Wie nehme ich Hardcore/Metalcore/Post-Hc auf?

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Hallo Musiker Board,

Ich bin ein absoluter Anfänger was Recording betrifft und möchte wissen was ich alles brauche um die Songs von unserer Band aufzunehmen...
Wir werden hauptsächlich mit aggressiven Yelling-Vocals und Screams arbeiten, deshalb werde ich mir für die ersten Demos ein Shure Sm58 zulegen (hab kein Geld für 2 Mics -> Studio und Live, das Sm58 lässt sich für beides nutzen)...
Mit dem Micro kann man neben Vocals, wenn man den Popschutz abnimmt, auch Gitarre, Bass und Snare recorden soweit ich weiß.

Jetzt weiß ich aber nicht:

-Welches Programm sollten wir verwenden?
Joey Sturgis (typischer Core Producer) verwendet Cubase, andere benutzen Logic Pro, usw.
-Welchen Mixer sollte ich verwenden um das Audiosignal vom Mikro per USB an den Mac zu senden?
-Brauch ich weitere Mikros für Drums?
-Gibt es irgendwelche Tutorials wie man das ganze gut abmischt (klar hab ich welche gefunden, aber nicht zu Core...)?

Die Breakdowns sollen sehr bombastisch klingen: http://www.youtube.com/watch?v=7Z4hpFa6BpY, deshalb gefällt mir der Mix von AA wirklich sehr gut (wenn auch stark bearbeitet).

Vielen Dank für die Antworten im Vorraus:

El Cochenador
 
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-Welches Programm sollten wir verwenden?
Joey Sturgis (typischer Core Producer) verwendet Cubase, andere benutzen Logic Pro, usw.
-Welchen Mixer sollte ich verwenden um das Audiosignal vom Mikro per USB an den Mac zu senden?
-Brauch ich weitere Mikros für Drums?
-Gibt es irgendwelche Tutorials wie man das ganze gut abmischt (klar hab ich welche gefunden, aber nicht zu Core...)?

Das Programm, das ihr verwendet hängt hauptsächlich von eurer persönlichen Arbeitsweise ab, gute Ergebnisse bekommt man mit Cubase, Samplitude, Logic, usw. hin, wenn man weiß, wie man die Software benutzt. Cubase ist beispielsweise oft in einer abgespeckten Version bei kleinen Audiointerfaces dabei und für euren Zweck gut zu benutzen. Ich nutze Samplitude, auch super. Aber sicherlich Geschmacksfrage.

Kauft euch am besten ein Audiointerface (USB oder Firewire), einen Mixer / Mischpult braucht ihr eher nicht beim Aufnehmen. Vor allem schicken viele Mixer nur eine Stereosumme per USB an den Computer, was bei Vocals noch reicht, bei Drums aber spätestens zum Problem wird. Die Frage welches Interface in Frage kommt, hängt nämlich genau davon ab: Für Drums braucht ihr mindestens 4 Mikrofone (Bassdrum, Snare, 2 mal Overhead). Eher mehr (z.B. für Toms und HiHat), wenn man differenzierter Mischen möchte. D.h. also ihr benötigt mindestens ein Interface mit 4 Mikrofonpreamps und natürlich auch entsprechend viele Mikrofone. Das beantwortet auch deine Frage, ob du noch weitere Mikrofone brauchst. Grade für solche dichten Metalcore Mischungen braucht man eben mindestens Bassdrum und Snare einzeln.

Die Frage nach den Tutorials kann ich nicht direkt beantworten, da ich jetzt selbst keins kenne, was sich mit Metalcore beschäftigt. Aber im Prinzip kann man da ähnlich vorgehen wie bei anderer Metalmusik auch. Vieles ist auch Geschmackssache, es gibt da keine Vorschrift, wie ein Mix zu gestalten ist.

Die Breakdowns sollen sehr bombastisch klingen: http://www.youtube.com/watch?v=7Z4hpFa6BpY, deshalb gefällt mir der Mix von AA wirklich sehr gut (wenn auch stark bearbeitet).

Also solche Ergebnisse wirst du als Anfänger realistischerweise nicht als Einstiegsergebnis erzielen können. Da gehört viele, viele Jahre Übung dazu einen so dichten Mix zu erschaffen und auch ein Mastering, um diese Lautheit zu erzielen.
 
