Wiedereinsteiger sucht Tipps fürs Umlernen / Neulernen

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Neuromancer
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Hallo zusammen,

kurz zu mir: ich bin 42, spiele seit meinem 12. Lebensjahr Gitarre, also eigentlich seit 30 Jahren. Ich hatte einen schweren Start, eine alte Framus Westerngitarre mit einem gefühlten Saitenabstand von der Erde bis zum Mond, naja 3 oder 4 cm im 12. Bund waren es in jedem Fall. Kurzzeitig hatte ich (Gruppen)Unterricht. Genau 2 oder 3 mal. Danach hab ich mich - auch aus finanziellen Gründen - als Autodidakt versucht. Mit 20 hab ich kurzzeitig in ner Band gespielt, für ca. 2 Jahre. Ich weiß bis heute noch nicht, warum das Publikum gut fand, was wir spielten (Covers) - ich jedenfalls fand's beschi.... Danach hab ich nur noch sporadisch zur Axt gegriffen, hab hier und da auch etwas geübt, meist ohne Plan und Ziel, reiner Ehrgeiz eben, bis ich wieder in ein Loch fiel, dann wieder monate- manchmal sogar jahrelang Pause. Dennoch hab ich mir ein paar ganz nette Techniken beigebracht. Und es hörte sich mit der Zeit auch gar nicht mehr soooo schlecht an. Nur störte mich immer der Klang, und vor allem: sobald ich etwas vorspielen musste, sei's im Musikhaus um ne neue Klampfe anzutesten oder nur beim Klavierlehrer, um ein wenig zu jammen: totale Verkrampfung und all mein Wissen und Können war plötzlich wie weggeblasen und herauskommen wollte nur noch irgend'ne Mischung aus Dieter Bohlen und Jimi Hendrix.

Ich hatte mich eigentlich schon mit der Situation abgefunden: "Naja, bist eben nicht musikalisch genug. Dein Song heißt 'Let it be'". Soweit so gut.

Jetzt hab ich aber vor ca. 1,5 Jahren mit dem Klavierspiel begonnen. Just for fun. Eigentlich bin ich nur drauf gekommen, weil ich mit meinem kleinen Microkorg ein bisschen Spaß haben wolle. Inzwischen steht ein echtes Klavier bei mir. Und jetzt kommt's: mir wird von allen Seiten eine ausgesprochene Musikalität bescheinigt. Die Nachbarin fragt, ob ich das beruflich machen würde. Kids bleiben vor meinem Fenster stehen und klatschen (kein Witz). Das heißt bestimmt nicht viel. Aber mein Klavierlehrer bescheinigt mir das auch. Ich lache meistens drüber und schimpfe mit ihm und unterstelle ihm die Absicht der Kundenbindung. Aber so langsam glaube ich ihm, zumal ich ihn mal beobachtet habe, wie er für gewöhnlich Unterricht gibt. Nun ja...

Also gut, Klavier hin oder her. In meinem Herzen bin ich ein Rocker, ich hab mit 13 Metal gehört, zu einer Zeit, als ein Maiden-Cover die Omi noch wirklich schockte. Und ich mag Jazz, ja. Klassik ja, ich höre auch gerne Portishead und Bloc Party, ja. Aber ab und zu muss es krachen, fetzen, fliegen. Als ich neulich nen Bericht über Wacken gesehen habe, fand ich die Show der Jungs auf der Bühne zwar (inzwischen mehr als) peinlich (ständig diese abgefuckte Pommesgabel und das ganze alberne Drumrum). Aber was juckt mich die Pose? Ich mag die Mucke, die ging mir zu Herzen. Punkt.

Also back to the roots! Dachte ich... Ja, ich dachte, ich fang nochmal von vorne an. Ich muss beim E-Gitarrenspiel einfach nur wahnsinnig viele Fehler gemacht haben. "Geh einfach locker ran, mach dir keinen Stress. Ein bisschen was kannst du ja schon. Naja, eigentlich mehr als 'ein bisschen'. Gut. Also zu Amazon. Buch bestellt. Let's rock von Peter Autschbach. Jo..."autsch" dachte ich, als ich das Buch geöffnet habe und losrocken wollte. Ich ging mit der Einstellung ran: "Die ersten 5 Kapitel kannste eh überspringen, und...." oh...hoppla. So, jetzt sitze ich bei Kapitel 1 und übe dämpfen.

