Wieder mal eine Frage zum Bandausstieg

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Insurgentes
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Hallo,

das Thema gibts ja schon zur genüge. Allerdings liegt mein spezieller Fall doch ein wenig anders, weshalb ich nochmal selbst eine Frage stellen möchte. Ich habe vor einem Jahr den Bassisten einer Mittelalter-Folk-Band ersetzt. Mittlerweile ist es so, dass die Sache langsam ein wenig mehr Fahrt aufnimmt. Das heißt, wir stecken in einer professionellen CD-Aufnahme, die Auftritte werden immer mehr und größer usw. Mein Problem dabei ist, das die Band damit immer mehr Zeit und Energie erfordert. Ich bin jetzt keineswegs zu faul, das aufzubringen, habe vorher auch schon in zwei anderen Bands gespielt. Das Problem ist aber, dass die zwei Bands vom Stil her völlig anders waren, und eher in die Alternative-Richtung tendierten. Als ich dann vor einem Jahr der Band beigetreten bin, dachte ich: Cool, bischen Mittelalter, das macht mir auch Spaß. Nur: Jetzt tut es das nicht mehr. Ich bin von der ganzen Thematik mit Rittermärkten usw. nur noch genervt. Das schließt auch die Musik mit ein. Ich bin mir deshalb eigentlich im klaren, dass ich aus der Band aussteigen möchte. Gerade weil es mittlerweile deutlich professioneller zu werden scheint. Ich finde es gut, wenn man mit der Band was erreichen kann, nur fühle ich mich mit dieser Ausrichtung nicht wohl. Wenn mich die Musik und die Auftritte nerven, kann ich logischerweise auch nicht die Energie reinhängen, die notwendig wäre. Ich weiß nur nicht, wie ich meinen Bandkollegen das beibringen soll. Immerhin verlieren sie damit nach nur einem Jahr schon wieder einen Bassisten. Vielleicht hat hier jemand Tipps oder Meinungen für mich. Danke jedenfalls schon mal für jeden, der sich diesen langen Thread durchgelesen hat :).
 
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Ich persönlich würde nicht weitermachen.Vor vielen Jahren war ich auch in einer Band,aber wir hatten alle den gleichen Musikgeschmack (Punkrock) und das hat soviel Spass gemacht dass ich es eigentlich kaum abwarten konnte bis wieder Probe oder ein Auftritt war.Wir waren auch sehr kreativ,hatten viele eigene Stücke geschrieben,ich denke aber das kann nur Spass machen in einer Band in der man sich auch entwickeln kann.Als Bassist findet man sicherlich wieder was...geh da raus das ist Zeitverschwendung in meinen Augen
 
Das klingt doch total nett und nachvollziehbar. Erzähl es doch ganz genau so Deinen Bandkollegen, wie Du es hier geschrieben hast (Hose runter, auch Dein etwas schlechtes Gewissen solltest Du offen ansprechen), und sie werden das verstehen.

Wobei ich finde, dass Du schon verantwortungsbewusst sein solltest und Dir einen Zeitpunkt zum Ausstieg suchen solltest, dass Du den Rest der Band nicht hängen lässt und sie die Chance hat, einen guten Übergang zu einem neuen Bassisten zu organisieren.

Genau das sollte dann auch Thema Eurer Besprechung sein, zum Beispiel dass Du vielleicht die Cd-Aufnahme beendest und noch die Gigs bis zum soundsovielten spielt, Ihr aber bis dahin auch keine neuen Shows ausmacht und die Proben dazu verwendet, einen eventuellen Nachfolger einzuarbeiten.
 
Das von Beyme gesagte wär auch so in etwa mein Vorschlag gewesen.
Bei sowas hat mir mal ein guter Freund gesagt "denk dran, dass Du Dir Musik in erster Linie für Dich selber machst. Da geht es um Deine Freizeit, die Du verwendest und entweder es macht Spaß und ihr kommt voran und Du bist bereit, es richtig zu machen oder Du musst Dir eben eine andere Band oder ein anderes Hobby suchen".
Das war einer der besten Ratschläge, die ich bisher bekommen habe und ich halte mich auch immer noch daran.
Edit: Trotzdem sollte man, wenn die Band nett war und man aus persönlichen Gründen (Musikgeschmack, Freundin, ...) geht, für einen geordneten Übergang sorgen.
 
Der Gründungs-Bassist von Schandmaul ist ausgestiegen, als die Band so richtig abgehoben ist - weil er eben auch Schreiner ist und sein Geschäft nicht aufgeben wollte. War eine Trennung im beidseitigen Einvernehmen, inkl. Einlern-Phase des Nachfolgers. "No hard feelings" ist in so einem Fall die beste Lösung.
 
War eine Trennung im beidseitigen Einvernehmen

so am Rande: ich weiß, was Du meinst, aber solche Formulierungen finde ich eigentlich ziemlich doof. Bekannt ist ein solcher Wortlaut vor allem aus Arbeitszeugnissen, und übersetzt heißt es soviel, dass der Arbeitnehmer seiner drohenden Kündigung zuvor gekommen ist. Generell steigt bei mir das Unbehagen, wenn solche geschäftsmäßigen Formulierungen auf den bandbetrieb angewendet werden.

"Wir haben uns im Guten getrennt und trinken immer noch Bier zusammen" habe ich bei irgendeiner Band gelesen, finde ich viel konkreter und unmissverständlicher . :)
 
Ich meinte es wirklich in der echten Bedeutung der Worte, nicht in ihrer Benutzung aus Klauseln und Verlautbarung. War in dem Fall wirklich so: Man hat erkannt, dass unterschiedliche Ziele und Interessen da waren, war auch so reif zu erkennen, dass das den Menschen/Freund ja nicht "schlecht" macht, hat gemeinsam an Alternativen gearbeitet, etc. - so geht's "eigentlich".

Dass es mit hochemotionalen Musikern oft anders läuft, haben viele sicherlich auch schon mitbekommen. Und ganz ehrlich: manchmal geht's auch nicht ohne Knall ab. Aber: man sollte es zumindest erstmal "im Guten" probieren.
 
Vielen Dank, für die hilfreichen Ratschläge! Ich hatte gerade ein Gespräch mit unserem Bandleader. Er hat alles so akzeptiert, und wir werden gemeinsam nach einem geeigneten Nachfolger suchen. Die Gigs bis dahin spiel ich natürlich noch mit. Noch mal danke! Kennt jemand einen Bassisten? ;-)
 

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