Woher die Gesangsmelodie?

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Hi,
kennt ihr das auch? Ich habe öfter das Problem, dass ich einfach keine Gesangsmelodie finde. Ich hab nen guten Riff, mir fällt aber keine Melodie ein, die ich darauf singen könnte -.- Unsere Songs bestehen aus 2 Gitarren, Bass, Drums (ja, nee, is klar^^) und einer Gesangsstimme. Meißtens versuche ich eine Rhytmusgitarre und einen dazu passenden Basspart zu entwerfen. Ist das geschaft, überlege ich mir was für die zweite Gitarre und den Gesang. Aber wenn ich ne Idee für den Gesag habe is das nie die Richtung in die das Lied gehen soll. Wir wollen so in die Richtung Punk (ne Mischung aus Green Day und Antiflag) gehen. Allerdings haben unsere gesangsmelodien keinen Bums (wenn ihr wisst was ich mein^^)... Kennt ihr vielleicht Methoden, wie man dem Abhilfe schaffen kann?

MfG

Soni(c)
 
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im prinzip würde ich das genauso machen, erstmal riffs beziehungsweise chord progression aufschreiben, dann die melodie drüber singen (umgekehrt wirds subjektiv schwieriger), wenn das riff wirklich eingängig ist, sollte das eigentlich kein problem sein. ihr könnt euch ja von grundton zu grundton hangeln und die zwischenräume mit irgendwelchen passenden motiven auffüllen. je mehr euch die riffs aber in fleisch und blut übergegangen sind, desto einfacher wird es auch sein, eine passende melodie zu finden. falls es einfach nicht gelingen will, lieber die riffs nochmal abchecken, vielleicht sind die einfach nicht eingängig oder musik-theoretisch rechtfertigbar genug.;)
 
Ich darf mich kurz einklinken?

Bei mir ist das Problem, dass die Riffs zum einen eingängig sind, aber zum anderen fast immer schon Melodien nahe legen, die quasi parallel zu den Riffs laufen.

Das ist manchmal ganz nett und passend, aber der Gesang hat dann einfach zu wenig eigene Dynamik.
Also eigene Melodien für den Gesang zu entwickeln fällt mir schwer.

Wie kommt man denn aus so ner Kiste raus?
Im Prinzip versuche ich schon, die Riffs beim Gesang zu reduzieren oder anders zu begleiten. Aber oft ist dann entweder der Druck weg oder man hat irgendwie doch noch das Riff im Ohr und letztlich machen doch Gesang und die Gitarre (melodisch/harmonisch) das Gleiche.

Wäre für Hinweise extremst dankbar.

x-Riff
 
Ich schreibe auch imemr in der Reihenfolge Harmonien - Melodie, obgleich auch die andere Variante große Vorteile hat, aber darum soll es nicht gehen.
Generell gilt: Über einem Akkord darf in allen anderen Stimmen jeder Ton aus dem Akkord und jeder Ton aus den dazugehörigen sog. charakteristischen Dissonanzen erklingen.

Dazwischen kannst du dann langsam auffüllen, z.Bsp. mit Wechselnoten, Durchgängen, Vorausnahmen und Vorhalten. Zu beachten ist dabei nur, dass du keine zu langweilige Rhythmik wählst, weil sich u.U. die Melodie dann nicht als selbstständig behauptet.

Ansonsten einfach experimentieren. :)
 
jaZoo schrieb:
Ich schreibe auch imemr in der Reihenfolge Harmonien - Melodie, obgleich auch die andere Variante große Vorteile hat, aber darum soll es nicht gehen.
Generell gilt: Über einem Akkord darf in allen anderen Stimmen jeder Ton aus dem Akkord und jeder Ton aus den dazugehörigen sog. charakteristischen Dissonanzen erklingen.
:)

Danke.

Ich hab schon geahnt, dass ich mich etwas mit Noten und Harmonien auseinandersetzen muß, wenn ich mir ne Alternative zum ewigen Ausprobieren anschaffen will. Fluch.

x-Rif
 
Außerdem solltest du darauf achten, dass die einzelnen Stimmen / Instrumente sich möglichst nicht doppeln, also es jeweils gleichzeitig laufende Melodieteile gibt, die auf der selben Tonhöhe liegen. Ein, zwei Noten sind nicht schlimm, aber ganze Takte oder gar Strophen klingen nicht gut, im besten Fall langweilig, häufig einfach nur schlecht.
 
