Wie oft muss man Schlagzeug üben?

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Ich überlege mir seit einer Weile, ob ich Schlagzeug lernen sollte. Ich schreibe eigene Lieder, die auf der Gitarre oder am Klavier begleite und wie ich glaube, recht gute. Wenn ich bessere Aufnahmen machen möchte, wäre Schlagzeug eine große Bereicherung. Automatische Begleitungen oder Schlagzeug vom Keyboard finde ich irgendwie seelenlos. Und da man Schlagzeug immer gebrauchen kann, scheint mir die Idee nicht schlecht, es selber zu machen. Natürlich könnte ich mir eine Schlagzeuger suchen, aber bisher habe ich alles alleine gemacht, und bin recht zufrieden darüber.
Obwohl ich nicht sagen kann, dass Schlagzeug mich in der Vergangenheit extrem fasziniert hat - zu denjenigen, die ihr Leben lang schon Drummer werden wollten, zähle ich nicht - wäre es an sich schon reizvoll mal etwas ganz anderes zu spielen. Obwohl meine Lieder eher im Popbereich liegen, spiele ich am Klavier und der Gitarre hauptsächlich klassisches. Da ich auch Steptanz und modern dance mache, glaube ich schon, dass ich ein Gefühl für Rhythmus habe.

Meine Frage ist aber wieviel Zeit ich investieren soll um am Schlagzeug etwas brauchbares zusammenzubringen. Ich würde schon üben, aber nicht täglich stundenlang.
Das Klavier ist eindeutig mein Hauptinstrument, die Gitarre Zweitinstrument und ich möchte auch wieder Gesangsunterricht neben. Und dazu kommen noch Arbeit und Universitätsstudium.
Kann mir jemand einen Hinweis geben? Vielleicht jemand der auch nebenbei Schlagzeug gelernt hat.

Liebe Grüße von Michael
 
Eigenschaft
 
Hi Michael,

puh also wenn du einmal in der Woche professionellen Unterricht nimmst sollten pro Tag so 15-30 Min. schon drin sein wenn du in absehbarer Zeit da was erreichen möchtest. Ein Schlagzeug wird man (wenn man nicht gerade einen Proberaum oder zu Hause einen schalldichten Raum hat) in den meisten Fällen auch nicht sehr viel länger am Tag spielen dürfen, sonst hat man schnell die Nachbarn am Hals.

Für den durchschnittlichen Popsong muss man im Moment eher nicht das größte Technikgefrickel auffahren, allerdings braucht man eine gute Technikbasis um sehr genau und artikuliert spielen zu können. Die zu spielenden Muster mögen eher simpel sein, aber bei Pop macht man am Schlagzeug nie zuviel, dies aber sehr genau. Gerade Anfänger machen eigentlich immer zuviel, wobei ich bei dir diese Gefahr da eher nicht so sehe, da du ja vermutlich selbst am besten weisst wie du deine Songs instrumentieren möchtest ;)

Wenn du das mit Unterricht + Üben durchziehst könntest du in 6-9 Monaten durchaus Ergebnisse erzielen, allerdings hast du dann lange noch nicht alles intus was du brauchst.
 
Hi Michael,

puh also wenn du einmal in der Woche professionellen Unterricht nimmst sollten pro Tag so 15-30 Min. schon drin sein wenn du in absehbarer Zeit da was erreichen möchtest.

Gerade Anfänger machen eigentlich immer zuviel, wobei ich bei dir diese Gefahr da eher nicht so sehe, da du ja vermutlich selbst am besten weisst wie du deine Songs instrumentieren möchtest ;)

Danke für deine Antwort! Das klingt schon mal ermutigend! Soviel Zeit müsste doch investieren können. Und nein, ich habe bestimmt nicht die Absicht zu viel zu machen.
 
Gerade wenn man viel zeug am Set stehen hat macht man ganz gern mal viel mehr als man sollte, das geht von ganz allein :D

Ich konnte nach so ca. 6 Monaten mit Unterricht die eher simplen Beats recht gut spielen, aber ich denke du wirst auf jeden Fall mehr Zeit als diese 6 Monate investieren müssen um deine Songs begleiten bzw. deine Ideen am Drumset auch "gut" verwirklichen zu können (ein paar Jahre Unterricht + Üben schaden da sicherlich nicht :D).
 
