Wie "sich einen Namen machen"?

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Stratocaster1979
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Hallo zusammen,

mich beschäftigen in Sachen Coverbands folgende Themen: Wenn ich mir die richtig guten Coverbands in unserer Region ansehe, sind das fast schon kleine Unternehmen - eigene PA mit Mischpult samt Mischer, eigene Lichtanlage, Monitore, eigener LKW etc. Angenommen man hat fähige Musiker um sich herum vereint, wie will man dagegen als neue Coverband "anstinken"? Die "Großen" sind fest etabliert, haben jahrelang bestimmte Events für sich reserviert, da der Veranstalter mit den Bands immer gut gefahren ist. Ich kann mir beim allerbesten Willen nicht vorstellen, dass man in solche Kreise "eindringen" könnte. Wo noch zusätzlich dazu kommt, dass man eben nicht 99% des Equipments selber stellen kann.

Muss man also sozusagen schon gut betucht sein, ehe man das Thema Coverband überhaupt angeht oder wo liegt das Geheimnis? Wie haben solche etablierten Bands angefangen? Vielleicht können hier solche erfolgreichen Covermusiker mal antworten, wie man soetwas aufzieht. Ich kann es mir, wie bereits gesagt, nämlich überhaupt nicht vorstellen.

Oft lese ich hier auch, dass man sich nicht zu billig verkaufen solle, da man sonst die Preise auf dem Markt kaputtmachen würde. Was bleibt einer neuen Band, die sich einen Namen machen möchte, denn übrig? Wenn man zu einem Veranstalter sagt: Hey, wir sind eine neue aufregende Coverband, wir würden gerne auf Deinem XY Event spielen, um uns idealerweise einen Bekanntheitsgrad aufzubauen, wir kriegen dafür 2.000 Tacken, dann hustet der Veranstalter einem doch gleich was.

Also, wie geht man sowas als neue Coverband an, wenn man sich in der Szene etablieren möchte...? Ich danke Euch herzlich für Eure Antworten!
 
Eigenschaft
 
Erstmal musst du wissen wo du hin willst.
Dann solltest du für dich und deine Band einen Business Case erstellen und dabei überlegen wo sind eure Stärken und Schwächen, wie sieht der Markt aus und wie könnt ihr diesen besetzen. Vielleicht gibt es ja eine Nische oder eine neue Idee welche sich gut verkaufen lässt. Die Tatsache ist einfach das ganze ist ein Geschäft und auch als solches zu betrachten. Da sind auch durchaus mal größere Anfangsinvestitionen nötig. Das schafft ihr auch nicht alleine, das geht nur zusammen mit einem professionellen Management und extrem guten Kontakten.
Einfach eine Band aufbauen, losspielen und auf dieses Niveau kommen geht nicht. Etwas anders sieht es im Amateurbereich aus. Hier ist vor allem Konstanz gefragt. Außerdem jede Menge telefonieren, anrufen, Kontakte knüpfen usw.. Aber auch hier gilt, überlegt was ihr einem Veranstalter bieten könnt und wie ihr euch präsentiert. Veranstalter sind faul und Gewohnheitstiere die nehmen das was ihnen am wenigsten Aufwand macht und wen sie persönlich kennen. Es gibt Bands die füllen ihren Terminkalender allein dadurch, dass sie auf allen Festen der Region bis ultimo in der Bar hängen und dann den Deal fürs nächste Jahr aus machen.
Natürlich kann man auch nicht direkt von Start weg riesen Preise aufrufen, wichtig ist hier eher, dass man dem VEranstalter erklärt was was kostet (soviel Technik, soviel WErbung, soviel Gage Band) mit vielen kann man reden und ein Veranstalter der euch nicht bucht weil eine andere Band 100€ billiger gewesen ist wollte euch eh nie buchen.

