Wo ist mein Fehler beim Aussetzen?

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pssaiko
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Hi,

Ich hab mir den ersten Teil der Harmonielehre von Paul Söhner und Michael Dachs ausgeliehen und bin bei einer Übung zu den Nebendreiklängen steckengeblieben. Einerseits komm ich nich auf die richtige Lage wie sie dort angegeben wird, habs auch schon aufm Instrument nachgespielt und komm einfach nich drauf was ich falsch mach, andererseits kommt wird im dritten bei einer I-IV Verbindung Dezimenlage verlangt, obwohl doch kein Bedarf besteht einen Ton zu verdoppeln. Ich hab mal 2 Bilder beigelegt, einmal die gegebenen Bässe und einmal wie ich diese ausgesetzt hab. Wäre echt cool wenn ihr mir sagen könntet wo meine Fehler sind. :)

Danke für jede Hilfe im Vorraus!

(nebenbei, wenn jemand Ahnung hat, was haltet ihr von dem Buch? Ist's empefehlenswert für totale Anfänger die klassische Musik nachvollziehen wollen?)
notenw.jpg

39014087.jpg
 
Eigenschaft
 
Zu der Stelle in Takt 2 am Anfang:
Das d im Sopran geht die Quarte zum g, das d im Alt bleibt liegen und das f im Tenor kann zum b gehen.
Hier lässt du eben den Ton g aus, aber das kann man durchaus mal verantworten die Regel des nächsten Weges zu übergehen, wenn es nicht anders geht. Viel mehr Priorität hat es parallelen zu vermeiden.

Mit Dezimlage ist eigentlich Terzlage gemeint, anders kann ich mir das nicht erklären.
Also soll bei dem Beispiel d im Sopran sein. Vermutlich meint er konkret d''

EDIT: Und ja das Buch ist sehr gut, aber ich kann dazu noch folgendes empfehlen:
http://www.amazon.de/Allgemeine-Mus...=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1250362073&sr=8-1
 
Hey, Danke für die schnelle Antwort! Das mit der Dezimenlage wär ja geklärt, aber ich komm nicht damit zurecht was du meinst was ich im 2ten Takt am Anfang machen soll^^

Die oberste Stimme ist ja der Sopran, dann Alt, dann Tenor und Bass, aber da ist doch kein d im Sopran? Und auch sonst steh ich grad total auf dem Schlauch mit den andern Stimmen die du grad nennst. :confused: Dass Parallelen vermieden werden sollen, ok, aber ich seh da grad echt gar keine, kannst du mir das näher erklärn?
 
Hey, Danke für die schnelle Antwort! Das mit der Dezimenlage wär ja geklärt, aber ich komm nicht damit zurecht was du meinst was ich im 2ten Takt am Anfang machen soll^^

Die oberste Stimme ist ja der Sopran, dann Alt, dann Tenor und Bass, aber da ist doch kein d im Sopran? Und auch sonst steh ich grad total auf dem Schlauch mit den andern Stimmen die du grad nennst. :confused: Dass Parallelen vermieden werden sollen, ok, aber ich seh da grad echt gar keine, kannst du mir das näher erklärn?

Ich denke er meint den "dritten" Takt, der nicht der dritte ist, sondern der zweite, da der Auftakt nicht mitgezählt wird ;)
Also insgesamt der 6. Akkord.
 
Genau den meine ich.
Du hast das bei der Notation umständlich gemacht, aber im Original geht das ja auch mit Auftakt los und der zählt nicht mit.
 
ja klar, leuchtet ein, da hab ich jetzt gepennt^^

Ok, also gehe ich da einfach in eine höhere Lage als üblich, aber ich seh da keine Parallelen... denn die Intervallstruktur ändert sich ja und es gibt keine Stimme die in Quinten/Oktaven fortgeführt wird. Wo seht ihr das?
 
Hab ich doch auch gar nicht gesagt. Wenn aber die Regel des nächsten Weges und die der Parallelenvermeidung aneinanderklatschen ist es meist besser die Parallelen zu vermeiden.
Ist hier aber nicht der Fall, wie du schon richtig erkannt hast.
 
Aha, ok dann wär das geklärt! :)

Danke!
 
