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Mod Emeritus
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Hallo [Anfänger bis Vollprofi, Hobby bis Vollzeit-] Tontechniker!
Mich interessiert, welche Antwort ihr auf die 3 Fragen im Thread-Titel zu geben habt. Einfach des Plauderns wegen, aber auch weil Antworten auf die zweite Frage vielleicht dem einen oder andern eine Orientierungshilfe sein könnten!
...dann mach ich doch mal direkt den Anfang.
Wo ich stehe?
Die Tontechnik ist aktuell "nur" ein zeitaufwendiges Hobby. Hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs, genauer gesagt Hoch- und Höchstleistungsrechner mit den Schwerpunkten Speichersysteme und Cluster-Administration. Da ich oft die ganze Woche lang von zu Hause weg bin ist es schwierig, die feste Betreuung für Veranstaltungen oder Bands zu übernehmen.
Wenn ich tontechnisch unterwegs bin, dann oft als Einzelkämpfer der das Material organisiert, aufbaut, mischt, abbaut. "Unqualifizierte" Helfer lassen sich leicht über den Veranstalter organisieren, wenn das abgesprochen ist brauche ich mich nicht auch noch selbst drum kümmern. Ein wichtiger Punkt war "damals" zu lernen, wo optimale Arbeit sein muss und wo Perfektionismus nicht notwendig oder nicht angebracht ist. Also nicht alles selbst machen (geht nicht), Helfer gut anleiten und ihre Arbeit mit angebrachtem Maßstab bewerten.
Ich bin gläubiger Christ, ergo auch regelmäßiger und aktiver Kirchenbesucher. Zwar sehe ich Kirche nicht als einen Verein wie jeder andere, aber wie in jedem anderen Verein mit Musik gibts auch dort Betätigungsfelder für Tontechniker, kein Budget und viele hätten-wir-gerne-Anforderungen.
Ich hatte mal diverses Equipment, davon ist einiges auch wieder weg gegangen. Mischpulte zum Beispiel. Ich werde noch weiter in Equipment investieren, aber mit sehr pragmatischem Ansatz. Ich kaufe nur, was ich dann auch möglichst oft auf die Straße bringe (was eh schon selten genug vorkommt). Damit stehen z.B. Boxen schon sehr weit hinten auf der Liste. Lieber investiere ich da in gute und universelle Mikros.
Von Licht hab ich übrigens keine Ahnung Aber wir sind hier ja auch in der PA-Ecke...
Wo ich her komme?
Die Kurzform: Musikalisch unterwegs, Interesse für Technik - bis zur Tontechnik war es nur eine Frage der Zeit.
Die etwas ausführlichere Variante: Außer der obligatorischen Blockflöte hatte ich ein paar musikalische Stationen im Leben, gehalten haben sich noch Klavier und Gesang (Bass im Chor). In irgend einer Gruppe gabs mal die Diskussion, dass wir ein paar Leute gebrauchen könnten, die sich zumindest mit den Grundlagen der Tontechnik auskennen. Und es gab den Hinweis auf einen Grundkurs. Da hab ich mich rein gesetzt und Feuer gefangen...
Es folgte irgendwann das erste Mischpult + dynamisches Mikro + KM-Kondenser. (Ein "Hifi" Kopfhörer für 20 war vorhanden.) Ich war so begeistert über die Aussichten auf den Kauf dass ich ganz vergessen hatte, NF-Kabel einzuplanen... Also erst mal eines vom Kumpel geliehen und geschaut, dass ich vom Mikro bis zum Kopfhörer einen Ton raus bekomme.
Das "Hobby Tontechnik" habe ich dann recht schnell auch ernsthaft betrieben. Praxis und Theorie. Es genügte mir nicht, dass einfach was aus den Boxen raus kommt, mein Anspruch war es soll auch klingen. Dazu gehört neben dem KnowHow an den technischen Geräten und Systemen auch ein geschultes Ohr (auch das kann und muss man lernen) sowie das Verständnis, woraus sich ein Gesamtsignal zusammensetzt und wie die Einzelsignale klingen sollen, damit am Ende nicht nur Brei raus kommt.
Wie jedem anderen fehlen auch mir die Ressourcen, insb. Zeit, all das zu tun was ich gerne tun würde. Deshalb tritt das Musik machen immer stärker in den Hintergrund, um mehr Zeit für die Technik zu haben. (Wobei der eine oder andere Gig immer noch auf der Bühne bestritten wird.)
Neben der Livebeschallung habe ich so ein kleines faible für den Tonstudiobereich entwickelt, aber das ist wirklich nur eher Liebhaberei (von gutem Sound im Wohnzimmer). Aus der Ecke habe ich vor allem in den Bereichen Raumakustik und Verhalten von Schall viel nützliches in den live-Bereich mitnehmen können.