Also erstmal die Frage: Wo wollt ihr eigentlich hin? Was seit ihr für eine Band? Wieviel Shows im Jahr? Was für Shows? Was könnt ihr? ...
Davon hängt dann ab was überhaupt möglich ist. WEnn man nur 20-30Gigs spielt dann rechnet sich eine eigene Produktion mit Technik eher nicht.
Wenn ihr wisst was ihr wollt, was ihr könnt, und was der Markt sagt dann erstellt ein Konzept und beginnt mit der Umsetzung und sucht euch dann Partner die euch unterstützen. Technikfirmen, Booker usw.
und denkt bloß nicht, dass man mit Covermugge reich wird oder nur geniale tolle, große Gigs vor feierwütigen Massen spielt
 
Nun Du hast das Wesentliche erkannt und ich glaube, das ist ein guter Anfang. Die Mucke zählt maximal 50% wenn überhaupt. Das gesamte Packet muss stimmen, Entertainmentfaktor. Marketing, Kontakte , PA etc. Aber die etablierten haben auch nicht anders angefangen und es trotzdem geschafft. Also nicht gleich aufgeben. Neue Bands haben oft auch frische Ansätze, überlegt Euch also auch Euer Alleinstellungsmerkmal, also was habt ihr zu bieten was andere nicht haben oder machen? Das kann vieles sein, z.B. spielt ihr andere Songs, oder die Songs die alle spielen nur anders interpretiert etc. Es ist nie von Nachteil den Markt zu kennen. Und es wird viel ARbeit und AUsdauer kosten, aber unmöglich ist es nicht. Denn wenn die Etablierten schon ewig spielen, haben die Leute auch Bock auf was Frisches, wenn das Gesamtpacket stimmt. ALso haut rein!!!
 
Bei uns wars ein guter Anfang zu beginn (Winter 2008) einfach alle Kneipen und Musikbars aufzusuchen und gegen Eintritt da zu spielen.
Wir haben dadurch sehr viele Kontakte knüpfen können und konnten viele Veranstalter auf die Tour überzeugen.
Ging soweit das wir im Juli/August diesen Jahres einfach ausgebucht sind und nichts mehr frei haben wo wir noch was hinlegen könnten (Am Wochenende).

Ansonsten dir die Zeit nehmen und einfach alles und jeden anschreiben (per Email), der in irgendeiner Art Gigs für euch haben könnte.
Burschenschaften, Feuerwehren, Kimesvereine, Schützenvereine usw. Google kennt deren Email Adressen. Das dauert mal 48 Stunden oder so um die passenden Adressen zu suchen aber die Arbeit muss sein wenn du wirklich schnell was machen willst.
Am Ball bleiben und Leute anrufen (telefonflat ist wirklich wichtig für mich), Kontakt zu den Veranstaltern suchen, ansprechendes Bewerbungsmaterial, "professionelles" Auftreten bei den Veranstaltern (Nicht in Lumpen und mit "3,8 im Schatten" versuchen irgendwen zu überzeugen).
Benehmt euch auf euren Gigs. Saufgelage auf der Bühne und "Diva" spielen geht garnicht, haltet euch an Absprachen !!!!

Lasst die Organisation von dem ganzen Gig Krempel und Veranstalter Kontaktieren von einer Person machen. Nichts ist schlimmer als wenn nicht klar ist wer der Ansprechpartner ist.

Notfalls könnt ihr "die Alten" fragen ob ihr nicht mal irgendwo Vorband für die machen wollt.
Wenn man das gescheit macht, sagt da kaum eine Band nein.

Letzten Endes gibts hier einen Workshop für Bandpromotion im Board. Den lesen, ausdrucken und größflächig in deine Wohnung plakatieren und vor allem: ANWENDEN!

Mach dir nichts vor: Es gehört ein haufen Arbeit dazu. Überleg dir vorher ob du der sache Ernsthaft gewachsen bist, du die Zeit dazu hast und das machen willst.
Man muss sich auch kümmern wenns grad mal nicht so passt. Wenn ein Veranstalter auf ein Angebot wartet ist dem egal ob du was anderes vor hast.
Wenn das nicht schnell da ist nimmt der eben eine der anderen 89789798789 Bands.