Was meint ihr? Ich kann Bendings (auch UB), HO, PO, Vibrato. Aber anscheinend hab ich mir wohl alles falsch beigebracht. Ich hab mich immer gewundert, warum bei mir alles immer so vermatscht geklungen hat. Und jetzt? Bekomme ich den ganzen Ballast auch wieder los?
Einen E-Gitarrenlehrer hatte ich von 2005 bis 2006 und hab keine guten Erfahrungen gemacht. Der wollte mit mir "Phantom of the Opera" spielen (auf meinen Wunsch hin). Ich hatte fast 12 Monate lang Unterricht. Spielen kann ich das Stück bis heute noch nicht. Weder die Rhythm-Section noch die Lead-Gitarre. Und heute weiß ich auch warum: mir haben die grundlegensten Dinge gefehlt, wie eben das Dämpfen.

Also, was mach ich jetzt? Alles nochmal mühevoll von vorne lernen? Und wie bekomm ich die alten Angewohnheiten am schnellsten wieder weg?

Danke für eure Hilfe und Grüße
 
Eigenschaft
 
Ich bin zwar kein Gitarrist, was jedoch Methodik des Übens angeht, so haben "wir Streicher" ein lange Tradition: wer eine saubere Technik erlernen möchte, und nur mit dieser spielt man ohne Sackgasse, der fängt mindestens 3 mal ganz von vorne an. Ist unvermeidlich, da man einige Fehler erst einmal gemacht haben muss, bis es möglich ist sie auszumerzen. Und wer bei den Basics abkürzt, wird dies später schmerzlich feststellen.
Aber keine Sorge, im zweiten und im dritten Durchgang geht es bedeutend schneller. Gute Lehrer kürzen übrigens ab, hämmern von Anfang an die "richtige" Technik ein. Das ist mühsam und oft frustrierend, auf Dauer aber eben schneller.

Fang ganz von vorne an, mach es gründlich, nimm Dir Zeit. Wenn Du Dir einen Lehrer leisten kannst, lass Dir helfen und sag, dass Du wirklich mit den Basics anfangen möchtest. Manchmal sind es dann auch nur ganz simple Fehler in der Haltung des Instruments, im Winkel des Handgelenks, des Daumens - was auch immer. Ist dann eine "Fehlstellung" oder "Falschtechnik" entdeckt, wird an der Ecke geübt, geübt und geübt. Und wenn dann noch ein wenig Übung dazukommt und das Ganze wiederholt wird, dann flutscht es auch ganz plötzlich wieder an anderen Stellen.

Es ist Frust Frust Frust und dann Ahaaaa!
 
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..........
Also, was mach ich jetzt? Alles nochmal mühevoll von vorne lernen? Und wie bekomm ich die alten Angewohnheiten am schnellsten wieder weg?

Danke für eure Hilfe und Grüße

Hallo Neuromancer,
alte schlechte Angewohnheiten abzubauen ist mindestens genauso mühsam wie neu zu lernen. Ob du das mit einem Buch alleine hinkriegst, kann ich nicht beurteilen. Wahrscheinlich ist es besser, wenn dir jemand auf die Finger schaut.
 
Interessantes Thema.

alte schlechte Angewohnheiten abzubauen ist mindestens genauso mühsam wie neu zu lernen.

Leider ist Umlernen oft sogar noch mühsamer als neu lernen. Weil man sich nicht nur auf das konzentrieren muss, was man tut, sondern zusätzlich darauf, nicht in alte Muster zurückzufallen. Deshalb ist es auch am besten, nichts von dem dem spielen, was man aktuell kann oder was man konnte. Sondern die Zeit wirklich nur mit komplett Neuem zu verbringen. Das erfordert ganz viel Disziplin und man bewegt sich immer etwas an die Frustgrenze. Ich mach' das auch gerade durch, weil ich meinen Anschlag komplett neu erarbeite. Metronom ist dabei unerlässlich. Und meistens tickt es langsamer, als man es gerne wahrhaben möchte ...

