Wireless DMX selber bauen über W-Lan

LTK
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Hallo,

hatte letztens mal wieder eine grandiose Idee :D , könnte man nicht Theoretisch, das DMX Signal eines Pultes in eine W-Lan Box schicken und
dann einen Empfänger bauen, der dieses Signal wieder aus gibt??
Oder geht das nicht??

Lg LTK
 
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Nun - diese grandiose Idee hatten einige vor dir, die das auch schon professionell vertreiben.
So "einfach" ist das ganze nicht - DMX basiert auf basiert aus dem seriellen Protokoll RS485; ein Übertragungsverfahren bei dem die Pegeldifferenz (nicht der absolute Pegel) ausgewertet werden. Um das dann nach "Wlan" zu konvertieren muss die Box einiges an Intelligenz mitbringen - angefangen von der Adressierung im Netzwerk (wäre dann Ethernet) über die Störfestigkeit (jeder hat heutzutage ein Handy mit wlan - da möchte ich nicht meine Lightshow mit steuern) - genauso die Störfestigkeit.
Gehen tut alles sag ich da mal - dem Inschinör ist nix zu schwör......
Dazu kommt das ich zu diesem Preis nicht erst das Entwickeln und löten anfange:
https://www.thomann.de/de/varytec_wtrdmx_transmitterreceiver.htm
 
Nimm ArtNet, alles andere ist Quark, selbst wenns rein um den Spaß am Basteln geht. ArtNet läuft über TCP/IP bzw. eigentlich streng genommen über UDP und wurde genau für solche bzw. eben aufgrund solcher Problemstellungen entwickelt. Der günstigste Node kostet 35€ als Komplettbausatz - da hast du also sogar noch was zum Basteln. ;)


Gruß Stephan
 
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UDP zuverlässig über WLAN? Da muss ich doch mal nachhaken: schon per WLAN ausprobiert oder nur über Ethernet-Kabel?
Über Kabel sag ich erst mal kein Problem; bei WLAN kann da schnell mal ne Menge verloren gehen.
Nachdem UDP keine Sicherungsschicht im Protokollstapel hat werden unvollständige Pakete einfach verworfen. Bei Audio oder Video kein Problem - im schlimmsten Fall gibt das Klötzchen - aber Steuerdaten damit übertragen?
Ich hätte da so meine Bedenken...

Grüßle
 
Art-Net ist kein neuer Standard, sondern ziemlich etabliert. Und auch die Verwendung mit WLAN ist gut erprobt. Dafür gibt es übrigens tatsächlich Apps für Smartphone und/oder Tablet.
Stephans Tipp ist IMHO daher genau der richtige: Mit einem Art-Net Node DMX in Art-Net, dann übers WLAN, und dann von Art-Net wieder auf DMX.

LG :)
 
Ich rede ja auch nicht über Art-Net - mir geht es um das WLAN:
Ich designe seit vielen Jahren beruflich Netzwerke - sowohl verkabelt als auch Wireless.
Das Transportprotokoll ist ab der Netzwerkschnittstelle der Art-Net Box Wireless nicht mehr Art-Net sondern TCP/IP, in diesem speziellen Fall UDP.
UDP kennt keine "Paketbestätigung" - sonder nur einen Datenstrom. Wenn da was fehlt kriegt das der Sender nicht mit, es fehlen einfach einige Pakete und somit Steuersignale für die angeschlossenen Gerätschaften.
Damit - kann - eine Lightshow ganz schön aus dem Tritt kommen.

Mein Einwand richtet sich somit nicht gegen Art-Net sondern gegen UDP über WLAN - vor allem auf "Consumer"-WLAN-Access-Points die weder über einen Controller verwaltet werden noch über ein QoS auf der Wireless-Schnittstelle verfügen. Im Profi-Bereich gibt es sicherlich solche Access Points - z.B. die Cisco Aironet 11xx Serie - die Preise dieser APs übersteigen aber im Regelfall das Amateur-Budget.
 