Macht euch einzigartig. Die Musik ist es im seltensten Fall. Ausstrahlung, Show und professionelles Auftreten ist eher der Schlüssel.
Sucht euch ausserdem Kontakte zu namhaften PA Verleihern und Event Technikern. Die Jungs sind nicht doof und wissen genau das eine kleine Band keine Tausender ausgeben können.
Mit den meissten kann man absolut normal reden und es werden Lösungen gefunden.

Wir machen das jetzt seit 2008 auch ohne jede Banderfahrung vorher.
Ich habe mich da einfach ins kalte Wasser geschmissen und meine eigenen Erfahrungen gemacht. Du musst dich halt gescheit Organisieren um den Überblick nicht zu verlieren.
Wir werden damit auch nicht reich aber es geht. Ich habe in guten Wochen locker 30 Arbeitsstunden nur für solche Dinge rum, machmal nervt mich das auch aber ich weiss das es sein muss.
Unterschätz das nicht.
Dafür haben wir aber, nach etwas über einem Jahr, auch 25 Gigs dieses Jahr und auch richtig schöne Dinger (volles Kirmeszelt, abendfüllend usw.) Das heisst für mich: Mein Konzept geht auf.
Also: Am Ball bleiben und sich kümmern.

mfg
 
Hallo, bin in diesen Thread zufällig geraten. Meine Band gibt es seit 40 Jahren, mit einer Pause dazwischen. In der Zeit habe ich sehr viel Erfahrung machen können - meist negative! Zuverlässige Agenturen zu finden, die regelmäßig etwas buchen - ist fast unmöglich für Amateure. Also, selbst machen. Augen aufhalten wo Veranstaltungen sind, telefonieren und im Net suchen. In die Homepages anderer, vergleichbarer Bands (Musikrichtung ) schauen, wo die Auftreten, schon sind einige Veranstalter mehr auf dem Zettel. Einen soliden Flyer erstellen, Demo CD oder DVD und schicken-E-mail bringt nicht viel. Wird weggedrückt. Danach unaufdringlich nachfragen. Wenn nicht zu weit - persönlich. Und eine gute Mischung aussuchen - einige Auftritte für das Wohlbefinden, aber mit wenig Gage, dann mal als Support - und einige für etwas mehr Kohle. Es ist ein hartes Brot! Wir haben sehr viele Gigs bekommen aus zwei Gründen-unsere Musik aus den 60ern war auch für ältere Semester - die gutes Geld beim Veranstalter lassen, und ich habe eine eigene PA gekauft, für bis zu 600 Personen, also kleine Stadtfeste geeignet. Der Hinweis auf diese, brachte uns 30-40% mehr Buchungen, weil der Veranstalter so Geld einsparen konnte. Das geht natürlich an die Geldbörse. Wir haben für mindestens zwei Dutzend Top Acts Support gemacht - brachte im Moment nicht viel Gage, aber neben dem Bekanntheitsgrad macht es auch Freude vor
vielen Zuschauern zu mucken, und bringt Folgeaufträge. Eben dafür nicht zu schade sein ! murle1
 
Zusätzlich zu den Tips die schon eigentlich alles beinhalten, was dir weiterhelfen kann, hier noch die Regel Nummer 1!!! Nur gut zu sein, reicht nicht, ihr müßt noch etwas besser sein als der Rest. Es gibt so viele mittelmäßige und schlechte Coverbands, da wird sich Qualität schon auf Dauer durchsetzen!;)
 
Hallo, meine langjährige Erfahrung besagt das leider nicht. Einmal können viele Zuschauer gar nicht ermessen was wirklich gut ist, und Veranstalter wählen bei einer guten und fast so guten, immer die günstigere Band. murle1
 
