Wie sinnvoll sind solche Absorber für ein Schlafzimmer als Aufnahmeraum?

  • Ersteller Hephaistos
  • Erstellt am
H
Hephaistos
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
21.02.15
Registriert
01.10.06
Beiträge
835
Kekse
354
Ort
München
Hi,

ich nehme Gesang und Akkustikgitarre in meinem Studentenzimmer (ca 20qm) auf. Bisher habe ich dazu immer 2 bis 3 Bettdecken auf Ständern aufgespannt im Raum verteilt und alle freien Ecken und Lücken zwischen Bett, Schreibtisch und Schränken mit Kissen, Stoffdecken, Sporttaschen etc gefüllt bis der Raum einigermaßen Reflexionsarm ist. Insgesamt fand ich das für meine Ansprüche beim Aufnehmen völlig ausreichend. Ich nehme an, dass ich durch meine "Maßnahmen" den Hall im Bereich über 1000 Hz oder so bedämpft hab. Meine Gesangsaufnahmen hören sich dadurch schonmal ziemlich trocken an.

Im Prinzip will ich genau diese Reflexionsminderung beibehalten, aber das Ganze wohngerecht und mit annehmbarer Optik realisieren, da ich numal nur dieses eine Zimmer besitze und darin schlafe, wohne und Besuch bekomme. Ich dachte an Folgendes:

https://www.thomann.de/de/the_takustik_was7_absorber_8erset.htm

Denkt ihr, dass ich mir mit solchen Schaumstoffplatten das ständig auf- und abhängen von Stoffdecken sparen kann? Mit Bässen oder Dröhnen hab ich keine Probleme. Auch beim Musikhören/mischen mit den Rokit 6 scheint mein Raum recht gütig zu sein, wahrscheinlich liegt es an meiner Dachschräge, die komplett aus Styropor und Dämmwolle besteht.

Danke schön!
 
Eigenschaft
 
ich pers. würde sie mir nicht in meinen wohn/schlafraum hängen
hast du die ausgesucht weil die billig sind oder wegen der frequenz?
eine gute alternative ist thermohanf (100% natur und schafft auch noch ein super raumklima-nimmt feuchtigkeit auf und gibt sie auch wieder ab)
die kannst du ja dann noch mit stoff deiner wahl(farbe) beziehen und an die wände hängen.
ich nehme mal an du brauchst höchsten 4 solcher absorber 100x500x10

hast du denn so viel freie wandfläche in deinem zimmer um die alle anzubringen?

wieviel schränke hast du in deinem zimmer?
lass die bei der nächsten aufnahme offen und was auch wichtig ist,wo du dich positionierst .

kannst du mal ne kl. skizze von deinem raum machen incl. aller möbel........und wo dein abhörbereich ist.

mfg,didi ;)

ps:alternativ kannst du dich mal bei basotect oder aixfoam umsehen.
die habe ich und einen rahmen drum gebaut.(optisch auch sehr anprechend)

kann dir auch gerne mal ein bild senden
 
Danke für deine Antwort!
Ich hab mir verlinkten ausgesucht, weil sie unter 100 Euro kosten (mein budget!) und für das Geld den mir scheinbar besten Kompromiss zwischen Dämpfung bis in die unteren Mitten und vernünftiger Optik und leichtem Anbringen und Entfernen darstellen.

Eine Skizze werde ich mal versuchen. Grob gesagt: Ich hab sehr wenig Wand. Hinter meinem Arbeitsplatz wäre Platz, die Decke wollte ich etwas bestücken und dann wäre da die Dachschräge, die von einem Fenster unterbrochen wird. Von daher kommen eigentlich nur kleine Platten von max. 1x1 in Frage; eher kleiner. Der Raum soll gar nicht Studio-artig bedämpft sein, sondern nur hauptsächlich störende Flatterechos zwischen Decke und Boden und zwei gegenüberliegenden Wandstücken beseitigen.

Selbstbau ist natürlich eine gute Alternative für ein Homestudio oder Proberaum. Problem bei mir ist schlichtweg der Platz. Ich kann keine Holzrahmen mit 10cm Dicke an meinen Wänden befestigen; die sind nämlich ziemlich altbau und teilweise nur eine dicke Styroporschicht über der eigentlichen Ziegelwand. Und wenn ich das Ganze dann noch mit ordentlichen Holzrahmen und Stoff gestalten will, bin ich für das Material wahrscheinlich auch 80 Euro los. Weiterhin fehlt mir absolut ein Platz zum Handwerken für so ein Projekt. (Kein Werkzeug...und keine Bekannten, die soetwas hätten.) Also Selbstbau will ich in diesem Fall auch gar nicht erst versuchen.