Ich bin zugegebenermaßen kein Netzwerker, daher nur mal meine laienhaften Gedanken aus Lichtlersicht dazu. Und aus der Betrachtungsweise kann ich nur sagen: Gott sei Dank gibt es da keine Rückmeldung an den Sender, dass da wirklich alles korrekt angekommen ist. Wann sollte die denn auch noch wo und wie verarbeitet werden? Der Kram muss ja vom empfangenden Node wieder in Echtzeit in DMX umgesetzt werden, letzteres kennt im Übrigen auch weder Bestätigung, noch Fehlerkorrektur - braucht es auch nicht. Wo soll das auffallen, wenn bei einer Aktualisierungsrate von 40Hz mal irgendein DMX-Wert verloren geht?
 
Zum Beispiel wenn alle Waschlichter in eine Richtung stehen, nur einer nicht?
Oder eine Farbe bei 10 Flood passt - und die andere zwei stehen auf lila?
Eine Rückmeldung ließe sich ohne Timing-Probleme realisieren: DMX hat eine Grenzfrequenz von 2,5Mhz, über Ethernet lässt sich selbst bei 10MB (und das schaffen älteste Geräte) bis zu 10MHz. Anders gesagt: Das mittlerweile 10baseT Ethernet könnte 4 mal schneller als DMX, also wäre eine Rückmeldung Kinderleicht (vor allem auf dem heute üblichen 100MB oder GBit Ethernet).
Zur Aktualisierungsrate: Die bleibt ja immer erhalten; wie gesagt: es geht NICHT um das DMX Protokoll sondern um den "Container" in dem das DMX-Signal verkapselt wird. Dieser Container (->Ethernet 802.3 oder 802.11b/g/n bei Wireless) ist bei UDP Störanfällig: Wenn ich nur mit einem Handy mit einer entsprechenden App bewaffnet in einem Raum mit so einer Installation bin wäre ich ohne jeden Aufwand in der Lage das komplette Lichtsetup still zu legen. Selbst wenn eine normale Datenübertragung (z.B. Internet) über die gleiche Strecke möglich wäre weil die Datenpakete so lange wiederholt werden bis alles angekommen ist wäre UDP gestört - und zwar komplett.

Ich will damit nicht den Elan nehmen etwas zu testen, für den Live-Einsatz ist so was jedenfalls mehr als ungeeignet.
Ein schönes Beispiel dazu sind die neuerdings im "ISM-Bereich" arbeitenden Bühnenfunkstrecken: die benutzen genau die gleiche Technik: im 2.4MHz Bereich werden die gleichen Frequenzen, das gleiche Protokoll (UDP) genutzt um Mikrofonsignale zu übertragen: das geht - solange keiner mit WLAN spielt. Deshalt setze ich nach wie vor bei uns in der Band die Genehmigungspflichtigen Funkstrecken ein - da hat man eine "gewisse" Sicherheit.
Man muss sich nur mal vorstellen: Im 2,4GHz WLAN-Bereich haben wir per Definition 12 Kanäle; nur drei davon kann man nebeneinander ohne Störungen benutzen (1,6,12) weil die "Nachbarkanalstörungen" dieser Technik im Nahbereich sehr groß sind. Jeder Fritzbox-Besitzer in der Nachbarschaft einer solchen Installation entscheidet über das Wohl und Wehe einer Bühnenperformance - ich weiß nicht ob man das will.....

Die Mischpult-Hersteller die mittlerweile per WLAN bedienbare Pulte anbieten haben das vernünftig gelöst. Die arbeiten mit TCP; die Transportschicht des Protokolls wird dabei mit einer Sicherungsschicht und einem Session-Layer ergänzt. Wäre auch blöd wenn plötzlich die Fader auf dem Remote-Pult verrückt spielen würden.
 
Ich rede ja auch nicht über Art-Net - mir geht es um das WLAN:
Das war mir klar ;) Ich verstehe auch deine Bedenken wegen der fehlenden Bestätigung (mir bekannt) bei UDP.
Aussage von mir war nur, dass diese Technik auch mit WLAN schon erprobt ist. Mir sind auch noch nie Berichte von Störungen untergekommen.

Wer es professionell treibt, der wird (hoffentlich) entweder eine Profi-Lösung kaufen oder (noch besser) auf Funk verzichten.

LG :)
 
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dann sind wir uns absolut einig. Vielleicht sollte ich meine "semi-pro" Ansprüche nicht zu sehr ausbreiten..... ;)
 

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