Wie schreibt Ihr Jazz-Songs/ Wie kann ich mein Songwritig diesgezüglich Verbessern?

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Hallo liebe Musiker-Community,

Der Thread-Titel sagt eigentlich schon alles: "Wie schreibt Ihr Jazz-Songs"?
Zur kurzen Erläuterung: Das "Problem" ist, dass ich von den vielen Akkordzusätzen "erschlagen" werde.. ich meine, einen "normalen" Pop/Rock-Son zu schreiben ist kein Problem: ich spiele auf meiner Gitarre einfach Dreiklangakkorde und wenn ich ein spezielles "Feeling" will, dann setze ich an bestimmten stellen zB min7 oder maj7 Akkorde. Bei Jazzsongs entdecke ich in der Harmonik immer Akkorde auf die ich nie gekommen wäre.
Deswegen stellt sich mir die Frage: Wie hat die Person das geschrieben.. auf diese Harmonik Struktur kommt man doch nicht einfach so ;) Geht Ihr da eher mit dem Kopf vor, oder wie ist Eure Vorgehensweise. Bin sehr dankbar über verschiedene Tipps und Vorschläge!

Viele Grüße,
GroßmutterB

ps. mit Jazz meine ich jetzt auch die alte Unterhaltungs Jazzmusik und nicht nur Bebop und Co. :)
 
Eigenschaft
 
Hi,
Der Thread-Titel sagt eigentlich schon alles ...
Tut er nicht. Er zeigt aber auf, dass Dir die Sache nicht richtig klar ist.
Jazz ist eine Sprache, so wie z.B. Französisch. Du würdest mich auch nicht fragen, wie schreibst Du eine französische Geschichte. Du würdest wohl eher fragen, wie schreibst Du eine Geschichte, oder Du würdest vielleicht fragen, kannst Du diese Geschichte ins Französische übersetzen.

Vielleicht willst Du Deine Frage jetzt nochmal neu formulieren.

Das "Problem" ist, dass ich von den vielen Akkordzusätzen "erschlagen" werde..
Ohh! :eek:
Kleiner Scherz.
ich meine, einen "normalen" Pop/Rock-Son zu schreiben ist kein Problem:
Dann schreibe einen, stelle diesen ins Board und wir übersetzen ihn dann gemeinsam "in Jazz".


Wie hat die Person das geschrieben.. auf diese Harmonik Struktur kommt man doch nicht einfach so
Auch das kann man dann anhand Deines kommenden Beispieles erklären.
 
soweit ich als dummer laie weiß, basiert jazz ohnehin sher auf improvisation. richtig durchkomponiert wird da, meine ich, nicht.
 
Da steckt auch ne ganze Menge Theorie dahinter.
Mehr als man denkt. Wenn ein Jazzpianist ein Leadsheet vorgesetzt bekommt spielt der nicht einfach die Akkorde da runter wie sie stehen, sondern alteriert sie auch, gibt dem ganzen einen eigenen Rhythmus.

Alteration ist wohl eine der wichtigen Dinge im Jazz. Du kannst einen einfachen G7 auf mehrfache Weise alterieren.
Statt also einfach: G, H, D, F, (A) zu spielen, warum nicht: G, H, Es, F, Ais?
Außerdem gibt es da auch so eine Art Stimmführungsregeln. Bei weitem nicht so streng wie in der klassischen Harmonielehre, aber durchaus vorhanden.
Vor allem bei lefthand voicings gilt die Regel des nächsten Weges.
Nehmen wir als Beispiel Lady Bird. Da verbindest du Cmaj->Fm7->Bb7

Das kannst du dann so machen:
G---->G--->G
E---->Es-->D
D---->C--->C
H---->As-->As
(C)->(F)-->(Bb)

Das g bleibt immer schön liegen, das E wander chromatisch zum D, und das D zum C und h zum As.

@CudoII
ABer du weißt ja dann sicherlich, dass man nicht alles übersetzen kann.
Also je nachdem was er jetzt komponiert, müsste man das eine oder andere großräumig abändern.

Vielleicht als Tipp für den Threadstarter:
Versuch doch erst mal Jazzstandards (Leadsheets entweder aus dem Real Book oder I-net) mit passenden Voicings und Rhythmus zu versehen beim Spielen.
Dabei ist nicht wichtig, dass du die Melodien dazu spielst, die kannst du eventuell nachsingen, sondern einfach die gegebenen Akkorde alterierst.
Such dir für erste ein Stück selbst raus und versuche die Akkorde zu alterieren. Frag nach, wenn du in eine Sackgasse kommst.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich meine, einen "normalen" Pop/Rock-Son zu schreiben ist kein Problem: ich spiele auf meiner Gitarre einfach Dreiklangakkorde
Mit Jazz funktioniert das genauso, nur dass man von vornherein "einfach" komplexere Akkorde spielt. ;) Es geht nicht darum, auf Kommando hier oder da ein b9 zu spielen, sondern generell mit dem Klang aller möglichen Tensions bewandert zu sein, ohne groß drüber nachzudenken. Dann spielst du ein paar Kadenzen, und wenn dir der Gesamtklang gefällt, versuchst du's aufzuschreiben. Dabei gibts dann je nach Voicing und harmonischem Umfeld gewisse Freiheitsgrade, z.B. ob die Töne g-b-des-e ein Akkord A7b9, G° oder Eb7b9 ergeben, hängt davon ab, wie das harmonische Umfeld ist (wo führt die Kadenz hin?) und wo du in deiner Komposition die Bassline haben möchtest.

Auch oder eher gerade im Jazz entsteht quasi alles aus der Improvisation. Das Wissen um höhere harmonische Zusammenhänge hilft dir hinterher dabei, einen roten Faden für das eben Gespielte zu finden. Außerdem schaffst du es so, viel "abgefahrenere" Stücke zu erstellen, die trotzdem noch stimmig und irgendwie passend klingen, und du weißt sogar warum. :D
 
Hi ganyo,

die Themenköpfe werden in Jazzstücken sehr häufig arrangiert. Darüber hinaus unterzieht sich die harmonische Basis des Stückes, und das gilt auch für den Improvisationsteil, gerne einer gründlichen Reharmonisation und unterscheidet sich damit sehr oft doch wesentlich vom Original, das z.B. früher häufig aus der Welt des Musicals kam.




Hi Lord,

die Regel des nächsten Weges führt bei Quint/Quartfortschreitung nicht immer zu guten Ergebnissen.
Schau mal, wenn Du einen Dominantseptakkord mit großer Tredezime hast, würdest Du diese überbinden zur Terz der folgenden Durtonika?
Wohl schwerlich, denn die Leittönigkeit der kleinen Dominantsept führt ja schon zur Durterz der Tonika. Wir hätten Tonverdopplung. Drum denke ich, dass bei Quint/Quartfortschreitung Folgendes gelten sollte:

Code:
[CENTER][B]        (T9) 1 <-> 5 (T11/T13)
(sus4) 3 <-> 7 (6)[/B][/CENTER]





Hi GrandmasterB,

auch wenn in den vorangegangenen Beiträgen Einiges gesagt wurde, das Beste ist immer learning by doing. Überlege Dir also was ich Dir oben anbot.


CIAO
CUDO
 
danke jungs ihr habt mir sehr weitergeholfen!!! thx :)
 

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