Unser Konzept, wenn ich diesen Ausdruck verwenden darf, sieht durchaus anders aus. Wir haben gar nicht den Anspruch, jedes Wochenende irgendwo rumzumucken, daher kommen Agenturen erst gar nicht in Frage.
Wir sind völlig zufrieden damit, 6-8 mal im Jahr zu spielen, dann aber durchaus auch für vernünftiges Geld. Das ist wirklich die alles entscheidende Frage: Welchen Anspruch habt Ihr an Euch selbst?
Im Falle unseres Beispiels leigt es nahe, die eigene Region zu beackern, denn üblicherweise sind Veranstalter zumeist durchaus geneigt, lokale Bands zu buchen. Wollt Ihr mehr, dann geht es zwangsläufig über die Grenzen des eigenen Wohnbereichs hinaus. Und dann ist die Wettbewerbssituation deutlich größer, zum Einen die Lokalen Größen, zum Anderen die Bands, die ähnlich wie Ihr mehr wollen.

Wenn Ihr zudem die finanziellen Möglichkeiten habt, in gutes PA und Licht Equipment zu investieren: Tut dies! Fast alle Coverbands erwarten, dass der Veranstalter dies stellt und dennoch noch eine gute Gage zahlt. Wir bewerben uns selbst u. a. auch damit, dass wir das komplette Equipment selbst stellen können - ein großer Anreiz in Zeiten knapper Kassen!
 
Wenn Ihr zudem die finanziellen Möglichkeiten habt, in gutes PA und Licht Equipment zu investieren: Tut dies! Fast alle Coverbands erwarten, dass der Veranstalter dies stellt und dennoch noch eine gute Gage zahlt. Wir bewerben uns selbst u. a. auch damit, dass wir das komplette Equipment selbst stellen können - ein großer Anreiz in Zeiten knapper Kassen!

Also. Eine kleine PA (zB eine gut dimensionierte Proberaum-Anlage) und vielleicht noch zwei 6er Bars buntes Licht kann man sein Eigen nennen. Das ist sehr gut einsetzbar für kleinere Veranstaltungen oder Kneipen-Gigs. Um aber auf größeren Veranstaltungen ordentlich aufzufahren brauchts doch schon mehr als ein bisschen Kleingeld (zB für bewegtes Licht).
Es empfiehlt sich, einen zuverlässigen Veranstaltungstechniker in der Hinterhand zu haben, mit dem man regelmäßig zusammen arbeitet. Der wird dem Veranstalter mit verkauft und über die Band mit abgerechnet. Dem Veranstalter ist es sicherlich recht, dass er sich darum nicht kümmern muss, sondern das komplette Paket aus einer Hand kauft.
Eigenes Ton- und Licht-Equipment in größerem Stil ist für ne Newcommer-Coverband imho übertrieben. Auch viele der "größeren" Bands mieten sich die Technik. Denn das Zeug kostet richtig Kohle und muss nicht "nur" gekauft, sondern auch gelagert, transportiert, gewartet, auf- und abgebaut und bedient werden.
Soll heißen: konzentriert euch auf eure Musik und sucht euch einen guten Partner, der euch ordentlich in Szene setzt. :great:
 
Ich gebe Dir im Prinzip völlig Recht Jesse. Und dennoch... wir können alles selbst stellen - inkl. des bedienenden Personals, die seit Jahren mit der Band verbunden sind. Das da nicht immer die neuesten Lichtgimmicks dabei - verzichtbar. In Zeiten von eBay und co. sind viele Sachen aber zu schmalen Kursen käuflich geworden. Unser DMX Lichtsteuerpult hat uns mal gerade 150€ gekostet - bei einem Neupreis deutlich über 1000€ - das ist durchaus finanzierbar.
Klar, die Schlepperei ist lästig und zeitaufwändig, Sound- und Lichtcheck klappt nicht in einer halben Stunde. Man kann alles mieten, auch zu moderaten Kursen, aber auch dies muss jedesmal arrangiert und besorgt werden - und natürlich auch bezahlt. Ich wage anzuzweifeln, dass man als newcomer Band Gagen aufrufen kann, die dies beinhalten und trotzdem noch ein paar Euronen abwerfen. Ergo müsste dann doch wieder der Veranstalter ran - und der will nicht, da er dann alles an der Backe hätte. Da kann es sich durchaus lohnen, ein wenig Eigeninvestition aufzurufen und sich mit dem Mindesterforderlichen zu begnügen.
 
