Wie laut ist ein...

sargal
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Moin!

Inspiriert durch diverse "Lautstärkemessungs-Videos" (Schalldruckpegelmessung) auf YT wollte ich dann auch wissen, wie laut die Musik oder der Lärm bei den heimischen Verstärkern/Boxen ist.

Dass die Lautstärke weder ein Qualitätsmerkmal des Amps noch der Gitarrenspielkünste ist, sollte klar sein.
Auch wurden die Messungen nicht in einem Labor gemacht, sondern zu Hause im Wohnzimmer.
Als Messgerät wurde ein Voltcraft SL-451 in 1m Entfernung zur Box benutzt.
Alle Messungen wurden unter Gehörschutz gemacht.


Hughes & Kettner Tubemeister 18 mit passender Hughes & Kettner 1x12 Box
  • "Clean": 110 dB(A)
  • "Lead": 115 dB(A)

Hughes & Kettner Triamp mit passender Hughes & Kettner CC 4x12 Box
  • "Clean" 115 dB(A)
  • "Lead" 122 dB(A)
  • Zum Vergleich meine Einstellung zum normalen Spielen: 85 dB(A) (identisch für Clean und Lead dank Channel Volume)


Mein Fazit:
  1. Der "kleine TM18 mit 112 Box" ist ohne Lautstärkereduktion powermäßig gewappnet für was auch immer da kommt. Die Lautstärke ist fernab jeder Zimmerlautstärke. Zum Glück kann man den kleinen auch runterregeln; ich betreibe den normalerweise zuhause auf der 1W-Stellung. Das klingt gut und schafft Frieden mit den Nachbarn. Ich war aber ehrlich überrascht, dass er auf 115 dB kommt.
  2. Der "große Triamp mit 412 Box" ist im reduzierten 50W-Modus gut zuhause zu spielen (85 dB). Mit den Einstellungen kann ich auch noch um 23:00 Uhr üben, einem gut isolierten (Mehrfamilien-)Haus ohne Baupfusch sei Dank. "Losgelassen" im 100W-Modus und den Reglern auf 10 sind mir mehrere (zum Glück unzerbrechliche) Sachen vom Regal und ein Schlüssel aus dem Schloss gefallen. Der Boden und der ganze Raum haben nur noch vibriert.
  3. Im Vergleich der beiden Extreme ist der "kleine" zwar laut, schiebt aber aus offensichtlichen Gründen viel weniger Luft, was sich in den unteren Frequenzen äußert. Wo beim "großen" der Boden unter den Füßen wackelt, ist das mit dem 112er nicht der Fall. War ja auch so zu erwarten.
  4. Nochmal: Dies ist KEIN Vergleich der Verstärker, welcher nun "besser" ist oder wasauchimmer. Mich haben die Zahlen interessiert, da ich den "großen" noch nie aufgerissen habe, da es einfach schon bei halber Leistung einfach zu laut wird.


Kommentare und/oder eigene Messungen willkommen. Lasst es nur nicht in einen "meiner ist lauter als deiner" Thread ausarten. ;)

Und denkt immer zuerst an eure eigene Sicherheit:
Benutzt einen Gehörschutz für solchen Spaß! :great:
Gerade als Musiker braucht ihr funktionierende Ohren!
 
Eigenschaft
 
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Cool:)!
Ich hab derzeit einen 15 Watt starken Orange Jim Root hier stehen und lass den über meine 2x12" Recti laufen. Klingt leise astrein und laut kann der Amp auch. Und zwar sehr laut! Direkt vergleich kann ich das nicht, ich kann nur einen Dual Rectifier dagegenhalten. Der ist gefühlt lauter, liegt aber vielleicht auch daran, dass er mehr Power hat.
Langer Rede kurzer Sinn: Ich bin von den 15 Watt begeistert!

Grüße
Matze
 
Seeeeehr Interessant :)

Es gibt ja immer noch viele Anfänger,die denken, sie bräuchten 100 Watt und eine 4x12" Box.
Aber bei heftigen downtunings sind ein paar Watt mehr auf dem Buckel sicher nicht verkehrt. :D
 
Eine Variable wurde in dem Vergleich allerdings nicht berücksichtigt und das sind die Speaker...hier können nämlich die gravierendsten Unterschiede auftreten!
Ein 18W an einer Box mit z.B. einem V30 der ein SPL von 100db liefert drückt einen 100W Amp an einer 4x12 deren Speaker vll Chinapappen mit einer SPL von 87db sind gnadenlos weg...
 
