Wo Congas auf den Boden stoßen - oben hui und unten lalala

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Congueras y Congueros,

mit den Jahren lernt man manches Instrument kennen. Vieles ist technisch guter Brauch und manches wird sich nie zu einem vernünftigen Standard entwickeln. Bei den meisten Herstellern ist "die Basis" nur halbherzig gestaltet oder gar nicht richtig ausgereift. Dabei liegt es doch auf der Hand, dass Congas von vielen Musikern im Sitzen -traditionell auch in schräg gekanteter Haltung-, auf so manch' hartem Untergrund gespielt werden. Wenn dann noch die etwas cubanischere Heel-Spielweise mit dem Anheben der Trommel zwischen den Beinen dazu kommt, ist es besonders wichtig, einen guten Kontakt zwischen Boden und Instrument zu haben. Andernfalls können Risse im Instrument oder Macken im Parkett die Folge sein.

Es geht hier dabei nicht um die Frage, welche Ständer oder Gummifüsse es so gibt, sondern welche Lösungen am Instrument die Besten sind und vor allem: Wie kann man ein Instrument geschickt mit einem "Fuss", zum Beispiel einem Gummiprofil nachrüsten, das auch wirklich gut passt? Ich habe mal ein paar Bilder aus dem Archiv zusammengestellt, die ein paar Füsse zeigen, die mir so untergekommen sind. Dabei sind bekannten Marken, die ich aber im Einzelnen nicht mehr verifizieren kann. Nur so viel. Die absolut professionellste Lösung hatte meines Erachtens REMO mit den passgenauen dicken proifilierten Gummiringen am Fuss (Bild 1 ganz unten rechts). Bei Delaporte sah ich mal ausgeschnittene Gummiringe aufgenagelt (nicht abgebildet), was gebastelt aussah, aber ok, man hat sich Gedanken gemacht. Gon Bops hingegen haben den Metallring etwas umgebogen. Meinl hat ihn im Winkel verschraubt, so dass kein Holzkontakt existiert. Manche haben den Außenring mit etwas Abstand, andere direkt am Übergang zum Boden von außen angeschraubt oder genagelt. Bei Rauls und Gon Bops habe ich "Teppichnägel" gesehen und wieder andere haben mal schlicht gar nichts gemacht.

Die Fragen sind deshalb unter anderem:

Welche Marken haben aus Eurer Sicht eine brauchbare Lösung?

Wie sieht es bei den ganz neuen Modellen von Pearl, LP, Meinl, Reiche oder Sonor und anderen aus?

Wie kann man selber ein geeignetes Gummi- oder Kunststoff- Fussprofil herstellen, das professionellen Ansprüchen genügt?

Beste Grüße

Belltree


Füsse 1.jpg


Füsse 2.jpg
 
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Bei Rauls und Gon Bops habe ich "Teppichnägel" gesehen
Ich muss vorausschicken, dass ich kein Percussionist bin und daher mag mein Vorschlag daneben sein ;)
aber wie wäre es denn mit solchen selbstklebenden Filzgleitern, wie man sie unter Stuhl- oder Tischbeine klebt?

https://www.google.de/search?newwin....0....0...1ac.1.64.img..2.24.1729.4QGNSWAq6mA

Diese Teile habe ich früher immer unter/an meine Gitarrenkoffer geklebt, sofern sie keine "Füße" hatten.
So was gibt es auch mit Plastik- oder Metallüberzug und nicht nur selbstklebend, sondern auch mit Nagel - aber dann sind wir schon wieder fast bei
den Teppichnägeln.
 
Ich hab eine Raul Requinto, da hab ich immer Angst, daß 1. das Instrument kaputtgeht, oder 2. der Boden kaputt ist, wenn ich fertig bin. Da ist nur so ein scharfes Metallband, wie an dem unten links geposteten Pic dran. Bei den meinen alten LP Classics ist dieser Metall Winkelring, wie an dem Pic oben links drum herum. Da hab ich nur Angst um den Boden. Also hab ich meistens nen Teppich unter den Congas. Wenn ich unverstärkt spiele auch schonmal ein paar selbstgemachte Resonanzplatten. Die Sonor Latinos haben unten dickes, schwarzes Gummi dran. Das schien mir eigentlich eine sehr gute Lösung zu sein. Wie sich das auf Dauer, und auf heissen Bühnen verhält, weis ich nicht. Ich hab ja keine. Mir sind mal auf einer Bühne die Füße von einer Cajon geschmolzen. Kann ich bei Gelegenheit mal posten, wie die dann aussahen.

