber leider steht nicht wirklich oft beschrieben für welchen Zweck der Speaker ist.
Ich geh mal davon aus dass ich nicht einfach einen nehmen kann der eigentlich in eine PA gehört oder ?
PA´s laufen über Weichen und ich bräuchte ja eigentlich einen Fullrange tauglichen Speaker.. vielleicht kann mich jemand bissl aufklären?

grüße
Roat

ps.: ich könnte mir sicherlich auch eine komplette box kaufen, habe aber bock selber den lötkolben zu schwingen.
 
Eigenschaft
 
Dein Setup quält den Verstärker in keiner Weise. Das wäre nur bei einer zu niedrigen Impedanz der Fall. Wenn in Sachen Lautstärke und Sound alles passt, würde ich nichts ändern.

Ansonsten sind Chassisempfehlungen eine sehr subjektive Sache. Man kann technische Kriterien wie das Verhalten im vorhanden Volumen, den Frequenzgang usw. zu Rate ziehen, aber gerade wenn die Box noch mit einer anderen zusammen spielt, sind verlässliche Klangvorhersagen kaum möglich.
 
gut mit quälen meinte ich, falls es uns doch überkommt und es wird mal sehr laut gespielt möchte ich ja mithalten. aber mit den impendanzen bringt der amp ja nur geschätze 2/3 seiner leistung und die box mags glaube ab gewissen lautstärken nich mehr so tief. deshalb eine 2. box.
1. um den vollen amp nutzen zu können
2. bissl mehr lautstärke
3. lastenverteilung auf 2 boxen, die hätten ja dann eigentlich reserven und sollten locker mithalten

ich bin nich gut genug um mir jetzt einen genauen wunschsound vorzustellen, habe von firmen und ihrem sound auch nicht soo viel ahnung. im moment hab ich nen geilen knurrigen rockigen sound. aber wenn der gitarist durchdreht komm ich nicht mehr ganz mit. ich könnt am bug muff noch ein bisschen gain reindrehen aber das ist auch nicht gerade sinn und zweck.
 
3. lastenverteilung auf 2 boxen, die hätten ja dann eigentlich reserven und sollten locker mithalten
Der Plan geht aber nur auf, wenn die zusätzliche Box mindestens genauso belastbar ist wie die erste... und eine 1*15er wird eine 4*10er in der Hinsicht eher bremsen...

Zum anderen: Der Lautstärkeunterschied zwischen 200 oder 300W ist wirklich gering. Auch wenn die zusätzliche Membranfläche noch ein paar db bringen mag.. so wirklich Berge versetzt das nicht. Wenn du jetzt schon das Gefühl hast, das dir Leistung fehlt, wirst du nachher immer noch das Gefühl haben sehr nah am Limit zu sein.

Du erwähnst das "die Box ab ner gewissen Lautstärke nicht mehr so tief mag". Bässe fressen Leistung, wenn du einen sehr basslastigen Sound fährst, geht das auf Kosten der Lautstärke. Wenn du die Bässe etwas rausnimmst ändert sich natürlich der Sound, aber der Amp hat auch mehr "Luft".
 
Der Plan geht aber nur auf, wenn die zusätzliche Box mindestens genauso belastbar ist wie die erste... und eine 1*15er wird eine 4*10er in der Hinsicht eher bremsen...
ahh ok. schonmal gut zu wissen.

sicherlich werden mir einige, die den selben stack haben, den vogel zeigen. weil es hat ja eigentlich schon viel druck. wir spielen so ein wenig in die stoner/doom richtung. eigentlich spiele ich mit dem big muff auch eher mitten in einen gitarrenähnlichen sound. aber dann kommen auch mal passagen wo ziemlich tief gespielt wird. und da fehlt mir irgendwie bissl die puste. dachte das genau in dem fall ein großer membran wirkungsvoll sein könnte um die unteren frequenzen mehr hervorzuheben. E leer angeschlagen klingt gut, aber bei den nächsten halbtönen höher klappert der ganze proberaum. ausgeglichen wäre es cooler.
 
