Wie wartungsintensiv sind Bass-Röhren-Tops?

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PFR-Humbucker
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Hi Leute ,

wie wartungsintensiv ist ein Röhrentop,im konkreten Fall
ein Orange AD 200 MK 3 ,wenn ich davon ausgehe das es
nur 2-3 mal im Monat richtig ran muss ?

PFR-Humbucker
 
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Hey, willkommen im Board! :)
Ist immer alles relativ.

Ich habe einen Ampeg V4BH (100W Vollröhre, 2x 12AX7 und 4x 6L6) und kann von diesem Amp die Erfahrungswerte durchgeben:
Der Amp läuft seit 2005 mindestens 1x pro Woche zum Proben und sagen wir auf die Jahre verteilt (manchmal mehr, manchmal weniger) auf 1-2 Konzerten im Monat. Im Jahr 2009 habe ich zum ersten Mal komplett die Röhren wechseln lassen (Vorstufe wäre natürlich noch gut gewesen, hat sich aber preislich fast nicht bemerkbar gemacht) und habe so 100€ dafür gezahlt. Ansonsten gibt's da nix zu berichten. Alles ok, wie bei meinem Ampeg Transistor.

Kaputt gehen kann immer was, aber auch bei Transistoramps. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hannibal hat es ja schon geschrieben: Es kommt darauf an. Vollröhrentops sind eigentlich relativ simpel aufgebaut. So viel kann dort gar nicht kaputt gehen, wenn man ein paar "Regeln" einhält.

z.B.
- Aufwärmphase einhalten
- nach dem Ausschalten abkühlen lassen, bevor der Amp transportiert wird
- Bias Einstellungen durch einen Fachmann vornehmen lassen

Leider gibt es keine "Norm-Lebensdauer" von Endstufenröhren. Ihre Lebensdauer hängt u.a. auch davon ab, wie stark sie beansprucht werden. Aber bei "2-3 mal im Monat" sollten ein Wartungsintervall schon etwas länger dauern. Man hört es, wenn Endstufenröhren "auf" sind. Der Sound ist nicht mehr der, den man vom neubestückten Amp kennt.
 
Zusatz ...

Bitte auf die Einhaltung der "Sollimpedanz" achten.
Bei zu niedriger Impedanz der Boxen (was aber besser als zu hohe Impedanz der Boxen) altern die Röhren etwas schneller. Dieses Alterungsmerkmal allerdings nicht zu wichtig nehmen! "In normalem Rahmen" ist die Fehlanpassung kein Grund zur Panik!

Neben den Röhren geben bei Röhrenverstärkern auch schon mal die Elkos mit der Zeit den Geist auf. Das dürfte als Ausfallgrund mindestens auf Platz 2 stehen.

Am wichtigsten: Wer sich einen Röhrenamp käuft sollte nicht so knausrig (arm) sein, dass ihn 200 Euro Werkstattkosten alle paar Jahre umhauen. Mit einem Porsche geht man auch nicht zum Landmaschinenschlosser ...
Wer auf lange Zeit ewig klamm ist, sollte lieber zum Transistor oder Hybrid (mit Vorstufenröhren) greifen.

Gruß
Andreas
 
Hi PFR,

da gibt es leider keine pauschale Antwort drauf!
Die von Cadfael erwähnten Gründe (plus Erschütterungen im warmen Zustand, z.B. durch zu frühes Verladen nach dem Gig) gehen auf die Lebensdasuer, wobei die Enröhren als mechanisch empfindlichste Bauteile am ehesten Service brauchen.
Ich würde es mal so sehen: bei der erwähnten Belastung (wie sieht´s denn insgesamt mit den monatlichen Betriebsstunden aus?) sollten Vor- und Endstufenröhren nach 3-5 Jahren einem Check durch Fachpersonal unterzogen werden, wenn der Amp an "Ton" verliert auch schon mal früher.
Die verschleißanfälligen Siebelkos sollten bei dem Amp eigentlich locker 10 Jahre mitmachen, aber das sehe ich als Techniker sowieso beim Röhrenwechsel.

Meine Empfehlung daher: nach 3 Jahren einfach mal 30,- Euro für eine "Durchsicht" bei einem guten Service-Mann ausgeben, dann sollte ein Orange eigentlich bis zum "jüngsten Tag" halten - die sind wirklich sehr hochwertig produziert!
Und den Amp vor dem Bewegen immer schön mindestens 5 Minuten auskühlen lassen!

Grüße von der Ruhr

J.T.

