Wie nass wird der Block?

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Hallo,

seit kurzem habe ich eine Küng-Altflöte (Studio). Sie ist gebraucht und ich weiß nicht, ob sie regelmäßig gespielt wurde, daher spiele ich sie jetzt nochmal neu ein.

Wenn ich mit dem Spielen beginne, ist der Klang sehr schön, dann wird sie aber schnell heiser und klingt erst wieder besser, wenn der Block vorne nass ist, was fast eine Viertelstunde dauert. Anfangs hab ich gar nicht länger gespielt und war etwas frustriert, nun habe ich ein paarmal über diesen Punkt hinausgespielt, ich hab den Eindruck, der Flöte tut das gut.
Was mir aber aufgefallen ist: Der Block wird außer vorn am Fenster gar nicht so richtig nass. Bei meiner anderen Altflöte (eine alte Moeck), die früher sehr viel gespielt wurde, ist der Block von unten schon nach 5-10 Minuten komplett nass.

Nun bin ich unsicher, ob mit dem Block der Küng-Flöte etwas nicht stimmt, oder ich sie einfach nur weiter einspielen muß. Äußerlich gibt es keine Auffälligkeiten, der Block ist auch nicht gehoben, oder so.

LG, Seelchen
 
Eigenschaft
 
Das was Du anfangs beschrieben hast kommt mir bekannt vor. Kann ich von verschiedenen Flöten bei mir auch so berichten. Bei denen mit sehr engem Windkanal scheint das stärker aufzutreten. Bei meiner Mollenhauer Waldorf kommt nach dem Spielen beim Ausblasen richtig Wasser raus. Die Ahornflöte meiner Tochter hat einen recht weiten geraden Windkanal, da kommt beim Ausblasen jetzt kein Wasser mehr und der Block sieht auch nicht so nass aus wie bei meiner Mollenhauer. Meine Altflöte muss noch etwas eingespielt werden, da kann ich noch nicht so viel sagen.

Das scheint also sehr unterschiedlich zu sein. Wäre auch an weiteren Erfahrungsberichten interessiert.

LG
 
Hallo, das die Flöte beim Einspielen nach relativ kurzer Zeit heiser wird, hatte ich auch. Ich habe dann allerdings sofort aufgehört, da dann auch meistens die empfohlene Zeit überschritten war. Nach so ca. 3 Wochen wurde das dann aber besser. Richtig eingespielt war meine Moeck aus Ahorn erst nach ca. 5 Wochen (wo ich dann diesen Effekt nicht mehr hatte). Bis dahin hatte sich aber auch die Ansprache in der oberen Oktave noch stetig verbessert. Die Mollenhauer aus Buchsbaum war schon nach ca. 3 Wochen so weit eingespielt, dass sich die Ansprache nicht mehr verändert hat. Ich denke, das liegt an der Behandlung der Hölzer. Bei der Ahornflöte ist die Bohrung paraffiniert und nimmt nur sehr langsam Feuchtigkeit auf, bei der Buchsbaumflöte ist die geölt.

Das mit dem nassen Block ist mir noch nicht aufgefallen. Ich denke, dass bei mir da auch nicht viel Feuchtigkeit ist. Allerdings ziehe ich die Feuchtigkeit ständig in den Spielpausen hoch. Sonst hatte ich schon mal in einem längeren Stück einen richtigen Versager gehabt: Sehr langes Stück, keine Pausen, ständig nur Töne in der unteren Oktave, ich merkte schon, dass sich da Feuchtigkeit sammelt und dann auf einmal ein fis''. Das kam dann nur noch kläglich raus.
Gruß Norbert
 
Danke ihr beiden.

@RedLily, die Küng-Flöte hat einen eher weiten Windkanal, beim Ausblasen kommen auch richtig kleine Tröpfchen raus.
Mich würde interessieren, wie du mit der Mollenhauer Waldorf zurecht kommst. Ich liebäugele immer noch etwas mit einer neuen Sopranflöte und hatte an dieses Modell auch schonmal gedacht, habe aber noch nie von jemandem gehört, der es spielt. Sprechen auch die hohen Lagen gut an oder braucht man dafür sehr viel Blasdruck?

@Norbert, heiser wird die Flöte schon nach zwei oder drei Minuten, aber ich habe gelesen, dass Heiserkeit normal sein kann, bis der Block vorne richtig nass ist. Das trifft bei der Flöte zu, dauert aber halt ca. 15 Minuten, da wäre die Einspielzeit dann schon zu Ende. Deshalb habe ich mich jetzt entschieden, ein bißchen über diese Grenze hinaus zu spielen.
Die Feuchtigkeit habe ich anfangs auch hochgezogen, aber nun blase ich sie durch, hab den Eindruck, dann geht die Heiserkeit schneller weg.
 
Hallo Seelchen, insgesamt finde ich die Mollenhauer Waldorf Sopran richtig toll. Sie klingt schön warm und "flötig", ganz anders als die barocken Modelle. Der Windkanal ist gebogen und sehr schmal. Ich finde daher geht sie leider recht schnell zu, aber ich hoffe, das gibt sich mit noch etwas einspielen. Habe jetzt entgegen meiner Überzeugung mal etwas antikondes reingeträufelt, mal sehen ob es was bringt.

