Wie man ein Stück Holz mit CFK verschönert

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charon696
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Lackierberichte und -anleitungen gibts ja nun schon einige, allerdings keine bei der die Gitarre mit Stoffen wie Kevlar oder Carbon bezogen wird.


21052011044.jpg

Da ich schon eine lackierte Paula besitze wollte ich diesmal einen anderen Weg gehen und hatte mich für eine Lasur mit Abtöner entschieden.
Leider ergibt eine farblose Lasur mit den Abtönfarben rot und schwarz nicht dunkelrot, sondern ein ekliges braun:
30052011045.jpg

Also das misslungene Stück einpacken und mitm Kumpel zum Ideen sammeln.
Da dieser nunmal Bootsbauer ist und einige Reststückchen Kohlefasergewebe liegen hatte gabs kurzen Prozess:
06062011047.jpg

Da die Verarbeitung leider zu unsauber war beschloss ich es noch einmal sebst zu machen.

Hier nun mein Bericht / meine Anleitung.

Man benötigt:

- eine Gitarre (klar)
- Kunstharz, ca. 1l + passenden Härter
- Mischgefäße
- verschiedene Schleifpapiere (180 - 800er Korn, später mehr dazu)
- einen Dremel oder vergleichbares Werkzeug
- für die nicht zu beklebenden Flächen natürlich Lack und Klarlack
- Das Gewebe der Wahl. Hier kann alles von einem schönen Kissenbezug über Vorhänge bis hin zu Kevlargewege verwendet werden.
Klebeband zum Abkleben. Ich habe Kreppband von Tesa benutzt.
- Einweghandschuhe

Als erstes sollte das Holz der zu beklebenden Seite angerauht werden.
Dies habe ich mit 80er Sandpapier getan.
Dann wird, in meinem Fall um die Decke und Rückseite, abgeklebt, damit das Harz nicht auf zu lackierende Flächen läuft.

Nun der spannende Teil:
Das Kunstharz wird im richtigen Verhältnis (bei mir 100/1) mit Härter angemischt und auf die Fläche aufgetragen.
Dazu habe ich einfach das Harz auf die Gitarre laufen lassen und gleichmäßig mit den Händen (HANDSCHUHE ANZIEHEN!!) verteilt.
Nach ca. 1 min war es leicht angetrocknet, so dass ich die Kohlefasermatte auflegen und andrücken konnte. (Neues Paar Handschuhe anziehen. Wer schonmal mit Glasfasern gearbeitet hat kennt das Jucken...)
Dies wird nun 10 min in Ruhe gelassen, damit es Härtet.
Als Deckschicht hat man die Wahl zwischen vielen Schichten Klarlack, für das man den "Belag" jedoch leicht anschleifen muss, oder einer weiteren Schicht aus Kunstharz.
Ich habe mich für letzteres entschieden, da ich das wunderschöne Gewebe nicht zerschleifen wollte.
29062011054.jpg
29062011053.jpg

Es ist zu beachten, dass das Harz recht schnell und recht warm härtet. Ausserdem können sich Risse bilden, wenn Harz zu dick aufgetragen wird.
Bei mir war das der Fall, jedoch auf der Rückseite, am Elektronikfach. Da dies Stück sowieso herausgetrennt wird: Alles gut :D

Das ganze ruhig eine Nacht aushärten lassen.
Am nächsten Tag gehts weiter. Undzwar mit dem Dremel und dem Öffnen sämtlicher Öffnungen.
Sämtliche Fräsaufsätze für den Dremel können getrost eingepackt bleiben, da diese höchstens für Gravuren genutzt werden können.
Das Bild vom Werkzeug wird im nächsten Beitrag nachgereicht.

30062011056.jpg
30062011057.jpg

Wer jetzt den gleichen Fehler wie ich gemacht hat, nämlich die Deckschicht zu dick auftragen kommt um langwieriges Schleifen nicht rum.
Wie der Bildervergleich von "Frisch geharzt" und "ausgefräst" zeigt: Das Harz wird nicht so durchsichtig, wie ich es mir gewünscht hatte, also wird alles überschüssige runtergeschliffen, bis das Material der Wahl klar und deutlich zu sehen ist.

