Wir waren Reisende

  • Ersteller Juna2023
  • Erstellt am
J
Juna2023
Gesperrter Benutzer
Zuletzt hier
24.03.24
Registriert
19.05.23
Beiträge
373
Kekse
2.732
Hier mal ein neuer Text:


Weißt du noch damals
als die Straßen schillerten
das Glück war so greifbar nah
Niemand hätte daran gedacht
das es jemals endet
und es dann alles war

wir waren Reisende
auf einem brennden Floß
in einem reissenden Fluß
war die Fahrt viel zu schnell

doch ein Sprung war zu tief
und das Wasser war schwarz
konnten nicht schwimmen
doch unsere Flügel waren stark

Wir hatten die Köpfe
in den Sternen
und es war uns so warm
hielten fest zusammen
die Welt war uns egal

Und Morgen wird´s vielleicht
noch einmal wie früher sein

für einen Moment
den Bruchteil einer Sekunde
klafft sie auf diese alte Wunde
aber schliesslich sprangen wir doch
bereit waren wir dazu nicht
vielleicht war es auch zu früh
doch dann kam dieses Licht

sie waren alle soviel besser wie wir
doch wir haben es nicht geschnallt
sie haben uns nur angelogen
ihr Lachen ist schon längst verhallt
hättene s doch verstehen müssen
getreten wird nicht nur mit Füßen
es reicht nicht immer nur zu wollen
doch wer will da da wo andere sollen

diese Fahrt konnten nur wir überbestehen
weil unsere Wege einfach anders gehen

wir waren Reisende
auf einem brennden Floß
in einem reissenden Fluß
war die Fahrt viel zu schnell
doch ein Sprung war zu tief
und das Wasser war schwarz
konnten nicht schwimmen
doch unsere Flügel waren stark

wir waren Reisende
auf einem brennden Floß
in einem reissenden Fluß
war die Fahrt viel zu schnell
doch ein Sprung war zu tief
und das Wasser war schwarz
konnten nicht schwimmen
doch unsere Flügel waren stark

Jasmin Schwiede
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Erste Eindrücke:
viele Bilder, starke Bilder, nicht alle zusammen passend - eine Montage, eine Collage?
wie ein oder mehrere Tagebucheintragungen
viel Nebel - wer sind die Protagonisten, wer sind "sie", was ist die Zeit (außer die subjektive Vergangenheit, Gegenwart (?), Zukunft (?), was passiert überhaupt?
lang wie ein Monolog, auf der Bühne gesprochen, ein Kurzfilm - Hintergrundmusik dazu?
ein Steinbruch? Verdichtung?
was ist das vorherrschende Gefühl: Trauer, Sehnsucht, Wut?
blau, rot, violett

Interessant.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Erste Eindrücke:
viele Bilder, starke Bilder, nicht alle zusammen passend - eine Montage, eine Collage?
wie ein oder mehrere Tagebucheintragungen
viel Nebel - wer sind die Protagonisten, wer sind "sie", was ist die Zeit (außer die subjektive Vergangenheit, Gegenwart (?), Zukunft (?), was passiert überhaupt?
lang wie ein Monolog, auf der Bühne gesprochen, ein Kurzfilm - Hintergrundmusik dazu?
ein Steinbruch? Verdichtung?
was ist das vorherrschende Gefühl: Trauer, Sehnsucht, Wut?
blau, rot, violett

Interessant.

Herzliche Grüße

x-Riff

Oft ist es so, kürzen kann man immer. Oh doch, das passt alles ganz genau zusammen.
Ich habe ja an etwas zurück gedacht, was etliche Jahre zurück liegt.
Und bewusst alles versucht bildhaft zu erzählen aber nur anzureissen, so, dass jeder Zuhörer sich selber entscheiden darf,
was darunter zu nun zu verstehen ist. Vorherrschendes Gefühl: Reflektion, Erkenntnis und ankommen.
 
Weißt du noch damals
als ….
Mein erster Gedanke: Das ist eigentlich ein gängiger… und dennoch jederzeit sehr, sehr starker Anfang!!!