Du brauchst ausreichend Mikros von entsprechender Güte, Mikroständer, Kabel, ein Audio-Interface und eine Mehrspurfähige Aufnahmesoftware (DAW genannt).
Ein Mischpult mit USB bringt meistens nix, weil es eben nicht alle Kanäle gleichzeitig auf separaten Spuren übertragen werden, sondern nur die Stereo-Summe.

Wenn das alles noch nicht vorhanden ist, wird es aber schon eine grössere Investition.

Ich mache mal eine kleine Rechnung auf:

Interface: Tascam US-1800 inkl. Cubase 5 LE (bis zu 48 Audiospuren + 64 Midispuren) kostet etwas über 300 Euro. Ein Presonus 1818VSL liegt da schon bei gepflegten 500 Euro. Weiter nach oben geht natürlich auch.:D

Ist beim Interface keine DAW-Software dabei, kann man für gratis Studio One FREE benutzen, Cubase LE gibt es separat für rund 15 Euro hier.

Eine Übersicht, welche DAWs es gibt, findest Du hier.

Für Drummikros inkl. Stative, Mikroklemmen für Toms, XLR-Kabeln kann man mind. 1000 Euro ansetzen, wenn die Soundqualität stimmen soll.
Darüber hinaus sollten auch die Nebenkosten für die Instrumente berücksichtigt werden:
Abgenudelte Saiten ersetzen, ggfs. neue Felle fürs Drumkit - da kommen u.U. auch nochmal 200 Euro obendrauf.

Dann braucht Ihr auf jeden Fall einen geschlossenen Kopfhörer fürs Recorden. ca. 70-150 Euro sind hier fällig.
Um Eure Aufnahme über Lautsprecher zu hören, kann man fürs erste auf eine Hifi-Anlage zurückgreifen, falls vorhanden (also 2 Mehrweg-Boxen und einen Hifi-Verstärker). Also wird der Ausgang vom Interface mit dem Line-In der Anlage verkabelt.
Besser sind jedoch oft Nahfeldmonitore, halbwegs brauchbare gehen ab ca. 300 Euro los. Gute kosten gerne 300 Euro und mehr PRO STÜCK.

Dann müsste man noch überlegen, ob der Raum, in dem die Instrumente + Vocals aufgenommen werden, sich überhaupt eignet.
Viele nackte Betonwände und keine Teppiche drin wären schon ganz weit weg von einer angenehmen Raumakustik.
(Die Raumakustik wird von den Mikros nämlich gnadenlos mit aufgezeichnet)

Die Maßnahmen, einen Raum akustisch angenehmer zu gestalten können von ganz wenig bis unendlich gehen.
Behelfsmöglichkeiten wären also ein paar Teppiche, ggfs. Bettmatratzen an die Wände stellen, Bühnenmoltonstoff an die Wände hängen usw.

Die früher gern verkleisterten Eier-Pappkartons verbessern in keinster Weise einen Raum! Und sind zusätzlich eine unnötige Brandgefahr!


Ist dann Equipment vorhanden, fehlt es aber ggfs. noch an Erfahrung:

Wie schliesse ich was wo an - da hilft natürlich dann das Handbuch vom Interface weiter, ist eigentlich relativ einfach.
Wie kommen die Signale vom Interface auf der richtigen Aufnahmespur in der DAW an - das beantwortet dann das Handbuch der DAW-Software.
Bei Cubase ist eine sehr nützliche Anleitung dabei, die nennt sich "Getting started.pdf".
Das was da erklärt wird (wie nehme ich auf, wie kommen die Signale rein uvm.) gilt sinngemäß für jede DAW. Das Handling einer DAW-Software ist mitunter unterschiedlich, die groben Vorgehensweisen sind aber immer gleich.
Je nach Einarbeitungsintensität sollte so ein Programm nach wenigen Tagen bedient werden können.

Das Abmischen lernt man leider nicht in wenigen Tagen. Da sollte man aber nicht verzweifeln. Es gibt hinreichend Literatur (Bücher, Fachmagazine), Youtube-Tutorials uvm. Nur - es dauert eben länger, als der reine Aufnahmeprozess.

Da können schonmal Wochen u. Monate vergehen, bis es nach etwas klingt.
 
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Ich bin ein absoluter Anfänger was Recording betrifft
Und das wird man mit sehr hoher wahrscheinlickeit auch hören, da kann man noch so viel tausende Euro in Interface und Mikrofone stecken.

Das Haupt-"problem" sind die Drums. Zum einen macht sich da die Raumakustik besonders bemerkbar. Zum anderen braucht man da rein quantativ eben viele Kanäle (also ein Interface mit vielen Eingängen), viele Mikros, viele Kabel, viele Ständer. Das macht alles teuer. Bei eurer Musikrichtung wäre es natürlich schon gut alles abzunehmen. Wobei ich nicht weiß, ob es mindestens 1000€ sein müssen. Für die Snare nehmt ihr das dann schon vorhandene SM58. Für die BassDrum würde ich irgendein beliebiges Schrottmikro nehmen, was einfach nur "funktionieren" muss, und dann nachträglich per Software triggern. Dann zwei Kleinmembrankondensatiomikros als Overheads, als sehr günstige Teile wurden hier (zumindest früher, mittlerweile gibt es bestimmt schon viele andere Empfehlungen), die MXL 603S öfters mal genannt. Auf Tom Mikros könnte man dann noch am ehesten verzichten. Oder auch nicht, aber muss dann vielleicht auch kein HiEnd sein.

Eine Alternative, die aber euer Drummer bestimmt doof findet, wäre, dass das Schlagzeug gar nicht aufgenommen, sondern programmiert wird. Da bekommt ihr dann wohl für deutlich weniger Geld ein ziemlich professionell und fett klingendes Ergebnis.

Wenn es nur ums Monitoring beim aufnehmen geht, dann muss man keine 70-150 Euro für geschlossene Kopfhörer ausgeben, da erfüllen günstigere auch ihren Zweck. Andererseits kann man bessere Kopfhörer dann durchaus auch schon zum Mixen einsetzen.

Die eingesetzte Software ist übrigens wirklich egal. Logic Pro ist mittlerweile sehr günstig. Ansonsten ist auch REAPER ein Preis-Leistungs-Knaller.

Du solltst wohl doch einen groben Budgetrahmen nennen. Wie du siehst ist das Spektrum von dem, was man so ausgeben kann, ziemlich groß.
 
Für Drummikros inkl. Stative, Mikroklemmen für Toms, XLR-Kabeln kann man mind. 1000 Euro ansetzen, wenn die Soundqualität stimmen soll.
Nur als kurze Anmerkung: Ich habe damals das AKG Rhythm Pack um 300 Euro bekommen. Damit bekommt man schon einen guten Sound hin. Eventuell noch ein/zwei SM57/58 dazukaufen und schon bist du erstmal ausgerüstet.
 
Wenn du ohnehin den typischen Joey Sturgis-Sound willst, dann solltest du dein Geld eher in Steven Slate Drums und einen Line 6 POD investieren.
Die Drums werden dann mit SSD programmiert, Gitarre und Bass spielst du direkt mit dem POD ein (also keine Mikrophonierung) und bearbeitest die Gitarrenpuren dann mit der mitgelieferten POD-Software. Falls du dieselben Ampmodelle wie Sturgis verwenden willst, brauchst du die Metalshop-Erweiterung. Welche Ampmodelle und Cab-Simulationen Sturgis oft verwendet, ist mittlerweile bekannt. Welche SSD-Samples er gerne fuer Kick, Snare und Toms verwendet hat ebenfalls.
 
Und ein Tipp der noch gar nicht kam:

Zieht es nur in Betracht selbst aufzunehmen, wenn sich einer von euch auch länger mit der Materie Recording beschäftigen will. Es ist definitiv nicht das Mittel der Wahl um günstig an fette Aufnahmen zu kommen.

Überlegt euch also ob ihr das Geld in Equipment steckt, dann aber auch viel Zeit Investieren müsst bis ihr alles beherrscht oder ob ihr lieber in ein gutes Tonstudio geht. Soo teuer ist es heutzutage nicht mehr, zumindest ordentliche Demos aufzunehmen.

Grüße
Daniel
 
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