Bei mir steht die Gesangsmelodie+Text von einzelnen Stellen (meisten Refrain oder Strophe) immer als allererstes vom Lied. Darauf wird alles andere aufgebaut.

Andersrum funtioniert bei mir kaum bis gar nicht.
 
LongLostHpe schrieb:
Bei mir steht die Gesangsmelodie+Text von einzelnen Stellen (meisten Refrain oder Strophe) immer als allererstes vom Lied. Darauf wird alles andere aufgebaut.

Ich mache das ähnlich. Ich kann das jetzt nicht belegen, aber wenn ich mir richtige Klassiker mit schönen Melodien (Beatles, etc.) anhöre, hab ich auch immer das Gefühl, daß zuerst die Melodie da war und der Rest hinterher kam.
Für 60s Pop war das wahrscheinlich überall so (Monkees, Motown-Sachen und so weiter).

Meistens wache ich mit ner Melodie im Kopf auf oder sie taucht plötzlich auf, kurz bevor ich einschlafe. Dann muß man sich immer überwinden, aufzustehen und das schnell ins Handy zu singen oder so, sonst ärgert man sich am nächsten morgen. :D :D
 
Eigentlich hast Du die Frage schon selbst beantwortet ;-)

Wenn man den Songs schon zu voll arangiert wird es immer schwieriger da noch einen Gesang reinzupacken, der ja beim Zuhörer als 50% des Ganzen wahrgenommen wird.
Ich habe auch schon oft solche Probleme, gerade wenn der Gesang dann fast wie die Hook - oder der Riff der Gitarre oder auch Piano klingt.
Was oft zu einem guten Ergebnis führt ist. Gesang stehen lassen und neuen Riff suchen. Das ist oft viel einfacher und man hat einen starken Gesang.
Das ist in der Band sicher schwierig, aber da ich zum Glück nur noch im Studio arbeiten kann ;-) habe ich solche daraus folgenden Diskussionen nicht mehr...

Gruß
 
toughbeats schrieb:
Ich habe auch schon oft solche Probleme, gerade wenn der Gesang dann fast wie die Hook - oder der Riff der Gitarre oder auch Piano klingt.

Hehe, immer wieder so bei Black Sabbath zu beobachten. Kann ich mich nicht mit anfreunden. Man stelle sich mal Deep Purple vor, mit dem Gesang genau auf den Riff angepasst:

"Smoke on the... Smo-hoke on the.... Smoke on theeee wa-ter...."

:screwy: :D
 
anbeck schrieb:
Ich kann das jetzt nicht belegen, aber wenn ich mir richtige Klassiker mit schönen Melodien (Beatles, etc.) anhöre, hab ich auch immer das Gefühl, daß zuerst die Melodie da war und der Rest hinterher kam.
Zumindest von McCartney weiß ich, dass er in aller Regel zu erst die Melodie hatte... ;)
 
Bei mir läuft es oft parallel:
Ich spiele ene Akkordfolge, dann fällt mir dazu eine Gesangsmelodie ein.
Diese singe und entwickle ich solange weiter, bis ich evtl. 1-2 Akkorde in der Akkordfolge umstellen muss - oder auch mehr, je nachdem.
Und fertig sind die Melodien! ;D

Es hilft übrigens, fremde Melodien auf rhythmische Strukturen zu analysieren, um eigene Anregungen zu erhalten. ;)
 
Gibt's extrem viele Möglichkeiten...

1. Riffs spielen / aufnehmen und anhören und schauen, ob da sofort irgendwas "klick" macht bzw sich die Gesangsmelodie ohnehin aufdrängt.

2. Hilfe wenn man gar keine Ahnung hat wohin's gehen soll: Erst mal festlegen ob Gesang schnell oder langsam sein soll. Musik anhören und überlegen, worum's gehen soll. Thematik, Stimmung. Textfetzen schreiben, die auf keinen Fall endgültig sein müssen, aber einen einschränken, damit man sich mal auf einen Bereich konzentrieren kann: Okay, lass es mit langsamen Gesang, der traurig ist und viele langgezogene Parts enthält versuchen. Lass uns mit den Worten "I can't take this load for any longer" anfangen. Improvisiert mitsingen. Wenn's da gar nichts wird - man merkt mit der Zeit, ob's nur dauert bis man's findet oder ob der Ansatz falsch ist, Ansatz überdenken.

3. Riffs aufnehmen, und einfach irgendwas drübersingen (nananana) / mitpfeifen / dazu solieren. Ruhig öfter probieren. Gute Ideen festhalten bzw merken, weiter machen.

