Woher kommt dieser Output-Hype?

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Hi Leute,

das Thema geistert mir schon länger im Kopf herum:
ich war letztens im Musikladen, Amps antesten und kam ins Gespräch mit einem ausgesprochen sympathischen Amerikaner, der gerade auf meinem Traumtop einen Sandberg California am Antesten war.
Der schwärmt mir 20 Minuten lang von diesem "irren Output" der Delano-Pickups vor, und war ganz erstaunt, dass mich sowas eher annervt als begeistert.
Meine Band spielt eine Mischung aus Soul/Blues mit Jazzeinschlag, weshalb mich schon der Output meines Marleaux teilweise nervt, weil es eben nicht immer so toll kommt, wenn jeder Ton sofort knallt... :rolleyes:
Insofern regel ich meinen Bass immer eher zurück, während ich permanent von allen Seiten zu hören krieg, wie geil was auch immer für ein Bass nicht wär, weil der Output so heftig sei.
Bin ich der einzige, der das nicht nachvollziehen kann?
Oder hab ich bis jetzt nur mit den falschen Bassern geredet? :D

grühs
Sick
 
Eigenschaft
 
Bin ich der einzige, der das nicht nachvollziehen kann?
Oder hab ich bis jetzt nur mit den falschen Bassern geredet? :D


Viel mehr nervt mich eher, dass die Bässe so massiv unterschiedlich im Output sind.
Mal eben wechseln ist nicht, wenn man nicht gerade 2 gleiche Modelle rumstehen hat.

Mein G&L z.B. übersteuert mir fast jeden Eingang, wenn ich ihn nicht am Bass schon zurücknehme, während der Sandberg Panther das genaue Gegenteil ist - Gain fast voll auf, damit man überhaupt mal ein vernünftiges Signal in die Vorstufe bekommt.

Aber mit dem Klang der Teile hat das mal gar nichts zu tun, ausser, dass man sich bei leisen Geräten vielleicht eher mal das Rauschen stärker mit hochzieht.
 
Ja, ich denke auch, daß ein hoher Output beim Bass-PU keinerlei Vorteile mit sich bringt. Das ist eher etwas, das "wir" Bassisten von den Gitarristen übernommen haben. Bei der Gitarre kann es ja in mancherlei Hinsicht Sinn machen (-> Distortion), aber beim Bass...?

Mit dem DiMarzio Will Power Middle (Splitcoil) habe ich sogar an manchem Amp das Problem ein cleanes Signal zu bekommen. Witzigerweise ist das ausgerechnet beim Ampeg SVP-BSP so gut wie unmöglich.

Grüße, Pat
 
Also, dass hoher Output bei Gitarren durchaus in Sachen Verzerrung sinnvoll sein kann ist unbestritten.

Ich denke, dass ein weiterer Sinn ein möglichst unverfälschtes Signal sein könnte, also das mir mein Signal nicht bei einem langen Signalweg zwischen drin absäuft, allerdings habe ich diese Erfahrung bisher noch nicht gemacht, auch bei Kabeln um die neun Meter nicht, längere habe ich bisher noch nicht gespielt.
 
Witzigerweise ist das ausgerechnet beim Ampeg SVP-BSP so gut wie unmöglich.

Das wundert mich jetzt nicht so, schließlich steht Billy Sheehan auf Zerre. Allerdings hätte man seinen Signature Preamp dann doch sinnvollerweise so ausgelegt, daß er nur auf entsprechende Einstellungen hin kontrolliert zerrt, aber doch nicht immer, egal was man tut :(

Bin ich der einzige, der das nicht nachvollziehen kann?

Gewißlich nicht. An Amps sollte man durchaus von schwächeren Inputs bzw. Reglern Gebrauch machen. Onboard Preamps entsprechend, auch was EQ Settings angeht, denn alles auf klingt meistens nur scheußlich. Und Bässe, die zu viel EQ'ing brauchen sollte man besser erst gar nicht kaufen :( Naja... Vollends fies finde ich das aber bei PUs, zu harsche Peaks sind doch eine Qual...
 
Kommt immer drauf an was man braucht. Ich wollte in meiner Rock-Coverband keinen Bass mit wenig Output spielen. Da bluten einem ja irgendwann die Finger, wenn man ständig so reinhauen muss bis nen fetter Ton rauskommt. In deiner schon angesprochenen Soul/Blues/Jazz/usw.-Richtung sieht das natürlich schon wieder anders aus. Hier ist filigranes Spiel mit viel Dynamik wichtig und da lösen PUs mit hohem Output natürlich nicht so schön auf, wie andere mit weniger Dampf.
Das soll jetzt nicht heißen, dass man mit Delanos (oder welchen High-Output-PUs auch immer) keine sanften Sachen oder Solos spielen kann. Das geht natürlich auch, aber man muss im Spiel etwas sanfter sein. Alles Geschmackssache denke ich, wobei ich aber einen leichten Vorteil für PUs mit mehr Wumms sehe, wenn man nicht gerade nur sanftere Sachen spielt.
 
