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Neuromancer
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Hallo zusammen,
kurz zu mir: ich bin 42, spiele seit meinem 12. Lebensjahr Gitarre, also eigentlich seit 30 Jahren. Ich hatte einen schweren Start, eine alte Framus Westerngitarre mit einem gefühlten Saitenabstand von der Erde bis zum Mond, naja 3 oder 4 cm im 12. Bund waren es in jedem Fall. Kurzzeitig hatte ich (Gruppen)Unterricht. Genau 2 oder 3 mal. Danach hab ich mich - auch aus finanziellen Gründen - als Autodidakt versucht. Mit 20 hab ich kurzzeitig in ner Band gespielt, für ca. 2 Jahre. Ich weiß bis heute noch nicht, warum das Publikum gut fand, was wir spielten (Covers) - ich jedenfalls fand's beschi.... Danach hab ich nur noch sporadisch zur Axt gegriffen, hab hier und da auch etwas geübt, meist ohne Plan und Ziel, reiner Ehrgeiz eben, bis ich wieder in ein Loch fiel, dann wieder monate- manchmal sogar jahrelang Pause. Dennoch hab ich mir ein paar ganz nette Techniken beigebracht. Und es hörte sich mit der Zeit auch gar nicht mehr soooo schlecht an. Nur störte mich immer der Klang, und vor allem: sobald ich etwas vorspielen musste, sei's im Musikhaus um ne neue Klampfe anzutesten oder nur beim Klavierlehrer, um ein wenig zu jammen: totale Verkrampfung und all mein Wissen und Können war plötzlich wie weggeblasen und herauskommen wollte nur noch irgend'ne Mischung aus Dieter Bohlen und Jimi Hendrix.
Ich hatte mich eigentlich schon mit der Situation abgefunden: "Naja, bist eben nicht musikalisch genug. Dein Song heißt 'Let it be'". Soweit so gut.
Jetzt hab ich aber vor ca. 1,5 Jahren mit dem Klavierspiel begonnen. Just for fun. Eigentlich bin ich nur drauf gekommen, weil ich mit meinem kleinen Microkorg ein bisschen Spaß haben wolle. Inzwischen steht ein echtes Klavier bei mir. Und jetzt kommt's: mir wird von allen Seiten eine ausgesprochene Musikalität bescheinigt. Die Nachbarin fragt, ob ich das beruflich machen würde. Kids bleiben vor meinem Fenster stehen und klatschen (kein Witz). Das heißt bestimmt nicht viel. Aber mein Klavierlehrer bescheinigt mir das auch. Ich lache meistens drüber und schimpfe mit ihm und unterstelle ihm die Absicht der Kundenbindung. Aber so langsam glaube ich ihm, zumal ich ihn mal beobachtet habe, wie er für gewöhnlich Unterricht gibt. Nun ja...
Also gut, Klavier hin oder her. In meinem Herzen bin ich ein Rocker, ich hab mit 13 Metal gehört, zu einer Zeit, als ein Maiden-Cover die Omi noch wirklich schockte. Und ich mag Jazz, ja. Klassik ja, ich höre auch gerne Portishead und Bloc Party, ja. Aber ab und zu muss es krachen, fetzen, fliegen. Als ich neulich nen Bericht über Wacken gesehen habe, fand ich die Show der Jungs auf der Bühne zwar (inzwischen mehr als) peinlich (ständig diese abgefuckte Pommesgabel und das ganze alberne Drumrum). Aber was juckt mich die Pose? Ich mag die Mucke, die ging mir zu Herzen. Punkt.
Also back to the roots! Dachte ich... Ja, ich dachte, ich fang nochmal von vorne an. Ich muss beim E-Gitarrenspiel einfach nur wahnsinnig viele Fehler gemacht haben. "Geh einfach locker ran, mach dir keinen Stress. Ein bisschen was kannst du ja schon. Naja, eigentlich mehr als 'ein bisschen'. Gut. Also zu Amazon. Buch bestellt. Let's rock von Peter Autschbach. Jo..."autsch" dachte ich, als ich das Buch geöffnet habe und losrocken wollte. Ich ging mit der Einstellung ran: "Die ersten 5 Kapitel kannste eh überspringen, und...." oh...hoppla. So, jetzt sitze ich bei Kapitel 1 und übe dämpfen.
Was meint ihr? Ich kann Bendings (auch UB), HO, PO, Vibrato. Aber anscheinend hab ich mir wohl alles falsch beigebracht. Ich hab mich immer gewundert, warum bei mir alles immer so vermatscht geklungen hat. Und jetzt? Bekomme ich den ganzen Ballast auch wieder los?
Einen E-Gitarrenlehrer hatte ich von 2005 bis 2006 und hab keine guten Erfahrungen gemacht. Der wollte mit mir "Phantom of the Opera" spielen (auf meinen Wunsch hin). Ich hatte fast 12 Monate lang Unterricht. Spielen kann ich das Stück bis heute noch nicht. Weder die Rhythm-Section noch die Lead-Gitarre. Und heute weiß ich auch warum: mir haben die grundlegensten Dinge gefehlt, wie eben das Dämpfen.
Also, was mach ich jetzt? Alles nochmal mühevoll von vorne lernen? Und wie bekomm ich die alten Angewohnheiten am schnellsten wieder weg?
