Wie moduliert man auf eine schöne Art und Weise von es-Moll nach e-Moll?

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Chestal
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Hallo liebe Musiker! ;)

Ich habe eine Frage. Ich würde gerne ein Lied für ein Konzert spielen und es modulieren.
Es ist in e-Moll, ich würde aber gerne die Melodie mit es-Moll anfangen, weil ein anderes Stück in es-Moll endet, und dann aber zur "Originaltonart" e-Moll zurückkehren.

Anders herum ist es mir gelungen, eine nicht zu schlechte Modulation von e-Moll zu es-Moll durchzuführen.
Ich habe euch diese unter dem Namen "Final Fantasy X.tif" angehängt. Damit ihr es euch anhören könnt, habe ich es im Notationsprogramm Finale als Sounddatei unter "Final Fantasy X.mp3" exportiert und hier angehängt.

Ich würde nun liebend gerne die Melodie (bestehend aus den Tönen: es, b, es, f, ges, f, es, des, es , des ,b) in es-Moll beginnen, um dann irgendwie schön in e-Moll zu landen und die Melodie und das ganze Lied in dieser Tonart zu spielen.
Könnt ihr mir da irgendwie behilflich sein? Ich wäre euch sehr dankbar! :)

Beste Grüße,
Christian!

P.S. Angehängt habe ich meine Modulation von e-Moll nach es-Moll unter "Final Fantasy X.tif" bzw. als Sounddatei "Final Fantasy X.mp3".
Ihr findet beide Dateien im Archiv "Final Fantasy X.zip"

Das komplette Originalstück in e-Moll könnt ihr euch hier anhören: http://www.youtube.com/watch?v=h-0G_FI61a8
Die Noten davon habe ich hier hochgeladen unter den Namen "To Zanarkand1.gif" und "To Zanarkand2.gif"

// Mod-Edit: GIF-Files mit offensichtlich urheberrechtlich geschützten Noten entfernt
// HaraldS
 
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Nur ganz spontane Idee: wenn Du Es als Dis umdeutest, könntest Du diesen Ton als große Terz von H verkaufen, der löst sich nach E auf.
Dis vermindert führt zu E.
 
Hier mal meine spontane Idee

https://soundcloud.com/r-diger-kriegsmann/modulation

Modulation es Moll - e moll.jpg

Modulation:
Tonika es moll; Dominante B Dur; Doppeldominante F Dur, Umdeutung von F Dur zum Akkord der neapolitanischen Sexte von e moll, Kadenz .. :)

Edit: Habs nur grad nochmal bischen verändert
 

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leider ist deine spontane Idee auf SC nicht zu finden :(

is wie mit der Gema auf YT :)
 
doch jetzt schon, hatte nur was verändert.
 
Du kannst in Eb-moll die Tonika-Parallel als Drehpunkt für die Modulation wählen: Cb = B ist gleichzeitig Dominante in E-moll.

Man könnte jetzt ein paar Takte einbauen, die zum Cb führen und von da dann nach E-moll auflösen. Es gibt aber auch schon eine Stelle, in der das Stück auf dem Cb sowieso zur Ruhe kommt. Da brauchen wir eigentlich nur noch den Akkord zum Dominantseptakkord umzuformen:

 
Genau, der Weg von MaBa ist der unkomplizierteste, wenn man diatonisch modulieren möchte. Danke für die Einspielung!

Auf den Stufen der Moll-Tonleiter zwei Funktionen befinden sich zwei Stufen im Halbtonabstand:

FunktionstheorieNBn4.png
Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ae/FunktionstheorieNBn4.png

Die Stufen V (verdurt) und VI.

Diese Stufen kann man in diesem Fall dazu benutzen, einen Halbton höher zu modulieren oder auch tiefer:

Code:
höher durch Umdeutung vom tG in D:

Ausgangstonart: t - tG (=sP)
Zieltonart:          D - D7 - t    (oder z.B.  D - s - D7 - t)

Beispiel:
von A-Moll       Am - F
nach Bb-Moll          F - (F7) - Bbm


tiefer durch Umdeutung vom D in tG:

Ausgangstonart: t - D
Zieltonart:         tG - D - D7 - t

Beispiel:
von A-Moll      Am -E
nach G#-Moll        E - D# - (D#7) - G#m

In dem Septakkord ist der von Fastel erwähnt verminderte Akkord enthalten.