Ich glaub BumTac und Jesse reden von unterschiedlichen Vorraussetzungen. Ein bissel was zu haben schadet natürlich selten aber es bringt einem auch nicht wirklich was wenn man anfängt mehr und größere Gigs zu spielen.

Imho gibt es eine Bandgröße in der es keinen Sinn macht Equipment sein eigen zu nennen.
Spielt man regelmäßig in Kneipen dann ist eine eigene kleine Anlage sicher ein Vorteil, spielt man 150Gigs im Jahr dann macht das durchaus schon aus steuerlichen Gründen Sinn Geld zu inverstieren. Aber irgendwo zwischen drin, bei so 20-40 gigs im Jahr bringt das wenig. Bei der Hälfte von den Gigs steht die Technik eh schon bei der anderen Hälfte kommt man als Band nicht weit mit allem was man sein eigen nennt. Da fährt man mit der von Jesse angesprochenen Variante am Besten. Die hat auch noch den Vorteil, dass man leicht auf geänderte Anforderungen reagieren kann. Abgesehen davon, dass man sich um nix groß kümmern muss, außer nen Anruf um den Termin zu buchen
 
Also warum Ihr dieses Thema unbedingt an eigener Technik aufhängt, kann ich nur bedingt nachvollziehen.
Ja, wenn man Technik noch gestellt bekommen muss, macht es die Sache für einen VA nur teurer, als wenn eine Band für die gleiche Gage auch noch autark Ihr eigenes "Besteck" mitbringt. Der VA hat ein Budget, und da muss dann alles mit abgedeckt werden. Wenn er beispielsweise 2000EUR für Musik zur Verfügung hat, wird er natürlich eine Band, die für das Geld ihre eigene Anlage mitbringt bevorzugen, selbst wenn er die Band für 1200 bekommt und für 800 Technik besorgen muss. Ist doch einfacher für ihn, wenn er sich nicht nicht um zwei Sachen kümmern und abrechnen muss. Natürlich ist eine vollausgestattete Band gekniffen, wenn die Technik sowieso schon vor Ort ist, sie ihre Preise aber incl. Anlage kalkuliert hat, die dann unbezahlt zu Hause bleiben würde.
Ich hab das jahrelang gar nicht gekannt, dass ein VA Anlage stellt. Wir waren immer autark udn haben mit unserer eigenen Anlage Veranstaltungen von 100 bis 4000 Leuten beschallt. Erst seit ca. 10 Jahren arbeite ich mit anderen Bands, die nie eine eigene Anlage hatten, immer drauaf angewiesen waren, dass was gestellt wird. Wenn ich aber jetzt in Verhandlungen gehe, ist meine erste Frage immer, ob Technik vorhanden ist, und wo vor Ort keine Anlage verfügbar ist, biete ich immer an, dass wir uns um den technischen Part selbst kümmern können, wobei es dann uns überlassen ist, ob wir jemanden beauftragen oder ob wir (allerdings nur bei überschaubaren Gigs) was eigenes mitbringen. Die Gagenverhandlung berücksichtigt dies dann. Ich habe immer 2-3 Techniker an der Hand, die uns je nach Größe der Veranstaltung zwischen 400 und 1000 EUR kosten. Ich weiß, was ich mindestens pro Musiker haben muss, und kann dann individuell meine Forderung definieren. Letztlich ist der Spielraum dann meine Sache, dass ich z.B. bei mir wichtigen Gigs von der Gage mehr Geld für bessere Technik abzwacke.

