Wie richtig mit dem Mikro singen? Lautstärke

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Hallo an Euch,

wir haben mal eine Frage bezüglich der richtigen Gesangstechnik mit Mikrofon. Unsere Sängerin kommt ursprünglich aus dem klassischen Bereich und hat von Natur aus eine recht kräftige und klare Stimme. Nun haben wir gelesen, dass beim Singen mit dem Mikro eher leise gesungen werden sollte, da es dann besser an den Reglern hochgezogen werden kann und nicht kräftig und laut bereits eingesungen werden sollte, da es dann technisch zurückgenommen wird und im Endeffekt nur noch wenig rauskommt als hörbares Ergebnis von der ursprünglichen und ohne Technik bereits kräftigen Stimme. Haben wir das richtig verstanden, dass man echt zurückhaltend, leise einsingen soll? Man sollte ja auch immer dicht am Mikro sein und das wäre bei einer lauten bzw. kräftigen Stimme dann ja nicht gut für das Mikro, wenn man voll aussingt in der ganzen Lautstärke. Singen z.B. Sängerinnen wie Withney Houston, die kräftige Stimmen auf CD haben in Wirklichkeit leise ein und es wird dann technisch alles gepowert? Wie ist das mit höheren Tönen, die man automatisch etwas lauter singt? Das ist eine Frage, die uns zur Zeit echt bewegt.

Vielen Dank für Eure Bemühungen im Voraus

Minds of Soul
 
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Probiert es doch einfach aus!!!:D

Im Grunde genommen ist alles richtig wie Du es beschreibst. Jedoch beim lauten einsingen sollte man trotzdem den Mund vom Mikro entfernen.

Alles andere bekommt ihr doch durch eine Probe schon raus.
 
nein das ist quatsch, man kann so kräftig singen wie man will. durch einen kompressor kann eh alles auf ein ähnliches level gebracht werden. und ne kraftvoll gesungene stimme klingt eben anders als ne leise hochgezogene. beim lauteren singen könntet ihr dennoch wie gesagt das mikro weiter weg nehmen. bei i will always love you hört ma des ziemlich deutlich wann sie kraftvoll singt (chorus) und wann nicht (verse)...
 
MindsOfSoul schrieb:
Nun haben wir gelesen, dass beim Singen mit dem Mikro eher leise gesungen werden sollte, da es dann besser an den Reglern hochgezogen werden kann und nicht kräftig und laut bereits eingesungen werden sollte, da es dann technisch zurückgenommen wird und im Endeffekt nur noch wenig rauskommt als hörbares Ergebnis von der ursprünglichen und ohne Technik bereits kräftigen Stimme.
:confused:

MindsOfSoul schrieb:
Haben wir das richtig verstanden, dass man echt zurückhaltend, leise einsingen soll?
Man sollte so singen wie der Song nun einmal gesungen werden voll. Fertig. Alles andere ist Problem des Ingenieurs.

MindsOfSoul schrieb:
Man sollte ja auch immer dicht am Mikro sein und das wäre bei einer lauten bzw. kräftigen Stimme dann ja nicht gut für das Mikro, wenn man voll aussingt in der ganzen Lautstärke.
Nun, ich kenne deine Bekannte nicht, aber ich gehe mal davon aus, dass sie nicht wirklich in der Lage sein wird, eine Kapsel kaputt zu singen. Ich meine, man kann es natürlich drauf anlegen, ich bin mir aber nicht ganz sicher, dass es so einfach ist. Aber da musst du dich vielleicht am ehesten mal im entsprechenden Forum hier schlau machen.

MindsOfSoul schrieb:
Singen z.B. Sängerinnen wie Withney Houston, die kräftige Stimmen auf CD haben in Wirklichkeit leise ein und es wird dann technisch alles gepowert? Wie ist das mit höheren Tönen, die man automatisch etwas lauter singt?
Also, es ist nicht so, dass man etwas leise einsingt, was laut sein soll. Wo ist da der SInn, so ein Ton hat doch eine völlig andere Charakteristik und auch einen anderen Klang, je nachdem ob er voll gesungen oder leise gesungen und dann hochgezogen wird. Außerdem gibt es immer noch Kompressoren und ohne einen solchen im Einsatz werdet ihr höchstwahrscheinlich eh nicht aufnehmen. Der beste Kompressor ist man allerdings immer noch selbst, nur da gehört auch einiges Training zu mit dem Mikro so umzugehen, dass man einen einigermaßen homogene Lautstärke hinbekommt. Aber das ist, denke ich, live viel eher das Problem als im Studio.
 
