Hallo zusammen,
ich war von der ursprünglichen Frag ausgegangen, "Wie wird die Bassflöte notiert".
werden die bassnoten aber auch meistens!...
Normalerweise sind die Noten alle im Violinschlüssel gesetzt (G-Schlüssel), also transponiert gesetzt.
Deshalb die Frage an Euch beide als altgediente Flötisten:
Kennt Ihr konkrete Beispiele, in denen die Bassflöte nicht im Violinschlüssel notiert ist?
Ich mache mir den Spaß und fange an, Basschlüssel zu lesen. Dann kann ich Cello-Noten direkt spielen.
So in etwa hatte ich mir dies gleichfalls vorgestellt.
Das betrifft dann aber eher den Fall, dass man mit der Bassflöte "fremde" Stimmen spielt, die freilich dann in anderen Schlüsseln notiert sein können.
Nach euren Infos ist also die Bassflöte im Violinschlüssel zu spielen.
Nicht "ist im Violinschlüssel zu spielen", sondern "ist im Violinschlüssel notiert".
Wenn man andere Stimmen (für andere Instrumente geschrieben) spielen will, kann natürlich alles vorkommen.
Wenn man auswendig spielt oder improvisiert, braucht man überhaupt keinen Schlüssel).
würde ich durchaus zur Übung immer wieder auch mal direkt das Spiel mit nicht transponierter Notation eines Bassinstrumentes probieren.
Das wäre dann der Fall, "fremde" Stimmen mit der Bassflöte zu spielen.
Beispiel: Cello-Stimme
Als Beispiel möchte ich den Anfang von Mozarts Flötenquartett in A-Dur (KV 298) anführen.
"Flötenquartett" bedeutet allgemein ein Quartett für Flöte, das aber nicht nur mit Flöten besetzt ist.
Genau wie ein Klavierkonzert nicht mit 8 Klavieren gespielt wird, sondern nur mit einem plus Orchester.
Ich habe in der Cello-Stimme alle Noten rot eingefärbt, die zu tief für eine Bassflöte sind.
Die müsste man dann eben nach oben oktavieren.
Die gesamte Stimme für Bassflöte eine Oktave höher zu schreiben, wäre unglücklich, denn für den Gesamtklang ist es in der Regel zuträglich, wenn der Bass tatsächlich unter den anderen Stimmen liegt.
Ich habe zur Übersicht mal alle vier Stimmen klingend in ein System zusammengeschrieben (es geht hier nur um die Tonhöhen, alles andere habe ich entfernt).
Die komplett um eine Oktave nach oben transponierte Bassflöten-Stimme ist dort rot eingefärbt, wo sie dann nicht mehr
unter den anderen Stimmen (grau) liegt.
Deshalb sollte man die Oktavlage möglichst original lassen, soweit das spielbar ist.
Transponierende Instrumente
Nur zur Klarstellung: "andere Schlüssel" bedeutet nicht "transponierend".
Ein c' ist immer ein c', egal in welchem Schlüssel.
Man kann natürlich Piccolo- und Bassflöte als "transponierend" ansehen, weil jeweils eine Oktave höher bzw. tiefer klingen als notiert. Beim Lesen macht das jedoch kaum Probleme, weil ein C immer noch ein C bleibt (abgesehen von der Oktavlage) usw.
Wirklich
transponierend im strengen Sinne ist z. B. die Bassklarinette (in B), die eine große None tiefer klingt als notiert (notiertes c' entspricht einem klingenden B).
Oder das Baritonsaxophon (in Es), bei dem ein notiertes c' einem klingenden Es entspricht).
Oder ein F-Horn, bei dem ein notiertes c' eine Quinte tiefer erklingt, man also ein klingendes f hört).
Da muss man dann
wirklich transponieren, wenn man die Stimme mit einem C-Instrument spielen will (obwohl alles im Violinschlüssel notiert ist).
Als Beispiel die Bass-Stimme (identisch) für Cello, Bassklarinette in B, Bartionsaxophon in Es und Horn in F notiert.
Das in A-Dur erklingende Quartett steht dann also für Bassklarinette in H-Dur (mit 5 Kreuzen), für Baritonsaxophon in Fis-Dur (mit 6 Kreuzen) und für F-Horn in E-Dur (mit 4 Kreuzen):
Beim Baritonsaxophon gibt es dann den "Trick", dass man liest, als ob die Noten im Bassschlüssel stünden und bei den Vorzeichen "zwei Kreuze weniger" denkt.
Tonumfang
Wie wir bei der Cello-Stimme schon gesehen haben, muss man beim Bassschlüssel-Lesen allerdinigs auch berücksichtigen, dass sich Cello-Stimmen in der Regel nicht 1:1 auf die Bassflöte übertragen lassen, weil ein Cello eben einen anderen Tonumfang hat bis zu einer Oktave tiefer klingen kann als eine Bassflöte.
Im Extremfall muss man also "fremde Stimmen" umarrangieren, damit es spielbar wird.
Viele Grüße
Torsten