Was das "sich einen Namen machen" angeht, kann ich mich nur der ersten Antwort hier anschließen. Man muss ein gutes Gesamtkonzept anbieten können, das dem VA eine stressfreie Planung mit Erfolgsgarantie zusichert. Dies hatten wir seinerzeit dadurch erreicht, dass wir mit einem aktuellen Programm genau die Wünsche des Publikums abdecken konnten. Ein gewisses Maß an Professionalität gehört dazu, angefangen bei vernünftigen Verträgen, Zuverlässigkeit, Seriösität bis hin zur Gestaltung der Veranstaltung. Uns musste so gut wie niemand erzählen, wann wir anfangen, welche Songs wir wann spielen, wie die Stimmung aufzubauen ist, niemand musste uns erinnern, dass unsere Pausen zu lang sind, zu viel Alkohol auf der Bühne verzehrt worden ist oder dass die Lautstärke oder der Sound nicht korrekt war.
Obwohl es die Band von früher seit mittlerweile 10 Jahren unter dem Namen nicht mehr gibt, kennt man uns immer noch, und uns wird heute noch nachgesagt, dass Veranstaltungen mit uns immer eine Erfolgs-Garantie waren und ein lohnenswerter Besuch. Viele VAs - manche fragen vorher, manche nicht - erwähnen in der Vorab-Ankündigung oder Werbung unseren alten Band-Namen, weil der immer noch bekannter ist als unser jetziger, unter dem wir erst seit knapp zwei Jahren wieder vermehrt in der Öffentlichkeit unterwegs sind.
Soviel dazu.

Der krasse Weg, sich einen Namen zu machen, ist vielleicht wie ein paar Bekannte, die mit ihrer Newcomer Band ganz gut im Rennen sind, bereits u.a. in Wacken am start waren, die letztes Jahr eine Kurztournee durch China gemacht haben. Dort wollten sie mit T-Shirts auf die Bühne, auf denen groß stand: "Freiheit für Tibet!" ...womit sie sicherlich direkt in den Knast abgewandert wären. Die Idee dahinter waren Schlagzeilen in einschlägigen großen Zeitungen und TV, wie "Deutsche Metal-Band von chinesischer Polizei inhaftiert!" :great: (Die Mangerin hat die T-Shirts zum Glück vorher verhindert)
 
Ich gebe Rollo vollkommen recht. Vor 44 Jahren habe ich mit meiner Band die ersten Auftritte gehabt-da war PA noch unbekannt. Vor 10 Jahren habe ich eine PA gekauft, die so zu verwenden war, das immer genügend, aber nie zu viel vorhanden war. Vom Club Gig bis kleine Stadtfeste. Ich war es einfach leid, mit immer anderen Anlagen und Technik Probleme zu bekommen. Und wir haben sehr viele Auftritte NUR bekommen, weil wir gegenüber anderen "gleichwertigen" Gruppen eine eigene Anlage hatten UND ein mehrstündiges Programm. Der Veranstalter dann sogar nur eine oder höchstens 2 Gruppen (die dann noch unsere PA nutzen konnten) bezahlen brauchte und die Technik sparte. Natürlich wären wir auch lieber aus einem Hotel auf eine fertige Bühne gekommen, an Stelle vom Schleppen und Stöpseln! Außerdem ist der Sound immer besser mit einer eigenen Technik und jemandem am Pult der die Stücke kennt.
Ob eine Band gut oder besser ist (wie will man das beurteilen?) interessiert nur wenige Zuschauer und die Muckerpolizei ("befreundete" Musiker anderer Gruppen). Gut verkaufen muß man sich, dazu gehört auch ein vernünftiges Auftreten. murle1
 
Technik, Länge des Programms, Gagen - erst mal unwichtig! Das sind alles Details. Natürlich sollte man sich beizeiten um diese Fragen kümmern. Aber letzten Endes sind das nur Details, in denen man sich zwar trefflich verlieren kann, die einen aber keinen Schritt weiter bringen, wenn der einzige wesentliche Punkt nicht gegeben ist:

INTERESSE AN DER BAND!