Diese komischen Gummifüße, wo die Congas nen cm angehoben werden, kann ich nicht brauchen. Dafür bin ich zu "zappelig" beim spielen, und mir kippen die Instrumente um.

Edit: wie Du siehst wäre ich da auch für Lösungen dankbar, die gut für´s Instrument, und gut für´s Spielen sind, und ganz nebenbei auch noch meine Haftpflichtversicherung entlasten, was das zerstören von Holzböden in "Schöner Wohnen Häusern" betrifft. Da hab ich nämlich leider echt auch schon schlechte Erfahrungen gemacht. Bis auf weiteres bleibe ich also bei Teppich, und/oder Resoplatte.
 
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Die Sonor Latinos haben unten dickes, schwarzes Gummi dran. Das schien mir eigentlich eine sehr gute Lösung zu sein.

Genau, wie bei meinen Delaportes auch. Das schon sowohl den Boden als auch die Conga, rutscht nicht und steht sicher.

Für Congas mit Metallprofil unten gilt bei mir: Die mittlere bzw. Quinto setzte ich auf eine selbst gebastelte
Resoplatte (mit dem Stemmeisen auf Maß ringförmig ausgehöhltes Kiefernbrett?, unter die ich ein paar Streifen Filz geklebt habe - Schoneffekt siehe oben.

Das sind meine zwei Cent zu dem Thema.

Übrigens schön, dass mal wieder Grundsätzliches zur Congapflege und sonstigen Tipps hier besprochen wird.
 
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Für sitzende Spieler immer ein Thema, wenn werksseitig keine Lösung angeboten wird (z.B. Reiche) oder bei alten Congas. Ich hatte das Glück vor Jahren ein strapazierfähiges, geschäumtes Gummimaterial (ca. 5 mm dick) zu ergattern. Das Material wurde und wird für Autoarmaturenbretter benutzt. Die werden damit bezogen. Daraus habe ich mir passende runde Pads für jede Conga geschnitten. Passt für alle Marken, erstaunlich rutschfest, auch wenn man die Conga anwinkelt. Schont alle Böden, sehr leicht und lässt sich im Congabag transportieren. Benutze ich jetzt schon ca. 15 Jahre, habe ich immer dabei (wie der Schlagzeugen seinen Teppich). Die Dinger sind unkaputtbar.

Eine andere, erstaunlich simple Lösung habe ich mal bei Timba gesehen (siehe Foto). Die haben tatsächlich Plastik-Einschlagfüsschen unter den Rand genagelt. Und das bei den Premium-Congas. Funktioniert aber prima und dabei wird die Trommel auch noch 5 - 10 mm vom Boden gelupft. So profitiert auch noch der Sound.
Heri-4.jpg
Timbas.jpg
 
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Happybert: diese Pads sehen aus, als wären sie tatsächlich perfekt für die Rauls.

Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, werde ich mir mal was Trittschall Gummi besorgen.

Das müsste doch als Pad auch gut funktionieren!?
 
Ja, das hört sich alles nicht schlecht an mit dem Gummimattenzeugs!i

P.S.: Hier noch ein Foto von der Delaporte-Gummierung, die natürlich mit der Zeit ziemlich aushärtet,
aber ihren Zweck halt auch gut erfüllt.
interior_zpsvjha6mvg.jpg
 
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Ich muss vorausschicken, dass ich kein Percussionist bin und daher mag mein Vorschlag daneben sein ;)
aber wie wäre es denn mit solchen selbstklebenden Filzgleitern, wie man sie unter Stuhl- oder Tischbeine klebt?

Pascht scho Gitarrero-Peter, habe ich auch mal probiert, aber da sammelte sich immer der Dreck dran und weg gerutscht sind sie auch...:rolleyes:

Ich hab eine Raul Requinto, da hab ich immer Angst, daß 1. das Instrument kaputtgeht, oder 2. der Boden kaputt ist, wenn ich fertig bin.... Mir sind mal auf einer Bühne die Füße von einer Cajon geschmolzen.
Edit: wie Du siehst wäre ich da auch für Lösungen dankbar, die gut für´s Instrument, und gut für´s Spielen sind...Bis auf weiteres bleibe ich also bei Teppich, und/oder Resoplatte.