Viele Grüße

Klaus
 
tiefer durch Umdeutung vom D in tG: Ausgangstonart: t - D
..................................................................Zieltonart: tG - D - D7 - t

Beispiel: von A-Moll Am -E nach Ab-Moll E - Eb - (Eb7) - Abm

Wobei dieses dann eine enharmonische Verwechslung wäre (E Dur zu Fes Dur). :)
 
Hallo an alle!
Ich muss mich erst einmal für die vielen Beiträge bedanken, ich finde es richtig toll wie schnell ihr mit sehr guten Vorschlägen gekommen seid!! ;)
Alle finde ich sehr hilfreich, und deinen Beitrag, "musikuss", besonders kreativ!
Vielen Dank für deine Einspielung!

@Fastel / @MaBa: Da habt ihr Recht, das ist natürlich der naheliegendste Weg! Ich muss sowohl blind als auch taub gewesen sein und habe daran nicht gedacht, dass das mit H-Dur enharmonisch verwechselte Cb-Dur ja in dem Stück direkt vorkommt bzw. wie "MaBa" schon sagt, das Stück zwischenzeitlich in H-Dur "zur Ruhe kommt".
Dies wäre und ist auch die Dominante von e-moll, meiner gesuchten Zieltonart! :)
Dir auch einen dicken Dank für die Aufnahme "MaBa"! ;)

@klaus111 und @musikuss: Ich verstehe eure Variante vollkommen der Theorie nach. Würdet ihr mir, sofern es euch nichts ausmacht, eine kleine Einspielung machen, wie ihr es einen Halbton tiefer von e-moll nach Eb-moll modulieren würdet? :)


Ich möchte mich nun nicht entscheiden, welche Version der Modulation mir am besten zusagt gleichwie gefällt. Alle haben ihren eigenen Charakter und sind geniale Modulationen! Jedoch gefällt mir persönlich deine Version am besten, "MaBa".
Sie passt - wie ich finde - am besten zu dem Konzert gewidmet an einen verstorbenen Freund von mir und seiner Familie :(
Die Stimmung bleibt erhalten, und es hört sich wunderwunderschön an wie es in e-moll moduliert...


Viele liebe Grüße
Christian!
 
Das Problem ist, die Akkorde, Melodie und Rhythmus der Modulation so hinzubekommen, daß es eben paßt.

Geht man nach Lehrbuchmethode vor, klingt es oft auch nach Lehrbuch. Ich kann über B = Cb sowohl von Eb-moll nach E-moll als auch von E-moll nach Eb-moll gelangen. Nach Lehrbuch würde man zuerst die Ausgangstonart demonstrieren. Die Akkordfolge endet auf dem Drehpunktakkord. Von dort wird zur neuen Tonika kadenziert.

Ebm | Abm Bb | Cb B7 | C Am6 | Bsus4 B7 | Em

Em | Am A#o7 | B Abm6 | Bbsus4 Bb7 | Ebm


Wenn ich in deinem Stück von E-moll nach Eb-moll wechseln will, paßt das meiner Meinung nach nicht. Zumindest habe ich nichts plausibles mit B als Übergangsakkord hinbekommen.

Ich würde D7 als Drehpunkt wählen. Den kann ich als Tritonusvertreter von Ab7 umdeuten und mit einen Halbtonschritt abwärts auflösen. Dann bin ich auf Db, in der Zieltonart die Dominante der Tonikaparallelen. Ich löse allerdings nicht direkt nach Db7 auf, sondern habe noch den Quartsextvorhalt eingeschoben. Melodisch wiederhole ich das Motiv des vorherigen Taktes.
(so habe ich zumindest beim Entwickeln des Übergangs gedacht. Es ließe sich vielleicht auch als Rückung oder Sequenz auffassen?)

 
Zuletzt bearbeitet:
Hier eine Variante mit V7/V (F#/E) der Zieltonart. Dadurch wird der Übergang etwas geschmeidiger.

|| Ebm | CbMA7 | Bb7 Bb/Ab | Ebm/Gb F#/E | B/D# B/A | Em/G Am6 | Em/B B7 | Em ||

Die Melodie muss dabei natürlich angepasst werden!
 
Zuletzt bearbeitet:
@klaus111 und @musikuss: Ich verstehe eure Variante vollkommen der Theorie nach. Würdet ihr mir, sofern es euch nichts ausmacht, eine kleine Einspielung machen, wie ihr es einen Halbton tiefer von e-moll nach Eb-moll modulieren würdet? :)
Wenn ich in deinem Stück von E-moll nach Eb-moll wechseln will, paßt das meiner Meinung nach nicht. Zumindest habe ich nichts plausibles mit B als Übergangsakkord hinbekommen.