Wer es zuverlässig schafft, ein Publikum so gut zu unterhalten, dass die Zuschauer beim nächsten Gig wiederkommen und sogar noch ein paar Freunde mitbringen, der bekommt auch Gigs. Und wenn ein Veranstalter EUCH haben will, dann werdet ihr euch ganz sicher auch einig über Länge des Programms und erforderliche Technik.

Alles andere heißt aus meiner Sicht, das Pferd von hinten aufzuzäumen. Die Technik ist lediglich dazu da, EURE SHOW hör- und sichtbar zu machen. Wenn da nichts ist, was hörens- oder sehenswert wäre, dann war's das halt.

Eine geile Band auf einer unterdimensionierten Bühne mit Bastel-PA ist immer noch eine geile Band, und ein paar Langweiler auf einer Riesenbühne mit Pink-Floyd-Lightshow sind und bleiben nichts weiter als ein paar Langweiler.

Wer sich also einen Namen machen möchte und es wirklich ernst meint, sollte an seinem Unterhaltungswert arbeiten. Der Markt ist zum Brechen voll mit (mal mehr, mal weniger professionellen) Top-40-Bands, das Konzept ist einfach ausgelutscht. Daran ändern weder riesige Bühnen noch ausgefuchste Technik irgendetwas, egal ob zugemietet oder von der Band mitgebracht.

Wenn ich jetzt noch mal eine Band starten wollte, würde ich mir über folgende Dinge Gedanken machen:
  • Konzept: Was mache ich anders als alle anderen Bands? Warum wollen Zuschauer und Veranstalter genau MEINE Band sehen?
  • Personal: Wer ist bereit, wirklich mitzuziehen? Soll heißen: Wer ist bereit, in den ersten Jahren jeden Sch****gig mitzumachen? Endlos auf der Autobahn unterwegs zu sein? Immer ausgerechnet an den Wochenenden nicht bei der Freundin zu sein? Die Show wirklich immer vor alles andere zu stellen? Ja, auch vor den Geburtstag der Freundin! Und wer kann sich auch unter Stress noch professionell verhalten? Und wer ist ganz nebenbei auch noch ein richtig guter Musiker? Die besten, die ich kriegen kann, sind gerade gut genug!
  • Wer macht das Booking? Möglichst kein Bandmitglied, denn das Booking samt Small Talk mit dem Veranstalter vor Ort sind echte Fulltime-Jobs!

Ich persönlich würde diesen Punkten alles andere unterordnen. Wenn sich aus meinem Konzept eine Showlänge von gerade mal 45 Minuten ergibt, dann ist das halt so. Wenn's interessant genug ist, kann ich das auch verkaufen. Wenn ich dazu gerade mal zwei Mikrofone und 'nen MP3-Player brauche: Super. Wenn sich aus den Notwendigkeiten der Show 5 Seiten Rider ergeben, dann ist das halt so. Wenn der Veranstalter einen entsprechenden Gegenwert in Form von vielen begeisterten Zuschauern bekommt, wird er sich darauf einlassen.

Irgendwann werde ich mir auch Gedanken um Fotos, Infos, Demos, DVDs, Flyer, Website und vielleicht sogar um selbst mitzubringende Technik machen müssen, aber wie gesagt: Das alles ordnet sich meinem Konzept, meinem Unterhaltungswert, meiner SHOW unter.

