Wie lange braucht ein Lied, bis es muskulär "sitzt"

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Wir kennen es sicherlich alle:
Man singt ein relativ einfaches, aber neues Lied aber die Töne sitzen nicht, Registrierungsprobleme, Kieksen bis Heiserkeit sind die Folge. Singt man ein altbekanntes Lied, das man schon länger singt, dann spielt die Stimme aber verlässlich mit.

Wie lange dauert es meint ihr, bis ein Lied sich muskulär so eingeprägt hat, dass es sicher sitzt?
 
Eigenschaft
 
also, wenn du von einfach redest, heißt das für mich, ich kann es sofort. wenn was einfach ist , kiekst auch nix. wenn es allerdings statt gut noch super klingen soll, würde ich sagen, ein, zwei wochen bis ein jahr- das hört ja nie auf !
"einfach" ist ja schon ein begriff mit großer bandbreite.

bei problem stücken kanns ja auch schon mal fünf jahre dauern, bis die so drin sind, dass es geil ist... :-D
 
Hm.... also mir ist das Problem ehrlich gesagt völlig fremd. Das mag aber einfach nur daran liegen, daß ich eine ziemlich routinierte Sängerin, sprich: ein alter Hase bin. Meine Stimme scheint also zu wissen, was zu tun ist. Erstmal in Ruhe zwei-, dreimal anhören, die Struktur oder auch Tessitur erfassen, dann sich die Stimmung zu eigen machen bzw. die eigene Interpretation einfließen lassen, der Rest geht dann meistens wie von selbst. Ich habe keine Probleme mit neuen Songs. Außer mit dem Merken des Textes ;)
Wobei... einfach ist natürlich relativ. Müßte ich eine klassische Arie lernen, dann würde ich die wahrscheinlich nie zufriedenstellend hinbekommen. Aber in meinen Genres klappt alles soweit sehr gut. Weder werde ich heiser, noch kiekst es, noch gibt es Registrierungsprobleme. Und die Melodie eines neuen Songs sitzt in der Regel auch recht flott.
Kannst Du mal etwas genauer beschreiben, was Du mit "relativ einfach" meinst ?
Ich vermute, wir haben zwei ziemlich verschiedene Auffassungen von "einfach"....
 
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Einfach: Klare Linien, keine extremen Sprünge, verträglicher Rhythmus, normale Lage.
Klar ist "einfach" relativ.

Natürlich gibt's Stücke die singt man so runter, wie Stimme17 sagt. So megaeinfache meine ich natürlich nicht!
 
Also wirklich stimmliche Probleme bereiten mir neue Songs eigentlich nur dann, wenn sie mich stellenweise technisch stark fordern. Dann muss ich diese Stellen bewusst trainieren. Aber das ist absolut nicht die Regel und ansonsten geht es mir wie Bell: das meiste, was mir in meinem Genre begegnet, kann ich direkt singen.

Was bei mir im Laufe der Zeit immer noch deutlich "wächst", ist die Interpretation, die Art wie ich dynamisch an das Lied herangehe. Das sitzt normalerweise noch nicht beim ersten Mal sondern erst nach einiger Zeit. Aber das ist kein technisches Problem, sondern ein dramaturgisches. Je besser ich ein Lied kenne, umso besser weiß ich auch, was ich damit anstellen will.

Zum Thema "altbekanntes Lied, alles klappt": das ist bei mir teilweise gerade nicht so. Lieder, die ich zu einer Zeit gelernt habe, als ich technisch noch weniger versiert war, verführen mich bis heute gerne dazu, die alten Fehler plötzlich wieder zu machen.
 
Ich bin so klug als wie zuvor.
Kannst Du mal ein paar Beispielsongs nennen, Cörnel ?
 
Zum Thema "altbekanntes Lied, alles klappt": das ist bei mir teilweise gerade nicht so. Lieder, die ich zu einer Zeit gelernt habe, als ich technisch noch weniger versiert war, verführen mich bis heute gerne dazu, die alten Fehler plötzlich wieder zu machen.

Ja! Oh ja....
Ich hatte mal eine Stimmstörung - habe ich ja schon mal von berichtet. In der Zeit habe ich "Ehrlichkeit und Vertrauen" aus Rebecca gesungen. Das Lied kann ich die nächsten Jahre nicht mehr singen - denn die Stimmstörung ist jetzt schon seit so ca. 2 Jahren weg. Also das muskuläre Gedächtnis ist da sehr nachhaltig.
 
Cörnel schrieb:
Man singt ein relativ einfaches, aber neues Lied aber die Töne sitzen nicht, Registrierungsprobleme, Kieksen bis Heiserkeit sind die Folge. Singt man ein altbekanntes Lied, das man schon länger singt, dann spielt die Stimme aber verlässlich mit.

Tschuldigung, aber ich verstehs gerade nicht so ganz :redface:

Ob neues oder altbekanntes Lied -es kommt doch auf die Schwierigkeit an, nicht darauf ob man es kennt?
Ich meine, wenn ich ein schwieriges Lied kenne und ein anderes gleich-schwieriges Lied neu für mich ist,
dann ist/wird doch das bekannte Lied deswegen von der Schwierigkeitsstufe her deswegen nicht einfacher?