Ausschließlich nach Lehrbuch zu arbeiten, halte ich für keine gute Sache. Man soll und muss sich als Gitarrist Sachen auch eigenständig erarbeiten. Als "begleitendes" Material ist Gedrucktes allerdings durchaus sinnvoll.

Ansonsten hat Stollenfiddler schon viele interessante Sachen dazu gesagt, die ich gerne gelesen habe.
 
@Stollenfiddler:
Danke, Dein Beitrag hat mir neuen Mut gemacht.

@Hans_3:
Ja, ich gebe Dir recht. Ich spiele auch nichts altes mehr, nur noch neue Licks, die mir entweder selber eingefallen sind oder die eben im Buch stehen.

Metronom kommt für mich allerdings nicht mehr in die Tüte. Selbst wenn ich als langsamster Gitarrist aller Zeiten in die Annalen eingehen sollte: Metro-NO-m! :)
Ich habe ein Jahr lang mit Metronom geübt. Das hat mir sämtlichen Spaß am Spiel geraubt. Wenn ich jetzt übe, dann nur noch in einem musikalischen Zusammenhang. Ich will Gitarre spielen, nicht Gitarre arbeiten. Lieber zeichne ich mir kurz ne kleine Session in den Sequenzer auf und dudle dann dazu meine Skalen, Arpeggien, Licks, whatever. Aber auf Metronom hab ich echt keine Lust mehr.

Was meinst Du mit "eigenständig erarbeiten"? Transkription?

Gruß
 
Um mal kurz in Sachen Metronom einzuhaken: Mit Maß und Ziel heißt die Devise, das sage ich aus eigener Erfahrung :)

Ich habe bei einigen Stücken ein echtes Rhythmus-Problem, bei anderen ein Tempo-Problem. Das sind nur 2-3 Stücke unseres aktuellen Repertoires, aber das reicht schon, um meinen Schlagzeuger an den Rand der Verzweiflung zu bringen. Die einzige Lösung dafür ist, gezielt an dem Problem zu arbeiten und das bedeutet eben manchmal, sehr langsam anzufangen und eben stumpf zum Metronom zu spielen. Mir macht das auch keinen Spaß, niemandem macht das Spaß. Aber man kommt auf Dauer nicht weiter, wenn man seine Probleme ignoriert und kategorisch gewisse Dinge ausschließt.

Ich verstehe absolut, dass du keinen Bock hast, Tag für Tag nach dem Klicken vom Metronom zu klimpern, aber in richtiger Dosierung eingesetzt, ist das eine sehr effektive Trainingsmethode und manchmal sogar die einzig mögliche. Aber geht ja auch nicht nur darum, das Spieltempo zu steigern, sondern eigentlich vielmehr, dass man lernt, Tempo und Rhythmus zuverlässig halten zu können. Auch das gehört zum Lernprozess an der Gitarre dazu, man neigt nun mal zu gewissen Ungenauigkeiten und man neigt zum "Rennen", grade dann, wenn der Groove mal ein bisschen mit einem durchgeht. Man selbst merkt es manchmal gar nicht, aber wehe, man kommt mal unter Leute... :D

Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich es cool finde, dass du wieder an der Gitarre dran bist - TOP! Nur gehört halt auch manchmal ein gewisser Frust dazu, das ist Teil vom Lernen... ich weiß nicht, wie oft ich meine Klampfe schon sauer in die Ecke gestellt und drei Tage nicht angerührt habe, weil irgendwas nicht funktioniert hat. Damit muss man leben und daraus lernen, also lass den Kopf nicht hängen! Nur ein weiterer Rat: Alleine in der Bude vor einem Buch, damit lernt man nur bis zu einem gewissen Grad. Um die wirklichen Feinheiten, das Zusammenspiel, Harmonie, Rhythmus etc. wirklich zu begreifen und vor allem genießen zu können, braucht man entweder einen Lehrer oder andere Leute, mit denen man zusammen spielt und voneinander lernt. Deswegen: Sobald die meisten Basics da sind, kann ich nur raten, rauszugehen und auch wirklich Musik mit anderen zu machen! Weil dafür lernen wir es ja schließlich alle ;)
 
Hi und danke an alle nochmal für die Antworten! :great:

Um mal kurz in Sachen Metronom einzuhaken: Mit Maß und Ziel heißt die Devise, das sage ich aus eigener Erfahrung :)

Ich glaube, ich hab mich bezüglich Metronom ein wenig doof ausgedrückt. Es gibt eigentlich 2 Probleme beim Üben mit dem Metronom.