Was ich mich halt vor allem bei dem kauffertigen Noppenschaum frage: Bei manchen gibt es diese ca. Angabe wie eben 500Hz. Stimmt das überhaupt? Oder ist das eher so zu verstehen: "ab 500Hz bedämpft es, aber hörbar wird das Ganze erst ab 2kHz und drüber" ? Gibt es da größere Absorbierungsunterschiede zwischen verschiedenen Schaumstoffmaterialien?
 
ok,selbstbau fällt weg.somit bleibt dir nur der kauf dieser oder anderer absorber.
ob diese angaben stimmen kann ich nicht beurteilen,davon müssen wir halt einfach ausgehen als kunden,aber der thomann will halt sein zeug auch verkaufen und preist es dementsprechend an........;)

aber woher weisst du denn das du die 500hz frequenz brauchst??

günstig sind sie ja,muß man schon sagen.
wenn sie dir aber optisch zusagen......
zur not einfach bestellen, testen und bei nichtgefallen zurück schicken.

was ich dir aber auf jedenfall raten würde,auch wenn es nicht studiomäßig werden soll(wie du sagtest)
ein teil der platten(kommt auf dein platz an) an die erstreflektionspunkte hängen.(wie gesagt ne kl. skizze mal machen,dann kann man dir weiterhelfen.)

da du ja trotzdem auch einen arbeitsbereich mit Monitoren(KRK) hast.dann kannst du ja in dem bereich auch deine aufnahmen machen,dann ist dieser bereich einigermaßen akustisch bearbeitet.
so weiss ich nichts über deinen raum und wie er klingt erst recht nicht
positiv ist,das du mit den bassmoden keine probleme hast,der rest ist einfacher zu optimieren...............

wenn du deine ganzen materialien zur hallbeseitigung mal zusammen auf einen haufen legst und dir dann die menge vor augen führst meinst du das die thomann platten die selbe menge ergeben??ich glaube nicht!die größe der platten ist zu gering.von daher werden die platten mMn nicht ausreichen sondern das ganze nur noch etwas optimieren.

mach mal ne skizze....;)

mfg,didi
 
500hz war unter allen Angaben, die ich finden konnte im Netz (auch bei anderen Händlern) die tiefste, die mir noch realistisch erschien bei 7cm Noppen...andere schrieben 125Hz, aber da mit der Einschränkung, dass erst ab 1000Hz wirklich volle Absorbtion gewährleistet wäre. Naja ich nehme Gitarre und Gesang auf, beides bekommt bei der Aufnahme einen Lowcut der circa zwischen 100 und 200 Hz liegt, von daher wäre es natürlich optimal den gesamten Bereich etwas dämpfen zu können. Aber dazu bräuchte ich ja schon Basstraps, die mehr als 10cm Dicke haben, richtig? Die andere Überlegung war einfach, dass die hörbaren Flatterechos bei der Aufnahme haupsächlich ab 1kHz liegen auftreten, von daher wäre schonmal viel gewonnne, wenn die weg wären.

Beim Mischen hab ich sicherlich keine optimalen Verhältnisse, aber zumindest im Bassbereich von sagen wir mal 50-200 Hz hab ich eigentlich kaum mit Dröhnen zu kämpfen. Selbst wenn ich meine Boxen aufdrehe, ist mir noch nie aufgefallen, dass bestimmte Töne sich aufschaukeln etc (in meiner Musiksammlung, mein ich!). Klar hab ich insgesamt einen typischen Zimmer-Nachhall, aber das behindert mich im Moment nicht so sehr, dass ich dafür Geld investieren möchte.

Im Anhang die grobe Skizze. Laut Mietvertrag hab ich 24qm. Die verteilen sich fast quadratisch, aber ein Drittel der Decke ist Schräge, die bis 1m vor den Boden an der Fensterseite rechts geht. Links an der Wand ist die Tür, von daher bleibt mir nur die Wahl zwischen oben und unten und das bleibt sich gleich. Zur Platzierung von den Noppenplatten dachte ich: jeweils eine direkt hinter den Monitor an die Wand. Dann an die Decke 3 Stück verteilt, dann 2 an die Dachschräge rechts und links neben das Fenster und 1 über mein Bett. Grundsätzlich sollte ich ja (für's Mischen) die Wand gegenüber der Monitore dämpfen, aber dort steht mein Schrank; den ich ja an sich jedesmal aufmachen kann und eine Bettdecke drüber legen kann, das sollte genug dämpfen.

Danke für die Hilfe auf jeden Fall!

Edit: Hm, nächstes Mal Beschriftungen. Links Tür, Rechts Fenster, Unten Schrank, Nachttisch, Rechts Bett, Oben 1,80 Schreibtsch, daneben links Schränkchen, rechts TV und Kommoden.
Ich hätte also auch nur 1 Ecke frei für Bassfallen, wenn ich das mal in Anbetracht ziehen sollte. Aber vielleicht würde es ja genauso viel bringen unter dem Schreibtisch oder oben an den Deckenecken, was zu installieren.
 

