Ich hab da ne leicht abweichende Meinung zu meinen Vorrednern. Spreche aber auch nur für überschaubare Veranstaltungen bis max 500 Zuhörern.
Habe ich z.B. zwei E-Gitarren auf der Bühne, die üblicherweise auch links und rechts auf der Bühne verteilt sind, würde ich diese schon recht krass links und rechts auf die PA mischen. Zum einen, weil es wesentlich differenzierter rüberkommt, zum anderen, weil ich sie für den Zuhörer auch besser lokalisierbar mache. Auch Keyboard - zumindest wo Schwerpunkt auf klassischen Sounds, wie Orgel, Rhodes, Clavinet liegt - würde ich von der Gitarre klar trennen, da sie sich im selben Frequenzbereich bewegen und sich zumatschen würden.
Steht der Zuhörer nun beispielsweise vor der linken Seite der Bühne und der Gitarrist direkt vor ihm, wird er sicher die Gitarre lauter hören, als den Keyboarder oder den Gitarristen, der auf der anderen Seite der Bühne spielt. Aber er wird ihn trotzdem deutlicher heraushören.
Draufgebracht worden bin ich vor einigen Jahren als ich auf dem Harley-Treffen in Hamburg eine Rockband gesehen hab. Zwei E-Gitarren, Blues-Harp, Orgel - und alles kam total differenziert rüber, eben genau deshalb weil die einzelnen Instrumente ganz krass im Panorama verteilt waren (die Gitarren 100% links bzw rechts!) und zusätzlich keine Stereo-Effekte eingesetzt wurden. Ich stand vor der einen Box und konnte exakt hören, wer gerade was spielt. Das war für mich ein sehr positiver Eindruck, der mir bis dato noch bei keiner anderen Band aufgefallen ist. Auch bei den Gesängen wusste man sofort, wer was singt, weil die Panoramamäßig entsprechend verteilt waren.
Grundsätzlich bin ich Gegner von zu krassen Stereo-Effekten, d.h. ich mische eine Akkustik-Gitarre nicht in Stereo - womöglich noch mit Stereo-Chorus-Effekt
- auch beim Drumset gebe ich nur eine leichte Panorama-verteilung der Toms und Overhead.