Damit es keine Missverständnisse gibt: Show kann auch heißen, alleine bewegungslos mit 'ner Triangel auf der Bühne zu stehen - solange es nur das Publikum fesselt. Dafür, und für nichts anderes werdet ihr gebucht! Und genau damit hat man eine Chance, sich einen Namen zu machen. Viel Glück! :great:
 
Halo LeGato, in gewisser Weise hast Du recht, ich habe ja auch geschrieben im Vergleich mit andern, "gleichwertigen" Bands. Da bist Du immer im Vorteil mit eigener Anlage. Ich habe den "Scheiß" fast 44 Jahre gemacht und sehr, sehr viele Veranstalter erlebt-das kannst Du mir unbesehen glauben. Ich war es leid, mit immer anderen Techniken zu kämpfen. Und ein fremder Mischer ist meistens nicht gut wenn er die Band oder die Songs nicht kennt. Es hat mich finanziell ziemlich belastet, die Anlage zu kaufen-hat sich für uns aber gelohnt. Das die Band Qualitäten haben MUSS, ist klar, sonst macht man sich keinen Namen. Wir haben als Support für unzählige sogenannte TOP ACTS gespielt, dafür waren wir uns nicht zu schade, auch wenn die Gage schmal war. Zuletzt war es sogar so, das auf unserem Stand mehr unserer CD's verkauft wurden, als die der Hauptgruppe-weil wir einen CD Player dabei hatten, und das Publikum reinhören konnte. Also viele kleine Tricks und Glück gehören dazu. Das hatten wir, weil mit einem Radio Moderator bekannt waren, der unsere CD's mochte und immer in den Sendungen ein Stück spielte und uns ins Studio geholt hat. Was ich damit sagen will: Viele Dinge gehören dazu. murle1
 
Vielleicht kann ich nochmal was aus der Perspektive des ambitionierten Amateurs beisteuern. Wir sind nicht jedes WE auf der Autobahn unterwegs und Zeit genug für meine Freundin habe ich trotz Job und Band auch noch :)

Aber um das Thema Technik noch mal auf die Agenda zu heben: Wir haben als junge Band wirklich gute Erfahrungen damit gemacht, mit einer Technikfirma zusammen zu arbeiten. Wir kennen die, die kennen uns. Man versteht sich gut und trinkt auch nach der Show noch ein Bier zusammen (bzw. nach dem Abbau).

Das läuft dann so ab: Wir haben unsere Preise so kalkuliert, dass wir dem VA einen komplettpreis inkl. Technik anbieten können. Das ist dann ein "Basis"-Paket mit allem was wir brauchen, um die Hütte zu beschlassen, ein wenig Licht und was sonst noch so dazu gehört. Das rechnen wir dann mit den Techs direkt ab. Sonderwünsche kann man natürlich nach Absprache auch einbauen.
Was ist der Vorteil: Wir wissen, dass wir gleichbleibende Qualität bekommen und können das dem VA auch so verkaufen. Unser Mischer kennt mittlerweise die Abläufe, kann sich auf spontane Einlagen einstellen und weiß etwa wer wann was wo macht. Und er kann - weil er eben Profi ist - auch mit anderer Technik umgehen und uns einen akzeptablen Sound basteln. Außerdem: wenn das Budget groß genug ist, dass Leisten wir uns von einem Teil der Gage auch noch Roadies zum Auf und Abbau...aber das machen wir im Notfall auch selbst.
Was ist der Nachteil: Wir sind immer auf die Koordination mit den Techs angewiesen. Das klappt zwar fast immer, aber es ist eben doch nicht das gleiche, wie wenn man eigenes Equipment hat. Außerdem ist die Gage halt immer geringer als wenn man eigenes Zeugs hat. Aber dafür muss man nichts zurücklegen für neues Equipment oder Instandhaltung.

Also ich kann's nur empfehlen sich einen guten Technikpartner zu suchen. Das muss ja am Anfang auch nicht soo teuer sein, aber es lohnt sich definitiv.

Viele Grüße

P.
 

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