  • Erstens nervt mich das monotone Klick-Klack-Klack-Klack, das völlig zusammenhangslos vor sich hin klappert. Deshalb spiele ich auf meinem Stagepiano in den dort eingebauten Sequencer eine kleine Sequenz ein (meinetwegen Am, G, D, C). Die Sequenz beinhaltet immer eine Drums-, Bass- und eine Organ- oder Piano- oder Rhythm-Guitar-Spur. Das Gute daran ist: ich kann zu jeder Zeit nachträglich noch das Tempo ändern. Ich spiele also mit 60 bpm ein, übe erst mit 60 (oder weniger) und steigere mich dann langsam, aber immer erst, wenn ich merke, dass ich im jetzigen Tempo wirklich sauber spielen kann. Und auch nur dann, wenn ich Bock auf eine Geschwindigkeitssteigerung habe und in Speedlaune bin. Jetzt kann ich Skalen Arpeggios, Scales usw. immer in einem musikalischen Zusammenhang üben. Das macht mir einfach 1000 mal mehr Spaß und ist auch näher an einer echten Band als das hölzerne Klickdings.
  • Das zweite Problem ist, dass ich bei zunehmender Speed immer zu statt auf mache. Und zwar mit beiden Händen, rechts und links. Beide Hände verkrampfen dann total. Deshalb hab ich's aufgegeben auf Speed zu trainieren. Ich vertraue jetzt einfach drauf, dass die Speed von alleine kommt. Und wenn nicht: Pech gehabt. Spiel ich halt Stehblues...


Aber man kommt auf Dauer nicht weiter, wenn man seine Probleme ignoriert und kategorisch gewisse Dinge ausschließt.
Das sehe ich ein. Ich will auch keine Hilfsmittel ausschließen, sondern meine Hilfsmittel nur eben so angenehm wie möglich gestalten. Ich habe beim Klavierspielen eins gemerkt: Die Musik ist mir heilig. Und jeden Tag, an dem ich keinen Bock habe, zu musizieren, ist für mich ein absolut verlorener Tag, den ich mir hätte sparen können. Also versuche ich auf Teufel-Komm-Raus jeglichen Frust zu umgehen.

Auch das gehört zum Lernprozess an der Gitarre dazu, man neigt nun mal zu gewissen Ungenauigkeiten und man neigt zum "Rennen", grade dann, wenn der Groove mal ein bisschen mit einem durchgeht. Man selbst merkt es manchmal gar nicht, aber wehe, man kommt mal unter Leute... :D
Das kenn ich nur zu gut!

Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich es cool finde, dass du wieder an der Gitarre dran bist - TOP!
Danke!

Nur gehört halt auch manchmal ein gewisser Frust dazu, das ist Teil vom Lernen... ich weiß nicht, wie oft ich meine Klampfe schon sauer in die Ecke gestellt und drei Tage nicht angerührt habe, weil irgendwas nicht funktioniert hat. Damit muss man leben und daraus lernen, also lass den Kopf nicht hängen! Nur ein weiterer Rat: Alleine in der Bude vor einem Buch, damit lernt man nur bis zu einem gewissen Grad. Um die wirklichen Feinheiten, das Zusammenspiel, Harmonie, Rhythmus etc. wirklich zu begreifen und vor allem genießen zu können, braucht man entweder einen Lehrer oder andere Leute, mit denen man zusammen spielt und voneinander lernt. Deswegen: Sobald die meisten Basics da sind, kann ich nur raten, rauszugehen und auch wirklich Musik mit anderen zu machen! Weil dafür lernen wir es ja schließlich alle ;)

Ich war früher von der Übe-Kategorie: Übe 14 Tage gar nicht und dann 12 Stunden am Stück. Jetzt übe ich immer nur wenige Minuten (ca. 15 bis 30) und mach dann Pausen. Ich hoffe, das ist der bessere Weg, zumindest beim Klavierspielen hat er sich als der bessere erwiesen, nicht zuletzt, weil ich so Frustphasen bis jetzt erfolgreich vermeiden konnte (bis jetzt ziemlich genau ein Jahr lang)

Mein Klavierlehrer unterrichtet übrigens auch Klampfe. Ab Oktober bin ich wieder mit dabei.
 
