Hallo zusammen,
nachdem den Amp ins alte Gehäuse wieder eingebaut habe, konnte ich die ersten Tests mit dem Winston an einem passiven 760er Leslie machen.
Der Amp hat 2 Eingänge mit unterschiedlicher Empfindlichkeit (für 5 mV und 15 mV). Auffällig ist, dass beide Eingänge nicht für ein Linesignal ausgelegt sind, was dann auch gleich zu Verzerrungen in der Vorstufe führt. Demzufolge habe ich dann den Ausgangspegel der Orgel so weit reduziert, bis letztlich die Verstärkung nicht mehr ausreichte.
So blieb nur in dieser Konstellation nur die Wahl entweder eine frühe und sehr starke Vorstufen-Verzerrung (2x ECC 808) in Kauf zunehmen, oder auf grössere Lautstärken zu verzichten. Das ist logischerweise kein befriedigfendes Ergebnis
Die Vorstufe mit ihrer 3-Band Klangregelung als solches, erlaubt bei richtiger Pegelanpassung gute differenzierte Klangvariationen, was als Bassverstärker bestimmt wertvoll ist.
Als nächstes habe ich dann die Endstufe des Amps (ohne eingebaute Vorstufe) an dem nachträglich eingebauten Eingang mit dem Orgelsignal beaufschlagt. Zunächst direkt ohne irgend etwas dazwischen und danach mit der in Reihe geschalteten O&G-Vorstufe. Dieser nachträglich eingebaute Endstufeneingang kommt auf jeden Fall mit den Ausgangspegeln (Line Out) der Orgel deutlich besser zu Recht, als die interne Vorstufe. Diese Amp arbeitet an diesem Eingang bis zu einer hohen Lautstärke ohne Verzerrung, erst bei den letzten 10-15% kommen die Röhren in die Begrenzung.
In Verbindung mit dem zwischen Orgelausgang und Verstärkereingang geschalteten O&G eröffnet es die Möglichkeit, auch bei geringen Lautstärke die Orgel bereits nach Geschmack anzuzerren.
Fazit:
Um den Amp als Leslieverstärker gut einsetzen zu können, braucht man entweder den direkten Endstufeneingang, auch wenn dann die Klangregelung ausser Betrieb ist (der Amp arbeitet, offensichtlich in dem für die Orgel relevanten Frequenzbereich, einigermassen linear, sodass man auch ohne Klangregelung auskommt), oder man benötigt ein entsprechendes Dämpfungsglied mit Pegelanpassung für die interne Vorstufe. Ansonsten ist der Amp aber ein richtiges Kraftpaket.
Ob sich das finanziell lohnt, z.B. in der Bucht nach einem solchen Amp zu suchen, hängt vom Einsatzgebiet und dem Preis ab. Ich hatte den Amp, denke ich bereits zu teuer ersteigert, sodass es nur den Weg nach vorne gab und ich nochmals einen ähnlich hohen Betrag in die Reperatur des Amps stecken musste. Dafür hätte man sich fast zwei von den von Volker angeführten Röhrenamps kaufen können.
Gruss Helmut