Der Mischer küßt euch für eine kräftige Frauenstimme, weil er dann den Kanal nicht so weit aufziehen muß und die Feedback Probleme viel geringer sind. Wenn allerdings auch sehr leise Passagen in den Songs vorkommen, dann sollte man die beim Soundcheck unbedingt durchgehen, damit die Stimme dann nicht unter geht.
Ich würde den Kanal auf die durchschnittliche Gesangslautstärke der Dame einstellen. Dann arbeitet der Mischer im Idealfall mit einem Compressor (wie schon beschrieben), um leise Passagen anzuheben und bei den lauten Passagen lernt man als Sänger ziemlich schnell, wie man den Abstand zum Mikro varriiert.
Also macht euch mal keinen Kopf darum. Kaputt gehen wird nichts und lieber eine zu laute Stimme als dauerndes Feedback.

Liebe Grüße
Elisa
 
Nochmal zusammengefasst:

  • Ihr singst so, wie es zur Musik passt.
  • Live (auch mit Kompressor) bei sehr lauten Gesangsstellen in ruhigeren Musikpassagen etwas Abstand halten.
  • Im Studio: den eingestellten Abstand zum Mikro unbedingt einhalten, sonst wird der Tonmeister verrückt, wenn Ihr nach ewigem Einpegeln plötzlich doch wieder näher ran geht und lauter seid.
  • Whitney Houston macht das auch so.
...und wenn ihr genau hinhört (um noch mal das Beispiel Whitney H. und "I will always love you" zu nennen, wo das prima zu hören ist): die leise eingesungenen Passagen (Strophe) liegen meistens über "dünneren" und "leiseren" Arrangements. Der Refrain ist dann meist ens auch fetter, dichter und "lauter arrangiert". Das alles hat weniger mit dem Pegel an sich zu tun als mit der "Dynamik" des Songs, die ganz einfach ein kompositorisches Element ist.
 
Sö, nachdem ich mich gerade auch damit befasse, wie man mit einem Mikro umgeht, hab ich diesen Thread ausgegraben.

Bisher hab ich seltenst was mit Mikro gemacht, eigentlich nur ein einziges Mal ernsthaft mit einer Jazz-Band, die das alles schön geregelt hat. Da wurden kurz die Stücke durchgegangen und eine Stunde später war das Konzert. Das ist auch die einzige positive Band-Erfahrung, die ich bisher hatte.

Aber jetzt die eigentliche Frage: Ich komme aus dem klassischen Bereich, habe keine Erfahrung mit Mikros. Es würde mich also interessieren, wie laut da der Monitor idealerweise eingestellt werden sollte, damit man noch "richtig" singen kann. Was mir bisher nämlich aufgefallen ist, daß ich dadurch, daß ich mich schlechter höre, anfange, unökonomisch zu singen und meine Gesangstechnik nicht so anwende wie sonst, was zu leichtem Kratzen im Hals führt.

Jetzt wär's für mich einfach nützlich zu wissen, auf was man da so achten sollte, bis man sich richtig eingelebt hat? Einfach den Monitor lauter machen und fertig?
 
hallo Minds of Soul
Alles, was über Mikros und Kompressor / Limiter hier gesagt wurde ist OK.
Eins aber fehlt oder ich habe es überlesen.
Hier wurde zwar ein- zweimal geschrieben, daß man bei lauten Passagen die Einsprechentfernung etwas vergrößern muß, aber der sog. Nahhbesprecheungseffekt wurde nicht erwähnt. Der ist wichtig, weil er seine eigene Dramatik hat.
Ein Gesangsmikro hebt die Bässe an, wenn man mit dem Mund sehr nah dran geht. Schon in ca 10cm Entfernung geht diese Baßanhebung wieder weg. Das bedeutet:
Die leisen Passagen klingen deutlich dunkler und wärmer und die lauten Passagen strahlen und bekommen Brillianz, weil erstens ein lauterer Ton mehr Obertöne hat, als ein leiser und eben, weil die Bässe normal sind und nicht angehoben.
Wenn du diese Technik "leise / nah - laut / weiter weg" anwendest, hast du schon praktisch alle Probleme gelöst und du lernst sehr schnell, gerade mit leisen Passagen eine unglaubliche Dramatik aufzubauen, vor allem, wenn du noch Hauch - Effekte mit in die Stimme einbaust. Deine Stimme liegt dann auch automatisch beim FOH (Ton-Ing.) immer im sog. Audio-Fenster, also in dem Bereich, wo er keine Schwierigkeiten bekommt.
Das Audiofenster ist der Bereich, in dem man kein Rauschen mehr hört (soeben laut genug) bis zum drohenden Verzerren (soeben nicht zu laut).
Solche Stimmen werden trotzdem noch über den Komp Lim geleitet, aber nur zur Unfallverhütung.
 
