Ich habe den Voayager und den Prophet '08. Der Meinung in der Kritik auf Harmony Central kann ich größtenteils nicht zustimmen.
Ease of use:
Endlosregler stellen für mich kein Problem dar. Wenn man z. B. live an den Sounds schraubt, geht man von der gespeicherten Position aus und hat keine Parametersprünge. Da schaue ich weder auf eine Markierung an dem Regler noch auf die Anzeige im Display, sondern höre, wie sich der Sound verändert.
Eine Direktanwahl der Sounds wäre zwar schön, man vermisst sie aber nicht unbedingt, wenn man die Sounds des Prophet' als Zweitkeyboard von einem anderen Gerät aus umschaltet.
Features:
Curtis-Chips gegen Moog-Ladder-Filter; da kann man ewig 'drüber diskutieren. Es ist eine andere Sound-Charakteristik; letzendlich entscheidet der Sound im Songkontext. Beim Prophet '08 bricht der Sound auch bei niedrigen Cutoff-Einstellungen nicht weg.
Ein Delay wäre nicht schlecht, um den Sound etwas abzurunden. Ich benutze dafür z. Zt. ein D-Two.
Den Kopfhörer-Ausgang habe ich noch nicht benutzt.
HP, BP; es gibt immer irgendetwas, was man noch gerne hätte. Man muss sich halt vorher informieren.
Stimmt: Der Moog ist gebaut wie ein Panzer. Dadurch hat man vielleicht 20kg/Stimme. Der Prophet ist relativ klein und leicht (ca. 2kg/Stimme). Ich habe schon viel herumgeschraubt. Die Potis sind noch nicht abgefallen und machen einen soliden Eindruck.
Beim Voyager kommt noch dazu, dass man, um "up to date" zu bleiben, die Aftertouch und Filter Glide Mod nachrüsten müsste, wobei m. E. die Aftertouch Mod das kritischere von beiden ist, falls man Aftertouch intensiv nutzt (der Original Minimoog hatte das ja nicht). Falls ich jemals den Voyager verkaufen müsste, was ich nicht vorhabe, warte ich jetzt schon auf preisdrückende Anfragen wie: Hat der denn die ganzen Mods, die's da gibt?
Expressiveness/Sound:
Für mich klingt der Prophet so, wie ein analoger Synth zu klingen hat. Er ist außerdem relativ vielseitig (nicht nur durch Arpeggiator und Stepsequenzer). Leads, Pads, auch Bässe in einem gewissen Rahmen macht er prima und ergänzt sich wegen der unterschiedlichen Grundsound-Charakteristik prima mit dem Voyager.
Fazit:
Beide sind feine Instrumente, und es macht Spass, damit zu arbeiten. Kritikpunkte gibt es immer einige; für mich ist jedoch keiner dabei, der eines der Instrumente abqualifizieren könnte. Die Sounds solcher Instrumente haben mehr zur Entwicklung interessanter Musik beigetragen als das ganze Gebimmel der letzten 20 Jahre.
ukm