Wie übt man Spiegelungen als Improvisationsmittel?

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holla81
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Zum Thema "Spiegelung" wollte ich mal fragen, wie übt man die als Improvisationsmittel am Besten (z.B. auf der Gitarre)? Z.B. bei der horizontalen Spiegelung... Ich habe eine Figur und muss da ja vermutlich sofort die Intervalle von Note zu Note erfassen können und sie genauso schnell wieder umgekehrt auf mein Instrument übertragen können. Ich finde das schon recht schwer. Ich persönlich würde da gedanklich erstmal viele Sekunden lang dasitzen und überlegen wie die Intervalle der Originalfigur sind und wo sie jetzt denn gleich nochmal wären, wenn ich sie umdrehe.

Gibt es da irgendeine Übestrategie, wie man sich dieses Können geschickt erarbeiten kann?
Da ich momentan keinen Lehrer habe ist dieses Forum so ziemlich mein einziger Anlaufpunkt für solche Fragen.

Nochmal schwieriger finde ich ja, wenn man nun vertikal und horizontal auf einmal sfort aus dem Stehgreif spiegeln soll... wie können Solisten sowas so schnell und sofort im Spiel?

EDIT: Vermutlich hab ich jetzt die Wörter "horizontal" und "vertikal" verdreht... ich hatte mir das abgeleitet, von der Spiegelungsachse, die dabei herrscht.
 
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sorry, aber was sind Spiegelungen? :)
 
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Am besten bringst du die Spiegelung in deine Improvisation ein, indem du anstatt der horizontalen Spiegelung, erstmal die vertikale berücksichtigst!
Da musst du die Intervalle auch nicht von Note zu Note erfassen, sondern dann eben horizontal von (und das ist wichtig) "von Ton zu Ton", spiegelst diese dann diagonal auf dein Instrument, ebnest die Töne in die jeweilige Lage, wobei du die Diatonik völlig ausser Acht lassen kannst!

So kannst du dann ganz einfach aus der Spiegelung des Quartenzirkels, deine modale Interpretation, in die Intervalle der Originalfigur einfügen!
Als Übestrategie, empfehle ich dir die axiale Modaltheorie, mit der du die Rotationsstabilität, der Noten in deinen Übungen (und jetzt kommt´s) vertikal und horizontal entspiegeln kannst und das in Sekunden!!! So wird´s dann auch einfacher wenn du mal aus dem Stehgreif etwas spielen sollst!! :gruebel:
 
Am besten bringst du die Spiegelung in deine Improvisation ein, indem du anstatt der horizontalen Spiegelung, erstmal die vertikale berücksichtigst!
Da musst du die Intervalle auch nicht von Note zu Note erfassen, sondern dann eben horizontal von (und das ist wichtig) "von Ton zu Ton", spiegelst diese dann diagonal auf dein Instrument, ebnest die Töne in die jeweilige Lage, wobei du die Diatonik völlig ausser Acht lassen kannst!

So kannst du dann ganz einfach aus der Spiegelung des Quartenzirkels, deine modale Interpretation, in die Intervalle der Originalfigur einfügen!
Als Übestrategie, empfehle ich dir die axiale Modaltheorie, mit der du die Rotationsstabilität, der Noten in deinen Übungen (und jetzt kommt´s) vertikal und horizontal entspiegeln kannst und das in Sekunden!!! So wird´s dann auch einfacher wenn du mal aus dem Stehgreif etwas spielen sollst!! :gruebel:

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Zum Thema "Spiegelung" wollte ich mal fragen, wie übt man die als Improvisationsmittel am Besten (z.B. auf der Gitarre)? Z.B. bei der horizontalen Spiegelung... Ich habe eine Figur und muss da ja vermutlich sofort die Intervalle von Note zu Note erfassen können und sie genauso schnell wieder umgekehrt auf mein Instrument übertragen können. Ich finde das schon recht schwer.

Das IST auch schwer. Erstmal musst Du dich entscheiden, ob die Spiegelung real oder tonal sein soll. Da "real" aus der verwendeten Scale rausführt, also erstmal "tonal".