Hallo!

Ja, hier ist alles geklärt wie nah oder weit weg man vom Mikrofon soll, um diesen und jenen Effekt

Aber ich schließe mich der noch ungeklärten Frage von Ophelia an, wie laut der Monitor eingestellt sein sollte? Das Problem habe ich nämlich auch im Proberaum.

Sollte man eindeutig lauter als der Rest sein? Was natürlich bei leisen Passagen wieder "zu laut" klingen könnte? Soll man sich gerade so hören? Was aber, wie Ophelia beschreibt" zu schlechter Gesangstechnik führen könnte!?
Was wäre die Ideallösung bzw was könnte die Ideallösung sein?

Die Ratschläge in anderen Threads habe ich schon gelesen... von wegen: Da müßen die anderen sich leiser machen usw.... Aber ich persönlich will ja auch, das jeder irgendwo zufrieden ist... da stecke ich eben zurück....

Gruß Nicole
 
Der Bodenmonitor muß so laut sein, daß du den Text verstehen kannst und auch die einzelnen Tonhöhen leicht verfolgen kannst. Du sollst dich ja damit kontrollieren.
Aber das Problem ist, daß das oft nicht möglich ist, weil es vorher pfeift. Das Feedback ist aber eine komplexe Funktion aus der Raumkomponente und der elektronischen Komponente. Die elektronische Komponente kannst du durch lauter / leiser machen und EQ-en beeinflussen, den Raum aber nur mit raumakustischern Maßnahmen. Also ich finde die Frage ist so nicht beantwortbar, weil man ja von hier aus nicht wissen kann, wie laut du überhaupt aufdrehen kannst.
Aber, wenn die anderen so einen Radau machen , daß du einen direkt vor dir stehenden Monitor nicht hören kannst, dann solltest du auch keine falsche Rücksichtsnahme kennen...
Schweigen ist Blech, Reden ist Gold. Sprich mit deinen Mitmusikern.
 
Die hatten ja schon gefragt, wie ich es gerne hätte, aber mangels Ahnung konnte ich da auch keine konkreten Aussagen machen. Daher auch die Frage hier.

Also reicht es prinzipiell, wenn der Monitor so laut eingestellt ist, daß ich mich da dann problemlos höre kann?

Habe bisher halt eher Erfahrung im "Unplugged"-Bereich, d.h. keine technischen Hilfsmittel, was eben vorallem an der Musikgattung lag. Hin und wieder muß aber was Neues her, so wie jetzt. Ob's dann klappt, ist aber wieder was anderes.
 
Hi Ophelia
Noch mal mit der Lautstärke. Bitte erwarte keine Regeln, die würden dann lauten: Den Monitor ca 10db über dem Gesamtsound einpegeln oder so. Das geht alles nicht.
Jeder Raum ist anders und jede Situation ist anders. Es geht auch nicht um die Lautstärke allein. Auch das Frequenzspektrum ist wichtig. Vor jeden Floormonitor gehört ein EQ, aber ich weiß auch, daß das oft vom Geld her nicht geht. Der Bodenmonitor muß (MUSS!) so eingestellt sein in der Lautstärke und im Klang, daß du das Gefühl hast "er hilft mir". Sonst ist es ja rausgeschmissenes Geld.
Kleine Tricks bei Monitoren sind Frequenzbänder, die man nicht braucht. Du brauchst keine superbrillianten Höhen, also weg damit. Du brauchst auch keine fundamentalen Bässe, also weg damit. Die Hauptinformation, die dir beim Singen hilft, liegt in den Mitten. Die sind die Grundlage des sich Zurechtfindens. Die darüberliegenden Präsenzen, also die höheren Mitten geben dir die Deutlichkeit. Verzichte auf die Höhenwiedergabe und du kannst die Mitten und Präsenzen viel lauter machen. (Meistens wenigstens.) Das klappt sehr oft aber auch nicht immer so, wie man sich das wünscht. Leider handelt es sich auch hier nicht um eine feste Regel, sowas gibt es nicht. Immer wieder neu ausprobieren was gerade hier in der spezifischen Situation geht.
So, wie ich das mitbekommen habe, bist du doch voll ausgebildete Sängerin, der das Wort Stütze vertraut ist.
Ein sehr guter Bodenmonitor der dir richtig gepflegt ins Gesicht strahlt, gibt dir den gefühlten subjektiven Eindruck einer zusätzlichen Stütze. Ich habe gerade den JBL VRX 900 ausprobiert und hatte das Gefühl, ich könnte mich auf diesen Monitorsound drauflegen. Der ist allerdings nun mal sehr teuer und wohl auch für große Bühnen gedacht.
 