Das mit dem B hat in diesem Fall die Hürde, daß das Stück modale Akkordwechsel verwendet: Kein Leitton d# (kein B), der zu Em führt. (Akkordmaterial Em, C, D, G)

Da führt man m.E. am Besten erst einmal das D zum B. Es ergibt sich dann diese Akkordfolge:

Em - D - Em - D7 - B7 - Bb7 - Ebm

Habe auch eine Einspielung gemacht, aber um Abmahnhaien keine Angriffsfläche zu bieten, wurde die Melodie stark abstrahiert und die Begleitung besteht nur aus Viertelschlägen. Soll nur als Anker für die Vorstellungskraft dienen.

*** Einspielung gelöscht, da der Wechsel B7 - Bb7 zu unvermittelt. ***

Viele Grüße

Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke nun die Hürden für eine Modulation um einen Halbton tiefer ( Em nach D#m) überwunden zu haben. Der Akkord B wird einbezogen.

Zunächst wurde die modale Akkordfolge "tonalisiert". Dann wurde zwischen B und Bb (bzw. A#) das Ebm (bzw. D#m) eingeschoben, um den Übergang weicher zu machen. Außerdem wurde der harmonische Rhythmus passend gestaltet und die Instrumentation gezielt eingesetzt.

Das Ausgangsmaterial wurde aus urheberrechtlichen Gründen stark verfremdet.

Die Akkordfolge:


Em - C - D - G
B - Em - Em -Em
B - D#m - B - D#m
A# - A# - D#m - D#m

http://soundcloud.com/musicprobe/modulation-em-d-m-1

Kann man das jetzt als plausible Modulation gelten lassen?

Viele Grüße

Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Ausgangsmaterial wurde aus urheberrechtlichen Gründen stark verfremdet.

Das erschwert es leider zusätzlich, sich vorzustellen, wie es im Originalstück klingen würde.

Em - C - D - G
B - Em - Em -Em
B - D#m - B - D#m
A# - A# - D#m - D#m

Kann man das jetzt als plausible Modulation gelten lassen?

Meiner Meinung nach paßt es vom Klang und der Stimmung her. Du verwendest einfache Dreiklänge und verläßt mittels terzverwandten Akkorden (dritte Zeile) die Tonart. Eben ähnlich, wie es im Originalstück auch vorkommt. Ich fühle die 3. Zeile in B-Dur, und die 4. Zeile erreicht dann die Zieltonart. (Ich hätte die 3. Zeile im letzten Takt mit B beendet.)

@Chestal
Ich selber würde übrigens, statt das Stück zu verändern, ein modulierendes Vorspiel als Übergang bevorzugen. Dann entfällt das Integrationsproblem. Man wäre viel freier bei seinen Gestaltungsmöglichkeiten. Das Vorspiel könnte auch als Halbschluß enden und so direkt in das folgende Stück leiten.
 
Wie moduliert man auf eine schöne Art und Weise einen Halbton in Moll höher? Eine schwierige Aufgabe und zugleich eine bemerkenswerte Fragestellung, denn "der Halbton höher" bedeutet den Übergang auf eine Dominante, und damit steht der tG als Zwischendominante eben nicht zur Verfügung, da leitereigen. Das hervorragende Beispiel von Klaus zeigt, dass die Aufgaben "einen Halbton nach oben" und "einen Halbton nach unten" nicht die gleichen Lösungswege haben können. Denn "ein Halbton nach unten" bedeutet Subdominantisierung, und die ist für das Ohr viel farbiger und eingängiger als Dominantisierung. Die Lösung von Klaus ist eingängig, weich , passt perfekt zu Moll.

Mein Vorschlag zur Aufgabe: Um von Eb-moll nach E-moll zu kommen, muss die bVI erhöht werden. Das kann einfach über die verdurte Subdominante geschehen. Um gleich die neue tG zu erhalten, muss im Großterzabstand nachgelegt werden. Also:

t - S - SG7 - und dann ist man entweder bei der tG der neuen Tonart im Abstand der kleinen Sekunde (Eb nach E) oder bei der D der neuen Tonart (Eb nach F). Möchte man nach E, kann mit dem Neapolitaner von E-moll, also F fortgesetzt werden. Die Zieltonart E-moll ist aber erst erreicht, wenn s65 rund klingt.
 