Dann aber kannst du es mit einfachen Anwendungen üben, d.h. mit Intervallen von 1/2 oder 1/1 Ton innerhalb der Scale. Beginne mit 2 verschiedenen Tönen, z.B. in A-Moll:

AH <--> AG - das ist die einfachste Form des Spiegels. Ausgangston -> Ton höher / Ausgangston -> Ton tiefer. Spiel das vielfältig durch.

Dann 1 weiteren Ton dazunehmen:

AHC <--> AGF. Ebenfalls vielfach spielen mit verschiedenen Basistönen innerhalb der Leiter.

Nun Terzen längere Zeit üben:

AC <--> AF usw.

Terzen und Sekunden verbinden:

ACH <--> AFC - ebenfalls verschieben innerhalb der Scale und spielen, bis der Kopf nicht mehr gebraucht wird.


Je mehr Töne und je größere die INtervalle es werden, umso schwieriger wird es. es ist noch kein J.S. Bach vom Himmel gefallen. Vor allem nicht in der Improvisation mit perfekten Spielgeln. Deshalb lieber kleine Schritte allmählich in Fleisch und Blut übergehen lassen. Eine Impro ist immer noch eine Impro, das sollte man nur das spielen, was im Geist als Möglichkeit schon fest eingetacktert ist. Diese Möglichkeiten erarbeitetet man sich zuvor allerdings hart.


Nochmal schwieriger finde ich ja, wenn man nun vertikal und horizontal auf einmal sfort aus dem Stehgreif spiegeln soll... wie können Solisten sowas so schnell und sofort im Spiel?

Sie können das durch jahrelanges intensives und konzentriertes Training und durch in diesen Jahren riesig angesammelten Speicher- und Variationsvorrat an Spielmöglichkeiten. Da muss man aber auch die Kirche im Dorf lassen. Wieviele Jahre hast Du (und wir alle hier) seit Geburt sprechen und schreiben gelernt, bevor Du einzelne Buchstaben aus dem Stegreif zu dieser Frage zusammenstellen konntest? 8, 12, 14, 16, 18, 20, 24? Und wieviele Jahre dürfen dann vergleichsweise hochkomplexe musikalische Fähigkeiten dauern...? Kaum kürzer.

---------- Post hinzugefügt um 04:51:17 ---------- Letzter Beitrag war um 03:48:29 ----------

sorry, aber was sind Spiegelungen? :)

Ein melodisches Gestaltungsmittel aus der Klassik, das natürlich auch heute in allen Stilarten überall anzutreffen ist: Eine Tonfolge wird variiert, indem deren Intervalle konsequent in Gegenrichtung ("gespiegelt") wiederholt werden: Simpel-Beispiel: 1. Ton --> Terz runter --> Sekunde runter // 1. Ton --> Terz rauf ---> Sekunde rauf.

Beim Komponieren kann es jeder anwenden, beim Improvisieren schon schwerer spontan durchzuführen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beim Komponieren kann es jeder anwenden, beim Improvisieren schon schwerer spontan durchzuführen.

..es ist, als wollte man aus dem Stegreif rückwärts sprechen :)

Grüße Thomas
 
Ich habe den Thread extra aus der Musiktheorie zu euch verschoben (Gitarre->Spieltechnik), weil nach Überstrategien und Spieltechniken gefragt wurde...wenn aber diese Fragen und ihre Beantwortungen wichtiger werden:

sorry, aber was sind Spiegelungen? :)

...hol ich ihn auch gerne wieder zurück. Spiegelungen sind eine sehr interessante, aber beim erstmaligen Hören nur schwer zu verstehende Angelegenheit. Aber solche Konstruktionsprinzipien können wir gerne in der Musiktheorie diskutieren, also->kommt vorbei ;).

Harald
 
@Hans_3
Vielen Dank für die ausführliche und verständliche Erklärung und Übetipps. Interessanter Satz auch, dass es beim Komponieren gebräuchlich, aber beim Improvisieren schon ne Ecke schwieriger ist (muss ich also erstmal keine Angst haben, dass diese Improvisationgestaltungsvariante ein selbstverständliches "Must Have" ist).
Dann ist das also nichts, was man als komplette Sequenz sofort erfassen und dann live im Spiel umstellen können muss, sondern man sieht jeden Ton zum Startton der Sequenz einzeln und weiß den gespiegelten eher nur, weil man ihn in vorher x-mal auswendig eingeübt hat?!
 

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