nein das ist quatsch, man kann so kräftig singen wie man will. durch einen kompressor kann eh alles auf ein ähnliches level gebracht werden.

Wieso auch lernen es richtig zu Machen wenn es doch genug technische Spielereien gibt die Defizite ausbuegeln :rolleyes:

Es wurde ja eigentlich alles gesagt. Abstand zum Micro variieren und gut ist.
Fuer Saenger/innen die Probleme haben wenn sie sich nicht ueber den Monitor hoeren empfehle ich ein In-Ear-System. Klar sind die Dinger teuer aber es ist dafuer ein Segen wenn man sich nicht mehr auf die vorhandenen Monitore verlassen muss.
 
Hi Ophelia
Noch mal mit der Lautstärke. Bitte erwarte keine Regeln, die würden dann lauten: Den Monitor ca 10db über dem Gesamtsound einpegeln oder so. Das geht alles nicht.
Jeder Raum ist anders und jede Situation ist anders. Es geht auch nicht um die Lautstärke allein. Auch das Frequenzspektrum ist wichtig. Vor jeden Floormonitor gehört ein EQ, aber ich weiß auch, daß das oft vom Geld her nicht geht. Der Bodenmonitor muß (MUSS!) so eingestellt sein in der Lautstärke und im Klang, daß du das Gefühl hast "er hilft mir". Sonst ist es ja rausgeschmissenes Geld.
Kleine Tricks bei Monitoren sind Frequenzbänder, die man nicht braucht. Du brauchst keine superbrillianten Höhen, also weg damit. Du brauchst auch keine fundamentalen Bässe, also weg damit. Die Hauptinformation, die dir beim Singen hilft, liegt in den Mitten. Die sind die Grundlage des sich Zurechtfindens. Die darüberliegenden Präsenzen, also die höheren Mitten geben dir die Deutlichkeit. Verzichte auf die Höhenwiedergabe und du kannst die Mitten und Präsenzen viel lauter machen. (Meistens wenigstens.) Das klappt sehr oft aber auch nicht immer so, wie man sich das wünscht. Leider handelt es sich auch hier nicht um eine feste Regel, sowas gibt es nicht. Immer wieder neu ausprobieren was gerade hier in der spezifischen Situation geht.
So, wie ich das mitbekommen habe, bist du doch voll ausgebildete Sängerin, der das Wort Stütze vertraut ist.
Ein sehr guter Bodenmonitor der dir richtig gepflegt ins Gesicht strahlt, gibt dir den gefühlten subjektiven Eindruck einer zusätzlichen Stütze. Ich habe gerade den JBL VRX 900 ausprobiert und hatte das Gefühl, ich könnte mich auf diesen Monitorsound drauflegen. Der ist allerdings nun mal sehr teuer und wohl auch für große Bühnen gedacht.

Das hilft schon weiter, Danke.

Und feste Regeln sind sowieso nur dazu da, um gebrochen zu werden. ;-)
Aber so weiß ich jetzt wenigstens in etwa, auf was ich da als Newbie achten sollte. Wird sich schon einpendeln, sofern das überhaupt was wird. Das ist ja alles noch im Unklaren. Schadet aber wohl insgesamt nicht, es mal ausprobiert zu haben.
 
@orphelia
nimm bei gelegenheit auch einmal ein mic und monitor nach hause und experimentier herum. nimm aber ohropax dazu. dann kannst du alles möglich herausfinden, wie es feedback gibt, wie weit weg mit dem mikro, wie laut etc etc etc. du wirst dann auch schnell sehen was es für einen unterschied macht wenndu die hand um den mic-korb legst, oder nicht. gerade wenns ein bisschen lauter ist, kannst du so schon sehr viel rückkopplung wegmachen, wen du das mikrofon richtig (also am stiel, nicht an der kugel) hälst...
:)
 

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