Du verwendest einfache Dreiklänge und verläßt mittels terzverwandten Akkorden (dritte Zeile) die Tonart. Eben ähnlich, wie es im Originalstück auch vorkommt. Ich fühle die 3. Zeile in B-Dur, und die 4. Zeile erreicht dann die Zieltonart. (Ich hätte die 3. Zeile im letzten Takt mit B beendet.)

Ist je eher erstaunlich, daß die einfachen Dreiklänge für die Modulation in eine sehr entfernte Tonart ausreichen. Die Terzverwandschaft bzw. der Gegenklang tG schaffen es, die Distanz zu überbrücken ohne Verstärkung der Funktionen mit Septimen bzw. Sexten.

Die dritte Zeile ist für mich indifferent/labil. Es kann so oder anders weitergehen. Die Zeile kann man auch gut mit B beenden. Das würde nach der Ruhe von drei Takten Em (zweite Zeile) passen. Meine Überlegung war, den Hörer in der dritten Zeile schon einmal stärker mit der neuen Tonika D#m bekanntzumachen.

Mit der Ruhe in Zeile 2 habe ich es wohl etwas übertrieben. Einen klaren Abschluß auf Em finde ich notwendig, doch besser sind folgende Akkorde:

Em - C - D - G
B - Em - C -Em
B - D#m - B - B
A# - A# - D#m - D#m

Habe jetzt in der dritten Zeile den Abschluß mit B gelassen und das kleine Stück etwas vervollständigt mit Auftakt und Celloeinsatz.

Hätte nicht gedacht, daß man so sanft einen Halbton tiefer modulieren kann. Durch das C in der dritten Zeile klingt die jetzt am "gefährlichsten", quasi ein Hinweis, daß man mit allem rechnen muß. Die eigentliche Modulation klingt dann aber sehr gefällig, wie ich finde.

http://soundcloud.com/musicprobe/mod-e-dis-3

Demnächst werde ich versuchen, ausgehend von Em - C - D - G, einen Halbton höher zu modulieren, durch Umdeutung vom tG in D. Mal sehen, ob eine gefällig Lösung dabei herauskommt.

Viele Grüße

Klaus
 
Ist je eher erstaunlich, daß die einfachen Dreiklänge für die Modulation in eine sehr entfernte Tonart ausreichen. Die Terzverwandschaft bzw. der Gegenklang tG schaffen es, die Distanz zu überbrücken ohne Verstärkung der Funktionen mit Septimen bzw. Sexten.



Hätte nicht gedacht, daß man so sanft einen Halbton tiefer modulieren kann. Durch das C in der dritten Zeile klingt die jetzt am "gefährlichsten", quasi ein Hinweis, daß man mit allem rechnen muß. Die eigentliche Modulation klingt dann aber sehr gefällig, wie ich finde.

Klaus

Die Gegenklänge reichen wohl nicht. Wenn man das schöne Arrangement "dekomponiert", also nur die Akkorde spielt, hört man, dass es eine Rückung ist. Rückung um einen Halbton kennen wir, in der Popmusik war bzw. ist diese Wendung zum Schluss hin beliebt (Coda, meistens nur eine Wiederholung des Refrains, um einen Halbton nach oben, und Sänger/Sängerin geben noch mal ihr Bestes und "schwingen sich in ungeahnte Höhen auf".

Wie musikuss schon geschrieben hat: Für die Modulation moll nach moll um einen Halbton ist der Umdeutungsakkord Neapolitaner <=> Doppeldominante zu verwenden. Also z.B. bei Modulation E-moll nach Es - moll

(E -moll) : t - tG - N - Dv , was in der Zieltonart funktional als

(Es-moll) : n - TP - DD - DDv erscheint. Und in der Zieltonart können wir mit D7 - t die Kadenz vollenden. TP - DD(v) - D(7) - t ist letztlich die Standardkadenz tSvDt , wobei Sv hier für den prädominantischen Vertreter DD steht.
 
Hallo RMACD,

danke für Deine interessanten Beiträge und für die lobenden Worte zu meinen Arrangements. :)

Wie moduliert man auf eine schöne Art und Weise einen Halbton in Moll höher? Eine schwierige Aufgabe und zugleich eine bemerkenswerte Fragestellung, denn "der Halbton höher" bedeutet den Übergang auf eine Dominante, und damit steht der tG als Zwischendominante eben nicht zur Verfügung, da leitereigen.

