Wie Zuschnitte aus Stamm (Kirschbaum) für künftige Gitarre ansetzen, bemaßen?

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Moin,

vor unserem Haus muss demnächst der Kirschbaum gefällt werden. Er ist krank und besonders in der Krone instabil.

Nun überlege ich, ob ich die Holzfäller nicht bitten soll, mir ein passendes Stück für eine künftige Gitarre herausschneiden zu lassen. Ich habe leider überhaupt keine Ahnung davon. Könnte mir jemand einen Tipp geben wie groß so ein Stück/mehrere Stücke (Korpus und Hals?) sein sollte und aus welchem Teil des Bauemes und in welche Richtung geschnitten?

Es ist klar, dass das Holz noch mehrere Jahre trocknen muss. Gibt es hier Tipps dazu? Infrage käme der Dachboden. Der ist isoliert hat aber schon auch Temperaturschwankungen.

Sorry für das Querformat, aber irgendwie will sich das Bild nicht drehen lassen....

Datei_0002.jpeg
 
Eigenschaft
 
Hallo Caliente,

das ist für einen Holzfäller gar keine so leichte Aufgabe da es sich um Längsschnitte handelt die auszuführen sind. Im Sägewerk benutzt man dafür eine Gattersäge.

Ich würde wohl ein etwa 1200 mm langes Teilstück des Baums markieren in dem er möglichst gerade gewachsen ist und dann darum bitten daraus zwei oder drei dicke Bohlen zu schneiden.

Lagern dann abgedeckt im freien und keinesfalls auf dem Dachboden da dort die Trocknung viel zu schnell erfolgen würde.
 
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caliente hat wichtiges schon gesagt.

Holz schwindet beim Trocknen und bekommt Riesige Risse.
Die werden weniger stark, wenn man das Holz in Bretter schneidet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schnittholz
Am besten bringst Du den gefällten Baum in ein Sägewerk wenn das möglich sein sollte
 
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Und das Vogelhaus braucht dann noch einen neuen Platz.
Nicht offtopic..
Ohne Vogel kein Gesang in den Wäldern und so wären all die alten Lieder nicht entstanden und die Gitarren bestimmt auch nicht
 
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Ich behaupte einmal, der Stamm ist nicht geeignet. Erst einmal ist der Durchmesser zu gering, Kern und Splint lassen nicht viel übrig. Nur schmale Bretter. Und wenn ich mir den Drehwuchs anschaue.... Viel Glück!
 
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ch behaupte einmal, der Stamm ist nicht geeignet.

dem schließe ich mich an.. am Ende würde es fürs Drechseln einiger Poti Knöpfe reichen.. ;-) ... Ich sehe ansonsten eher eine thermische Verwendung..
 
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Hallo Caliente,


Wie ja Bassturmator schon schrub, einfach mal fragen, ob man das entsprechend auftrennen kann. So als Pi*Daumen Maß für einen Body würde ich mal 40mm ansetzen, entsprechend dicker müssten die Bohlen sein wegen des Verlustes durch späteres hobeln etc. .
Ich weiß ja nicht, wie der Durchmesser des Baumes ist, aber ich würde mal schätzen, das könnte knapp werden, es sei denn, mehrteilig wäre kein Problem. Aber es spricht ja nix dagegen das Holz später als Top zu nutzen (also, carved top, oder Droptop, oder einfach Aufleimer, je nachdem, was man will variieren auch da wieder die Maße), dann zur Not eben mehrteilig.

Ich finde es jedenfalls gut, solches Holz weiter nutzen zu wollen, oder es zumindest zu versuchen, vielleicht bleibt ja wenigstens was übrig, aus dem man was anderes zaubern kann (Griffbretter z.B.).

Zum Thema trocknen kann man bei YT tolle Videos finden (z.B. ). Abstand zum Boden und Abstand der Bretter zueinander ist gut, gewährleisteter Luftzug auch. Ungefähr 1cm kann man pro Jahr annehmen, die das Holz trocknet, also, pro Bohle, d.h., ein paar Jahre musst Du da schon einkalkulieren.

Evtl. (aber das wissen die Fachleute hier sicher besser) sollte man die Enden mit Wachs versiegeln.


Alles Gute!


Jonas
 
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Fender setzt ja teilweise auch Bodies aus fünf Streifen mit 5cmx7cm zusammen. Farbe drüber und fertig.
 
nicht nur Fender mein Lieber :evil:
 
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Dann kann ja Caliente aus dem Kirschen-Stämmchen Bohlen schneiden lassen und die zusammensetzen.
 
Dann kann ja Caliente aus dem Kirschen-Stämmchen Bohlen schneiden lassen und die zusammensetzen.
ich glaube nicht das es so einfach geht
ich vermute die Teile müssen unter großen Druck zusammengepresst werden, das kann man mit Schraubzwingern nicht erreichen
Bin aber kein Profi, sicherlich kann @murle1 mehr dazu sagen
 
ich glaube nicht das es so einfach geht
ich vermute die Teile müssen unter großen Druck zusammengepresst werden, das kann man mit Schraubzwingern nicht erreichen
Bin aber kein Profi, sicherlich kann @murle1 mehr dazu sagen

Wenn die Leimflächen sauber und gerade sind, reichen einige Schraubzwingen aus. Aber jeder freundliche Tischler würde das für etwas Gerstensaft auch machen...
So habe ich am Beginn meiner Bautätigkeit vor 26 Jahren auch Korpushälfen zusammengeleimt. Bisher habe ich noch keine Reklamation bekommen...
 
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danke für die Erklärung, dachte dass viel Druck erforderlich ist
 
Soviel ich weiß ist beim Zusammenleimen von Holz gar kein Druck notwendig. Wichtig sind total plane Auflageflächen.
 
danke für die Erklärung, dachte dass viel Druck erforderlich ist

übe einfach mal einige Brettchen zusammenzuleimen. Bevor Du gleich eine Gitarre bauen willst.
Mit einem Hobel ebene Flächen hinzubekommen erfordert:D noch mehr Übung
 
eine Gitarre werde ich mit Sicherheit nie im Leben bauen
daher bewundere ich auch Leute die so etwas hinkriegen
Das mit dem Druck, habe ich glaube ich aus einem Factory Video wo eine Riesen Maschine teile zusammen gepresst hat und dachte es braucht viel Druck
Hat sich aufgeklärt :D
 
Moin,

vielen Dank für die vielen Anregungen! Letztendlich kostet es mich ja nichts, ein bisschen Holz zu lagern. Deswegen werd ich es versuchen. Die Idee, mehrere Stücke für den Korpus zusammenzufügen, ist ja auch nicht schlecht. Es wird sicher ein rustikaler Tele-Nachbau, das passt einfach. Wenn das Holz doch nicht geeignet ist, bekommt mein Schwager in ein paar Jahren einfach gut abgelagertes Brennholz.
 

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