Genau, das sind die Probleme. Gut zu wissen, dass man damit nicht alleine ist. Vielleicht bekommen die Hersteller ja auf diesem Wege mal etwas mit und machen Angebote. Meinl zum Beispiel liefert ja -die hier bei Klangone ;) nicht soooo beliebten- Conga Safer. Davon habe ich auch einige im Einsatz. Ich finde die sehen professionell aus und tun was sie sollen.
Ich würde meine Congas untenrum nachrüsten, wenn es einen Fuß-Safer gäbe. Also zum Beispiel ein auf Länge zuschneidbares U-Profil aus stabilem Gummi o.ä. Es dürfte nur nicht an der Außenkante zu hoch sein, damit es die Optik nicht zu sehr stört, denn z.B. die Meinl Professional Series Congas und viele andere haben ja diesen schönen Metallring unten.

:great:Die heiße Bühne ist ja wohl der Hammer. Habt ihr im Stahlwerk gespielt?

Daraus habe ich mir passende runde Pads für jede Conga geschnitten. Passt für alle Marken, erstaunlich rutschfest, auch wenn man die Conga anwinkelt.
Eine andere, erstaunlich simple Lösung habe ich mal bei Timba gesehen (siehe Foto). Die haben tatsächlich Plastik-Einschlagfüsschen unter den Rand genagelt. Und das bei den Premium-Congas.

Sehr pragmatische Lösung, die Pads. Finde ich gut. Aber was Timba da geritten hat... das sieht schon etwas eigenartig aus. Meinst Du die werden so verkauft... oder wurde das nicht selber gemacht?

Hier noch ein Foto von der Delaporte-Gummierung, die natürlich mit der Zeit ziemlich aushärtet,
aber ihren Zweck halt auch gut erfüllt.
Das kann man sich mit einer großen Gummimatte ja auch leicht selber machen. Normalerweise sollten die großen Hersteller da heute eine gute Lösung haben. Ich geh' mir mal demnächst die Sonoren ansehen, von den K-Stone berichtet hat.

----------

Zwischenfazit: Irgendwie wird deutlich, dass alle Sitzcongueros irgendeinen Weg suchen und finden mit dem Problem umzugehen. Klingt quasi nach einem Auftrag an die Frau- und Herrschaften bei LPMEINLGONBOPSSONOR usw.... -nach Jahrzehnten- etwas zu optimieren.

zu Fuß grüßt

Belltree
 
Sehr pragmatische Lösung, die Pads. Finde ich gut. Aber was Timba da geritten hat... das sieht schon etwas eigenartig aus. Meinst Du die werden so verkauft... oder wurde das nicht selber gemacht?
Die standen bei Drumsonly in Koblenz im Showroom zum Verkauf. Deshalb gehe ich davon aus, dass die so verkauft wurden. Ist allerdings schon ca. 14 Jahre her.

Sowas kann man natürlich auch leicht nachrüsten. Die Dauben sollten allerdings ausreichend dick sein. Ich habe das immer gescheut, da man das ja in Wuchsrichtung des Holzes einbringt und die Dauben tendenziell spaltet.
Die Aufsteckgummifüße von LP und Meinl sind Käse. Die von LP hatte ich mal. Sehr fummelig und nicht standsicher.

Im Netz habe ich vor Jahren mal anhängendes Foto gefunden. Wahrscheinlich stabil aber auch sehr aufwändig.

Ich habe schon mal überlegt, Gummi-Metallpuffer zu montieren (siehe Bild). Die gibt es schon ab Gewinde M3 mit kleinem Kopf (z.B. Ø 10 oder 15 mit Höhe 5 bis 15 mm . Wenn man jetzt noch metrische Gewindeeinsätze in den unteren Rand einbringt, könnte das eine saubere und stabile Lösung sein. Oder knapp unter Gewindedurchmesser bohren (ohne Gewindeeinsatz) so dass die Gewinde gerade eben klemmen. Auf keinen Fall zu klein bohren und mit Gewalt eindrehen, dann platzen die Dauben.


LG Happybert


gonbopscongafeet.jpg
Puffer.jpg
 
Ja, das mit den Schraubpuffern sieht erstens aufwändig und in montiertem Zustand ein bisschen wie eine Conga im Verhör dritten Grades aus...;-)
Meins wäre das nicht, vor allem auch ästhetisch. Dann liebe so eine pfiffig-griffige Unterlage.
 