Hallo Michael,

wie Dreadnought schon gesagt hat, brauchst du auf jeden Fall Unterricht.

Zu deiner Grundfrage:
Unter einer halben Stunde täglich würde ich das Üben nicht empfehlen, weil man doch nur sehr langsam vom Fleck kommt. Aber wenn man Spaß daran hat (und Zeit), kommt dir die halbe Stunde sowieso kurz vor ;)

Aus meiner Warte aus gesehen ist bei Popsongs nicht die Technik entscheidend (wie dreadnought schon erwähnt hat), sondern das Timing. Aber vom Spielen ohne Click ist sowieso abzuraten, gerade am Anfang.

mfG
sick
 
Wenn ich ganz ehrlich bin und aus meiner Sicht sprechen darf: ICH würde das mit dem Schlagzeug sein lassen. Klar kann man sagen, man kann immer anfangen, es ist nie zu spät und so.
Aber wenn ich meine freie Zeit während dem Studium sehe, dann muss ich sagen: Die Gitarre, die ich momentan als Zweitinstrument neben dem Schlagzeug lerne (und ich habe wöchentlichen Unterricht) geht verdammt ins Geld und in die freie Zeit! Ich mache zwar Fortschritte, aber nicht wirklich schnell... leider!
Und wenn ich das dann auf dich übertrage:
- Du spielst Klavier, übst dafür sicher, weils ja dein Hauptinstrument ist, wöchentlich mehrere Stunden,
- spielst Gitarre als Zweitinstrument, auch das will geübt werden,
- willst wieder Singen, das heißt, auch da wird viel Übung nötig sein,
- nimmst nebenher noch eigene Sachen auf, was in die Zeit geht,
- arbeitest nebenher auch noch...
- UND willst dann noch Schlagzeug von Grund auf lernen?

Ich muss ehrlich sagen, entweder hast du so gut wie keine Vorlesungen und nie was zu lernen oder du bist in allem ein Naturtalent! ;)
Ich schreibe bald Klausuren und komme so gut wie gar nicht zur Gitarre momentan, Schlagzeug auch sehr selten, während der Vorlesgungszeit ist auch noch genug zu Lernen etc. da komme ich zwar noch zu meiner Gitarre, aber wenn ich nebenher noch Arbeiten würde, 2 andere Instrumente spielen würde und singen lernen würde... ich würde total untergehen!

Da musst du dich erstmal selber fragen: Hättest du genug Zeit dafür, denn wie schon oben gesagt wurde, du brauchst einen Lehrer, ohne geht nicht, hab ich bei mir mit der Gitarre selber gemerkt, ein halbes Jahr autodidaktisch, da hab ich so gut wie keine Fortschritte gemacht und was ich jetzt in den paar Monaten mit Lehrer im Vergleich dazu gelernt habe --> Auf jeden Fall Unterricht!
Wenn du die Frage mit nein beantworten würdest (was du ja in deinem ersten Post fast schon getan hast), dann würde ich sagen: Lass es und schau, ob du an der Uni nen netten Kommilitonen findest, mit dem sich gut Projekte starten lassen. :)

In diesem Sinne...
 
ich würd's ganz ehrlich auch sein lassen, oder jeden tag mind. 1 stunde üben um in absehbarer zeit ein niveau zu erreichen, um bei deinen aufnahmen nicht negativ aufzufallen. auch wenn du nichts kompliziertes spielen willst, verlangt das ganze ein ziemliches mass an präzision sowohl im tempo als auch in der lautstärke. ich glaube mit 15 min. pro tag kmmt man nicht weit, damit kann man vielleicht ein bestimmtes niveau halten, aber wenn noch keines da ist.....
 
kann mich da meinen zwei vorrednern nur anschließen

ich spiele selbst auch 2 instrumente (wobei ich auch noch ein drittes angefangen habe, was aber seit monaten brach liegt), habe uni und noch andere verpflichtungen, sodass ich kaum dazu komme überhaupt diese beiden instrumente regelmäßig zu bedienen... auch wenn dir die keyboarddrumrhythmen seelenlos erscheinen... viel besser wirst du selbst auch nicht spielen lernen, wenn du es "nur" als 4. Instrument ab und an mal spielst... ist leider so.
es bleibt ferner die Frage ob du es überhaupt möglich ist, mit so wenig Übungsaufwand halbwegs was zurecht zu trommeln was im Timing liegt und noch dazu nach was klingt. Ja, ist jetzt sehr desillusionierend, aber ich hab so meine Recordingerfahrungen und selbst, wenn man oft übt ist es oft nicht in Time *lach* oder nicht teight genug (das subjektive empfinden von "hat sich doch gut angehört" und die nachkontrolle auf band "oh gott... das eiert ja" ;) )

hol dir lieber nen ordentlichen Drumcomputer oder probier nen Drummer für deine Kompositionen zu bekommen, der dir was eintrommelt. Da wird sich bestimmt jemand finden, der Lust hat.
 