4. Mit dem Gesang anfangen.

5. Gesang an der Gitarre / Klavier / Bass orientieren. Siehe Black Sabbath.

6. Ansatztipp: Wenn die Riffs komplizierter als nur Grundtöne sind (ihr also nicht die Ramones seid ;) ) : Grundtöne drüberspielen / drübersingen! Dann hast du das "Tonspektrum" in Ohr und Kopf. Sing einfach "Aaaaaaaaaah" und sowas drüber und gleiche dich halt an die Akkordwechsel an. Für sowas muss man keine Harmonielehre oder so können, man hört einfach was richtig ist. Wenn du die Grundtöne im Kopf hast, anhand von denen die Gesangsmelodie bauen. Dann bist du nicht so nah an den Riffs und benutzt eher alle Töne die passen.

7. Gegenteiliges: So schnell wie möglich irgendeinen Kram drüberimprovisiert spielen / singen und jede mögliche Tonänderung wahrnehmen. Dann anhören und überlegen, welche Tonsprünge cool klangen. Widerholen.

8. Wenn der Song rhythmusorientiert ist: Am Schlagzeugbeat orientieren. Nur grob die Grundtöne beachten, hektische Tonsprünge / melodische Ausbrüche vermeiden.

9. Allgemein wichtig: Wenn der Song schon komplett steht (also Instrumental) hilft es IMMER auch im Kopf zu haben, wo er danach hin geht - Stimmungs, Tempo und Harmonietechnisch. Wenn er noch nicht steht, hilft es eine grobe Richtung zu haben - einfach "hm und danach wäre schneller werden cool" oder "und im Refrain wirds hymnisch". Dann wisst ihr auch, in welche Richtung sich der Gesang entwickeln muss und die Gesangsmelodie kann euch helfen, auch beim eigentlichen Song weiter zu kommen. Denn manche "Verknüpfungen" sieht man einfach wenn man den Part unmittelbar davor hört.

10. "Klauen"! Nicht abkupfern, wohl aber andere Songs mit ähnlichen Akkordfolgen / Rhythmen nehmen und untersuchen, welche Zähler die betonen und welche Melodiebögen / Töne drin sind. Dann überlegen, was deinem Song dienlich sein könnte und anpassen und abändern. Dehn die Gesangsspur von Rhythmus her unter umständen auch und übernimm probehalber nur den Text, einen mit groben melodischen Bewegungsideen zu haben hilft beim Improvisieren extrem.

11. Einfach mal alle möglichen Gesangsstil durchüberlegen und probieren: Skandiertes Gegröhl auf den glatten Notenwerten (1 und 3, 2 und 4), rhythmisch orientierte Gangvocals (siehe zB Somebody Put Something In My Drink von den Ramones), Skandierte Einsilber, dann ein Ausbruch in Form von "normalem" Gesang (siehe Shout At The Devil von Mötley Crüe), melodischer Gesang, Brüllpassagen, einen Satz immer wiederholen und nur andere Harmonien benutzen (Paradise City von Guns N Roses, Mötley Crüe - Too Young To Fall In Love), usw...
 
rhythmisch orientierte Gangvocals (siehe zB Somebody Put Something In My Drink von den Ramones),

Hier hilft es ungemein, 100% im Klaren über Notation+ Klang dieser rhythmischen Vocals zu sein.
Ich habe etwa ein halbes Jahr trainiert, Rhythmen und ihren Klang zu erfassen, mittlerweile könnte ich die meisten, nicht allzu mörderisch komplizieren, Rhythmen von Vocals/Riffs aus dem Radio o.ä. direkt notieren. Nach dem 1. Hören.
Ist also alles nur Übungssache. ;)

Somebody put something in my drink z.B., jetzt frei aus dem Gedächtnis:
-----x----------Some---bo------dy--------x
Viertelpause, Viertel, Achtel Achtel, Viertelpause
-----x---------Put---some------thing------x
Viertelpause, Viertel, Achtel Achtel gebunden an Viertel
-----x----------Some---bo------dy--------put
Viertelpause, Viertel, Achtel Achtel, Viertel
-----Some---thing-----in-my-drink
Viertel,........Viertel, Achtel-Viertel-Achtel gebunden an 1. Viertel des neuen Taktes etc.