Was die Ansprache angeht, da muss ich sagen hat sie so ihre Grenzen. Bis zum hohen g ist kein Problem. Das hohe a da muss man schon etwas zirkeln - Kombination aus Blasdruck und Daumenloch. Zum h und c hoch kriege ich sie praktisch nie. Denke mir, dafür ist das Instrument nicht unbedingt gemacht. Sie ist für mich ein sehr schönes Volksinstrument, gerade auch als Singbegleitung und da sind jetzt hohe Hs und Cs vielleicht nicht so notwendig.
 
Danke für deinen Bericht, RedLily. In etwa habe ich mir die Flöte so vorgestellt, wie du sie beschreibst, also mit einem warmen, flötigen Klang und eher nicht so leicht ansprechenden Höhen. So sehr wichtig sind die ganz hohen Töne für den Folk, den ich hauptsächlich spiele, nicht, aber bis zum hohen a müßte ich schon gut kommen können.

Klanglich finde ich so einen geradlinigen, flötigen Klang sehr schön und für Folk auch passender, als den feinen, differenzierten barocken Klang.
 
Ich war von der Waldorf heute sehr positiv überrascht nach der Antikondens-Behandlung. Sie spielte ohne Verstopfen länger als jeh zuvor. Mal sehen wie lange das vorhält. Das hohe A kam auf Anhieb und praktisch immer, das h klappte auch besser. Muss morgen mal meine Lehrerin testen lassen, wie hoch hinaus die damit kommt :D
 
Ja, berichte doch mal, wenn deine Lehrerin die Flöte gespielt hat.
Für die Altflöte überlege ich auch gerade, ob ich mal Antikondens ausprobiere.
 
Die Lehrerin hat die Mollenhauer Waldorf für gut befunden. Für sie waren h und c und darüber hinaus kein Problem. Mit ein paar Tipps von ihr komm ich mittlerweile auch ein Stück weiter hoch. Das Daumenloch muss fast ganz zu sein. Und man muss mit der Atemtechnik bißchen arbeiten. Die meinte, die Flöte wäre ein interessante Mischung von Renaissance-Flöte mit Barockgriffen.

Ich habe auch den Eindruck, nach dem Antikondens ist es deutlich besser. Die Feuchtigkeit fließt jetzt aus dem Windkanal in die Flöte und es verstopft nicht mehr.
 
Das klingt gut. Ich finde übrigens auch, dass die Waldorf-Flöte auf den Abbildungen im Internet sehr schön aussieht.
 
Nun hab ich die Küng-Altflöte auch mal mit Antikondens behandelt. Der Effekt war enorm, die Feuchtigkeit fließt nun durch den Windkanal ab, der Block wird viel schneller nass und die Flöte wird erst nach längerem Spielen heiser. Mal sehen, wie lange das anhält. Dauernd Antikondens verwenden möchte ich eigentlich nicht.
 
Antikondens ist ja so was wie Spülmittel und soll die Oberflächenspannung des Wassers aufheben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Behandlung mit Spülmittel (Antikondens) nicht irgendwie dem Holz schadet.
Es wird zwar von vielen namhaften Herstellern vertrieben, aber ob es die interessiert, wenn nach einigen Jahren die Flöte nicht mehr richtig klingt?
Kann aber auch sein, dass ich mich komplett irre und das Zeug tatsächlich vollkommen unschädlich für Flöten ist?

Hat also schon jemand Erfahrung mit dem mehrjährigen Gebrauch? Ich habe im Netz nichts richtig dazu finden können.

Gruß Norbert
 
Ich habe gelesen, dass es das Holz auslaugt und deshalb nicht zu häufig verwendet werden sollte. Und dass man durch sorfältiges Einspielen, gute Pflege und Rücksicht auf die Eigenheiten der Flöte auch weitgehend ohne Antikondens auskommen kann.

Nun weiß ich leider nicht, wie der frühere Besitzer die Flöte behandelt hat. Sie ist jetzt durch das Antikondens deutlich besser spielbar, und ich hoffe, dass sie sich an mich (und ich mich an sie) gewöhne und ich in Zukunft auf Antikondens verzichten kann.
 
Du kannst die Flöte auch zum Überarbeiten zum Hersteller schicken, wenn sie zu oft verstopft. Da sie gebraucht ist, würde ich das schon eher empfehlen als da ständig mit Anti-Heiser einzutröpfeln. Ich brauche dies nur für meine Plastikflöten.

Durch das Einspielen sollte mit der Zeit eine Bahn auf dem Block entstehen wo das Kondenswasser abfließt, wenn du Antikondens benutzt geht die evtl. vorhandene Bahn kaputt. Evtl auch mal versuchen über die Heiserkeit drüber wegspielen, wenn sie eingespielt ist.

Viele Grüße
Musicanne
 

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