P.S.: Andreas, ich widerspreche Dir ungerne, aber die Mehrheit der Röhrenamp-Techniker ist sich eigentlich einig darüber, das eine Fehlanpassung nach "oben" bei einem Röhrenamp unkritischer ist, als nach "unten"! Ich persönlich kenne diverseste US-Röhrenamps, die gerne 8 Ohm "sehen wollen", aber seit Urzeiten an 16-Ohm-Marshall-Cabs laufen, das habe ich selber auch mehrere Jahre mit einem "Twin Reverb 2"-Top gemacht!
Das geht auf die Lebensdauer der Endröhren (Impedanz-Missverhältnis), aber schadet eigentlich sonst nicht - Unterlast verkraften allerdings eigentlich keine mir bekannten Ausgangstrafos auf Dauer ohne "Aufgabe" ... insbesondere alte "Drake"-Trafos in Marshalls oder Hiwatts mögen das überhaupt nicht!!
Hier liegt gerade ein wunderbarer 1961er Fender Tremolux in meiner Werkstatt, dessen Besitzer nicht wusste, dass er fast das einzige alte Fender-Top mit 8 Ohm Ausgangsimpendaz spielte - 4 Ohm Bandmaster-Box dran, 2 Proben gespielt, und der fast 50 Jahre alte AT schmolz buchstäblich dahin :bang:
Mit frischen Röhren macht der Amp noch ganze 4 Watt an cleanem Ausgang und bricht klanglich völlig weg ... und wieder ein "collectors dream" weniger ;)

Gut, zugegeben, "4 zu 16" bzw. "16 zu 4 Ohm" ist in beiden Richtungen immer Mist, aber die übliche Fehlanpassung "Amp-steht-auf-4-Ohm-Box-hat-8-Ohm", kann über Hunderte von Stunden reibungslos laufen.
 
Hallo jtable,

bist Du sicher, dass Du das richtig rum in Erinnerung hast?
Lies dir bitte mal meine Ausführungen in dieser PDF-Datei durch: http://161589.homepagemodules.de/t38f12-Grundwissen-Verstaerker-quot-Boxenluder-Reloaded-quot.html (Seite 19B - 20A). Ich selbst bin ja kein Elektroniker, meine PDF habe ich aber nach Rückfragen bei mehreren Elektronikern erstellt - und ein Zitat von Herrn Soldano (der ja selbst Röhrenamps baut) ist auch dabei.

Zudem: Würde deine Aussage stimmen, gingen ja bei unendlich hoher Last die Röhren kaputt. Es haut aber den Ausgangsübertrager durch - und das kann mMn eben auch schon passieren (muss aber nicht), wenn der Ausgangsübertrager 4 Ohm will, aber 16 Ohm dranhängen.

Dass es Ausnahmen von der Regel gibt streite ich dabei nicht ab!

Netter Gruß
Andreas
 
Hi ,
gleich mein erste Anliegen wir zu meiner vollen Zufriedenheit behandelt,ich scheine hier richtig aufgehoben.
Bei weiteren Fragen steht mir hier ja die geballte Auswahl an "Fachpersonal zur Verfügung,Klasse !

Many Thanks

PFR
 
P.S.: Andreas, ich widerspreche Dir ungerne, aber die Mehrheit der Röhrenamp-Techniker ist sich eigentlich einig darüber, das eine Fehlanpassung nach "oben" bei einem Röhrenamp unkritischer ist, als nach "unten"! Ich persönlich kenne diverseste US-Röhrenamps, die gerne 8 Ohm "sehen wollen", aber seit Urzeiten an 16-Ohm-Marshall-Cabs laufen, das habe ich selber auch mehrere Jahre mit einem "Twin Reverb 2"-Top gemacht!
Das geht auf die Lebensdauer der Endröhren (Impedanz-Missverhältnis), aber schadet eigentlich sonst nicht - Unterlast verkraften allerdings eigentlich keine mir bekannten Ausgangstrafos auf Dauer ohne "Aufgabe" ... insbesondere alte "Drake"-Trafos in Marshalls oder Hiwatts mögen das überhaupt nicht!!
Hier liegt gerade ein wunderbarer 1961er Fender Tremolux in meiner Werkstatt, dessen Besitzer nicht wusste, dass er fast das einzige alte Fender-Top mit 8 Ohm Ausgangsimpendaz spielte - 4 Ohm Bandmaster-Box dran, 2 Proben gespielt, und der fast 50 Jahre alte AT schmolz buchstäblich dahin :bang:
Mit frischen Röhren macht der Amp noch ganze 4 Watt an cleanem Ausgang und bricht klanglich völlig weg ... und wieder ein "collectors dream" weniger ;)