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na ja 87db ist der Bereich von schweren HiFi Bässen für Woofer. PA Pappen liegen bei 95dB selbst die aus China, wobei was wird heute noch im "Westen" gefertigt :cool:
 
Das Thema klingt auf jeden Fall interessant! :)
 
Wow! Ich hatte schon echt Schiss, meinen Triamp im Proberaum testweise auszufahren. Völlig zurecht, wie sich dann herausstellte! Aber das Ganze in einem Mehrfamilienhaus durchzuziehen. Du musst Eier haben...:gruebel:

Grüße,

Till.
 
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Zum Thema Lautsprecher:
Den Tubemeister an die 412er zu hängen sollte kein Problem sein. Umgekehrt habe ich ein paar Bedenken damit, den Triamp an der 112er auszufahren. Muss aber nochmal in die Specs des 112 schauen was der verträgt.

Zum Thema Mehrfamilienhaus:
Ich habe mich vor dem Test überzeugt, dass alle Nachbarn im Haus ausgeflogen waren. Ich mache wirklich gern Krach zu Hause, aber /das/ würde ich echt nicht bringen, wenn außer mir sonst jemand im Haus ist. Mal ein bisschen lauter spielen... Ok, dafür brauch ich normal aber keinen Gehörschutz, außer ich trommle mal wieder.
 
Das so ein kleines Kerlchen auf satte 110db kommt ist schon beachtlich ... spiegelt aber nur das wieder, wass wohl die meissten subjektiv eh schon beobachten konnten :)

Das ist aber auch für die meissten nicht das Thema ... eher ist es ein Thema wie früh eine "erträgliche" harmonische Endstufensättigung eintritt. Bei Systemmit mehr Headroom kann man länger clean spielen ohne das man untergeht ... Miniwatt Systeme klingen schnell chremig und geil ... für besondere Musikstyles wo eventuell auch eine Membranverzerrung des Speakers gefragt ist wirds schwierig ... der Mix macht's und das Equipment sollte schon stimmig sein ;)

110db ist schon arsch laut und konzerttechnisch sprengen wir selten die 105 db ... vorher flüchten die Gäste! Meist pegeln wir uns etwa um 100 db ein ... je nach Location was mehr oder weniger ...

Zu dem Thema gibts hier ein paar sehr interessante Informationen
 
Die maximale Lautstärke bei clean zu ermitteln, ist auch eher eine subjektive Geschichte. Je mehr Gain auf dem Clean-Kanal eingestellt wird, umso lauter wird es, aber man entfernt sich vom cleanen Sound. Von daher ist es subjektiv, was noch als clean "durchgeht" und wo "angezerrt" anfängt.

Im 1W-Betrieb, der bei mir normal eingestellt ist, ist die Kiste auf maximaler Regler-Einstellung für mich immer noch zu laut, bleibt aber unter 100dB. Sie klingt also auch bei moderater Lautstärke richtig gut.

Wie gesagt, die eigentliche neue Erkenntnis für mich waren die hohen Werte, die aus der süßen kleinen 18W Kiste rausgekommen sind.
 
110db ist schon arsch laut und konzerttechnisch sprengen wir selten die 105 db ... vorher flüchten die Gäste! Meist pegeln wir uns etwa um 100 db ein ... je nach Location was mehr oder weniger ...
Das ist aber, was FOH passiert, oder?
Auf der Bühne selbst haben wir uns mal mit knapp 122 dB in der Mitte der Bühne gemessen. (Roadrunners Paradise in Berlin)
Zugegeben, wir sind eine laute Rockabilly-Truppe. :D
Ein bißchen Pegel braucht es schon, um sich beim Gig wohl zu fühlen. Auch, wenn der FOH es gerne anders sieht. ;)

Cooler Thread übrigens!
 
Messung am FOH ... korrekt! Das halt was wir nach draussen blasen. Bühnensound außen vor ... denn der interessiert nicht. Wenn unser Drummer wahnsinnig ist, dann knüppelt der auch max. 144 db aus der Snare. Das ist aber abartig laut und das tut er seinen Ohren wenn auch nur kurzzeitig an. Unser Bühnensound ist sonst sehr gesittet. Das liegt aber auch daran, das wir bis auf das Schlagzeug und meinen Amp nix wirklich lautes akustisches auf der Bühne haben. Keys und Bass direkt ins Pult ... monitoring via In-Ear und Akustik Klampfe und Akkordeon ebenso ...

