Wie und wielange üben?

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MilanB
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Hallo zusammen

Ich übe wann immer möglich unter der woche 2, am wochenende 3 stunden am tag. Ich bin 18 Jahre alt und träume von einer Musikkarriere richtung klassik. Nach dem Einspielen halte ich für einen drittel der Zeit lange Töne aus(g - c - g binden und chromatisch runter, Töne treiben). Dann übe ich Technik also vorallem Tonleitern. Den letzten drittel benutze ich um stücke einzuüben. Ist das so richtig? Habt Ihr noch gute übungen oder Tipps?
 
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es heißt Musik spielen, nicht Musik üben.
Geh raus auf Bluessessions und ähnliches.
Dort triffste auch erfahrene Cracks die dir bestimmt gute Tips geben können
 
Ich bin natürlich auch noch in mehreren Orchestern(big band, sinfonisches Blasorchester und 2019 ein sinfonie orchester)
 
Hi,

ich bin etwas verwundert, dass es dazu jetzt einen neuen Thread braucht. Außerdem hat sich Deine tägliche Überzeit sprunghaft von 1h/Tag auf 2-3h/Tag vervielfacht?

Egal. Ich kenne es nur so, dass Jungmusiker, die ernsthaft eine Karriere im Bereich Klassik anstreben, sehr früh einen sehr guten Lehrer haben. Der kann dann sicher auch besser beurteilen, was und wie am besten geübt werden sollte, als eine Internetgemeinde, die Dich und Deinen Leistungsstand überhaupt nicht beurteilen kann. In der Regel bieten Musikschule-Professoren Privatunterricht an. Frag doch mal nach einer Probestunde, dann bekommst Du qualifiziertes Feedback.

Gruß und viel Erfolg,
glombi
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
es heißt Musik spielen, nicht Musik üben.

In der Klassik gehört das Übern aber definitiv dazu.

Geh raus auf Bluessessions und ähnliches.

Als Klassiker?
 
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Ja die übungszeit hat sich seit meinem letztem Thread aufgrund mehrere Rückmeldungen geändert. Nun da ich herausgefunden habe dass ich mehr üben sollte, dachte ich mir ich mache einen neuen Thread um rauszufinden wie ich meine Zeit am besten nutze.
Vielen Dank für die Antwort, ich werde mich mal umsehen.
 
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Hi,

ich bin etwas verwundert, dass es dazu jetzt einen neuen Thread braucht. Außerdem hat sich Deine tägliche Überzeit sprunghaft von 1h/Tag auf 2-3h/Tag vervielfacht?

Egal. Ich kenne es nur so, dass Jungmusiker, die ernsthaft eine Karriere im Bereich Klassik anstreben, sehr früh einen sehr guten Lehrer haben. Der kann dann sicher auch besser beurteilen, was und wie am besten geübt werden sollte, als eine Internetgemeinde, die Dich und Deinen Leistungsstand überhaupt nicht beurteilen kann. In der Regel bieten Musikschule-Professoren Privatunterricht an. Frag doch mal nach einer Probestunde, dann bekommst Du qualifiziertes Feedback.

Gruß und viel Erfolg,
glombi
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In der Klassik gehört das Übern aber definitiv dazu.



Als Klassiker?
klar gehört üben dazu.
Aber ob Klassik oder was anderes is im Prinzip egal.
Im klassischen Bereich muss durch Komplexität natürlich mehr geübt werden.

Und ja ich halte es für gut auch und gerade für klassikmusiker sich auch anderen Richtungen zu öffnen
 
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Ich achte beim Üben sehr darauf, dass das Mundstück in optimaler Position bleibt, dass die Ansatzmaske steht, dass die Höhe und Flexibilität über den Weg wie bei Colin und Irons beschrieben erreicht wird, dass der Druck des Mundstücks gegen die Lippen nicht zu groß und schon gar nicht dauerhaft stark ausgeübt wird. Wenn ich aus einem höheren Register abwärts spiele achte ich auf aktives Entlasten.
Mit den vielen kleinen Pausen während des Übens nehme ich es nicht immer so genau, aber ich "überspiele" meinen Ansatz nur selten und wenn, dann gönne ich mir 1-2 Tage ohne Trompete zur Erholung.
Das heißt natürlich auch, dass ich am Tag vor einem öffentlichen Einsatz nicht auf Teufel komm' raus übe oder meine Grenzen austeste.

Mit dem ständigen Beachten der absoluten Basics habe ich die besten Erfahrung gemacht und ich wünschte, ich hätte das so schon zu Beginn gewusst bzw. vom Lehrer erfahren.
Was ab und zu bei mir vorkommt ist eine Abnahme der Flexibilität, was bei Irons #7 und Colin #14 oder #21 natürlich direkt auffällt.
Ich spiele dann z.B. bei Colin #9 und #20 oder andere, weniger fordernde Übungen.

Die immer wieder beschriebene treppenartige Entwicklung von Trompetern rührt m.E. wesentlich daher, dass während des Übens zu wenig auf die Rückmeldungen aus der Ausführung der Übungen geachtet wird. Das halte ich für eine riskante Methode, denn damit kann man auch auf den Weg geraten, sich mit Ausführungsfehlern in der Trompetentechnik durchzumogeln. Wenn man Pech hat, dann wird der Fortschritt immer mehr behindert und damit steigt die Frustration.