Servus,

ich bin mir gerade nicht ganz so sicher wohin mit deinem Thread und was jetzt überhaupt die eigentliche Frage ist, die du stellst (oder stellen willst).

Schreib daher doch bitte mal die Kernaussage deines Threads oder welche Frage du jetzt beantwortet haben willst, damit wir MODs a) den Thread mal mit einem aussagekräftigen Titel ausstatten können und b) ein passendes Sub dafür finden können.
 
Hi Azriel,

ich bin mir gerade nicht ganz so sicher wohin mit deinem Thread und was jetzt überhaupt die eigentliche Frage ist, die du stellst (oder stellen willst).


Steht doch im ersten Post:
Neuromancer schrieb:
Also, was mach ich jetzt? Alles nochmal mühevoll von vorne lernen? Und wie bekomm ich die alten Angewohnheiten am schnellsten wieder weg?


Schreib daher doch bitte mal die Kernaussage deines Threads oder welche Frage du jetzt beantwortet haben willst, damit wir MODs a) den Thread mal mit einem aussagekräftigen Titel ausstatten können und b) ein passendes Sub dafür finden können.

Ja, der Titel ist doof. Mir ist auf die Schnelle nix besseres eingefallen. Vielleicht wäre Wiedereinsteiger sucht Tipps fürs Umlernen / Neulernen besser gewesen?
 
Jupp, versteckt in deiner halben Lebensgeschichte ;)
Ach, ich war einfach frustriert und in Buhuuu-Laune. Immer diese blöden Selbstzweifel. Ich könnte schon 100 mal weiter sein, wenn ich immer an mich geglaubt hätte.
 
Jeder steht da, wo er hingehört. Ich bin ja nur geringfügig älter als du und könnte rein theoretisch nach 5 Jahren Gitarre spielen auch wesentlich besser sein, wenn ich mehr geübt hätte.
Aber es ist wie es ist. Jeder Mensch trifft seine Entscheidungen aus den unterschiedlichsten Gründen und ich glaube mittlerweile fest daran, dass man seine Entscheidungen auch durchaus aus guten Gründen trifft. Ich habe mit dem Gitarre spielen erst mit knapp 40 Jahren angefangen und das war letztendlich auch der richtige Zeitpunkt. Mit 20 wäre ich dafür einfach nicht soweit gewesen (finanziell, zeitlich und überhaupt).
Es gibt für alles eine Zeit im Leben. Nutze die Zeit für das was dir Spaß macht und was du machen willst. Ist es Gitarre gut, ist es Klavier auch gut. Ist es keins von beiden (Malen?) so what. Auch gut!
 
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Jeder steht da, wo er hingehört.
Ja, vielleicht trifft es das ganz gut.
Wie ich oben schon geschrieben habe, hat mir der Beitrag von Stollenfiddler viel Mut gemacht. Gut zu wissen, dass andere auch mehrmals von vorne anfangen müssen und früher oder später in einer Sackgasse landen. Und das meine ich ganz ohne Häme.

