Wie lange Cello üben?

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Soapie
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Hallo,
ich bin 16 Jahre alt, spiele schon zwei Instrumente (Klavier + Hackbrett) und werde ab September Cello lernen.
Ich durfte schon jetzt ein wenig "rumprobieren" auf dem Cello und habe gemerkt, dass das Cello
definitiv "mein" Instrument ist. Wenn ich dieses Gefühl auch immernoch hab', wenn ich es anfange zu lernen,
könnte ich mir auch gut vorstellen, es später zu studieren.
Allerdings habe ich im Bezug darauf eine Frage:
Wenn ich wirklich das Ziel habe, Cello später zu studieren, wie lange sollte ich dann pro Tag üben?
Ich habe eigentlich relativ viel Zeit und nehme das Lernen wirklich ernst.
4, 5 oder sogar 6 Stunden?
Ich würde wirklich mein bestes versuchen.
Wäre schön, wenn mir jemand dabei helfen könnte.
Vielen Dank schonmal im Voraus.
LG Soapie
 
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Kommt drauf an was Du studieren willst... wenn Du keine Chinesin bist, kannst Du den Bachelor bei einer staatlichen eigentlich vergessen. Mit 16 anfangen? Da machen die meisten schon die ersten Vorspiele bei den Professoren ihrer Wahl. Wenn Du hmm... sagen wir 3 Jahre intensiv übst kannst Du es vielleicht in ein Jugendorchester schaffen. Dann könnte es auch mit dem Lehramt klappen... hmm vielleicht in 5 Jahren? Da wäre Lehramt mit dem Hauptfach Klavier allerdings realistischer(?)... hmm male ich zu schwarz?

Wir hatten jedenfalls neulich Aufnahmeprüfungen für Cello - vor dem Studienbüro standen ca 30 Bewerber zur Anmeldung und Einteilung an. Etwa 5-7 davon "nicht Asiaten".

Du kannst es probieren: Erstmal reinkommen:
Erstmal nur Intonations- und Hörübungen. An Tonleitern und leeren Saiten. Jeden Tag 2 Stunden => mehr bringt bei Anfängern imho nichts. Auf technische Perfektion hinausarbeiten in Ton und Intonation.
Dann gehst Du an die ersten Stücke und erhöhst dein Übepensum auf 4 Stunden täglich. Dazu noch Klavier oben drauf je nachdem...

Das ist der Selbsttest. 4 Stunden üben sind für Hauptfachstudenten normal und man sollte das voher schonmal ein halbes Jahr durchziehen um zu sehen ob man das überhaupt kann.

Am Anfang aber aufpassen, dass man seine Finger nicht überlastet. Du kennst diese körperlichen Grenzen schon vom Klavier lernen.
 
Kommt drauf an was Du studieren willst... wenn Du keine Chinesin bist, kannst Du den Bachelor bei einer staatlichen eigentlich vergessen. Mit 16 anfangen? Da machen die meisten schon die ersten Vorspiele bei den Professoren ihrer Wahl. Wenn Du hmm... sagen wir 3 Jahre intensiv übst kannst Du es vielleicht in ein Jugendorchester schaffen. Dann könnte es auch mit dem Lehramt klappen... hmm vielleicht in 5 Jahren? Da wäre Lehramt mit dem Hauptfach Klavier allerdings realistischer(?)... hmm male ich zu schwarz?
Ein mir bekannter Fall: Die Person hatte schon lange Klavier gespielt und gesungen, Cello kam erst mit Mitte 20 dazu, wenige Jahre vor Aufnahme des Lehramtsstudiums (Zweitstudium) mit Klavier als Hauptfach.

In Soapies Fall frage ich mich, ob das Hackbrett zum Problem werden könnte. Sind bei Lehramt nicht drei Instrumente üblich und könnte so ein exotisches Instrument da zum Problem werden?
 
Gesang und Klavier ist normalerweise Pflicht, neben dem Hauptfachinstrument.
Wenn Klavier Hauptfach, dann kann das 2. instrumental Fach auch entfallen. Ziemlich unfair...
 
