Wie sag ich's meinem Kinde? - äh, Keyboarderin?

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Steve_Ai
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Hallo Zusammen,

wir sind eine lustige, kleine Band und wir haben jetzt schon einige echt geile Gigs vor mehreren hundert Zuhörern gespielt. Es macht echt Spaß und eigentlich sind wir ne echt coole Truppe... So weit so gut...

Leider hat sich unsere Keyboarderin, die echt gut ist am Keyboard, jetzt in den Kopf gesetzt auch mal ein paar Lieder singen zu wollen. Das geht gar nicht, sie trifft die Töne nicht und in hohen Passagen kippt ihre Stimme... Wenn man da aber was sagt, wird einem gleich alles Mögliche vorgeworfen, wie Konkurrenzdenken etc.

Jetzt ist es halt so, wir haben uns schon einen recht großen Fankreis erspielt und haben auch bei den Veranstaltern nen ganz guten Ruf und das möchte ich halt nicht aus Spiel setzten blos damit sie ihren Kopf durchsetzt. Ich möchte aber auch nicht "Dieter-Bohlen-Like" ihr das an den Kopf knallen... Merken diese Menschen das nicht selber? Oder ist das wirklich so wie in den TV-Castings?

Wie löst man so etwas ohne jemanden auf den Schlips zu treten? Soll ich einfach mal ne Aufnahme machen und das allen vorspielen?

Wollt ich nur mal los werden, vielleicht hat ja jemand nen Tipp für mich ;o)

Grüsse
STEfan
 
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Nimm sie doch mal beseite bei nem leckeren Kakao oder so und sprich es ganz behutsam an. Wenn das SO nicht klappt, dann habt ihr wirklich ein Problem.
 
Was ihr auch machen könnt ist mal eine Aufnahme der Proben zu machen. Nach der Probe hört ihr es euch gemeinsam an. Dann wird ihr (vielleicht) bewusst das sie nicht die ideale Sängerin ist.

Aber es ist auch so das nicht jeder einfach so gut Singen kann. Einige die könnens einfach, andere müssen es erst lernen. Wenn die Stimme gut ist aber die Gesangs-Technik fehlt könnte man ihr ja auch Gesangsunterricht vorschlagen. Natürlich nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen.
 
Das mit der Aufnahme werd ich auf jeden Fall machen, muß ja nicht nur ihr Lied sein ;o) Wir haben uns vor kurzem das ZOOM H2 gekauf und das lass ich einfach mal mitlaufen.

@wiesenforce: ich hab schon mal den "fehler" gemacht was zu sagen ;o) kam nicht so gut an... naja, vielleicht hätte ich das mit den gesträubten nackenhaaren nicht sagen sollen :D
 
Also ich weiß nicht ob das gemeinsame Anhören so ein guter Punkt ist. Ich könnte mir vorstellen, dass es auch kaum ein Unterschied macht. Also das Zauberwort ist halt wirklich das "wie" und nicht das "was" finde ich.
Wenn du ihr das erste mal die Message ins Gesicht geknallt hast, dann ist es echt kein Wunder, dass sie sich aufregt. Das würde wahrscheinlich fast jeder Mensch. Ihr könnt das gerne mit Aufnahmen machen. Aber so nach dem Motto "Hier jetz haben wir dich aufgenommen.. hör mal wie kacke du bist" würde ich das auf keinen Fall machen (überzogen). Wichtiger ist einfach das ganze in einem behutsamen Gespräch zu machen und die Aufnahme vielleicht nochmal als Trumpfkarte im Ärmel behalten - aber auch behutsam vorlegen bei Bedarf.

Ich weiß nicht was du fürn Typ bist, aber die meisten Musiker (auch ich) haben einen gewissen Stolz. Und wenn man mir rüde Kritik in dem Ausmaße gibt, egal wie berechtigt sie ist, und das genau noch in der Probe.. (oder z.b. direkt nachm Auftritt)... dann ist man einfach im Stolz verletzt. Das ist halt einfach die falsche Art am falschen Ort zur falschen Zeit.

Also nochmal mein Rat: Lass die Aufnahme vielleicht erstmal bleiben. Lad die Tante aufn Kaffee ein (oder lass es bleiben) entschuldige dich gegebenenfalls, dass du es nicht böse/persönlich gemeint hast, und sag, dass du es wirklich so empfindest. Biete ihr Lösungsmöglichkeiten (Gesangsunterricht, gemeinsames Üben) an und so weiter.
 