Danke für eure Hilfe und Grüße
kurz zu mir: ich bin 42, spiele seit meinem 12. Lebensjahr Gitarre, also eigentlich seit 30 Jahren. Ich hatte einen schweren Start, eine alte Framus Westerngitarre mit einem gefühlten Saitenabstand von der Erde bis zum Mond, naja 3 oder 4 cm im 12. Bund waren es in jedem Fall. Kurzzeitig hatte ich (Gruppen)Unterricht. Genau 2 oder 3 mal. Danach hab ich mich - auch aus finanziellen Gründen - als Autodidakt versucht. Mit 20 hab ich kurzzeitig in ner Band gespielt, für ca. 2 Jahre. Ich weiß bis heute noch nicht, warum das Publikum gut fand, was wir spielten (Covers) - ich jedenfalls fand's beschi.... Danach hab ich nur noch sporadisch zur Axt gegriffen, hab hier und da auch etwas geübt, meist ohne Plan und Ziel, reiner Ehrgeiz eben, bis ich wieder in ein Loch fiel, dann wieder monate- manchmal sogar jahrelang Pause. Dennoch hab ich mir ein paar ganz nette Techniken beigebracht. Und es hörte sich mit der Zeit auch gar nicht mehr soooo schlecht an. Nur störte mich immer der Klang, und vor allem: sobald ich etwas vorspielen musste, sei's im Musikhaus um ne neue Klampfe anzutesten oder nur beim Klavierlehrer, um ein wenig zu jammen: totale Verkrampfung und all mein Wissen und Können war plötzlich wie weggeblasen und herauskommen wollte nur noch irgend'ne Mischung aus Dieter Bohlen und Jimi Hendrix.
Ich hatte mich eigentlich schon mit der Situation abgefunden: "Naja, bist eben nicht musikalisch genug. Dein Song heißt 'Let it be'". Soweit so gut.
Jetzt hab ich aber vor ca. 1,5 Jahren mit dem Klavierspiel begonnen. Just for fun. Eigentlich bin ich nur drauf gekommen, weil ich mit meinem kleinen Microkorg ein bisschen Spaß haben wolle. Inzwischen steht ein echtes Klavier bei mir. Und jetzt kommt's: mir wird von allen Seiten eine ausgesprochene Musikalität bescheinigt. Die Nachbarin fragt, ob ich das beruflich machen würde. Kids bleiben vor meinem Fenster stehen und klatschen (kein Witz). Das heißt bestimmt nicht viel. Aber mein Klavierlehrer bescheinigt mir das auch. Ich lache meistens drüber und schimpfe mit ihm und unterstelle ihm die Absicht der Kundenbindung. Aber so langsam glaube ich ihm, zumal ich ihn mal beobachtet habe, wie er für gewöhnlich Unterricht gibt. Nun ja...
Also gut, Klavier hin oder her. In meinem Herzen bin ich ein Rocker, ich hab mit 13 Metal gehört, zu einer Zeit, als ein Maiden-Cover die Omi noch wirklich schockte. Und ich mag Jazz, ja. Klassik ja, ich höre auch gerne Portishead und Bloc Party, ja. Aber ab und zu muss es krachen, fetzen, fliegen. Als ich neulich nen Bericht über Wacken gesehen habe, fand ich die Show der Jungs auf der Bühne zwar (inzwischen mehr als) peinlich (ständig diese abgefuckte Pommesgabel und das ganze alberne Drumrum). Aber was juckt mich die Pose? Ich mag die Mucke, die ging mir zu Herzen. Punkt.
Also back to the roots! Dachte ich... Ja, ich dachte, ich fang nochmal von vorne an. Ich muss beim E-Gitarrenspiel einfach nur wahnsinnig viele Fehler gemacht haben. "Geh einfach locker ran, mach dir keinen Stress. Ein bisschen was kannst du ja schon. Naja, eigentlich mehr als 'ein bisschen'. Gut. Also zu Amazon. Buch bestellt. Let's rock von Peter Autschbach. Jo..."autsch" dachte ich, als ich das Buch geöffnet habe und losrocken wollte. Ich ging mit der Einstellung ran: "Die ersten 5 Kapitel kannste eh überspringen, und...." oh...hoppla. So, jetzt sitze ich bei Kapitel 1 und übe dämpfen.
Was meint ihr? Ich kann Bendings (auch UB), HO, PO, Vibrato. Aber anscheinend hab ich mir wohl alles falsch beigebracht. Ich hab mich immer gewundert, warum bei mir alles immer so vermatscht geklungen hat. Und jetzt? Bekomme ich den ganzen Ballast auch wieder los?
Einen E-Gitarrenlehrer hatte ich von 2005 bis 2006 und hab keine guten Erfahrungen gemacht. Der wollte mit mir "Phantom of the Opera" spielen (auf meinen Wunsch hin). Ich hatte fast 12 Monate lang Unterricht. Spielen kann ich das Stück bis heute noch nicht. Weder die Rhythm-Section noch die Lead-Gitarre. Und heute weiß ich auch warum: mir haben die grundlegensten Dinge gefehlt, wie eben das Dämpfen.
Also, was mach ich jetzt? Alles nochmal mühevoll von vorne lernen? Und wie bekomm ich die alten Angewohnheiten am schnellsten wieder weg?
Danke für eure Hilfe und Grüße
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