Zumindest bei mir ist es so, wenn ich ein schwieriges Lied habe, dass mich stimmlich ziemlich fordert,
dann fordert mich das Lied trotzdem noch genauso, auch wenn es für mich "altbekannt" ist.
Oder meinst du "altbekannt" nicht im Sinne von "kennen" sondern im Sinne von, dass man es bereits singen kann?

oliveFoxx schrieb:
Zum Thema "altbekanntes Lied, alles klappt": das ist bei mir teilweise gerade nicht so. Lieder, die ich zu einer Zeit gelernt habe, als ich technisch noch weniger versiert war, verführen mich bis heute gerne dazu, die alten Fehler plötzlich wieder zu machen.

Das ist bei mir weder noch. Also weder, dass "altbekannte" Lieder bei mir automatisch besser klappen würden als neue,
und weder, dass ich frühere Fehler wieder mache, wenn ich früher gelernte Lieder gegenwärtig mal wieder singe.
Egal, ob für mich ein Lied "altbekannt" oder neu ist, ich singe es immer in meinem gegenwärtigen gesanglichen Können.
 
"Altbekannt" soll heißen: Ich habe es ausführlich geübt, ggf. mit Gesangslehrer - ich kann es singen, ganz genau.
 
Also das was du als einfaches Lied beschreibst hab ich so nach 4-5 mal singen drauf. Je nach Engagement dauert das bei mir also so 1-2 Stunden, inkl. anhören, Text lernen, etc.

Gibt aber Nummern an denen sitze ich Wochen, Monate, Jahre... ^^
 
Cörnel;5244208 schrieb:
Wir kennen es sicherlich alle:
Man singt ein relativ einfaches, aber neues Lied aber die Töne sitzen nicht, Registrierungsprobleme, Kieksen bis Heiserkeit sind die Folge. Singt man ein altbekanntes Lied, das man schon länger singt, dann spielt die Stimme aber verlässlich mit.

Ehrlich gesagt kenne ich das eher nicht.
Und was SchülerInnen betrifft haben solche Probleme eher nichts damit zu tun ob das Stück neu oder alt ist, bekannt oder unbekannt. Wenn was kiekst kann das verschiedene Ursachen haben, aber meistens stimmt das Energielevel nicht (Atmung). Da würde ich an deiner Stelle dann doch mal ansetzen ;-)
Ich weiß nicht, aber ich denke mal wieder: Hmmm, kein Wunder bei so einer komlizierten technischen Denkweise....
Sorry, aber ich kann mir da einfach nicht helfen....
 
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Cörnel;5244208 schrieb:
Wir kennen es sicherlich alle:
Man singt ein relativ einfaches, aber neues Lied aber die Töne sitzen nicht, Registrierungsprobleme, Kieksen bis Heiserkeit sind die Folge.

Weder kiekse ich noch werde ich heiser, GsD :) Auch nicht bei schwierigeren Liedern, wo ich Registrierungsprobleme habe. Erfreulicherweise werden aber die Registrierungsprobleme zunehmend weniger. Es ist für mich einigermaßen unerheblich, ob ein Lied einfacher oder komplizierter ist, reinsingen muss ich mich in alle.

Singt man ein altbekanntes Lied, das man schon länger singt, dann spielt die Stimme aber verlässlich mit.

Wie lange dauert es meint ihr, bis ein Lied sich muskulär so eingeprägt hat, dass es sicher sitzt?

Das denke ich hängt eher vom Fortschritt beim Singen allgemein ab :) Sobald ich ein Lied auswendig kann (inklusive Text!), kann ich mich reinfühlen und ab da geht's dann je nach Lage inzwischen relativ schnell.
 
Ich weiß nicht, aber ich denke mal wieder: Hmmm, kein Wunder bei so einer komlizierten technischen Denkweise....

Ich muss es noch mal sagen, auch wenn ich es schon gefühlt 100 mal gesagt habe: Wenn ich singe, dann singe ich.
 
Ich höre bei mir vor allem bei eigenen Stücken im Laufe der Zeit durchaus richtige Sprünge in der Qualität. Wenn ich ein Demo einsinge, wackelt es meist etwas, sowohl tonal als auch vom Timing her. Nach ein paar Tagen und täglichem Durchsingen legt sich das dann, so dass ich mich wie gewohnt auf die Töne "drausetze" und das Demo nochmal einsinge.
Auch bei "you look good in my shirt" von Keith Urban, das ich mir gerade mal draufgeschafft habe, konnte ich das jetzt beobachten: Anfangs hakte es, erst nach ein paar Tagen klang es richtig. Ich lerne mich gerade in den Country-Bereich ein und da gibt es manche Phrasen, die ich zuerst überhaupt nicht hinbekommen habe, weil Verzierungen nach unten gemacht werden - das war für mich als Rocksänger irgendwie was ganz fremdes, nach unten aus meiner Wohlfühllage zu singen :D
Da funktioniert plötzlich die gute alte "snarl"-Stimme (das ist so ein phantastisches onomatopoetisches Wort für meine Art zu singen :D) überhaupt nicht mehr und ich muss wohl oder übel völlig clean singen.
So, weit genug vom Thema weg mittlerweile. Auf alle Fälle habe ich in solchen Fällen immer einen Lerneffekt, vor allem wenn die Gesangslinie nicht so direkt meiner Art zu singen entspricht. Ob der muskulär ist oder doch eher mental, weiß ich allerdings nicht.
 