Gleichzeitig fragte ich mich jedoch, warum du das angeblich greifbare Glück nicht mittels ganz konkreter Erinnerungen gezeigt hast. Mich erinnert die Wahrnehmung von greifbarem Glück beispielsweise an einen Sonnenuntergang, dessen Abbild ich abschließend nicht noch zusätzlich rosarot tönen würde.

Aber wenn ich den Text weiter verfolge, kommen mir anderer Assoziationen in den Sinn: ich sehe Menschen, die sich in zweifelhafte Geschäfte ziehen ließen und nun (mit ihrem restlichen Optimismus) um eine bessere Zukunft ringen. Diese Bilder steigen aber nur deshalb in mir auf, weil ich in einem Urlaub mal ein dem entsprechendes junges Paar näher kennen lernte.

Gleichzeitig könnte aber auch das Gefühl von Milliarden Menschen gemeint sein, die mit Versprechungen im Rücken in eine ungewisse Zukunft schauen.

Bin neugierig auf den weiteren Verlauf der Diskussion!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das Glück war greifbar nahe, aber das Floß war zu schnell um abzusteigen oder Sonnenuntergänge zu beobachten. Das Glück kann alles gewesen sein. Genauso wie die Unfähigkeit das Floss zu verlassen, obwohl es vielleicht schon dem Untergang geweiht ist, die Situation nicht mehr haltbar war und es sicher sehr bald ganz nieder gebrannt ist.
Als Glück empfindet jeder Mensch etwas anderes. Sich wohl fühlen ist auch Glück, auch wenn das vielleicht für Andere nicht nachvollziehbar ist oder nicht gemütlich aussieht oder gar eine Lüge ist.
Leere Versprechungen sind teil dieses Lebens. Auch in Lügen fühlen sich viele Menschen wohl, bis die Wahrheit ans (Tages) Licht kommt.
Dann stehen sie vielleicht vor dem Nichts.
Nur erkennt nicht jeder immer den richtigen Moment, wo es vielleicht sinnvoller wäre abzuspringen. Wohin auch immer.
Dann waren da aber noch die Flügel.. und die sind zum fliegen da. :)
 
Als Glück empfindet jeder Mensch etwas anderes.
Natürlich! Deshalb bleibe ich ja besonders gern an Textstellen hängen, die ein individuelles Beispiel für Glück benennen. Aber das ist nicht so einfach. Wie ich aus eigener Erfahrung weiß! ;)

Meine Frage lautet in diesem Moment, ob ich als Leser mein ersehntes Glück besser in Form einer Metapher oder eines realen Bildes erleben kann! ich benutze ja ebenfalls gern Metaphern… und dieser Punkt unseres Gespräches inspiriert mich momentan, gelegentlich zu anderen Alternativen zurück zu kehren… :unsure:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Dann waren da aber noch die Flügel.. und die sind zum fliegen da.

Bitte flieg liebe Jasmin und lass Dir nicht von alten Männern Poesie oder das Leben an sich erklären.

Ich bin selbst ein alter Sack, aber ich freue mich immer wenn junge Menschen überhaupt noch poetisch sind und finde dann die ganze Kritik in diesem Forum an jungen Menschen die ihre Texte vorstellen eher kontraproduktiv, selbst wenn sie positiv gemeint ist.

*
 
Bitte flieg liebe Jasmin und lass Dir nicht von alten Männern Poesie oder das Leben an sich erklären.

Ich bin selbst ein alter Sack, aber ich freue mich immer wenn junge Menschen überhaupt noch poetisch sind und finde dann die ganze Kritik in diesem Forum an jungen Menschen die ihre Texte vorstellen eher kontraproduktiv, selbst wenn sie positiv gemeint ist.

*

Nein, das tun sie doch garnicht. Ich diskutiere hier sehr gerne mit Jongleur und x-Riff ( und auch Anderen wenn Jemand was schreibt ) und sinniere über Texte und deren Sinn oder Aussage
oder Wertigkeit.
Und ich bin sogar selber schon so alt, dass >ich< den Beiden Poesie erklären kann. :biggrinB:

Aber trotzdem lieben Dank - du hast das sicher gut gemeint. 🙏👍🙂
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben