Wolfszeit

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einer meiner heidnischen texte.
wie ich finde auch gleichzeitig einer meiner besten deutschen.

Wolfszeit

Es war die Zeit mit Lokis List durch Hödur Balder starb
Es weinte Frigg ein Tränenmeer wie es vorher niemals gab
Es ward des lichten Leib verbrannt in Helheim er nun ruht
Es ward des Täuschers Leib gebannt bis Ragnarök ihn ruft

Zeit verging nun Fjalar kräht der feuerrote Hahn
aus Eggdirs Hain sein böser Ruf gellend bricht sich Bahn
Güldenkamm im Götterheim ruft die Antwort dort geschwind
nach Helheim dann zum braunen Hahn wo die toten Menschen sind

Schwertzeit, Beilzeit
Schilde bersten, Gere brechen
Windzeit, Wolfszeit
bis die Welt vergeht

Die Welt vergeht die Fesseln bricht der Täuscher und seine Brut
Bruder und Bruder bekämpfen sich in den Herzen wächst die Wut
Hell bläst Heimdall das Gjallarhorn zu rufen die Asen zum Trutz
Krieg wird beginnen sich Krieger entsinnen dem Göttergeschlechte zum Schutz

Schwertzeit, Beilzeit
Schilde bersten, Gere brechen
Windzeit, Wolfszeit
bis die Welt vergeht

Los zieht das Schiff im Totenreich Nagelfar wards genannt
von Süden kommt der starke Surt das Glutschwert in der Hand
gen Wigrid dann die Asen eilen die Riesen nahen hinterher
von Hel her stürmt die Totenschar aus Walhall die Einherjer

Schwertzeit, Beilzeit
Schilde bersten, Gere brechen
Windzeit, Wolfszeit
bis die Welt vergeht

Aug in Aug sie stehen dort kein Laut das Ohr vernimmt
dann ertönt ein Schlachtenruf und Ragnarök beginnt
 
Eigenschaft
 
Ein jeder soll hier ein Recht auf Feedback haben... deshalb eins von mir...

ou ou... Ein Text wie gemacht nicht fuer mich... :D Ich habe ja auf dem Gebiet keinerlei Bildung... Da ich ueber heidnische Sagen/Geschichten/Legenden nicht Bescheid weiss, kann ich zum Inhaltlichen keine Wertung abgeben. Deshalb mehr zum Sprachlichen... Man merkt sofort, dass du dich von der heutigen Gesellschaftssprache abwendest und du dich in "historischer" Sprache ausdrueckst. Das haellst du ohne Ausrutscher bis zum Ende durch... sehe da keine Schwachstelle... womit ich aber im moment beim Lesen ncoh arge Probleme habe ist, dass der Fluss andauernd behindert wird durch, fuer mich, nciht wirklich nachvollziehbare Satzstrukturen und deiner Freude daran, in der Strophe auf saemtliche Kommas zu verzichten... In Gesungener Form kann man das vielleicht besser nachvollziehen... so hab ich da meine Problem... Fuer mich fehlen in sehr vielen Zeilen auch schlichtweg Woerter.

In der ersten Strophe
Es war die Zeit mit Lokis List durch Hödur Balder starb // Wortstellung hier falsch oder gewollt? fuer mich muesste es heissen: "Es war die Zeit IN der durch Lokis List Hödur Balder starb" Aber selbst das klingt noch sehr gezwungen... Oder ist Hödur Balder gar kein Name?
Es weinte Frigg ein Tränenmeer wie es vorher niemals gab // Hier fehlt nach dem "es" ein weiteres "es" oder "das"
Es ward des lichten Leib verbrannt in Helheim er nun ruht // Hier fehlt mindestens das Komma nach verbrannt...
Es ward des Täuschers Leib gebannt bis Ragnarök ihn ruft

und so weiter und so fort... Also falls diese (in meinen Augen) unvollstaendigen nicht gewollt waren, wuerde cih dir empfehlen erstmal alles durchzukorrigieren und dann nochmal zu posten... Dazu dann vielleicht ein paar Erklaerungen zu dem Text und dem Thema...

