Wie viel Reverb auf Piano für Live?

mathiasbx
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Moin Zusammen,

ich spiele in einer Akkustikband das Klavier bzw. auf einem Synth das Klavier (Klavier zu schleppen ist einfach nicht gut für meinen alten Rücken) :ROFLMAO:
Zum Einsatz kommt der Yamaha MODX8 und der Werkssound CFX Piano (falls damit jemand was anfangen kann)

Mir ist nun beim üben zu Hause aufgefallen, dass auf dem Piano doch nen recht langer, großer Hall drauf ist.
Beispiel im Anhang.

Wie viel Hall packt Ihr auf euren Pianosound, damit es über ne PA nicht total matschig klingt. Oder ist das so ganz okay?
 

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    913,5 KB
Nun, das ist auch ein wenig vom Song abhängig. Gibt ja welche wo ein großer Hall ("Stagereverb") ein Stilelement ist.
Ansonsten hängt es auch vom Raum ab, wo Du spielst und vom Bandkontext. Deswegen muss man das je nach Örtlichkeit auch ggf. sich anhören und anpassen. Wenn es matscht -> weniger, wenn es zu steril/trocken klingt -> etwas mehr. Ich habe meist ein wenig "Room-Hall" auf meinen Akustikpianos, das passt zu der Art unserer Musik (eher Clubatmosphäre als riesen Stage). Auf dem Hammond Clone ggf. ein wenig mehr (mein Geschmack). Optimal ist es, wenn man die Instrumente "trocken" in den Mixer gibt und dort den Hall dazumischt. Dann ist der Hall homogener (man sagt dazu, der Hall kommt aus nur "EINEM Hallraum", da er von einer Hallengine gemacht wird, was eher der Natur entspricht. Mehrere Hallarten gleichzeitig sind eher unnatürlich. Wobei man damit auch wieder etwas spielen kann um eine Staffelung von vorne nach hinten zu erreichen - Leadsänger und Backgroundsänger können einen leicht anderen Hall deswegen bekommen). Tontechniker lieben es nicht, wenn sie den Hall schon vom Instrument bekommen, da sie dann nichts mehr ändern können. Aber in ner kleinen Band geht das schon eher... Aber einfach hinhören, nur soviel Hall, dass es natürlich klingt, ggf. Nachjustieren. Dafür ist der Soundcheck da... LG, Frank
 
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Tontechniker lieben es nicht, wenn sie den Hall schon vom Instrument bekommen, da sie dann nichts mehr ändern können.
Das kann ich so nur bestätigen. Wenn das Mischgerät es hergibt, dann ist es sicher besser erst dort einen Hall dazu zu mischen. Dazu braucht es aus meiner Sicht am Mischgerät aber mindestens zwei getrennt zu regelnde Hall Programme, je nach Anwendung auch schon mal drei. Und mit einem Tontechniker am Gerät kann der ja situationsabhängig den Hallanteil und dessen anderen Parameter (Länge usw) regeln.
Mit "situationsbedingt" meine ich einerseits Unterschiede beim Hall durch die Anforderungen der gespielten Stücke, manche wollen intimer mit weniger Hall sein, andere können durchaus das Klavier in einem großen Raum verlangen usw. Dazu kommt dass es je nach den akustischen Verhältnissen im Aufführungsraum unterschiedliche Verhältnisse Direkt Sound zum Hall Anteil braucht. So verzeihen es extrem hallarme Räume weniger, wenn man die Direkt Sound und Hall zu stark oder zu wenig einstellt. Da sind hallige Räume gutmütiger. Aber das gilt nicht nur für Klavier sondern generell für alle Signale, dass trockenere Räume da empfindlicher reagieren auf ungünstige Mischverhältnisse.

Im Keyboard gespeicherte Effekte haben somit den Nachteil dass sie eben da gespeichert sind. Gerade die Erfordernisse betreffend der Akustik im Raum können damit nicht abgebildet werden. Ich hab keine Ahnung was der MoDX so an Möglichkeiten bietet, ideal wäre es, wenn man ganz einfach über einen globalen Schalter den Hall vom Gerät einfach für alle Sounds weg schalten kann, damit man das ganze dann im Mischgerät einstellt. Nur für den Fall dass da nicht die Möglichkeiten vorhanden sind, z.B wenn man einen kleinen Gig spielt, vielleicht auch mit einem kleinen analogen Pult das maximal einen Effekt anbietet (den man dann üblicherweise gerne für Vocals nutzt), dann kann man ja auf den Internen Hall zurück greifen. Gut wäre dann aber auch, dass der Hallanteil trotzdem am Keyboard noch einfach nachkorrigiert werden kann.
Was davon beim MoDX geht oder nicht geht, sollte wohl jemand beantworten, der von dem Teil Ahnung hat.