Was das Dämpfen angeht, nehme ich den Autschbach inzwischen nicht mehr allzu genau. Ich hab mir heute ein paar Videos von ein paar fitten Gitarristen angesehen. Keiner von denen dämpft so akribisch wie es der Autschbach empfiehlt. Links ja, aber rechts mit dem Daumen die tiefen Saiten zu dämpfen macht von denen keiner, die dämpfen alle mit dem Handballen, so wie ich auch. Wie soll das auch bei schnellem Spiel funktionieren? Du kannst doch nicht jedesmal den Daumen nach jedem Pick zum Dämpfen auflegen. Also weiter geht's... :)
 
Gut zu wissen, dass andere auch mehrmals von vorne anfangen müssen und früher oder später in einer Sackgasse landen. Und das meine ich ganz ohne Häme.
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Moin, ich bin ja auch quasi Wiedereinsteiger, aber das nun schon seit paar Jahren. Habe in jungen Jahren viel und völlig ohne Plan/konfus gespielt und bin dann ganz offentsichtlich und wissentlich mit Volldampf in die Sackgasse gefahren :)
Habe die zig Jahre darauf die Gitarre eigentlich beiseite gelegt, aber gelegentlich doch mal dies oder das probiert uind so stand ich beim Neuanfang nicht als völliger Rookie da.
Ich "hasse" Metronom übrigends genauso wie du !!
Was wollte ich sagen: Ich habe auf ganz verschiedenen Ebenen wieder angefangen, in der Theorie, mit Noten,Tabs und ein ganz bisschen Harmonielehre gings ganz von vorne los, aber ich habe auch kpl. songs auf der E + A eingübt, die einfach gut klangen oder auf die ich Lust hatte. Dazu, wie schon erwähnt, ab und zu paar inputs durch you tube und den ganzen lessons dort. Der z.B. : http://www.youtube.com/user/BobbyCrispy?feature=watch
Dazu habe ich noch etliche gute Bücher, zu denen ich immer wieder mal greife und wo ich Stück für Stück weiterkomme und mindestens die Hälfte meiner Spielstunden daddel ich gerne noch immer so rum wie früher :)
Nach nun 5 Jahren merke ich immer mehr, dass ich nix weiss, aber es macht Spass, ich komme weiter und es tun sich immer mehr unbekannte musikalische Welten auf. :) ich freue mich auf die nächsten Jahre mit den Gitarren.
Ein bisschen Unterricht würde mir wohl auch nen ordentlichen Schub geben ( eigentlich nur Theorie) aber ich kann mich nicht dazu entscheiden.
Wenn du schon Erfahrung hast, fang ggf. ganz am Anfang dort an, wo du keine Ahnung hast, aber mache auf anderer Ebene dort weiter, wo du schon etwas mehr Können hast. Ich kann so immer ganz gut hin und herzwitschen und Sackgassen gibts eigentlich nicht mehr, höchstens nur noch ab und zu verkehrsberuhigte Zonen.
Gruss Horst
 
Hi Musikuss,

Danke für den Link. Dachte ich mir's doch: Nix mit Dämpfen mit dem rechten Daumen, sondern mit dem Handballen. ;)

@Atkins:
Jaja, mit Volldampf in die Sackgasse, willkommen im Club! :D
Den Link schau ich mir noch an, ich muss nur heute malochen, komme also frühestens morgen dazu.

Übrigens hab ich mir zum Wiedereinstieg "Fight" von "No Vacancy" ausgesucht: http://www.youtube.com/watch?v=Hyyhvu2Ry5o
Das Stück sollte eigentlich machbar sein, inklusive Raushören. Selbstverständlich ohne das gruslige Gitarrensolo von Mr. Shneee äh Mr. S. Aber die Rhythmus-Gitarre sollte eigentlich machbar sein.
 
Du kannst doch nicht jedesmal den Daumen nach jedem Pick zum Dämpfen auflegen. Also weiter geht's... :)

Beim Dämpfen geht es nur darum, dass keine Töne zu hören sind, die man im Moment nicht spielen will. Die Basssaiten mit der aufgelegten rechten Hand zu dämpfen, geht ganz gut beim Solo- oder Melodiespiel. Wenn Du die rechte Hand aber nicht auflegst, weil Du Rhythmus spielst, musst Du Dir spätestens dann etwas einfallen lassen, wenn nicht alle Saiten verwendet werden (was ja durchaus häufig vorkommt). Alles, was Du nicht festhälst, wird irgendwann einen Ton von sich geben, selbst wenn Du die entsprechende Saite gar nicht angeschlagen hast.

Für einen guten Ton braucht man bei der E-Gitarre eine gute Technik des Saitendämpfens, das macht wirklich einen enormen Unterschied.