E leer angeschlagen klingt gut, aber bei den nächsten halbtönen höher klappert der ganze proberaum. ausgeglichen wäre es cooler.
Das klingt aber eher nach einem Resonanz-Problem im Raum das nicht direkt mit dem Amp/der Box zu tun hat, sondern mit der Raumakustik. Da hilft dir eigentlich nur ein entsprechender 31-Band oder parametrischer EQ um genau diese Dröhnfrequenzen gezielt rauszuziehen. Habt ihr schon mal versucht den Bassamp woanders aufzustellen? Nicht parallel zu einer Wand, möglichst nicht direkt an einer Wand, nicht in einer Ecke...
 
Ja das klingt mir auch nach Problemen mit dem Raum an sich, die sind manchmal ganz schön tückisch. Perfekt wäre es da natürlich, wenn du eine andere Amp/Boxkombination mal als Test verweden könntest, um die Ursache klar auf Technik oder Raum einzugrenzen.

\edit: Alternativ natürlich, das vorhandene Equipment in nem andern Raum richtig aufdrehen. Das ist meist einfacher zu machen.
 
umgestellt habe ich öfters schon, bin auch dabei mir erstmal für lau, dämmung zu besorgen. sogar schwiegermutterns alter flauschläufer vor der box macht schon einen unterschied. wände kommen auch noch dran. ich werd mir die tipps mit den wänden man zu herzen nehmen und geh weiter in den raum rein und neige die box in eine ecke, bzw so dass der schall nicht direkt zurück kommt.
 
Ich kann auch nur von einer zusätzlichen "Bastelbox" abraten; das wäre ein Experiment ohne jede Vorhersage. Wenn die Versuche mit Raumdämmung und Position der Box sowie Soundeinstellungen nichts bringen, würde ich mich nach einer amtlichen Box umsehen. Dazu gibts hier reichlich Beiträge. Eine zweite Kiste schleppen zu müssen, wäre meine letzte Alternative.

Grüsse von der Ostsee
 
ok ich hab heut ein bisschen rumprobiert. die box steht jetzt weiter von der wand und ist so gerichtet das der sound auch zum rest der bande geht aber auch so das sie nicht direkt auf eine wand oder ecke zeigt. im übrigen habe ich heute einen anderen bass von unseren metallern nachbarn bekommen. warwick fortress one. ist ein aktiver, hund macht dementsprechend dampf. auch untenrum kommt der sound damit besser rüber. ja und ich habe mich entschieden trotzdem wenigstens für den proberaum ein fullstack draus zu machen. allerdings mit einer box aus der deep end serie, denn der sound passt ja. 115 oder 410, oder vielleicht sogar nur 210 auf 8ohm weiß ich nich nicht.
 
Nach vielen Jahren der Probiererei bin ich dabei angekommen, keine Lautsprechergrößen mehr zu mischen. Durch das Mischen wird der Sound natürlich variabler, aber auch undifferenzierter. Für einen druckvollen Sound hilft nur Masse (=Anzahl) einer Speakergröße. Für einen anderen Sound muss dann halt ne andere Box her. Das gilt aber nicht für Mittel- und Hochtöner, die hinter einer Frequenzweiche laufen.

Wenn das mit dem Schleppen kein Problem ist, würde ich an Deiner Stelle dann noch eine zweite 4x10" selben Typs zulegen. Wenn Dein Sound jetzt schon OK ist, wird er durch die zweite Box nur noch mächtiger werden.