Hoher Output ändert doch nichts am Klang und hat auch nicht zwangsläufig etwas mit Dynamik zu tun! Höchstens wenn die Vorstufe dadurch in die Sättigung kommt.
Ich sehe den Vorteil jetzt auch nur bei einer passiven Elektronik. Oder wenn sich die Vorstufe nicht vernünftig ansteuern lässt.
 
Sandberg California am Antesten war.
Der schwärmt mir 20 Minuten lang von diesem "irren Output" der Delano-Pickups vor,

Mal ganz abgesehen davon, dass gerade Delano Pus (zumindest in den Sandbergbässen) nicht wirklich einen hohen Output haben, mein California ist der leiseste meiner Bässe :p
Und mich nervt gerade das auch, ich kann auf der Bühne nicht ohne weiteres die Instrumente wechseln, vom Sandberg auf den Thunderbird und es platzen einem die Ohren.
 
Hoher output bei passiven Pickups wird ja erkauft....

die spule muss länger werden und damit die induktivität größer oder das kernmaterial muss ne höhere permeabilitätszahl haben...


alles in allem verformst du damit den klang, bei höheren induktivitäten eben zu lasten der impulstreue und der högendetails....

ob das beim bass wirklich sinnvoll und nötig ist, ist nun wirklich die frage...

selbst bei gitarristen frage ich mich das...

Gut gitarristen sind ehh technisch auf dem stand von 1930... Man könnte so viel sinnvoller ne gitarre bauen, wo dünne outschwache Pickups reinkommen, mit entsprechend kurzer dünner spule, die dann aktiv verstärkt wird und dann für entsprechende distortion sorgt... Das verringert die anfälligkeit für schwingende drähte --> feedback doch merklich


Deswegen schreien die High-Gainer auch alle immer EMG... weil EMG eine der wenigen sind die das sinnvoll umgesetzt haben...

aber zurück zum Bass....

Reiner outputwahn macht beim bass absolut keinen sinn...
wir spielen zu 50% ehh schon aktive bässe...

heißt: die ausgangsimpedanz unserer instrumente geht gegen 0 und damit sind dinge wie trittschalleinfluss usw. ohnehin verringert

die pegel die wir über die leitung schicken sind ehh schon reeeelativ hoch, sodass auch induktive störungen recht schön rausfallen...

auch hier wäre hoher output nicht nötig

unsere topteile haben meistens ordentlich OPs in den eingangsstufen die relativ rauscharm verstärken können, auch hier ists kaum nötig sonderlich viel pegel zu schicken

usw usw...

Summa summarum:

Wenn wir ehh schon aktive bässe spielen, dann doch lieber geringer output und viele details, per kleiner schwarzer kiste im 2,5x5mm format aufgeholt
als irgendson kraftwerkstrafo....

an alle mit aktiven elektroniken:
Die kann man wunderbar umbauen um den output zu verändern, solltet ihr mal drüber nachdenken ;)
 
sorry, OT:

ich: "Witzigerweise ist das ausgerechnet beim Ampeg SVP-BSP so gut wie unmöglich."
Das wundert mich jetzt nicht so, schließlich steht Billy Sheehan auf Zerre. Allerdings hätte man seinen Signature Preamp dann doch sinnvollerweise so ausgelegt, daß er nur auf entsprechende Einstellungen hin kontrolliert zerrt, aber doch nicht immer, egal was man tut :(

Wenn ich den Attitude-Splitcoil in den SVP-BSP schicke und drücke nicht das "-xy dB"-Knöpfchen, leuchtet die Clip-LED sogar bei zugedrehtem Gain-Regler des Clean-Kanals!! Die Verzerrungen, die man so erzeugt sind alles andere als schön.

Die Umsetzung der Features ist leider nicht richtig gelungen - "er" spielt ihn ja auch nicht live...

OT: den Splitcoil werde ich jetzt irgendwie leiser machen.

Grüße, Pat
 
kannst du aktiv ja locker machen....
 
Hmmm....Output-Hype....den sehe ich eigentlich nicht.

ich find’s auch nicht unbedingt verkehrt, wenn das hin und wieder erwähnt wird, in Reviews beispielsweise.
Sicherlich ist das nicht das Nr 1-Kriterium, aber ich mag’s trotzdem ganz gerne, wenn da ordentlich was rüber kommt. Das ist nicht dasselbe, wenn man den Amp weiter aufreißt, man merkt’s einfach beim Anschlag ob da ein leichtes Berühren der Saiten schon ein Donnergrollen verursacht oder ob man sich dazu erst roher Gewalt bedienen muss.

Dennoch behaupte ich einfach mal, dass die meisten Kritiken bezüglich zu viel oder zu wenig Output einfach auf einem falschen Setup beruhen. Ich habe Gitarristen kennen gelernt, denen selbst nach jahrelanger Erfahrung die Schrauben um die Höhe der PUs zu justieren fremd waren, das Wort „Output“ aber nur zu gerne gebrauchten.
„Stratitis“ ist eigentlich fast allen ein Begriff und man hat den Eindruck, man wünsche sich sogar, das Phänomen bei sich selbst vorzufinden, nur um mitreden zu können.
Da gelange ich dann auch an den Punkt, wo ich’s nicht mehr verstehe.