Das ist meine erste Band (Kölsche Mundart, also Folk, Pop, Rock teils Covermukke - Kommerzielle Ausrichtung) ... Mit meiner zweiten Band will ich erst garnicht wissen wie laut wir tatsächlich sind (Rock, Rock und nochmals harter Rock - Spässle Mukke, bisher ohne Gigs) :D
 
Naja die Messung ist nicht wirklich etwas Wert oder ist das Gerät von voltcraft zertifiziert und zugelassen um verwertbare Werte zu liefern?
oft hat man in irgendwelchen Clubs solchen Geräte, die aber eigentlich nicht zulässig sind da nicht kalibriert. Nur zum Vergleich. Ein kalibriertes Mikrofon, ja nur das Mikrofon, kostet 1000 Euro und hier ist noch kein Gerät dabei das auch kalibriert ist und ein entsprechendes Zertifikat enthält. Somit sind die Werte zwar da, aber eigentlich sagen diese nichts aus, da man nicht weiß in welchen Bereichen die Kalibrierung fehlerhaft ist. Des weiteren stellt sich die frage wie das Signal entstanden ist. Hast du ein Signal aufgenommen und über eine reamping box in die amps geschickt oder immer wieder selber gespielt ? Alleine durch den Anschlag kann man große Unterschiede in der Lautstärke erreichen.
 
Naja die Messung ist nicht wirklich etwas Wert oder ist das Gerät von voltcraft zertifiziert und zugelassen um verwertbare Werte zu liefern?

Da hast du natürlich Recht!
Das SL-451 ist zwar kalibrierbar, aber wie du schon richtig vermutet hast, habe ich keinerlei Ausstattung zum Kalibrieren. Die Messgenauigkeit wird auf Hersteller-/Vertriebsseite mit ± 1.4 dB (94 dB/1 kHz EN 61672 Class 2 ) angegeben. Ich bin weder Physiker noch Messtechniker, daher kann ich schlecht abschätzen, was da durch die fehlende Kalibrierung noch an Abweichung dazukommen kann.

Tja, da wollte ich vernünftigere Werte haben und hab so ein Messgerät aufgetrieben statt eine Handy-App zu benutzen... :D scheint aber nicht ganz zu Ende gedacht zu sein.

Bezüglich Anschlag:
Ich habe mich bemüht, gleichmäßig fest mit dem Pick anzuschlagen und verschiedene Lagen (Frequenzen) ausprobiert.
Das Ganze dann noch über 1-2 Minuten, um über die "große Zahl" vergleichbarere Ergebnisse zu bekommen.
Falls ich sowas nochmal machen sollte, wäre der Einsatz eines Loopers sinnvoll, denke ich. Von einer "reamping box" habe ich noch nicht gehört. Was ist der Unterschied zu einem Looper? Dass man die Wiedergabe auch unterbrechen kann?
 
Einen looper kannst du natürlich auch nehmen, reamping boxen verwendet man mit DWAs usw, ist kein muss. Wenn du dir dann auch noch die Werte anguckst, sind diese eigentlich schon sehr krass. Für doppelte Lautstärke brauchst du etwa 10 mal so viel Leistung und doppelt so laut heißt dann 6 dB mehr. Somit ist der große amp, wenn wir mal deine Werte als richtig annehmen, deutlich lauter als der kleine.
 
Die 10-fache Leistung ergibt einen um 10 dB höheren Schalldruckpegel, wenn man von einer linearen Umsetzung ausgeht und Kompression außen vor lässt.
Bei der Beurteilung der einzelnen Ergebnisse muss beachtet werden, dass hier bewertet über das gesamte Frequenzspektrum gemessen wurde. Das heißt, dass das Frequenzspektrum unterschiedlich gewichtet in das Ergebnis eingeht. Der 100W-Verstärker an der 412er-Box kann in den tiefen Frequenzen sicher einen höheren Schalldruck im Vergleich zum anderen Setup erzeugen, als die Messung hier vermuten ließe. Aber diese Frequenzen werden eben nicht stark gewichtet, da das Ohr hierfür unempfindlicher ist.
Die Messdauer, über die gemittelt wird ist ebenfalls ein wichtiger Parameter, der identisch sein muss, wenn Messungen verglichen werden sollen. Einzelne dB-Spl-Werte sind ohne Aussagekraft.

Die DIN 15905-5 ist in dem Zusammenhang interessant. Die hier aufgeführten Pegelgrenzen gelten für den lautesten für das Publikum zugänglichen Bereich, das heißt im Extremfall direkt vor den PA-Boxen. Messdauer, Mittelung und Bewertung sind auch hier die kritischen Parameter.
 
Da hast du natürlich recht, ich war in Gedanken beim Schalldruck.
 

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