*lästermode on* - singende(r) Tastenquetscher(in), das darf nur ein David Paich, ansonsten ein No-Go ;) - *lästermode off*

Im Ernst, wiesenforce hat komplett Recht, den Spiegel würde ich auch nur vorhalten, wenn wirklich kein anderer Weg mehr bleibt. Aber Ehrlichkeit - auch wenn sie wehtut - muss sein, und das muss sie dann auch einsehen. Erst Recht, wenn die ganze Kapelle dies einhellig so beurteilt. Kapiert sie es aber nicht und beharrt auf dem Standpunkt, sie wäre gut genug und wolle singen, dann... o wei, das mag ich mir nicht vorstellen, aber mein Mitleid ist Dir gewiss.
 
Wieso - Aufnehmen ist doch völlig normal.
Probe oder Gig mitschneiden und anhören, nicht nur wegen eines Bandmitglieds.

Vielleicht ist das mit dem Singen ja auch gar nicht so ,wie du empfindest, oder wird durch die Performance wettgemacht?:gruebel:
 
Genau das ist der Punkt, und da fängt es an problematisch zu werden. sie bekommt halt immer wieder gesagt wie toll sie doch keyboard spielen kann und jetzt glaubt sie halt auch singen zu können und fängt an die anderen zu belehren. wenn man dann was sagt ist man halt gleich der buhmann.

ich hab ja auch nicht vor, ihr die aufnahme unter die nase zu halten und dann sagen: die quietschende kreide auf der tafel bist du... (sehr überzogen ;))

vielleicht hab ja auch nur ich und die anderen in der band was an den ohren :rolleyes:

---------- Post hinzugefügt um 16:41:37 ---------- Letzter Beitrag war um 16:40:35 ----------

äh ja, performance kommt echt gut hinterm keyboard :D
 
äh ja, performance kommt echt gut hinterm keyboard :D

Hey, auch hinter den Tasten kann man performen, ich sprech aus Erfahrung :p

B2T: In unserer Band haben wir ein ähnliches Problem, aber nicht bloß auf Gesang bezogen.
Nach dem letzten Gig, der aus verschiedenen Gründen einfach nicht so gelaufen ist, wie er sollte, ging auch direkt ziemlich harsche Kritik gegen den Gitarrero. In dem Moment war natürlich zu erwarten, dass er sauer von dannen zieht.
Habe darüber schon mit unserem Sänger gesprochen - wir wollen bei der nächsten Probe einfach mal ganz sachlich das Video vom Gig analysieren. Dabei ist es wichtig, dass echt jeder von uns (!) mal von seinem hohen Ross herunterkommt und sich auf die Kritik der anderen einlässt - das gilt sicherlich genauso für Euch. Da kann ich mich wiesenforce nur anschließen. Musikerstolz hin oder her - wenn man daneben gegriffen hat, muss man das einsehen.
Von daher ist es sicherlich mal ganz gut, einfach ne Grundsatzdiskussion zu führen - und dabei gekonnt das Thema zur Sprache zu bringen, möglicherweise mit der Aufnahme. Der TON macht die Musik...

Grooves,
Danny
 
Zuletzt bearbeitet:
"Ein guter Musiker zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er weiß, was er nicht kann" (I. Humpe)

Das Problem ist uralt: ein Bandmitglied macht etwas, was die anderen Mitglieder nicht gut (genug) finden.


An dem Punkt gibt genau zwei Möglichkeiten:
  1. der betroffene Musiker weiß von seiner unzureichenden Leistung (und zieht daraus hoffentlich die richtigen Konsequenzen, also üben oder es eben sein zu lassen), oder
  2. er oder sie weiß es nicht - und das scheint euch der Fall zu sein.
Um zur ersten Phase zu kommen und so eine Verbesserung hinzukriegen, bedarf es also einer Information, die eure Keyboarderin offensichtlich (noch) nicht hat. Ich sehe es so: Ihr diese Information aus Feigheit oder Bequemlichkeit nicht zu geben, ist höchst unfair!



Der Rest ist Psychologie, und da ist nun mal jeder anders. Allgemein lässt sich aber sagen:
  • Vorher die Aufnahmen geben und so der Dame die Chance geben, es selbst zu merken; vielleicht erledigt sich das Problem so von selbst.
  • Sobald wie möglich das Problem ansprechen, damit es nicht weiter gärt.
  • niemals das Problem diskutieren, wenn alle anwesend sind. Niemand sitzt gerne vor einem Tribunal.
  • Ein alter Hut, aber immer wieder gerne missachtet: konstruktive Kritik! Die könnte zum Beispiel so aussehen: "Du kannst richtig toll Keyboard spielen, und dafür hast du einiges investiert müsssen (Unterricht, unzählige Stunden Übung etc.). Nun willst Du ein neues Instrument einbringen, nämlich deine Stimme, und auch dafür bedarf es viel Aufwand. Schließlich willst Du ja auch deinen eigenen Ansprüchen gerecht werden..."
  • Immer dafür sorgen, dass der Gegenüber nicht das Gesicht verliert!