Alles in allem finde ich, dass man sich ruhig drüber unterhalten kann und finde es auch nicht verwerflich, bzw. ignorant, wenn man das zu einem Kaufkriterium macht, sofern man weiß, dass man diesen Output auch selbst bis zu einem gewissen Grad beeinflussen kann und eventuell erst mal justiert, bevor man meckert...;)
 
Naja, ich finde dass der Output wenn er zu extrem ist sehr sehr störend ist, ich musste mal mit meinem umgebauten Fame über einen Trace Elliot Amp spielen, das hat keinen Spass gemacht weil es nur noch gezerrt hat, aber durch tieferlegen des PUs hat sich das "Problem" gelöst, der Output ist zwar immernoch hoch, aber nichtmehr "störend".

Viel schlimmer fand ich bei meinem alten RD-300, dessen Output gegen 0 ging, selbst mit extrem hoch gelegten Pickups. Da hatte ich keine Chance in der Band durchzukommen.

Alles in allem finde ich dass zwar ein gewisser Pegel sein muss, aber wenn es zu extrem ist kann das auch ein Problem sein, alles was dazwischen ist ist für mich eigentlich kein Thema.
 
Wenn ich ehrlich bin, habe ich noch nie besonders auf den Output geachtet, wenn ich mir einen Bass gekauft habe.
"Spielt sich gut; klingt gut = den nehme ich"

Ich wüsste noch nicht mal, ob meine aktiven Bässe da eher am oberen oder unteren Ende der Skala liegen. Ob mich das interessiert? :gruebel:
Ich bin bekennende Technik-Banause. :D
 
man merkt’s einfach beim Anschlag ob da ein leichtes Berühren der Saiten schon ein Donnergrollen verursacht oder ob man sich dazu erst roher Gewalt bedienen muss.

Genau das meinte ich. Hin und wieder nervts, wenn schon ein leichtes Berühren der Saiten mit einem Gewitter quittiert wird ;)

Ich bin bekennende Technik-Banause. :D

Ich auch! Und ich schäme mich auch nicht, zuzugeben, dass ich daher von Edes Beitrag NICHTS kapiert hab :D

grühs
Sick
 
ede wollte unter anderem sagen, dass besonders hoher output technisch keinen sinn macht, weil einfach nix da is, was noch übertönt werden müsste, wenn wir sowieso schon aktive Bässe spielen und die, so wie unser restliches Equipment sowieso schon so gut wie keine Störgeräusche ermöglichen.
Außerdem meint er (und ich auch und du du auch, wie du schreibst), dass hoher output mit geringerer dynamik erkauft wird.
Diese Diskrepanz ist schon blöd: du brauchst es nicht, es klaut details und trotzdem isses geil, wenns tierisch losdonnert.
fazit: guten Bass mit großer Dynamik gepaart mit Amp, der auch bei kleinem Pegel losdonnern kann und bei größerem Eingangspegel noch nicht zerrt.
 
Möchte mich auch mal einklinken, wobei ich nix beitragen kann, was nich schon gesagt wurde
manchmal isses natürlich gut, wenn der Bass ordentlich drückt und der Bass in die Eier geht, aber eben auch nur manchmal :rolleyes:
bei meinem Squier ging mir der Output gepaart mit dem 500kOhm-Poti irgendwann so auf die Nerven, dass ich, nachdem er umlackiert is, jetzt einen SD Vintage-Pickup einbauen werde, um einen klasischeren Preci-Ton zu erreichen :great:
muss aber auch darin zustimmen, dass ich nich unbedingt von einem Hype reden würde, zumal die Vintage-Welle auch nich grade klein zu sein scheint ;)
 
bei meinem Squier ging mir der Output gepaart mit dem 500kOhm-Poti irgendwann so auf die Nerven, dass ich, nachdem er umlackiert is, jetzt einen SD Vintage-Pickup einbauen werde, um einen klasischeren Preci-Ton zu erreichen :great:
OT: Kannst ja auch 250k Potis verwenden, bedämpftere Höhen ;)
 
Also ich finde auch den dermaßen hohen Output an meinem G&L schon eher störend als toll. Man muss bei vielen Amps ziemlich aufpassen die Vorstufe nicht zu übersteuern (zB kann ich bei meinem Markbass "Gain" gerademal 1/5 aufdrehen, bis es clippt). Schlimmer war es aber beim Recording direkt in die billige PC Soundkarte... Aber seit ich das Fast Track Pro habe gehts. Aber auch hier muss ich -20dB und Line anstatt Instrument aktiviert haben, da es sonst verzerrt (Gain dann ungefähr bei der Hälfte).

Aber ist auch das einzige Manko an dem Bass ;)
 

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