Da schließe ich mich an. Hat mir mein Amptech immer auch so gesagt, bzw. hat mir gerne mal empfohlen meinen Ampeg VL-1002 Gitarrenamp auf 4 Ohm zu schalten und eine 8/16 Ohm Box hinzuhängen für einen fetteren Sound. Der muss es eigentlich wissen, der baut auch selber Amps und moddet dir alles.
Ich schalte im Zweifelsfall auch immer auf 4 Ohm und hänge dann eine Box mit höherer Ohmzahl hin bevor ich eine Box mit weniger Ohm hinhänge. Hatte noch nie Problem damit. Aber das ist vielleicht auch eine Sache die von Hersteller zu Hersteller variert. :)

Z.B. Mesa Boogie ermutigt einen ja schon fast in den Anleitungen dazu Boxen mit höherer Impendanz hinzuhängen. Natürlich immer im Rahmen, d.h. 4->16 Ohm, 4->8Ohm, 8->16Ohm. ;)
 
Hallo jtable,

bist Du sicher, dass Du das richtig rum in Erinnerung hast?
Lies dir bitte mal meine Ausführungen in dieser PDF-Datei durch: http://161589.homepagemodules.de/t38f12-Grundwissen-Verstaerker-quot-Boxenluder-Reloaded-quot.html (Seite 19B - 20A). Ich selbst bin ja kein Elektroniker, meine PDF habe ich aber nach Rückfragen bei mehreren Elektronikern erstellt - und ein Zitat von Herrn Soldano (der ja selbst Röhrenamps baut) ist auch dabei.

Zudem: Würde deine Aussage stimmen, gingen ja bei unendlich hoher Last die Röhren kaputt. Es haut aber den Ausgangsübertrager durch - und das kann mMn eben auch schon passieren (muss aber nicht), wenn der Ausgangsübertrager 4 Ohm will, aber 16 Ohm dranhängen.

Dass es Ausnahmen von der Regel gibt streite ich dabei nicht ab!

Netter Gruß
Andreas


Okay Andreas, in gebotener Kürze, weil etwas OT

Da nimmst Du zwei echte Experten zur Hand, aber ich bleibe dabei: lieber einen Hauch mehr Last, als einer weniger!

Bitte die Sonderfälle "unendlich hohe Last" bzw. "Nulllast" (Kurzschluss am Speakerkabel ... immer ganz scheisse!!!!!) hier ausklammern - da benimmt sich der gemeine Röhrenamp sowieso ziemlich terroristisch und zerstört sich in wilder Reihenfolge :D

Ohne jetzt zur sehr in die E-Technik einzudringen, aber wir haben seit den 70ern erheblich gestiegene Qualität bei den Ausgangstrafos und eher desaströs schwindende bei der Hochvolt-Belastbarkeit von Endrörhen!!
Beispiel: alte "Mullard" EL-34 konnte man in den 60ern mit 700 Volt an der Anode im A/B-Betrieb "anfahren", das machten die mit!
Mehr als 600 Volt würde ich dauerhaft auf keine EL-34 aus aktueller Produktion draufknallen ... "the power tubes will be worked harder and will run hotter" ... eben genau da liegt nämlich das Problem!!
Unterschreite ich nun bei einem Amp die Sollimpedanz um die Hälfte, so rennen mir da die Werte um bis zu 30% weg ... ein JCM 900er Marshall hat dann mal eben über 700 Volt am Start ... siehe oben!
Und zur Stabilität der Ausgangsübertrager ist genug gesagt, wenn Boogie seit dem Mark III (also seit 1984) die Fehlanpasssung "nach oben" ausdrücklich als Soundtip in ihren Bedeinungsanleitungen vorschlägt!

Sagen wir es doch mal zu Aller Sicherheit so: bei einem gut gepflegten (!!!!) Röhrenamp ist die "einstufige" (4=>8 bzw. 8=>4 usw) Fehlanpassung i.d.R. folgenlos, die "zweistufige" (4=>16 bzw. 16=>4) ist wegen möglicher und unkalkulierbarer Folgeschäden tunlichst zu vermeiden. Bei "vintage"-Amps (d.h. Baujahr vor ca. 1975) sollte auf Grund der möglicherweise stark gealterten Bauteile die Sollimpedanz GRUNDSÄTZLICH weder über- noch unterschritten werden!

Bassergruß aus DO-West

J.T.
 

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