Wiederherstellung eines 1973 Fender Telecaster bridge Pickups

Dr. PAF
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Ich habe mir kuerzlich einen toten 73er Tele bridge Pickup auf Reverb geschossen, um ihn in meine 73er Tele zu setzen. Schon beim ersten Anblick der Bilder hatte ich eine gewisse Befuerchtung ...

Ich wuerde sagen, dass ca. 90% aller vintage Fender Pickups, die ich zur Reparatur geschickt bekomme das gleiche Problem haben: Ueber die Zeit korrodieren die Magneten. Und das nicht nur ausserhalb des Pickups, sondern leider auch (und besonders) innerhalb. Das hat dann zur Folge, dass die Ummantlung (in diesem Fall plain enamel) angegriffen wird und dann - mit der Zeit - bruechig wird und dann das Kabel kurzgeschlossen wird. Damit ist dann der Pickup tot und muss neu gewickelt werden.

Das sieht dann so aus ...

IMG_4339sm.jpg
IMG_4337sm.jpg
IMG_4340sm.jpg


Oh, ich vergass ... bevor ich ueberhapt dahin gekommen bin, musste ich mich durch eine Lage Epoxy arbeiten, die irgend ein ganz schlauer Player wohl irgendwann man verwendet hat, vermutlich um den Pickup (der bereits gewachst war) weiter vor Mikrophonie zu befreien. Manchmal ... :bang:
 
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Ich kenne das Phänomen auch bei älteren PU, wo der CU Lackdraht direkt um die Magnete gewickelt wird. Hatte unlängst erste einen solchen "Kandidaten" neu gewickelt, Eigentlich verbietet es einem ja der gesunde Menschen- oder Sachverstand eine Spule so zu fertigen, bzw. zu verschandeln. Vielleicht ist es ist auch ein Fall von geplanter Obsoleszenz ;) :D. "Leo him self" war ja der Meinung, dass Gitarren Gebrauchs- und Verschleiß- Objekte wäre und die Tele so konstruiert, dass sich jedes Teil Problemlos tauschen lässt.

Wie dem auch sei, ist der PU ja bei dir in besten Händen und mit etwas Lack und späterem Wachsbad ergibt sich ja auch ein guter Korrosionsschutz. Aber gut, wem erzähle ich das.. Spannend ist so ein Projekt auf alle Fälle - besonders was dann am Ende dabei raus kommt.
 
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Super Beitrag! Habe grade gute handgewickelte PAFs gegen Kloppmänner getauscht weil sie
einfach nicht in Obertöne umkippen wollten und zwar offen und sauber klangen aber nicht geatmet ? haben.
Nun wollte ich die PUs nicht aufgeben und habe die Kappe entfernt und musste feststellen das auf der Innenseite
Plattgedrückte Wachspfützen waren. Sind die extra in die Kappe aufgetragen worden oder ausgelaufen oder was?
Nach sanfter Reinigung und ohne Kappe klingt das Ding jetzt super.
 
Schick das Teil zu Andreas Kloppmann, der wickelt ihn Dir mit dem Originaldraht. Kostet aber.
 
Nee, danke. Andreas in allen Ehren, aber das mache ich lieber selbst.

Das traue ich mir schon zu. Ist ja nicht so, als ob ich so was zum ersten Mal mache ;)
 
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Damit ist dann der Pickup tot und muss neu gewickelt werden.

Ich frage mich bei der Aktion nur, warum tut man sich den Aufwand und die Kosten an? Als Original kann man den danach ja beim besten Willen nicht mehr bezeichnen. Nur wegen der Optik?
 
Schick das Teil zu Andreas Kloppmann, der wickelt

Ich frage mich bei der Aktion nur, warum tut man sich den Aufwand und die Kosten an?


Hm irgentwie lustig denn keiner von euch scheint zu bemerkt zu haben, das der TO selber professionell PUs wickelt .....

Und besitzt man z.B. die dazugehörige 1973 Tele im Originalzustand, würde ich auch den PU neu wickeln lassen,
anstatt was "Neues" einzusetzen. Für das Flair der Gitarre und den Wiederkaufswert, wäre es mir das wert.
 