Anhänge

  • Zimmer.jpg
    Zimmer.jpg
    90,3 KB · Aufrufe: 333
hi

ich bezweifle dass du mit deinem budget (unter 100€) etwas reißen kannst.

eine optisch ansprechende lösung die dein Improvisorium mindestens gleichwertig ersetzen soll wäre schon selbstbautechnisch kaum schaffbar.

mit fertigen produkten sieht es da natürlich noch schlechter aus.

wenn du motiviert bist qualitätstechnisch einen schritt weiter mit deinem hobby zu gehen dann solltest du ein provisorium nicht durch ein anderes ersetzen.

du gewinnst einfach nichts. vielleicht nur kurz mit der genugtuhung "etwas" verändert zu haben was aber nicht verbesserung bedeutet.


mobile absorber (gobos) wären mMn die einzige optimallösung für deine situation.

so fertige ich sie:
385404_301484356556612_100000851507356_843781_1377195828_n.jpg

381057_301482069890174_100000851507356_843777_150779675_n.jpg

390563_308625879175793_100000851507356_866571_378752180_n.jpg


haben eine absorbierende und eine reflektierende bzw diffundierende seite.
so kann man sie für alle möglichen instrumente einsetzen und auch um die abmischakustik zu verbessern.
also nicht nur für aufnahmezwecke geeignet.

natürlich brauch man da schon mehr als 100€ um sowas zu bauen.
und wenn man sowas nicht selber bauen kann dann natürlich noch mehr um sie fertig zu kaufen oder bauen zu lassen.

ich würde an deiner stelle erst einmal weiter so improvisieren und geld sparen bis du genügend zusammen hast um sinnvolle deine akustik zu verbessern.


die schlechte alternative die ich nur noch sehe wenn du unbedingt das geld ausgeben musst ist so viele basotect platten kaufen wie du dafür bekommst.
vorzugsweise sollten sie mind. 10cm dick sein.

schaumstoffdiscounter ist sehr billig.

aber basotect hat den nachteil dass es nicht viel abkann und schnell runtergerockt ist wenn man es oft bewegt oder gegen kommt.

man müsste stoff drum bauen. dann wären wir aber wieder beim selbstbauen und mehrkosten.


lg
 
Ah, Bender hat schon geantwortet. Ich wollte schon schreiben, dass Absorber nicht zwingend an der Wand hängen müssen, sondern auch stehen können. Und zweitens: bei einem kommerziellen Akustikprodukt erwarte ich Messkurven, nicht irgendeine dubiose Angabe wie "absorbiert ab 500Hz".
Die Teile sind 7 cm dick aber nur halbes Material durch die Form. Für gerade einfallenden Schall wirken sie daher Pi*Daumen wie 4 cm dicke Platten.
Für eine schnelle Lösung um Probleme >1kHz zu mindern ok. Aber um Faktor 100 schlechter als Benders Beispiele.

Deine Anordnung laut Skizze ist nicht im Zimmer symmetrisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
das mit der symmetrie habe ich extra nicht erwähnt weil du ja geschr. hast es soll nicht studiomäßig werden und deinen ansprüchen so wie es jetzt ist(außer hall)genügt.

ansonsten würde ich auch die ganze schose umstellen..;)

mit deinen jetzigen mitteln weiter machen.ein wenig sparen ,dann was vernünftiges kaufen/bauen.

mfg,didi
 
Danke für die Beiträge! Klingt natürlich nicht so ermutigend für mich, weil ich wie gesagt im Moment keine Möglichkeiten habe selber etwas zu bauen.

Ich habe mir trotz der Bedenken einfach mal oben verlinkte Panels bestellt, nur um mal zu hören wie es klingt. Mein Fazit: Mein Raum klingt dadurch definitiv besser, weil die wirklich störenden Flatterechos vollständig eliminiert werden (rohes Parkett <-> Decke ist halt wirklich präsent). Die 8 Absorber im Raum verteilt ähneln der Akkustik, die ich erreiche, wenn ich Kissen und Decken im Raum verteile. Von daher muss ich mir überlegen ob mir die Bequemlichkeit und Optik 80 Euro wert sind.

Was einen viel größeren Unterschied macht, wie mir gerade eben aufgefallen ist, ist die Boxenposition auf meinem Schreibtisch. Hab sie vorhin etwas umhergeschoben und schon hatte ich ein Dröhnen im Bass bei manchen songs. Interessanterweise verschwindet das Dröhnen, wenn ich sie näher zur Wand schiebe.

Danke auf jeden Fall für die Anregungen, ich hab auf jeden Fall schonmal ein paar Gedankenpläne für später, wenn ich mir mehr leisten kann, bzw vielleicht auch andere Räumlichkeiten habe.
 
Was einen viel größeren Unterschied macht, wie mir gerade eben aufgefallen ist, ist die Boxenposition auf meinem Schreibtisch. Hab sie vorhin etwas umhergeschoben und schon hatte ich ein Dröhnen im Bass bei manchen songs. Interessanterweise verschwindet das Dröhnen, wenn ich sie näher zur Wand schiebe.

.

deswegen wäre es auch besser wenn du an eine umstellung der möbel / deines arbeitsbereichs denkst.
eben symmetrisch..

mfg,didi
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben