Wohnzimmer zu Studio umbauen (Aufnahme- plus Regieraum)

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Hallo :)

Wundert euch nicht über mein Alter und dass ich irgendetwas bauen will, ich bin eben größenwahnsinnig :D
Naja, um es kurz zu machen: Ich ziehe vorraussichtlich nächstes Jahr im Mai (nach dem Abi eben) in die Nähe von München.
Meine Oma hat da ein Grundstück in einem Kaff, alle Nachbarn sind über 100 Meter entfernt, in eine Himmelsrichtung ist ein Feld.

Da ich Tontechniker werden will, und sie mir angeboten hat, das Grundstück und insbesondere das kleine "Haus" darauf zu nutzen, ist das natürlich ziemlich ideal für mich.

Auf dem Grundstück steht ein wirkliches Haus, das im Moment vermietet wird, und daneben (Abstand leider nur ca 5 Meter an der Ecke, das wird vielleicht ein Problem) ein 1-stöckiges Häuschen mit ein paar Zimmern (-> meins).
So, das Wohnzimmer ist recht groß, genaue Maße kommen noch.

Meine Idee war jetzt das ehemalige Wohnzimmer zu einem Aufnahmeraum umzubauen. Das Problem ist jetzt eher der Regieraum, in einem anderen Zimmer ist das nicht möglich, da sonst der Sichtkontakt fehlen würde und auch die anderen Zimmer zu klein sind.

Deshalb habe ich mir überlegt ob es nicht möglich wäre, eine Wand in das Zimmer einzuziehen, um einen Regieraum zu schaffen. Jetzt zur eigentlichen Frage:
Geht das mit diesen "Rigips - Die Blaue" Systemen?
Also doppelt oder dreifach "Beplankt" und natürlich die breitesten Standprofile (100 mm).

Ich meine, reduziert das den Pegel weit genug, um im Regieraum nicht ständig das Schlagzeug durch die Wand hämmern zu hören etc?
In diese Wand sollte dann eben noch eine Tür und eine Scheibe zum Aufnahmeraum.

Oder müsste ich da 2 mal eine doppelt Beplankte Wand mit Abstand zueinander einziehen und den Zwischenraum mit Mineralwolle/Sonstigem ausfüllen?

Oder ist eine "echte" Wand besser?
Um die Akustik geht es natürlich auch noch, aber zuerst müsste ich wissen ob das ungefähr so möglich ist wie ich mir das vorstelle, oder eben anders.
Oder gar nicht..

Ich danke euch schonmal fürs lesen dieses langen Beitrags und hoffe dass ihr mir helfen könnt. :great:
Max

PS: Kurze Skizze im Anhang, viel kann man daraus nicht lesen, aber ich hab die genauen Maße noch nicht.

PPS: Tja, weiß jemand mit wieviel Kosten ich da ungefähr rechnen sollte?
Vorerst geht es nur um diese Wand, ich will keinen Kredit aufnehmen oder ähnliches.. teure Akustikoptimierungen kommen dann irgendwann ;)
Ich bekomm eben durch den Zivildienst etwa Fünf bis 6000 Euro insgesamt.
Dazu noch Taschengeld evtl und vllt ein Nebenjob in den Ferien davor und vor meiner Ausbildung. Andererseits brauche ich das meiste eigentlich für das Studioequipment :D
Wenn ihr das ungefähr einschätzen könnt wäre ich sehr dankbar.

edit:
Ups das hab ich vergessen, die Decke ist natürliche flach, und drüber eben ein normales Dach (so schräg eben.. /\ )
 
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Hi, Jipchen,

:great: da haste dir ja einiges vorgenommen! Hut ab!

Grundsätzlich ist die Trennwand kein Problem und kann aus Rigips ausgeführt werden - hat sogar einige Vorteile gegenüber einer normalen massiven Wand.
Vieles hängt von der Genauigkeit deines Aufbaus ab, aber auch von der Wand-Boden-Deckenkonstruktion usw usf - aber du hast ja noch einige Zeit zu planen.

Am Grundriss solltest du aber nochmal arbeiten - wenn du schon ne Wand einziehst, solltest du die eher schräg halten um zumindest in der Längsrichtung der Räume antiparallele Wände zu haben und damit Raumresonanzen schon im vorfeld zu entschärfen.

Budget ist eigentlich knapp, aber es gibt ne Menge Möglichkeiten günstige (Ersatz-)Materialien einzusetzen oder Materialien sehr günstig zu bekommen - da du ja noch etwas Zeit hast, könntest du sicher einiges sparen, wenn du dich bald mal auf die Materialrecherche begibst.

Ciao, Deschek
 
Was mir gerade bei der Skizze auffällt:
- neue Zwischenwand würd ich (wie gesagt) schräg einziehen
- Eingangstür von außen würde ich zum Regieraum legen und den Aufnahmeraum nur durch den Regieraum betretbar machen
- Regieraum nicht zu klein machen, Gitarre/Bass/Keyboard kann ja auch von da eingespielt werden, Amps stehn im Aufnahmeraum -> Genug Kabelwege einplanen!
 
Hallo und danke erstmal an euch :)

Okay, daran hab ich zugegebenermaßen noch nicht gedacht, ich hoffe das klappt halbwegs problemlos mit dem schrägen einziehen der Wand.
Ich warte im Moment nur auf die ganuen Maße meiner Oma ;) Dann stell ich die mal hier rein.

Mit den Eingängen..
Die Tür zum Rest des Hauses besteht schon, meinst du damit niemand reinplatzt bei aufnahmen?
Eine Tür vom Regieraum nach draußen wäre aber allerdings ganz angenehm, ich muss nur mal schauen wie das wird da durchzubrechen und eine Tür reinzusetzen. Dummerweise sind an der Wand die jetzt ganz links ist, also dann die Rückwand vom "Regieraum" auch noch Fenster. Und auch an der "oberen" Wand auf der Skizze, sogar Fenstertüren und Fenster die eben bis zum Boden gehen.
Vielleicht 2 Meter lang.

Wird wahrscheinlich blöd, ich muss ja auch noch dran denken das ganze nach außen etwas zu isolieren..
Die vielen Fenster sind wohl weder für die Akustik, noch für den "Lärmschutz" ideal.

Ich habe übrigens wahrscheinlich professionelle Unterstützung, vielleicht sogar kostenlos.
(Die Garage wird auch noch zu einem Zimmer ausgebaut)

Und auch den Rest soweit möglich würden wir (Ich, ein Freund der auch da einzieht, mein Vater, sein Vater, Arbeiter von seinem Vater) am liebsten selber machen, falls ihr davon nicht explizit abraten könnt.

edit:
Der Regieraum wird wirklich größer als da eingezeichnet, das wär etwas knapp :D
Ich hatte das schon so geplant dass die Musiker (bis auf den Drummer) auch in dem Raum hocken beim einspielen.
Mit einer Art Multicore an beiden Seiten der Rigipswand (so hab ich das im Studio gesehen) sollten ja das Kabelproblem verringert sein.

Eine Gesangskabine wäre wahrscheinlich viel besser als in dem großen Zimmer einfach so die Vocals aufzunehmen.
Ich muss aber noch schauen ob der Platz dafür noch reicht, falls nicht muss ich mir noch was einfallen lassen.

Übrigens, falls ihr mir dann andere Tipps geben würdet, man kann "später" problemlos an das "Studio" anbauen, Platz nach unten sozusagen ist massig, da könnte man ein kleines Hotel hinstellen ;)
 
Hi, Jipchen,

so vor sich hin zu planen macht zwar Spaß, ist aber relativ wenig zielführend - und du hast dir ja schon einen hohen Maßstab gesetzt, oder?
Meiner Meinung nach solltest du erstmal so strukturiert wie möglich den Ist-Zustand aufnehmen und den Soll-Zustand auch in den unterschiedlichen Entwicklungsstadien planen, dazu gehört auch ein grober Zeit- und Budgetplan.

Du solltest genau bemasste Pläne des Hauses mit den benachbarten Gebäuden, Umfeld und nächster Ansiedlung machen, die Lage deiner Aufnahmeräume im Haus skizzieren einschliesslich der Nutzung der benachbarten Räume, dazu gehört auch Dicke und Aufbau der wände, Decken, Böden, Fenster- und Türqualität usw.
Du solltest dann auf dieser Basis erstens simulieren und zweitens messen. Wichtig wären Schalldurchtrittswerte innerhalb des Hauses als auch nach draussen, Nachhallzeiten, Raummodenstruktur, Schwingungsneigungen usw usf.

Auf der Basis all dieser Daten kann man dann gezielt das Studio planen.
Das klingt alles erstmal furchtbar aufwendig und schwierig ist es aber gar nicht - kritisch ist da eigentlich nur der Bereich Messtechnik, aber ich setze da bei dir einfach auch fachliches Interesse voraus...
Wenn du erstmal eine Bestandsaufnahme gemacht hast, Hilfe brauchst bei der Relevanz einzelner Daten oder der Messtechnik, helfe ich dir gerne weiter...

Ciao, Deschek
 
Okay, Neuigkeiten: Meine Oma schaut bald nach dem Plan.
Sie glaubt aber dass der Raum 22 Quadratmeter groß ist.

Reicht das überhaupt für Regie + Aufnahmeraum?
Das Problem mit der Fensterfront hat sich vielleicht relativiert, da ist ein komplett schließender Rollo davor, und zwischen den Fensterscheiben ein Leerraum in den man Damm-Material füllen könnte.