Auf die Gefahr hin, zu wiederholen: Natürlich ist der Aufwand abhängig vom Lernziel und auch vom musikalischen Vorwissen bzw. Talent, ich persönlich halte es aber für gewagt mit 15-30 Minuten täglicher Übungszeit am Set weiterzukommen. Gerade fürs Recording braucht man eine sehr gute Artikulation, Präzision und Timinig, und um das zu erreichen braucht es einige Jahre, es sei denn du übst 8 Stunden täglich oder bist ein Wunderkind.

Allerdings lassen sich Drums heutzutage auch sehr gut programmieren, so dass man gerade im Popbereich kaum noch zwischen eingespielten und programmierten Drums unterscheiden kann. Ich verwende z.B. Fruity Loops, das kostet vergleichsweise wenig und dadurch das es sehr viele kostenlose VST-Instrumente gibt hab ich ne riesige Auswahl an Drumcomputern. Währe eine kostengünstige Alternative, mit der du sehr schnell taugliche Ergebnisse erzielen könntest....;)
 
... Allerdings lassen sich Drums heutzutage auch sehr gut programmieren, so dass man gerade im Popbereich kaum noch zwischen eingespielten und programmierten Drums unterscheiden kann ...

Ach, da gibts noch richtige Schlagzeuger an richtigen Drumsets?? Wahnsinn...!
 
Ich hätte darauf schwören können hier schon was zum Besten gegeben zu haben...

Ich kann nur von mir sprechen aber ne Stunde am Tag 7 Tage die Woche MUSS sein. Klar ich schaffe es nicht immer aber nur so komme ich weiter. Ich könnt kotzen wenn ich 2 Tage vor nen Unterrichtstermin immer noch nicht richtig zum Üben gekommen bin (so wie heute) und ich dann dort sitze und nix gebacken bekomm. Gut wir machen dann irgendwas anderes aber die Woche is verloren und die bekommst auch nicht wieder zurück, also echt bekloppt is das.
Klar ich kann von mir nicht behaupten dass ich überhaupt nichts gemacht habe (ich spiele täglich mindestens 1, 1/2 Stunden (übe für die Band oder spiele irgendwas anderes) aber eine Stunde üben nach "Lehrplan" is einfach Pflicht. Nur so wird das auch mal was mit dem Drummen.

Weiss echt nicht wie man das schaffen soll wenn man nicht sein Leben lang Schlagzeuger werden wollte...

peace
 
Mahlzeit!

Auch wenn ich meinen Vorrednern Recht gebe, was den Zeitaufwand betrifft....
Vergiss' auf keinen Fall den QUALITATIVEN Aspekt beim Üben!

Eine halbe Stunde/Stunde konzentriert eine Sache (Groove, Timing, Technik usw...) zu üben, bringt oft mehr als stundenlanges, halbherziges Draufkloppen bzw. Mischen von Übungen! Kenn ich von mir selbst, habe früher selber ohne Ziel geübt.

Besorg' dir ein Tagebuch, in dem du deine Fortschritte, Übungseinheiten, Zeiten etc...
dokumentierst, das hilft! :great:

Gruß
 
Hallo,

möchte dazu auch mal meinen Senf abgeben.
Ich habe vor ca. 5 Monaten mit dem Schlagzeugspielen angefangen (habe auch Arbeit und Studium) und bin soweit voll zufrieden. Ich nehme einmal die Woche professionellen Unterricht und der hat mir bestätigt, dass es reicht, wenn man 15-30 Minuten täglich investiert. Später wird man selbst von sich aus mehr üben, oder auch zwischen drin mal Technik, aber für den Anfang reicht das. Wichtig ist, dass man regelmäßig übt. 30 Minuten jeden Tag sind besser als 2x 3 Stunden in der Woche. Dein Ziel ist es ja nicht, der Schlagzeuger schlechthin zu werden, sondern Schlagzeug spielen zu können, ohne eine besonders ausgefeilte Technik oder sonst wie, eben um deine Songs begleiten zu können.