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Naja, der Pickup ist von 73. Wenn man die Magneten noch entrosten kann und das übrige, und die Magneten noch magnetisch sind, ist eigentlich nur der Draht neu und der Rest restauriert.
Gerade in den USA wird sehr großer Wert auf Authentizität gelegt, zu einer 73'er Tele gehört halt auch ein 73'er Pickup ;) Finde ich auch ;)
 
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Für das Flair der Gitarre und den Wiederkaufswert, wäre es mir das wert.
... und nebenbei passt dann ja die Magnetstärke zu dem Partnerpickup ohne Gebastel, so wie ich das bisher erlebt habe klingen nach den Spezifikationen des Originals um alte Magneten gewickelte Teile dem intakten Urmodel sehr ähnlich.
 
Zudem bringt ein Original-73-Pickup, der tot ist, auch nichts mehr. Dann doch lieber neu wickeln bzw. wickeln lassen. Würde ich auch machen.
 
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Kaputten oldschool PU geschossen => Arbeit + Knowhow reinstecken => PU selber benutzen oder weiterverkaufen.
Gibt da durchaus einen kleinen Markt für .....
 
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Ich frage mich bei der Aktion nur, warum tut man sich den Aufwand und die Kosten an? Als Original kann man den danach ja beim besten Willen nicht mehr bezeichnen. Nur wegen der Optik?

Und besitzt man z.B. die dazugehörige 1973 Tele im Originalzustand, würde ich auch den PU neu wickeln lassen,
anstatt was "Neues" einzusetzen. Für das Flair der Gitarre und den Wiederkaufswert, wäre es mir das wert.

Genau so ist es. Ich habe in meiner 73er Tele momentan einen meiner VIP TELEX bridge Pickups (allerdings mit Magneten aus einem hoffnungslos zerstoerten 66er Fender Mustang Pickup) - und der klingt wunderbar. Klangtechnisch muesste ich den jetzt nicht austauschen. Es geht mir hier tatsaechlich mehr um's Flair - weniger um den Verkaufswert. Auf (oder in) vintage Gitarren gehoeren fuer mich einfach alte Komponenten*. Ich haette den nicht mehr funktionierenden 3-weg Schaltern ja auch nicht unbedingt mit einem entsprechenden CRL Schalter aus den 70s ersetzen muessen, sondern haette einen neuen nehmen koennen. Aber wie gesagt ...

Trotz alledem spielt der Verkaufswert fuer viele meiner Kunden, die mir solche Pickups zur Reparatur schicken, natuerlich eine grosse Rolle. Denn auf dem Gebrauchtmarkt gilt:

komplett original > original mit reparierten/rewound Pickups >>>> original mit ausgetauschten Pickups

Es ist wie @Dr Dulle sagt:

Kaputten oldschool PU geschossen => Arbeit + Knowhow reinstecken => PU selber benutzen oder weiterverkaufen.
Gibt da durchaus einen kleinen Markt für .....

Nur mit dem "Schiessen" ist das gar nicht (mehr) so einfach, denn selbst fuer "tote" vintage Fender/Gibson Pickups werden mittlerweile heftige Preise aufgerufen.
 
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Almost there ...

Leider habe ich die ersten Schritte nicht photographisch dokumentiert. Aber es beinhaltete a) befreien der Pickups Flatware von Epoxy soweit es ging, b) Bearbeiten des Bobbins, so dass er wieder einigermassen gerade und ohne scharfe Kanten war, c) kleine extra Behandlung, die zukuenftiges "Durchrosten" der Poles verhindert (was ich bei meinen Fender-style Gitarren immer von Werk aus mache), d) Lackieren des Bobbins, e) Wickeln mit 42 AWG plain enamel Draht (wie das Original), aber mit ein bisschen mehr Wicklungen als das Original ...

IMG_4359sm.jpg
IMG_4360sm.jpg

Dann noch schnell das originale Tape auf der Rueckseite gerettet ...

IMG_4361sm.jpg


Dann wurde der originale Garn zum Umwickeln und dann relativ originale Plastik Anschlusskabel verwendet.


IMG_4363sm.jpg


Jetzt geht's ab ins Wachsbad! :rock:
 
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steht in Beitrag #14 ;)
 
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