Denke ein Grund, warum sich bisher keiner gemeldet hat, ist, dass nur wenige mit dem Thema etwas anfangen koennen.. Mit ein bisschen mehr Engagement deinerseits hier kannst du da vielleicht noch vielfaeltigeres Feedback rausschlagen

gruss, Eddi
 
danke das sich jedenfalls einer bemüht.

da es, wie du schon richtig bemerkt hast, ein liedtext ist sind einige der satzstrukturen natürlich nicht so wie man es in einem normalem text erwartet.
hauptsächlich geht es mir eigentlich um den gesamteindruck des textes.
wie du ja festgestellt hast habe ich versucht die sprache etwas "altertümlicher" zu halten damit sie zur thematik passt.

bei den von dir genannten beispielen:
Hödur und Balder sind 2 verschiedene namen also hat das schon seine richtigkeit
2 mal es? also das klingt nur bescheuert und vor allem versuch das mal zu singen! ^^
vergiss nicht das es 1. nur um den text an sich geht also hauptsächlich die umsetzung der geschichte
und 2. meine vorlage ist die ich liegen habe wenn das lied gespielt wird also interpunktion nicht unbedingt erforderlich ist.
ich glaube du siehst den text als etwas an was nach gesichtspunkten heutiger satzstellung etc. geschrieben wurde doch habe ich versucht eine altertümliche sprechart zu suggerieren.
wobei ich natürlich nicht weiss ob das so korrekt ist da ich so etwas nicht studiere oder so.
 
Hi deadhonor,

also das mit dem altertümlichen Eindruck finde ich gelungen... Ich denke, Du hast Dich da auch dem Balladendeutsch angepaßt, der chronologischen Erzählweise etc. Zumindest gibt es ja genug Material, was man da zu Rate ziehen kann.

Inhaltliche Richtigkeit setze ich mal voraus - zumindest kann ich dazu nichts sagen. Was mir allerdings beim Lesen ähnlich wie Eddi auch auffiel, war dass es kaum Vermittelndes, Zusammenfassendes und Übertragendes gibt. Wenn ein Balladensänger eine Chronologie vorträgt, dann ist das ja kein Selbstzweck. Zum einen geht es schon um "oral history" - also das Einbauen von Daten und Fakten in einen Kontext. Zum anderen aber immer auch um die Verknüpfung dieser Daten und Fakten in einen größeren und höheren Kontext. Da geht es dann zum einen um Legitimation (im Sinne von Erbfolge und auch im Sinne von "wahrer" Nachfolger etc.), zum anderen aber auch um die Einordnung in ein Weltgeschehen, in den Kampf von Gut gegen Böse, darum, dass Gerechtigkeit sei oder eben das Gegenteil - in diesem Sinne sind die Figuren nur Vertreter eines viel höheren und von den Göttern beeinflußten Ränkespiels hier auf Erden.

Davon könnte im Text meiner Ansicht nach durchaus mehr vorkommen.
Das ist aber auch davon abhängig, wie Du diesen Text und seinen Anspruch siehst.
Und möglicherweise sind den Kennern der Materie - an die richtet sich ja der Text, weil einfach viel an Wissen vorausgesetzt wird - die Deutungen ja auch klar.

Jedenfalls ein gelungener Genre-Text, sauber gearbeitet und konsequent umgesetzt.

x-Riff
 
der Text ist eigentlich nur eine anders zusammengefasste und sprachlich abgewandelte Darstellung eines Textes der Edda.
Die genannten Figuren sind zum Beispiel alles Götter der nordischen Sagenwelt.
Klar haben Leute die den Inhalt der Edda bzw. die Geschichte der Götterdämmerung(Ragnarök) kennen da einige Vorteile aber vielleicht verleitet es ja auch einige Leute sich diese Erzählungen einmal durchzulesen.
 
Sprachlich ist es weitgehend stimmig, vom ersten Eindruck her fühle ich mich auch durchaus erschlagen :rolleyes: , allerdings von der Informationsfülle. Es liest sich teilweise wie ein Bericht über die Götterdämmerung in den Kurznachrichten, komplexe mythologische Zusammenhänge werden kurz angesprochen, aber nicht weiter ausgeführt. Mit einer entsprechenden wuchtigen Umsetzung, bei der das Wort Schlagzeile wieder passt, könnte es aber recht beeindruckend werden.
 
Hallo, sehr interessanter Text und gut durchgehalten. Die Story kenn ich leider nicht, aber die vielen Nordländischen Wörter haben mich sehr an Teile der großartigen Triologie, Der goldene Kompass von Phillip Pullman errinert. Isufur Racknison, der Eisbären König der von Iorek Byrnison getötet wird und so..:D

Ich wollte eigentlich einen Fehlermelden, aber nach einer kleinen Recherche kann ich sagen, Wölfe sind, entgegen ersten Annahmen von mir, doch Aasfresser und damit passt es wieder. ;)

Eins noch, früher wurden lieder geschrieben um die Diskrepanz der Schriftsprache auszugleichen.
Um Inhalte sicher zu transportieren wurden sie redundant (mehrfach) verwendet. (daher auch der Refrain) Was ich sagen will für das i-tüpfelchen des Songs fehlt noch die Wiederholung der Hauptinformation im Refrain. Also warum gabs den Krieg oder was ist die Erkentniss die wir aus dem allem ziehen.

hoffe geholfen zu haben,
Rob
 

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