Da es mich interessierte wie man (ich) das hinbekommen könnte, habe ich mich daran mal probiert.
Wie
@Hans_3 schon andeutet ist eine Rickenbacker oder Gretsch Gitarre ein guter Startpunkt.
Der Schlüssel zum wesentlichen beim Sound ist aber IMO ein Kompressor, der eben für den "knackigen" Sound sorgt.
Die Soundbeispiele oben sind aber auch ein typisches Beispiel, dass Gitarrensounds mit einigen Studio "Tricks" gehörig aufgemotzt werden. Ich bin jetzt alles andere als eine Studioprofi, aber habe mal versucht zu zeigen, was man mit ein paar Handgriffen, aus einem eher "einfachen" Clean Sound machen kann:
Es startet mit einer (6-Saiter) Rickenbacker 360 (Steg und Hals PU zusammen) mit ein paar Akkorden, wo eine Menge Leersaiten mitschwingen. Es ist hier auch wichtig was und wie man es spielt! Die E-Gitarre wird hier im Prinzip wie eine Akkustikgitarre eingesetzt.
Als Verstärker habe ich hier einen Blackstar Series One 50 genommen, dessen Warm Clean Kanal, einem Fender Bassman nachempfunden ist. Ein Vox AC30 ist in den Höhen und Mitten noch prominenter, bzw. hat aber halt nicht so viel Bass. Der Verstärker ist hier IMO aber nicht sooo entscheidend.
Dann habe ich die Gitarrenspur gedoppelt, ganz leicht nach recht und links gepannt und vor allem beide Spuren durch einen Kompressor geschickt. Dazu noch Stereo Hall und mit EQ den Sound in die gewünschte Richtung geschoben.
Dann im nächsten Durchgang kommt subtil eine Bassline dazu.
Danach habe ich mit einer Telecaster (auch Steg und Neck PU zusammen) eine Lead/Hook-Line eingespielt. Da ist im ersten Durchgang schon Kompressor von meine Floorboard (XotikSP) und ganz wenig "Grid"/Zerre von einem Weehbo JTM-Drive dabei. Einen Durchgang später, das ganze noch mal mit Stereo Hall aus Logic Pro, was die Spur im Mix noch mal deutlich nach vorne bringt.
https://soundcloud.com/ralphjoh/jingle-jangle-mit-kompressor
Es ist also gar nicht so viel nötig, um das in etwa hinzubekommen. Eine Semi Akustik oder generell Gitarren die tendenziel eher "dünn" klingen und dann mittel Kompressor wieder "fett" gemacht werden. ...und... die entsprechende Spielweise mit spannenden Voicings/Akkorden und viel aus- und mit klingenden Saiten.