Also sehr simpel, daher so einprägsam.
Allgemein gilt: Je mehr gerade Rhythmen, speziell knallharte Viertel oder Achtel ohne Synkopen, desto simpler und ohrwurmiger (und gröhltauglicher :D ).
Durchgehend "synkopige" Gesangsmelodien wie z.B. I will survive hören sich dafür umso interessanter an, sind aber eben nicht einfach nachzusingen und daher nicht so gut als Mitgröhllied geeignet (bis auf den "I will survive"-Teil vielleicht.)

Müsst ihr halt mal drauf achten:
Somebody put something in my drink, Football´s coming home (Viertel, Viertel, Achtel-Viertel-Achtel... ), Go West...
Haben alle sehr simple rhythmische Figuren.
Im Gegensatz zu Musik aus dem Jazz-/Funkbereich, wo viel improvisiert wird.
Oder nehmt einfach Whitney Houston: Die haut pro Takt 2 Tonleitern rauf und runter, wer will das nachsingen? :screwy: ;)
 
Improvisieren heisst das Zauberwort. Von nichts kommt nichts. Da kann man jetzt noch so viel Theorie ausrollen. Eine gute Gesangsmelodie entwirft man nicht, sie ist einfach da.
 
Dem hätte ich vor 1 Jahr zugestimmt, jetzt nicht mehr.
Nachdem ich mich viel mit fremden Melodien und theoretischem Hintergrund beschäftigt habe, sind meine Improvisationen erheblicher ergiebiger geworden. ;)
 
Das Problem, auf bereits "fertige" Instrumentalparts eine tolle Gesangsmelodie zu finden, ist immer schwierig zunächst. Was man da vor sich hat ist in sich manchmal schon so schlüssig und, ja, einfach fertig, dass man sich bei der Suche nach einer Gesangsmelodie nur am Kopf kratzt und die Lücke sucht.

Bei uns in der Band läuft das so, dass die andereren (Schlagzeug, Keyborad, Gitarre, Bass) den Song fertig komponiereren für die 4 Instrumente und ich danach als Sänger meine Melodie dazu komponiere.
Da wir ne Prog-Band sind, ist das schon ein ziemlicher Klangteppich, den ich da vor mir hab, wenn ich anfange. :)
Ich mach es dann so, dass ich mir das erstmal anhöre, und immer wieder anhöre, bis ich ein Gefühl hab für den Song, die Stimmung, die Atmosphäre, aber auch im Kopf hab, wie die Passagen gehen, zu denen der Gesang kommen soll.
Dann sing ich leise beim Hören einfach mit Phantasietext das, was mir spontan dazu einfällt. Dabei kommen oft schon gute Ideen raus.
Problem dabei ist aber oft auch, dass man noch zu sehr an der Melodie der Gitarre bzw. des Keyboards "klebt" wie oben beschrieben. Mein Tip dazu: Bewusst versuchen, ne ganz andere Melodie zu finden, als die, an der man klebt die ganze Zeit. Also variieren im Tempo, im Rythmus, auch in der Melodieführung.
Das hat bis jetzt immer gut funktioniert.
 
Also meiner meinung nach ist die beste methode, das angesprochene problem zu loesen, ganz einfach nicht mit dem Gitarrenriff, sondern der Melodie anzufangen. So kann man sich schon ungefaehr vorstellen, wie das fertige lied klingen soll und sich dann daran machen, die passende musikalische begleitung zu suchen. So gehe ich die sache jedenfalls immer an.
 
Imitieren/Assimilieren/Innovieren!!!

oder deutsch ,nachmachen/aufsaugen/weiterentwickeln.

Es scheint den meisten klar zu sein ,dass man üben muss,wenn man ein Intsrument erlernt. Bereitwillig spielt man dann so manches nach,und dies übrigens meist ein Leben lang.
Man sollte in meinen Augen folgendes ständig üben:
Wenn man auf einen song steht,ihn aus der Erinnering heraus wiederherstellen ,und zwar OHNE Zuhilfenahme des songs,dh für mich : die Kortz/Riffs spielen UND die Melo singen,am besten noch mit Text.
Wenn man hier scheitert ,obwohl man glaubt ,den song zu kennen ,hätte man ihn auch so nie schreiben können,weil man ihn INNERLICH nicht HÖRT!!!
Wenns nicht geklappt hat ,trotzdem später den song richtig raushören und sich mit allen Facetten beschäftigen,aber das ist oben schonmal so ähnlich gesagt worden.
Jeden Tag ein song,und nach einem Jahr WIRD 100% ein ganz anderes
Niveau erreicht sein...
Grüße!
 

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