Grüsse von der Ostsee
 
Wenn das mit dem Schleppen kein Problem ist, würde ich an Deiner Stelle dann noch eine zweite 4x10" selben Typs zulegen. Wenn Dein Sound jetzt schon OK ist, wird er durch die zweite Box nur noch mächtiger werden.
ja ich denk auch, dass das die vernünftigste lösung ist. und die schlepperei ist vorerst nicht geplant, das set soll erstmal im raum stehen bleiben. wir treffen uns eigentlich zum jammen und üben. wenn sich irgendwann etwas entwickeln sollte und man spielt irgendwo live, kann man immernoch überlegen wieviel vom stack man mitnimmt. übrigens sitzen wir im 5. stockwerk eines alten militärrüstungsgebäudes. den fahrstuhl dürfen wir ohne anwesenheit des vermieters nicht nutzen, deshalb ist die schlepperei allein vom amp schon nicht mehr ganz witzig. da kommts auf eine box mehr auch nicht mehr an.

ich danke erstmal für die vielen nützlichen antworten. aber rein aus meiner unwissenheit würde ich trotzdem gern wissen woran man an einem bassspeaker erkennt ob er für unsymetrische signale taugt.
 
Ich weiß jetzt nicht, was Du mit unsymmetrischen Signalen meinst. Aber ganz allgemein gesprochen, lässt sich die Eignung eines Lautsprechers für bestimmte Anwendungen (Hifi, PA, Bass, Gitarre, etc.) aus seinen technischen Daten, vornehmlich den sogenannten Thiele-Small Parametern ableiten. Und dann ist es so, dass eine Lautsprecherbox nach diesen Parametern speziell für diesen Lautsprecher konstruiert bzw. abgestimmt werden muss, um gemeinsam mit der Box einen vorhersehbaren Frequenzgang zu erhalten.

Ganz allgemein kann man einen PA- oder E-Bass-tauglichen Speaker meistens daran erkennen, dass er einen hohen Wirkungsgrad (< 95dB/W*m) sowie eine Belastbarkeit von min. 200W RMS hat. Auch Frequenzkurven geben Aufschluss, wenn man sie zu lesen versteht. Die Resonanzfrequenz der für uns geeigneten Speaker liegt meistens oberhalb von 50Hz. Bass-Speaker für Hifi-Anwendungen haben eine kleinere Resonanzfrequenz. Diese Aussagen sind aber nur ganz allgemein zu verstehen.

Diese Zusammenhänge sind schon recht komplex und nicht in wenigen Worten erklärt. Suche mal in Beiträgen z.B. vom Member Ede-Wolf nach "Lautsprecher" "Thiele-Small" "Wirkungsgrad" oder ähnlichen Begriffen rund um das Thema. Das wird Dich erhellen oder zu der Einsicht bringen, dass man das alles gar nicht wissen muss, um gut Bass zu spielen. Das ist schon Expertenwissen.

Allerdings kann es nicht schaden, wenn man etwas von diesen Zusammenhängen verstanden hat. Dann kann man Aussagen von Verkäufern oder Musikerkollegen doch etwas differenzierter bewerten.

Grüsse von der Ostsee
 
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Na ja, die Thiele-Small-Parameter liefern eigentlich nur Aussagen über das Verhalten eines Chassis im Bereich um seine Resonanzfrequenz im Kleinsignalbetrieb. Der "Klang" eines Chassis besteht aber aus viel mehr.
Ich würde sagen, ein Chassis für den E-Bass (für denn Fullrangebetrieb) sollte auf der einen Seite nennenswerten linearen Hub aufweisen (in Datenblättern oft xmax genannt) und auf der anderen Seite zumindest auf Achse auch Frequenzen oberhalb von 1 kHz noch wiedergeben, auch wenn man da schon im Bereich der Membranresonanzen ist. Also eignet sich theoretisch so gut wie jeder moderne PA-Tiefmitteltöner, als Chassis, die keine reinen Subwoofer und keine reinen Mittenraketen sind.
 
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OK danke ihr habt das schon ganz gut auf den punkt gebracht. hat mich auf jedenfall überzeugt die finger von einer bastelbox zu lassen. und ja, bescheid wissen muss man nicht, aber wie honkymeyer schon sagte ist es nicht schlecht etwas mehr ins detail zu gehen um wenigstens mitreden zu könnnen bzw. sich keinen bären aufbinden zu lassen.
 

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