Kannst Du erklären, warum der tG nicht als Zwischendominante zur Verfügung stehen soll, weil er leitereigen ist?

Es entspricht ja der Definition der diatonischen Modulation, daß die in Ausgangs- und Zieltonart gemeinsamen und jeweils leitereigenen Akkorde durch Umdeutung zur Modulation verwendet werden.

Wie ich in Beitrag #7 schrieb, findet genau das bei der von mir vorgeschlagenen Modulation statt:

höher durch Umdeutung vom tG in D
tiefer durch Umdeutung vom D in tG

Der Tonvorrat in Moll beinhaltet natürlich auch die erhöhte Septime (harmonisch Moll), also sind tG und D leitereigen.

Die Gegenklänge reichen wohl nicht.

Sie bewerkstelligen hauptsächlich die "Arbeit". Es werden fünf Quintenzirkelgrade überwunden. Vier davon schafft der Gegenklang, einen die Dominante.

Wenn man das schöne Arrangement "dekomponiert", also nur die Akkorde spielt, hört man, dass es eine Rückung ist.

Unter einer Rückung versteht man in der Harmonielehre den plötzlichen, abrupten Wechsel des tonalen Zentrums. Die Rückung steht im Gegensatz zur Modulation, bei welcher der Tonartwechsel langsam und allmählich durch Umdeutung des Bezuges von Akkorden vollzogen wird.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rückung

Der Wechsel findet bei der von mir vorgeschlagenen Modulation zwar nicht langsam statt, dazu werden zu viel Quintenzirkelgrade überwunden, doch auch nicht plötzlich. Er wird jedenfalls durch Umdeutung des Bezugs von Akkorden vollzogen und zwar durch die Nebenfunktion "Gegenklang". Daher kann sie nicht so weich sein wie z.B. bei der Umdeutung von Hauptfunktionen.

Wie musikuss schon geschrieben hat: Für die Modulation moll nach moll um einen Halbton ist der Umdeutungsakkord Neapolitaner <=> Doppeldominante zu verwenden. Also z.B. bei Modulation E-moll nach Es - moll

"...ist zu verwenden..." würde ich in dieser Allgemeinheit und Ausschließlichkeit nicht gelten lassen.

(E -moll) : t - tG - N - Dv , was in der Zieltonart funktional als

(Es-moll) : n - TP - DD - DDv erscheint.

Danke für die Präzisierung Deines Beispiels. Es trifft für meine Modulation nicht zu, da ich keine verminderten Akkorde verwendet habe.

Doch natürlich besteht bei meiner Modulation eine relativ enge Verwandtschaft mit der von Dir vorgeschlagenen, da der Dominantseptakkord mit dem verminderten Akkord eng verwandt ist. Letztlich kann man ein und die selbe Sache aus zwei Perspektiven betrachten, wobei ich natürlich Deine Erklärung als ein wenig "passend gemacht" empfinde.

Ich habe noch eine Modulation um einen Halbton höher eingespielt. Dabei verwendete ich aber nicht den direktesten Weg, sondern habe noch den Akkord G einbebaut, dessen Obermediante der Akkord B ist (Dominante der Zieltonart).

Mich würde die Wirkung auf die Hörer interessieren und natürlich auch weitere eingespielte Modulationen. :)

Akkordfolge:

| D#m | B | C# | F# |

| B | G | B7 | Em |

| Am Em | B Em |


http://soundcloud.com/musicprobe/mod-ebm-e

Viele Grüße

Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich würde die Wirkung auf die Hörer interessieren und natürlich auch weitere eingespielte Modulationen. :)

Es gefällt mir. Die zweite Zeile überrascht. Nach der ersten Zeile ist mein Ohr auf F#-Dur eingestellt. B ist da eigentlich Subdominante, aber die Melodie lenkt woanders hin. Ich würde E erwarten. Aber es kommt G.

Was auffällt, ist, daß die Akkordfolge ohne die Melodie überhaupt nicht zu funktionieren scheint. Spiele ich nur die Akkorde, klingt es sehr abstrakt.


p.s. Zwischen Melodie und Baß gibt es ein paar Stellen, die nicht ganz zusammenpassen, denke ich.
Im 3. und 4. Takt fällt es mir auf. Im 3. Takt stört mich, daß Melodie und Baß auf a# enden (Leitton). Im 4. Takt ist es die Quinte d#-a#, vielleicht stört es mich auch nur wegen meiner Erwartungshaltung auf E als Folgeakkord.
 

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