02072011060.jpg
Schön zu sehen ist auf diesem Bild die "Wolkenbildung". also die Stellen, an denen das Harz noch zu dick ist.
Die roten Kringel dienen lediglich zur Orientierung, wo sich Unebenheiten befinden.
Einige Stellen sind leider mit zu wenig Harz bedeckt, so dass ich mit Klarlack ausbessern muss.

So weit erstmal.
Wenn ich weiter bin folgt Teil 2 der Dokumentation.
 
Eigenschaft
 
Das ist mal ne richtig schöne Idee... fast schon innovativ:p. Trägt wohl leider nicht zum " leichtbau" wie beim Auto bei:p ne Paula ist eben ne Paula
 
Echt sehr geile Idee :)
sieht schon seehr gut aus...
bin gespannt auf die nächsten Bilder .
 
Schöhne sache, wünsch dir auf alle Fälle schon mal fiel Erfolg.

Gruss Mark
 
theoretisch könnte man natürlich auch die Paula als Form nehmen um einen Komplett-Carbon Body zu bauen :gruebel:

Cooles Projekt, bin gespannt wie's weiter geht!
 
Super Sache. Bin schon sehr aufs Ergebnis gespannt.
Da du ja kein Holz runter sondern nur Zeugs draufgebracht hast: Wie viel schwerer wird die Gitarre dann in etwa?

Viele Grüße,
Florian
 
Abonnert :)

Interessante Idee:great:
 
Super Sache. Bin schon sehr aufs Ergebnis gespannt.
Da du ja kein Holz runter sondern nur Zeugs draufgebracht hast: Wie viel schwerer wird die Gitarre dann in etwa?

Viele Grüße,
Florian

~(280gx2)/m² :)

ich schätz so 300-400g schwerer.
wenn sie fertig is wieg ich mal.

hab das projekt etwas umstrukturiert....
16072011068.jpg

carbon ab
18072011069.jpg

rückseiten geschliffen und gefüllert

sorry 4 unscharfe handypics
 
19072011071.jpg
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19072011073.jpg

ich nenne es mal "new school goldtop" :)
 
Ging das Zeug leicht wieder ab?
Bin auf jeden Fall gespannt aufs Ergebnis, man könnte ja eine Hollowbody aus dem CFK machen indem man Decke und Boden abformt und vielleicht einen Toneblock reinmacht. anschliessend die Seiten verschliessen.
 
Bei 100°C im Backofen wird das Harz ziemlich weich und lässt sich mit etwas Nachdruck entfernen.
Klar könnte man Hollowbodies aus cfk, gfk, kevlar oder was auch immer bauen, aber ich kauf mir nich für eine gitarre, die nachher werweißwie klingt ne Vakuumpumpe und sämtliche Gerätschaften um ein professionelles Ergebnis zu erzielen... :)
Man kann auch nur die Aussenseiten laminieren, zusammenkleben und das Innenleben mit Harz ausgießen..
 
21072011074.jpg
21072011075.jpg


langsam nimmts form an
 
[/QUOTE] ...langsam nimmts form an [/QUOTE]

Yammie die Oberseite schaut ja mal lecker aus. Könnte man ja fast als Modern/Futuristic Goldtop beschreiben :D
Bin mal gespannt, ob sich das auch bemerkbar auf den Sound auswirkt.
 
Sieht wirklich Top aus...
Geiles Zeug um seiner Gitarre nen einzigartigen Look zu verpassen... :great:

Bin auch sehr gespannt aufs Ergebnis!
 
kurz vorm lackieren, grundierung is drauf und gemerkt, dass viele köche doch den brei verderben!
resumee:
die gitarre wurd zu allererst lasiert, dann unfachmännisch und ca. 2mm dick lackiert (danke nils an dieser stelle), 2x wurde carbongewebe aufgetragen und entfernt, sowie die gesamte gitarre von 3 leuten geschliffen.
irgendwo dazwischen hat jemand die wunderschöne phase am übergang der rückseite zu den seitenflächen großflächig zu einer geraden geschliffen :(
das schleifen nimmt nie ein ende :(
 
Oh man, ich habe noch nie dokumentiert gesehen, wie an einer Gitarrenoberfläche so oft etwas geändert wurde.
Die Optik gefällt mir auf den Fotos sehr gut, ich hoffe der letzte Ansatz wird noch was und du kommst bald zum Ende. :great:
 

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