Cellolehrerin oder Orchestercellistin (Studium Bachelor/Master auf der Musikhochschule) kannst du vermutlich vergessen, denn wie oben schon geschrieben kannst du die 10-12 Jahre Vorsprung, die andere da haben mit 99%iger Wahrscheinlichkeit nicht mehr aufholen.

Lehramt hingegen kann sehr unterschiedlich sein, bei uns im Süden wird z.B. klar getrennt zwischen Gymnasium (abgespecktes BA Studium an der Musikhochschule) und den anderem Schularten (Pädagogik mit Instrumentalunterricht an den Pädagogischen Hochschulen). Für letzteres sehe ich noch am ehesten Chancen, aber auch da wärst du mit dem Hauptfach Klavier einfach viel besser beraten, denn das brauchst du später im Unterricht. Cello (bzw. alles außer Klavier oder Gesang) auf Lehramt zu studieren ist eigentlich sinnlos wenn man v.a. spielen will, denn im Schulalltag wird man es höchstens noch für die wöchentliche Schulorchesterprobe auspacken, außerhalb des Gymnasiums wahrscheinlich nicht mal dann.
 
Ich finde krass, dass du nach ein wenig Herumprobieren an einem neuen Instrument schon ans Musikstudium denkst. Es verhält sich leider tatsächlich so, wie hier schon geschrieben wurde: Diejenigen, die an eine Musikhochschule gehen, haben in der Regel mit 16 schon Unterricht bei einem zukünftigen Professor bzw. sind Jungstudenten etc.

Es ist aber immer auch die Frage, was du mit "Cello studieren" meinst: Muss ja nicht gleich ein künstlerischer Abschluss sein, kannst ja auch Instrumentalpädagogik machen oder Schulmusik, wie schon weiter oben geschrieben.

Der Punkt ist meiner Meinung nach, dass es eben nicht nur auf Spieltechnik ankommt (die du zur Not, falls du wirklich jeden Tag 6 Stunden üben würdest, innerhalb ein paar Jahren drauf haben könntest) es auch um Erfahrung und eigene künstlerische Identitätsbildung auf deinem Instrument geht, und das schaffst du so schnell mit einem neuen Instrument nicht. Die Frage nach der täglichen Übezeit ist daher eigentlich nicht zu beantworten. Ich kenne Genies die brauchten nur eine Stunde pro Tag üben (Bläser halt :p ), andere üben 10 Stunden und schaffen es dennoch nicht an eine Musikhochschule.

Ein weiterer Punkt ist: Cello ist ein ganz neues Instrument für dich im Vergleich zu Klavier oder Hackbrett. Wenn du von Geige umsteigen würdest sähe das vielleicht anders aus, aber so musst du komplett von vorn anfangen. Auch wenn du wegen deines Klavierunterrichts schon Bassschlüsel lesen kannst: Wo die Finger auf das Cello-Griffbrett gehören musst du halt erstmal lernen.

Also, fang einfach mal an (Cello ist das zweitcoolste Instrument überhaupt!) dieses Instrument kennenzulernen, erst später ist es sinnvoll, sich über tägliche Übezeit Gedanken zu machen. Übrigens wirst du nicht zu beginn sofort 6 Stunden am Tag üben können, da du sonst erhebliche Handgelenksprobleme bis hin zu Sehnenscheidenentzündungen kriegen kannst.
 
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Hi,

täglich üben ja, aber wenn es zu viel ist, dann machst du mehr kaputt, als du lernst.
(Körperhaltung, Sehnen und Gelenke..)

Die körperliche Beanspruchung von 1 Stunde täglich entspricht etwa 3 Stunden am Stück, dafür mit einem Tag Pause.
Viel wichtiger ist die Intensität des Übens (Konzentration und Methodik).

Ich kann mir nicht vorstellen, daß du mehr als zwei Stunden täglich durchhälst (auf höchstem Konzentrationslevel)
- das ist Profi-Niveau - und die üben Repertoire und/oder den Level zu halten.

Ich hatte in deinem Alter beschlossen, kein Profi-Musiker zu werden.
Es ist ein recht anspruchsvolles Projekt, was du hier beschreibst..


cheers, fiddle
 

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