Daher würde ich dich persönlich dazu ermutigen, dein Vorhaben zu verwirklichen.
 
müssen tut man gar nix. wenn du dich dazu zwingen musst zu üben,dann wird das nie was...
wenn du wirklich spielen willst,dann übstg du automatisch viel.
 
wenn du wirklich spielen willst,dann übstg du automatisch viel.
das ist korrekt.
wenn du dich dazu zwingen musst zu üben,dann wird das nie was...
das kann ich nicht unterstützen. Man muss nicht zwangsweise Leidenschaft für etwas haben, um es auch zu können. Es hilft sehr, ist aber nicht notwendig.
Wenn man es schafft, sich dazu zu zwingen, zu üben, mit dem Ziel, besser zu werden, wird das auch was (ich denke, dann kommt die sogenannte Leidenschaft auch...).
 
müssen tut man gar nix. wenn du dich dazu zwingen musst zu üben,dann wird das nie was...
wenn du wirklich spielen willst,dann übstg du automatisch viel.

Wenn ich wirklich spielen will dann spiele ich automatisch viel. Üben aber is ne ganz andere Geschichte und dazu muss man sich auch als leidenschaftlicher Drummer manchmal überwinden. Deswegen wird das aber auch noch was.

oder versteh ich da grade was falsch? :)

cu
reini

PS: Das MÜSSEN war bloss auf mich bezogen, ich muss, sonst hob i ka freit!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

beim üben sind 2 dinge wirklich wichtig. qualität kommt vor quantität, und weniger ist mehr.

man muss sich beim üben immer neuen ziele setzen wenn ich dinge übe die ich kann bringt mir das üben garnichts. ich muss mein gehirn immer neu füttern, übe ich permant das gleiche schaltet das gehirn nach einer gewissen zeit ab und es bleibt nicht mehr hängen.

das ist bei wunderkindern eben anders da schaltet das gehirn eben erst nach vielen stunden ab. deshalb könnern die auch 6-8 stunden ununterbrochen üben.

bei einem normal sterblichen sollte 1 stunde genügen. ein storyboard wäre nicht swchlecht.
oder ein kalender etc. was auch wichtig ist ist geduld und langsames beginnen das gehirn kann so die bewegungsabläufe oder herausforderungen viel besser begreifen und abspiechern. schnelligkeit kommt mit der zeit von alleine.
und macht nie den 2 schritt vor dem 1. was ich damit meine ist, dass ihr keine zu grossen sprünge macht, also wenn ihr gerade einen tschak bum grooive spielen könnt euch an einen samba heranwagt, das bringt alles nur frust.

LG

DT
 
Liebe Leute

Erstens vielen Dank für eure Reaktionen. Sie haben mir wirklich Stoff zum Nachdenken gegeben. Natürlich ist es schöner ermutigende Antworten zu bekommen, aber auch die Warnungen habe ich mit Interesse gelesen.

Momentan neige ich eher dazu das Schlagzeug vorläufig sein zu lassen. Meine Zeit ist knapp - aber wessen Zeit nicht - und wenn ich mich etwa eine ganze oder eine halbe Stunde pro Tag mehr der Musik widmen würde, wäre es wahrscheinlich sinnvoller mehr Klavier und Gitarre zu spielen oder zu singen. Es ist ja schon ein sehr ehrgeiziges Ziel das alles gut zu können.
Für Aufnahmen werde ich doch schauen, ob ich einen Schlagzeuger finden kann oder probieren wie brauchbar die Computer sind.

Ganz aufgegeben habe ich die Idee des Schlagzeug allerdings nicht. Falls ich tatsächlich mehr Zeit der Musik widme und auch Geld damit verdiene, könnte ich vielleicht doch die Zeit und
Mühe investieren. Und außerdem weiß ich nicht, ob es mir vielleicht einfach Spaß macht. Auch als mit der Gitarre angefangen habe, ist die Begeisterung erst mit dem Spielen gekommen. Momentan also eher nein, aber in Zukunft: wer weiß...
 

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