Gruss, Dietlaib
 
Jeder Mensch trifft seine Entscheidungen aus den unterschiedlichsten Gründen und ich glaube mittlerweile fest daran, dass man seine Entscheidungen auch durchaus aus guten Gründen trifft.

Das stimmt oft. Aber das ist mir zu einfach und oberflächlich, der Weg des geringsten Widerstandes.
Ich kenne jedenfalls auch fatale Fehlentscheidungen aufgrund eines Irrtums, weil man wichtige Informationen rausgefiltert hat, oder nicht wahr haben wollte. Gerade bei Fragen, die das Leben entscheidend beeinflussen, nicht ungeprüft auf Fehlinformationen oder falsche Filter verlassen. Könnte sein, dass man sich selber das Wichtigste nimmt.

- - - Aktualisiert - - -
Let's rock von Peter Autschbach. Jo..."autsch" dachte ich, als ich das Buch geöffnet habe und losrocken wollte. Ich ging mit der Einstellung ran: "Die ersten 5 Kapitel kannste eh überspringen, und...." oh...hoppla. So, jetzt sitze ich bei Kapitel 1 und übe dämpfen
.
Du kannst doch nicht jedesmal den Daumen nach jedem Pick zum Dämpfen auflegen. Also weiter geht's... :)

Der Autschbach ist nicht schlecht, dem könnt ihr schon vertrauen. Könntet sogar Workshops bei dem buchen. Spart viel Zeit.
 
Wenn du als Autodidakt begonnen hast, würde ich dir empfehlen, als solcher auch weiter zu machen. Wenn du das Klavier spielen so schnell und ordentlich erlernt hast, trau ich dir durchaus zu, deine Gitarrenkenntnisse auch erfolgreich selbst umzulernen.
Übrigens kann man kaum etwas "falsch" erlernen, man kann Techniken nur unsauber sich angewöhnen. Das heißt, du musst nicht alles vergessen, du musst nur alles überprüfen, ob du es denn bisher richtig oder nicht ganz richtig gemacht hast. Ich selbst kam mit der Zeit auf immer mehr Fehler drauf, die ich dann einfach ausgebügelt habe, zB fragte mich jemand nach ca 3 Jahren, ob ich denn nicht dämpfen kann. Ich hatte bis dahin wirklich noch nie etwas davon gehört, was richtig peinlich war, und war dann erstaunt, wie gut auf einmal Punk Songs klingen :D
Meistens scheitert es nicht an fehlendem Können, sondern fehlendem Interesse. Also einfach Augen aufmachen: Musik analysieren, Gitarristen analysieren, dein eigenes Spiel reflektieren, etc. Schau dir Tabs an und sieh dir an welche Techniken in der Legende als Sonderzeichen dargestellt sind, dann googelst du jede davon und weißt dann zumindest, was es alles gibt. Das Lernen und Trainieren dauert dann natürlich noch länger.

Beim Dämpfen geht es nur darum, dass keine Töne zu hören sind, die man im Moment nicht spielen will. Die Basssaiten mit der aufgelegten rechten Hand zu dämpfen, geht ganz gut beim Solo- oder Melodiespiel.
Dem möchte ich übrigens widersprechen. Das ist sicher ein Vorteil des Dämpfens, bestimmt aber nicht der Hauptgrund. Hauptsächlich ist das Dämpfen mit dem rechten Handballen einfach eine Art Stilmittel, mit der sich der Sound effektiv verändern lässt.

Edit: Oh, ich glaube das hast du so gar nicht gemeint. Sry
 
Dem möchte ich übrigens widersprechen. Das ist sicher ein Vorteil des Dämpfens, bestimmt aber nicht der Hauptgrund. Hauptsächlich ist das Dämpfen mit dem rechten Handballen einfach eine Art Stilmittel, mit der sich der Sound effektiv verändern lässt.

Edit: Oh, ich glaube das hast du so gar nicht gemeint. Sry

Stimmt, das habe ich an dieser Stelle nicht gemeint. Das klangverändernde Dämpfen der Saiten, meist wenn man Powerchords spielt oder Single Notes auf den Basssaiten, wird "palm mute" genannt.

Gruss, Dietlaib
 

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