Sorry, aber da is noch ne Sache.
Irgendwie werden bei den Übungen dauernd Abwandlungen gefordert die mich ziemlich verunsichern. Folgendes:

werwrl.jpg


Das Problem ist für mich der Em-Akkord im 2ten Takt. Wegen der V (Ddur) muss ja der Leitton aufwärts geführt werden, so dass der Em danach mit verdoppeltem g in Quintlage steht. Wenn ich nun zur IV (Cdur) weiter will, liegen die Stimme in der Oktavlage.

Meine Frage ist, ob es denn erlaubt ist das e, die Terz, zu verdoppeln um die gewünschte Terzlage herbeizuführen, denn nach den mir bekannten Regeln führt ja kein Weg dran vorbei. Und eigtl dürfte so ein Move ja einfach dazu dienen denn Satz melodisch interessanter zu gestalten, also wenn ich das jetzt ignoriere mach ich doch auch nichts falsch?:gruebel:
 
Vorsicht: Du bekommst keinen e-moll Akkord, sondern einen Es-Dur Akkord.
Das b wird nicht aufgelöst und im Bass ist ein es.
Wir haben hier fast einen Trugschluss. Ich sage deshalb fast, weil ein richtiger Trugschluss mit einem Dominantseptakkord eingeführt wird, hier fehlt aber die Septe. Wir haben nur D-Dur.
Beim Trugschluss, auch beim Fast Trugschluss darf man ausnahmsweise wegen der Stimmführung die Terz verdoppeln, danach sollte man aber wieder zu Oktav oder Quintverdopplung übergehen.

Also hast du nun D-Dur, enge Lage in der Oktavlage, dann muss der Sopran im nächsten Schritt zu b, der alt zu g und auch der Tenor geht zum gleichen g.
Im nächsten Schritt geht der Sopran zum es, der Alt zum c hoch und der Tenor bleibt liegen. Dann gehts wieder ganz normal weiter.
 
Okay, vielen Dank dann wär das auch geklärt =)

Liege ich eigtl richtig wenn ich diese Stimmführung jetzt als Kunstgriff sehe? Denn ich würde doch keine mir unbekannten Regeln verletzen wenn ich jetzt vom Es-Dur aus den Cm einfach in Oktavlage schreiben würde, oder?
 
Außer die Regel des nächsten Weges.
Die besagt, dass du den nächstliegenden Ton bei einer Fortschreitung ansteuern sollst. Aber wenn hier ausdrücklich Terzlage verlangt wird, dann kann sie vernachlässigt werden und ist auch zu verschmerzen. Andere Regeln wiegen mehr.

Es ist häufig so, dass du irgendwann, auch bei schwierigeren Generalbässen an den Punkt kommst, an dem du die Stimmführungsregeln gegeneinander abwägen musst.
Manchmal muss man Prioritäten setzen.
Die Parallelenvermeidung hat höchste Priorität. Keine Oktav, keine Quintparallelen.
Verdeckte Parallelen sollten auch vermieden werden, sind aber erlaubt, wenn der Sopran nur stufenweise geht.

Wenn manche Regeln miteinander kollidieren muss man immer schaun, welche man beachtet und welche man weglassen müsste, damit es richtig weitergeht.
Aber das lernt man mit der Zeit. Wenn du jetzt ein paar dutzend davon ausgesetzt hast, kommt Routine rein.
Ich hatte fast das ganze Hindemithbuch durch und danach lief es dann auch wunderbar.

Ich hatte bei der Aufnahmeprüfung in Karlsruhe im Hauptfach Musiktheorie mir einen Bachsatz ausgewählt, den man aussetzen musste. Man bekam auch ein Klavier zur Verfügung gestellt.
Jedenfalls war der nicht einfach, weil er harmonisch recht kühn war und eben immer wieder Stimmfühungsregeln sich gebissen haben.
Da musste man ziemlich aufpassen. Welche Lage als Anfang, gehe ich auch mal in die weite Lage, wo Terzverdopplung ausnahmsweise, da kann mal die Quinte weg, etc.
Aber wenn man sich Stück für Stück durcharbeitet und abwägt kommt am Ende auch was brauchbares raus.
 

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