Noch eine Idee: Was ist wenn man ein externes Hallgerät einplant, bei dem Man die wichtigsten Parameter direkt im Zugriff hat z.B einen TC M100. oder einen Gitarren Bodentreter Hall, da wird den Geräten von Strymon viel gutes nachgesagt. Das kann man sich auch schon mal auf das Keyboard legen und hat das Teil immer im Zugriff. Und wenn man ohnehin mit großem PA Besteck arbeitet kann man den ja weg lassen.
 
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Wir spielen halt von Kneipengigs bis zu Räumlichkeiten um die 500 Personen. Aber es geht immer über eine PA.

Den Hall im MODX kann ich mir selber nach Bedarf einstellen/konfigurieren oder eben auch ganz rausnehmen. Geht dank Touchscreen auch einfach und schnell. Zudem spielen wir eigentlich immer mit Techniker, der dann den Hall auch steuern kann.
Im Proberaum klingt der Hall gut und passend, aber über ne PA ist das ja schon wieder ne ganz andere Nummer.
Die Hersteller packen ja in der Regel immer so einen Konzert-Hall auf die Pianos - ist sicherlich auch beim einfachen anspielen oder alleine spielen angenehm, aber für Live halt unbrauchbar.

Am besten erstelle ich mir einfach zwei Presets. Eines mit einem kleinen Raum fürs "wohlfühlen" und einen ohne was drauf, für die größeren Gigs.
 
Tontechniker lieben es nicht, wenn sie den Hall schon vom Instrument bekommen, da sie dann nichts mehr ändern können.

Das würde ich so nicht sagen. Wenn der Keyboarder das im Griff hat und pro Song sinnvoll gespeichert ist, dann ist mir das Liebste er schickt mir das Signal mit Hall. Wenn es schlecht gemacht ist, dann lieber trocken zu mir.

Ersteres funktioniert eher mit fixen Bands, mit denen man unterwegs ist. Hier kann man auch Feedback geben und der Keyboarder ggf. Anpassungen machen.
 
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Wenn ein Tontechniker den Hall oder auch andere Effekte selbst macht, muss er aber auch wissen, wie die Band klingen will, sonst kommt da u.U. ein ziemlich anderer Sound unten an ...
Bei fixen Bands funktioniert das, in anderen Fällen kann das schwierig sein. Da muss man von beiden Seiten gut kommunizieren.
 
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... Den Hall im MODX kann ich mir selber nach Bedarf einstellen/konfigurieren oder eben auch ganz rausnehmen...

Und wie kontrollierst Du beim Spielen, ob Deine Halleinstellung im Saal, im Publikum und im musikalischen Zusammenhang funktioniert? Richtig, das geht nicht, denn Du stehst auf der Bühne und hörst entweder den Bühnensound oder den IEM-Mix, und beides hat nur sehr bedingt etwas mit dem akustischen Ereignis im Saal zu tun. Darum lass das mal den Tech machen, wenn möglich.

Zusätzlich zu allem anderen bereits Gesagten: Der Hall ist das Bindemittel, mit dem man die Signale akustisch "in einen Raum stellt" - und wenn da plötzlich jemand mit einem anders klingenden Hall ankommt, dann katapultiert derjenige sich aus dem Gesamtklangkörper der Band heraus.
 
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Und wie kontrollierst Du beim Spielen, ob Deine Halleinstellung im Saal, im Publikum und im musikalischen Zusammenhang funktioniert?
Das war mehr darauf bezogen, dass ich die Möglichkeit habe, den Hall individuell im Synth einstellen kann. Da wir keinen festen Techniker haben, verlasse ich mich da eh auf den Mann am Pult. Aber er bekommt was von uns zu hören, um ein Gefühl für die Soundvorstellung zu bekommen.

Am Ende spreche ich mich einfach mit dem Mischmann ab und frage ihn, ob er das Signal Dry oder Wet haben will. Da ich mir ja nun zwei Presets erstelle, kann ich ihm ja beide Varianten anbieten. Das sollte ein guter Weg sein.

Ich würde auch ein Klavier oder Flügel live spielen, sofern möglich und in der Lokation vorhanden. Ist aber ja meist nicht vorhanden :biggrinB:
 
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... Am Ende spreche ich mich einfach mit dem Mischmann ab und frage ihn, ob er das Signal Dry oder Wet haben will. Da ich mir ja nun zwei Presets erstelle, kann ich ihm ja beide Varianten anbieten. Das sollte ein guter Weg sein...

Und das ist tatsächlich der Königsweg. Miteinander reden bringt fast immer die besten Ergebnisse.
 
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