Der mit Abstand beste technische Teil ist meines Erachtens das Reinhard Friedrich Solo Warmup (Trumpet Fundamentals) für nur rund 30 USD (Download). Mit dem Download auf das Notebook ist man unabhängig von einer Internetverbindung (es gibt auch streaming), man darf das Video bei Wechsel der Hardware mitnehmen, das heißt kostenfrei neu herunterladen.
Link zum Play with a Pro Angebot: https://www.playwithapro.com/video/artist/reinhold-friedrich

Das Buzzing und die berühmte Cichowicz Übung sind seit Jahrzehnten Herzstücke des technischen Trainings führender amerikanischer Blechbläser. Der in den 60er Jahre die Welt erstaunende Klang des Chicago Symphony Orchestra beruht auch darauf, dass Atem/Ansatzkoordination von einigen der legendär gewordenen Blechbläser dort so geübt wurde.
Ich kann die Anschaffung des Lehrvideos und das tägliche Üben danach nur wärmstens empfehlen. Mir hat es die Freude am Instrument wiedergegeben und das beste ist, man bemerkt den Anfang der positiven Änderungen schon in den ersten Wochen.



Ich habe seit Jahren einen Kern von Übungen, bei denen teilweise - wenn das so vorgesehen ist - mit der Zeit der Schwierigkeitsgrad der Ausführung angestiegen ist:
Reinhard Friedrich Solo Warmup, Lip Buzzing
Reinhard Friedrich Solo Warmup, Cichowicz Long Tone Studies (wesentlich kompakter und damit effektiver als die Originalversion)
Walter M. Smith Top Tones for the Trumpet Player, Preparatory Embouchure Studies
Herbert L. Clarke Technical Studies, Etude I (Chromatik)
Earl D Irons 27 Groups of Exercises, Group 7
Charles Colin Advanced Lip Flexibilites Complete, Auswahl von Übungen aus Teil 1 (siehe oben)
Reinhard Friedrich Solo Warmup, W.M. Smith Harmonic Series
Arturo Sandoval Playing Techniques & Performance Studies Vol. 3, #8 Harmonic Series
Jean Baptiste Arban Complete Conservatory Method for Trumpet (Authentic Edition von Edwin Frank Goldwin & Walter M. Smith, Fischer N.Y.), Seite 150 #56 Diminshed Seventh Arpeggios
David Baker Perpetual Motion Exercise (IIm7 V7b9 Übung - chromatische Tonleiter abwärts & Dominant7 Arpeggio)

Die Top Tones von Smith sind anspruchsvolle klassische Etüden, es ist also abgesehen von den Preparatory Studies kein "Technik-Heft". Nachdem das Urheberrecht für Smiths Werk bei uns schon Jahre abgelaufen ist habe ich zwei selbst aufgeschriebene PDF mit der Übung angehängt. Die Anweisungen sind wesentlich für den Erfolg.
smith1.jpg
W.M. Smith - Preparatory Embouchure Study.pdf
smith2.jpg
W.M. Smith - Preparatory Embouchure Study Keys.pdf

Oft genug kann man das gar nicht sagen: die Wirkung aller Übungen liegt nicht an den Noten, sondern an der technisch korrekten Ausführung. Mit den für die Erhaltung der Frische des Ansatzes sehr sinnvollen kleinen Pausen, z.B. durch Kaffee oder Kaltgetränk holen, Hund steicheln oder füttern usw. ist mit diesen Übungenschnell nahezu eine Stunde um.

Derzeit habe nicht die Zeit, den technischen Teil weiter auszubauen, z.B. Doppel- und Tripelzunge, als geeignetes Material sehe ich neben den oben genannten (Standard-)Werken da vor allem
Max Schlossberg, Daily Drills & Technical Studies for Trumpet
John Daniel, Special Studies
Bai Lin, Lip Flexibilities
Laurie Frink, Flexus Calisthenics for Trumpet
Schlossberg und Daniel sind echte Erweiterungen, Bai Lin und Frink eher Variationen zu Irons und Colin, aber für mich von Interesse.

Außerdem spiele ich zwecks Entwicklung des Klangs bzw. der Klangvorstellung gern aus dem (leichten) Etüdenband von
Frits Damrow Bel Canto for Brass

Dazu kommen noch jazzspezifische Übungen für Technik und Improvisation sowie Spielstücke.
Damit komme ich im Schnitt auf locker zwei Stunden, selten weniger und gerne mal etwas mehr.
Wenn ich den Ansatz schonen will oder mehr Lust dazu habe spiele ich jazzspezifische Übungen auf der Gitarre oder dem Digitalpiano.

Aber ob Klassik oder was anderes is im Prinzip egal.
Nein, da bin ich ganz anderer Meinung, weil in Klassik und Jazz teilweise deutlich verschiedene Spieltechniken, eine andere Phrasierung und eine andere Klangvorstellung gefordert sind.

Außerdem gibt es bis auf - abgesehen von der Perinettrompete in B - seltene Überschneidungen den Einsatz anderer Instrumente (Drehventiltrompete, Piccolo sowie auch Trompeten in C und hohen Stimmungen, im Jazz das Flügelhorn).

Gruß Claus
 

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  • W.M. Smith - Preparatory Embouchure Study.pdf
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  • W.M. Smith - Preparatory Embouchure Study Keys.pdf
    292,4 KB · Aufrufe: 779
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