Wo ich hin will?
Aktuell stehen vor allem zwei Dinge auf dem Programm: Praxis und Theorie.
Mein Studium ist noch nicht "sehr" lange her und da lag bei mir für 3 Jahre im Beschallungsbereich viel brach, weil einfach die Zeit fehlte. Im Moment steige ich wieder immer stärker in das Thema ein, bekomme auch immer mehr Anfragen. Mein Interesse ist es, hier die Jobs zu machen, bei denen ich mich auch weiter entwickeln kann.
Ein schwieriges Thema ist auch die finanzielle Sache. Als relativ Unbekannter kann ich nicht allzu viel nehmen und muss auch preislich irgendwo attraktiv sein. Andererseits möchte ich mich nicht unter Lohn verkaufen. Ich bin kein geldgeiler Sack, aber jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert, punkt. Und hat man ein mal Billigpreise ist es schwer, dem gleichen Kunden zu erzählen, dass er für dieselbe Leistung nächtes mal mehr zahlen soll. Kommt dazu, dass ich kein Interesse daran habe, mit den lokalen Hauptberuflichen in Konkurrenz zu treten. Nicht ganz einfach, das Thema.
Liebend gerne hätte ich auch einen Pool von zuverlässigen und "halbwegs qualifizierten Helfern", auf den ich bei Bedarf zurückgreifen kann.
In der Theorie stehen Dinge an wie die Physik und Anwendung von Line Arrays zu verinnerlichen, gerichtete Bässe, etwas Eletronik und Elektrik. Und früher oder später werde ich um ein paar betriebswirtschaftliche Themen und Gewerbeanmeldung etc. nicht mehr herum kommen
Mittelfristig möchte ich praktische Erfahrung sammeln in Projekten, die über meinen aktuellen Horizont hinausgehen. Auf dem Lernplan stehen dabei v.a. professionelle Arbeitsweise, sicheres Fliegen von Material und ein Blick in die Licht- und evtl. Video-Ecke.
Langfristig ist es mein Traum, meinen 9to5 Job um ein paar Prozent zu reduzieren und mehr im technisch-musikalischen Bereich zu tun. Mal schaun wie das in x Jahren aussieht.
So, und jetzt ihr!
Mich interessiert, welche Antwort ihr auf die 3 Fragen im Thread-Titel zu geben habt. Einfach des Plauderns wegen, aber auch weil Antworten auf die zweite Frage vielleicht dem einen oder andern eine Orientierungshilfe sein könnten!
...dann mach ich doch mal direkt den Anfang.
Wo ich stehe?
Die Tontechnik ist aktuell "nur" ein zeitaufwendiges Hobby. Hauptberuflich bin ich im IT-Bereich unterwegs, genauer gesagt Hoch- und Höchstleistungsrechner mit den Schwerpunkten Speichersysteme und Cluster-Administration. Da ich oft die ganze Woche lang von zu Hause weg bin ist es schwierig, die feste Betreuung für Veranstaltungen oder Bands zu übernehmen.
Wenn ich tontechnisch unterwegs bin, dann oft als Einzelkämpfer der das Material organisiert, aufbaut, mischt, abbaut. "Unqualifizierte" Helfer lassen sich leicht über den Veranstalter organisieren, wenn das abgesprochen ist brauche ich mich nicht auch noch selbst drum kümmern. Ein wichtiger Punkt war "damals" zu lernen, wo optimale Arbeit sein muss und wo Perfektionismus nicht notwendig oder nicht angebracht ist. Also nicht alles selbst machen (geht nicht), Helfer gut anleiten und ihre Arbeit mit angebrachtem Maßstab bewerten.
Ich bin gläubiger Christ, ergo auch regelmäßiger und aktiver Kirchenbesucher. Zwar sehe ich Kirche nicht als einen Verein wie jeder andere, aber wie in jedem anderen Verein mit Musik gibts auch dort Betätigungsfelder für Tontechniker, kein Budget und viele hätten-wir-gerne-Anforderungen.
Ich hatte mal diverses Equipment, davon ist einiges auch wieder weg gegangen. Mischpulte zum Beispiel. Ich werde noch weiter in Equipment investieren, aber mit sehr pragmatischem Ansatz. Ich kaufe nur, was ich dann auch möglichst oft auf die Straße bringe (was eh schon selten genug vorkommt). Damit stehen z.B. Boxen schon sehr weit hinten auf der Liste. Lieber investiere ich da in gute und universelle Mikros.
Von Licht hab ich übrigens keine Ahnung Aber wir sind hier ja auch in der PA-Ecke...