Wenn man sich nicht im Ton vergreift, wird es schon gut gehen! Ansonsten hätte es früher oder später sowieso gekracht, nur noch heftiger.
Und nun viel Glück!:great:
 
Naja, Feigheit oder Bequemlichkeit kann man das nicht nennen... Ich habe es ja schon mal angesprochen :redface:

Wir proben morgen und da werden wir die Lieder spielen die sie gerne singen möchte, aber nicht um sie bloß zu stellen sondern weil wir nächsten Samsag einen Gig haben und sie die Songs da singen möchte... Und wenn es nicht funktioniert hoffe ich das alle anderen in der band auch den mum haben es ihr zu sagen...
wenn nicht, wird es halt gespielt und dann wird derjenige der sich die songs von ihr gewünscht hat auch seine meinung dazu sagen ;)
 
Seid ihr anderen in der Band euch hinsichtlich der zweifelhaften Leistung denn zumindest einig? Wenn ja, dann würde ich das Problem auch sofort ansprechen, und wenn sie damit nicht gut umgehen kann, muss sie halt ne Nacht drüber schlafen. Aber es nicht oder später zu sagen macht die Situation nur noch schlimmer.
 
Jemand, der ein Instrument gut spielen kann, was eine gewisse Musikalität zu Grunde legt, muss nicht zwangsweise auch gut singen können, aber aufgrund eines musikalischen Verständnisses, sollte er hören, wenn eine Stimme nicht die Töne trifft. Daher sind Aufnahmen schon mal ne gute Sache. Es gibt ne Menge Leute, die das Singen sofort sein gelassen haben, nachdem sie zum ersten Mal eine Aufnahme ihrer Stimme gehört haben. Andere lassen sich nicht abschrecken, nehmen dann aber z.B. Gesangsunterricht. Trotzdem ist eine regelmäßige Kontrolle in Form von Aufnahmen eine gute Sache, nicht nur für die Stimme. Hier hört man auch mal Timing-Probleme, quäkige Sounds, unglückliche Solo-Linien etc. Insofern würde ich an Eurer Stelle sowieso Aufnahmen mit dem Zoom zum generellen Bestandteil bei Proben machen. Die kann man hinterher per Stick oder per email verteilen, so dass jeder auch für sich zu Hause eine Grundlage für's Proben hat.

Grundsätzlich sollte man aber froh sein, wenn ein Musiker einer Band Ambitionen zum singen zeigt. Wir sind zu fünft (incl. Sänger und Sängerin), waren vorher zu sechst, bis unser Bassist ausgestiegen und der Sänger den Bass mit übernommen hat, und ich bin am Keyboard der einzige, der noch Chor mit singen kann. Drummer und Gitarrist (der alte Bassist auch) halten sich hier von vorneherein raus, indem sie sturr behaupten, sie könnten nicht singen. Ich behaupte, jeder, der ein Instrument spielen kann (Drummer vielleicht ausgenommen), sollte auch in der Lage sein, singen zu können. Und wenn nicht, kann er/sie es lernen. Dass dann trotzdem nicht jede Stimme für Lead-Vocals geeignet sein müssen, ist eine andere Sache. Aber hier kommt es zum einen auf die Musikrichtung an, zum anderen, ob die Stimme der gesamten Band auch zusagt bzw. in's Konzept passt. Meine Stimme ist bestimmt nicht schlecht, Töne kann ich teilweise besser treffen als unsere Sänger. Trotzdem klingt sie den anderen nicht rockig genug, und unser Gitarrist bemängelt meine Aussprache. Das haben wir so direkt im Proberaum angesprochen, und damit ist es kein Thema mehr, dass ich irgendeine Solo-Passage übernehme, was mir aber auch ganz recht ist.
 
Köttel;5075118 schrieb:
  • Vorher die Aufnahmen geben und so der Dame die Chance geben, es selbst zu merken; vielleicht erledigt sich das Problem so von selbst.
  • Sobald wie möglich das Problem ansprechen, damit es nicht weiter gärt.
  • niemals das Problem diskutieren, wenn alle anwesend sind. Niemand sitzt gerne vor einem Tribunal.
  • Ein alter Hut, aber immer wieder gerne missachtet: konstruktive Kritik! Die könnte zum Beispiel so aussehen: "Du kannst richtig toll Keyboard spielen, und dafür hast du einiges investiert müsssen (Unterricht, unzählige Stunden Übung etc.). Nun willst Du ein neues Instrument einbringen, nämlich deine Stimme, und auch dafür bedarf es viel Aufwand. Schließlich willst Du ja auch deinen eigenen Ansprüchen gerecht werden..."
  • Immer dafür sorgen, dass der Gegenüber nicht das Gesicht verliert!
:great: Super! Genauso gehört sich das!
 

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