Diese Metalluntersetzer sehen aber auch nicht gerade besonders Bodenschonend aus. Das kann nicht die Lösung sein.

:great:Die heiße Bühne ist ja wohl der Hammer. Habt ihr im Stahlwerk gespielt?

So ungefähr. War auf jedem Fall im Ruhrgebiet. Da kam alles zusammen. Es war 2010, oder 2011 und einer, der heissesten Tage meines Lebens. Große, schwarze Open Air Bühne, schwarze Bodenplatten, alte PAR Scheinwerfer, nix LED, aber davon sehr viele, und die Bühne genau so ausgerichtet, daß während unseres Gigs die Sonne, wie in einen Parabolspiegel reinstrahlte. Pro 2 Songs hab ich nen Liter Wasser gebraucht, und das wurde sofort wieder ausgeschwitzt. Wie gesagt, ich hab die Füße noch in meiner Trophäensammlung der Kuriositäten, die einem sowieso ohne Beweis niemand glaubt, und poste die mal, wenn ich das nächste mal ne Knipse mit im Proberaum habe. Das waren die allseits beliebten, und eigentlich unkaputtbaren Adam Hall Hartgummifüße.
 
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...so ausgerichtet, daß während unseres Gigs die Sonne, wie in einen Parabolspiegel reinstrahlte.

Ich lach' mich hier kringelig.:D TOLLE GESCHICHTE!

Wir sollten mal nen Thread: Die kuriosesten GIG-Geschichten aufmachen. Dann bekommt diese 5 Sterne!
 
Happybert: diese Pads sehen aus, als wären sie tatsächlich perfekt für die Rauls.

Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, werde ich mir mal was Trittschall Gummi besorgen.

@ k-stone: meine Pads sind aus Schaumgummi! Die eine Seite ist glatt, die andere mit Ledernarbung. Beide Seiten sind geschlossenzellig, nicht offenporig! Dadurch sind die Pads schmutzunempfindlich aber weich und können sich dem Boden und den Congas anpassen. Gummi könnte da evtl. zu hart sein.
 
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Hallo zusammen,

ich spiele seit geraumer Zeit mit den Reiche Bodenständern und finde die perfekt.

Der Bodenständer hebt die Congas um etwa 1cm an. Der Gummiüberzug über den Ständer klemmt
sich an der Conga fest, sodaß auch noch das anheben und die Soundveränderung mit den Beinen
funktioniert. Zudem kann die Conga im Ständer leicht angikippt werden.

Beim Transport werden die Dinger falsch rum auf die Conga gesteckt und mit in der Tasche verstaut.

Auf dem Boden stehen die auch Bombe und sind rutschfest, also für mich alles was da Trommlerherz
begehrt und was hier im Tread gesucht wurde. Außer das es keine direkt an die Conga angeschraubt
Lösung ist, wobei man da auch noch drüber nachdenken könnte :)

Grüße Peter
 

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Hallo Peacefrog!

Die Reiche Bodenständer hatte ich ja schon erwähnt. Ähnliches gibt/gab es auch von Tycoon. Finde ich echt super, man braucht allerdings die passenden Congas (oder umgekehrt ;)).

Happybert
 
Ich hab bei mir das Glück dass Sie zu meinen alten Meinls auch passen.

Von daher benutz ich nix mehr anderes. Ich darf Jost nur nicht sagen dass
ich seine Ständer auch für Meinl benutze :)

Grüße Peter
 
Für Meinls hättest du die Ständer auch nicht von Jost bekommen.
Habe mal versucht Felle von bei ihm zu bekommen…. ;)

Gruß Heri
 
Hallo Peacefrog!

Die Reiche Bodenständer hatte ich ja schon erwähnt. Ähnliches gibt/gab es auch von Tycoon. Finde ich echt super, man braucht allerdings die passenden Congas (oder umgekehrt ;)).

Happybert

Die Tycoo-Ständer scheint es ledier irgendwie nirgends (mehr?) zu geben.
 
Ich kenne die Ständer gar nicht, hat jemand ein Bild davon?

Bei Tycoon weiß ich auch nie so genau ob die Firma noch existiert...
die haben mal vor 4-5 Jahren ganz schön den Conga und Bongo Markt aufgewirbelt
und dann waren Sie wieder weg :)
 
Schiddebön;):D:


tycoon_zpsymsh0pyh.jpg

Die Reiche-Bodenständer sind natürlich wesentlich eleganter und funktionaler.
 
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