Wo ich her komme?
Die Kurzform: Musikalisch unterwegs, Interesse für Technik - bis zur Tontechnik war es nur eine Frage der Zeit.
Die etwas ausführlichere Variante: Außer der obligatorischen Blockflöte hatte ich ein paar musikalische Stationen im Leben, gehalten haben sich noch Klavier und Gesang (Bass im Chor). In irgend einer Gruppe gabs mal die Diskussion, dass wir ein paar Leute gebrauchen könnten, die sich zumindest mit den Grundlagen der Tontechnik auskennen. Und es gab den Hinweis auf einen Grundkurs. Da hab ich mich rein gesetzt und Feuer gefangen...
Es folgte irgendwann das erste Mischpult + dynamisches Mikro + KM-Kondenser. (Ein "Hifi" Kopfhörer für 20 war vorhanden.) Ich war so begeistert über die Aussichten auf den Kauf dass ich ganz vergessen hatte, NF-Kabel einzuplanen... Also erst mal eines vom Kumpel geliehen und geschaut, dass ich vom Mikro bis zum Kopfhörer einen Ton raus bekomme.
Das "Hobby Tontechnik" habe ich dann recht schnell auch ernsthaft betrieben. Praxis und Theorie. Es genügte mir nicht, dass einfach was aus den Boxen raus kommt, mein Anspruch war es soll auch klingen. Dazu gehört neben dem KnowHow an den technischen Geräten und Systemen auch ein geschultes Ohr (auch das kann und muss man lernen) sowie das Verständnis, woraus sich ein Gesamtsignal zusammensetzt und wie die Einzelsignale klingen sollen, damit am Ende nicht nur Brei raus kommt.
Wie jedem anderen fehlen auch mir die Ressourcen, insb. Zeit, all das zu tun was ich gerne tun würde. Deshalb tritt das Musik machen immer stärker in den Hintergrund, um mehr Zeit für die Technik zu haben. (Wobei der eine oder andere Gig immer noch auf der Bühne bestritten wird.)
Neben der Livebeschallung habe ich so ein kleines faible für den Tonstudiobereich entwickelt, aber das ist wirklich nur eher Liebhaberei (von gutem Sound im Wohnzimmer). Aus der Ecke habe ich vor allem in den Bereichen Raumakustik und Verhalten von Schall viel nützliches in den live-Bereich mitnehmen können.
Wo ich hin will?
Aktuell stehen vor allem zwei Dinge auf dem Programm: Praxis und Theorie.
Mein Studium ist noch nicht "sehr" lange her und da lag bei mir für 3 Jahre im Beschallungsbereich viel brach, weil einfach die Zeit fehlte. Im Moment steige ich wieder immer stärker in das Thema ein, bekomme auch immer mehr Anfragen. Mein Interesse ist es, hier die Jobs zu machen, bei denen ich mich auch weiter entwickeln kann.
Ein schwieriges Thema ist auch die finanzielle Sache. Als relativ Unbekannter kann ich nicht allzu viel nehmen und muss auch preislich irgendwo attraktiv sein. Andererseits möchte ich mich nicht unter Lohn verkaufen. Ich bin kein geldgeiler Sack, aber jeder Arbeiter ist seines Lohnes wert, punkt. Und hat man ein mal Billigpreise ist es schwer, dem gleichen Kunden zu erzählen, dass er für dieselbe Leistung nächtes mal mehr zahlen soll. Kommt dazu, dass ich kein Interesse daran habe, mit den lokalen Hauptberuflichen in Konkurrenz zu treten. Nicht ganz einfach, das Thema.
Liebend gerne hätte ich auch einen Pool von zuverlässigen und "halbwegs qualifizierten Helfern", auf den ich bei Bedarf zurückgreifen kann.
In der Theorie stehen Dinge an wie die Physik und Anwendung von Line Arrays zu verinnerlichen, gerichtete Bässe, etwas Eletronik und Elektrik. Und früher oder später werde ich um ein paar betriebswirtschaftliche Themen und Gewerbeanmeldung etc. nicht mehr herum kommen
Mittelfristig möchte ich praktische Erfahrung sammeln in Projekten, die über meinen aktuellen Horizont hinausgehen. Auf dem Lernplan stehen dabei v.a. professionelle Arbeitsweise, sicheres Fliegen von Material und ein Blick in die Licht- und evtl. Video-Ecke.
Langfristig ist es mein Traum, meinen 9to5 Job um ein paar Prozent zu reduzieren und mehr im technisch-musikalischen Bereich zu tun. Mal schaun wie das in x Jahren aussieht.
So, und jetzt ihr!
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