Wie macht sich ein Kon-Zener-Overdrive im Preamp der L100?

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heinz102
Guest
Nur eine kurze Anfrage um des Verständnisses willen: will mir einen Kon-Zener-Dioden Overdrive in meinen Preamp hängen. Der Grund warum ich dort eingreifen will: habe den Lautsprecher-Anschluss nach außen verlegt und betreibe mit dem Poweramp ein entkerntes (nur noch Frequenzweiche und Lautsprecher sind drin) Leslie. Also am Poweramp und am Leslie hab ich keine Zerr-Möglichkeiten mehr.

Nun las ich von der einfachen und eigentlich genialen Dioden-Kondi-Schaltung des Herrn Kon Zissis, mit der man mittels Stufenschalter verschiedene Zerrstufen einfahren kann. Und die setzt schon am Preamp an, was bei mir wahrscheinlich am besten - und schnellsten - funktioniert. Hat jemand Erfahrungen damit gemacht? Vermute ich richtig, dass mit G-G Outputs (hab nur englische Beiträge gefunden) der Ausgang des Preamp gemeint ist. Und wenn ich die Anweisungen richtig verstanden habe, hängt man die Dioden-Kondi-Konstruktion (zuschaltbar) parallel in das Ausgangssignal?? Finde dazu nur spärliche Hinweise.

Viele Grüße,
Micha
 
Eigenschaft
 
Hallo Michael,

eine Zenerdiode im NF-Zweig macht nichts anderes, als die Spitzen des Signals abzuschneiden und damit dem Signal eine ähnliche Form zu geben, wie es auch passiert, wenn ein Verstärker zu clippen beginnt.
Damit das funktioniert, müssen Signalhöhe und Zenerdiode zusammenpassen d.h. das Signal (Spitze-Spitze) muss größer sein, als die Durchbruchspannung der ZD.
Am G-G Ausgang eines AO28 ereicht man bequem Spannungen > 10V, so dass hier eine ZD mit 7,2V prima funktioniert. Du musst also im Preampo der L100 eine Stelle im NF-Zweig finden, wo ähnliche Pegel vorhanden sind.
Das Prinzip, die Zerre per Zenerdiode zu erzeugen, wird übrigens auch im bekannten MIG-L von Carsten Meyer verwendet. Die dort eingebaute Röhre hat lediglich den Zweck, das Spektrum mit röhrentypischen Obertönen anzureichern.
Wie die Qualität einer so erzeugten Zerre ist, musst du dann selbst beurteilen - mich konnte das bisher nicht so recht überzeugen.

Gruß,
Harald
 
Danke für die Tipps, Harald. Hab mich entschieden, erst mal einen kleinen Eingriff am Poweramp vorzunehmen: ich schalte mich zwischen die Röhren V9 und V10 des Poweramps mit einer einfachen Kombi aus entgegengesetzt gepolten Zenern (nur 3,3 V) parallel geschaltet und kleinen Kondis im Bereich zwischen 100 nF und 2 µF, die man einzeln zuschalten kann (sollen verhindern, dass ein Bass-Zerr-Soundbrei entsteht) Vorlage gibt's hier: www.gietek.me.uk mit kleinen Variationen. Ich werd berichten.

Viele Grüße, Micha
 
Sooo...nach einem halben Jahr Test mein Resümee: die Schaltung mit Zener-Dioden (in diesem Fall mit einer Grätsche zwischen zwei Röhren am Amp der L100) ist bestenfalls eine Notlösung. Die Zerre klingt irgendwie "fade" ( ist ja faktisch nichts wieter als ein Wegschnippeln von Frequenzspitzen). Da wirkt im Vergleich die Verwendung eines (wirklich simplen) Röhren-Preamps merklich angenehmer im Gehörgang (hier ein "Behringer MIC100 Tube Ultragain", dessen Übersteuerung weitaus "kraftvoller" daher kommt). Werde doch lieber bei dieser "klassischen" Methode bleiben :)

Viele Grüße, Micha
 
Die Erfahrung hab ich auch durch, Axel
 

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