Ich hab grad mit diesem google sketchUp eine Skizze gemacht.
Habt ihr das so gemeint mit der schrägen Wand?

edit:
Ja leider.. und dann noch so lang warten :/
Aber du hast Recht, ich melde mich wieder wenn ich entweder den Plan habe, oder selber dort war.
BIn jetzt erstmal auf Studienfahrt, danach werd ich mich (außer der Vorbereitung aufs Abi :eek: ) mal intensiv mit dem Haus und dem Umland dort beschäftigen und vor allem noch einmal hinfahren.
 

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nur kurz ein paar tips:

nicht eine rigipswand doppelt beplanken sondern zwei aufstellen und die dann doppelt beplanken. dazwischen evtl dämmmaterial einfügen, muss aber nicht.
profile nicht an den wänden und an der decke anschrauben sondern das ganze einfach nur verspreizen, dünne schicht schaumstoff oder ähnliches beilegen und mit silikon ankleben.

fenster mit zwei sandwichglasscheiben bauen, und beide fenster in einen eigenen rahmen einbauen, pro wand eine, in form eines V.
auch die rahmen nicht verschrauben, sondern einfach nur "schwebend" in die wand mit silikon einkleben, auf keinen fall bauschaum o. ä. verwenden.
somit werden die scheiben von der wand und auch voneinander entkoppelt und du hast ein luftkissen in der wand.
den zwischenraum der scheiben mit schwarzem filz bekleben (schwarz! sonst spiegelt es extrem).

das ganze bringt enorm viel, wir haben das damals ähnlich gemacht (da stand halt statt der zweiten rigipswand schon eine dünne ziegelmauer), man glaubt gar nicht wie gut so eine konstruktion dämmen kann.

ich stell bei gelegenheit mal bilder rein.
 
nur kurz ein paar tips:

nicht eine rigipswand doppelt beplanken sondern zwei aufstellen und die dann doppelt beplanken. dazwischen evtl dämmmaterial einfügen, muss aber nicht.
profile nicht an den wänden und an der decke anschrauben sondern das ganze einfach nur verspreizen, dünne schicht schaumstoff oder ähnliches beilegen und mit silikon ankleben.

fenster mit zwei sandwichglasscheiben bauen, und beide fenster in einen eigenen rahmen einbauen, pro wand eine, in form eines V.
auch die rahmen nicht verschrauben, sondern einfach nur "schwebend" in die wand mit silikon einkleben, auf keinen fall bauschaum o. ä. verwenden.
somit werden die scheiben von der wand und auch voneinander entkoppelt und du hast ein luftkissen in der wand.
den zwischenraum der scheiben mit schwarzem filz bekleben (schwarz! sonst spiegelt es extrem).

das ganze bringt enorm viel, wir haben das damals ähnlich gemacht (da stand halt statt der zweiten rigipswand schon eine dünne ziegelmauer), man glaubt gar nicht wie gut so eine konstruktion dämmen kann.

ich stell bei gelegenheit mal bilder rein.
Danke für die Tipps! :great:
Bilder wären natürlich genial.

Hab aber dazu noch eine Frage:
Du meinst mit dem Fenster schon das "Studiofenster", also das zwischen Regie und Aufnahmeraum oder?
Dann versteh ich das mit dem schwarzen Filz ehrlich gesagt nicht, so wie ich mir das vorstell sieht man dann nichts mehr :redface: :D
 
Hi, jipchen,

shadow meint natürlich keinen Vorhang zwischen den Scheiben, sondern einfach eine Maskierung der Rahmeninnenflächen zwischen den Scheiben - die Scheiben sollten ja unbedingt antiparallel verbaut werden, man erhält also teilweise zumindest einige Zentimeter breite Zwischenräume zwischen den Scheiben. Dieser Abstand zwischen den voneinander entkoppelten Rahmen muß möglichst wenig lichtreflektierend überbrückt werden, damit es nicht zu ungünstigen Spiegelungen dieser Rahmenflächen in den Scheiben kommt, die die komunikative Sicht zwischen Regie und Aufnahme erschweren.

Ciao, Deschek
 
ja, das studiofenster. und natürlich nicht die fenster mit filz bekleben sondern die innenseite des rahmens, über den luftspalt. :D

ich hab dir mal schnell eine querschnittszeichnung im paint gemacht: :D

scheibefh2.gif


fotos von meiner scheibenkonstruktion kriegst du noch.
 
Aaah :D
Danke, war spät gestern.. :redface:
 
Zur Ergänzung der Skizze von Shadow:

auch die Scheiben sollten mit dauerelastischen Kleber luftdicht in den Rahmen eingeklebt sein, also auch wieder vom Rahmen entkoppelt sein...

ciao, Deschek
 

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