Also wirklich stimmliche Probleme bereiten mir neue Songs eigentlich nur dann, wenn sie mich stellenweise technisch stark fordern. Dann muss ich diese Stellen bewusst trainieren. Aber das ist absolut nicht die Regel und ansonsten geht es mir wie Bell: das meiste, was mir in meinem Genre begegnet, kann ich direkt singen.

Was bei mir im Laufe der Zeit immer noch deutlich "wächst", ist die Interpretation, die Art wie ich dynamisch an das Lied herangehe. Das sitzt normalerweise noch nicht beim ersten Mal sondern erst nach einiger Zeit. Aber das ist kein technisches Problem, sondern ein dramaturgisches. Je besser ich ein Lied kenne, umso besser weiß ich auch, was ich damit anstellen will.

Zum Thema "altbekanntes Lied, alles klappt": das ist bei mir teilweise gerade nicht so. Lieder, die ich zu einer Zeit gelernt habe, als ich technisch noch weniger versiert war, verführen mich bis heute gerne dazu, die alten Fehler plötzlich wieder zu machen.

Ich kann das exakt so unterschreiben. Allerdings bin ich ja noch in der Ausbildung und lerne ständig dazu- es gibt nach wie vor genug Stücke, wo ich mir doe Zähne dran ausbeiße.

Und Cörnel- für "Ehrlichkeit und Vertrauen" gehörst du eh gehauen. -D
 
Cörnel;5244488 schrieb:
Ich muss es noch mal sagen, auch wenn ich es schon gefühlt 100 mal gesagt habe: Wenn ich singe, dann singe ich.
Jaaaaa, aber BIS Du erstmal singst... :rolleyes: :D:D:D

Ich muß den alten Hasen hier zustimmen, was mich zur Annahme bringt, daß dies eine Frage der allgemeinen Routine ist. Bei mir sitzen neue Songs ruckzuck. Einmal konzentriert anhören und Text mitlesen, einmal anhören und mitsingen, dat war's. Und wenn der Text irgendeinen Sinn ergibt, ist er an dieser Stelle meist schon auswendig. Ab diesem Punkt beherrsche ich den Song gut genug für Proben und Gigs. Um zu dem Punkt zu kommen, den Du vermutlich meinst, bedarf es dann noch 3-4mal singen (in erster Linie alleine, evtl. auch ganz ohne Musik), damit die letzten Details noch an ihren Platz fallen, Ecken und Kanten abgeschliffen werden.

Eine diesbezügliche Effizienz kann man lernen. In meinem Fall kommt es aus einer Zeit, in der ich in 6 Bands gleichzeitig war - Probe von Sonntag bis Freitag und jeden Samstag ein Gig :eek:. Ziemlicher Horror, aber im Rückblick hat's jede Menge gebracht. Da kam es auch schonmal vor, daß ein Song vor'm Gig im Backstagebereich erst vereinbart wurde "Laßt uns heute mal XY spielen, ich hab's dabei" - dann hörte sich's jeder ein paar Mal an und der Soundcheck diente als Probe. Wenn man so ins kalte Wasser geschmissen wird, lernt man verdammt schnell wie man schwimmt. Heute würde ich sowas nicht mehr machen, aber ich zehre immer noch von der Routine :).
Ich nehme meinen Schülern zwischendurch auch schonmal den Text weg oder schalte das Playback auf stumm und sie singen weiter. Sowas ist ein gutes Training für den Ernstfall - und zuweilen auch recht lustig :p
 
Eine diesbezügliche Effizienz kann man lernen. In meinem Fall kommt es aus einer Zeit, in der ich in 6 Bands gleichzeitig war - Probe von Sonntag bis Freitag und jeden Samstag ein Gig :eek:. Ziemlicher Horror, aber im Rückblick hat's jede Menge gebracht. Da kam es auch schonmal vor, daß ein Song vor'm Gig im Backstagebereich erst vereinbart wurde "Laßt uns heute mal XY spielen, ich hab's dabei" - dann hörte sich's jeder ein paar Mal an und der Soundcheck diente als Probe. Wenn man so ins kalte Wasser geschmissen wird, lernt man verdammt schnell wie man schwimmt. Heute würde ich sowas nicht mehr machen, aber ich zehre immer noch von der Routine :).

Ja, das kenne ich auch noch von früher.
Sehr spannend ist auch folgende Situation, die eintreten kann, wenn man Jazz singt und die Band nicht geprobt hat bzw. nix Konkretes ausgemacht ist: die Kollegen spielen live einen Song an, den man kennt - aber in einer völlig anderen Tonart, als man den Song üblicherweise singt. Das muß man so routiniert abspulen, daß das Publikum nicht merkt, wie unwohl man sich in der neuen Tonart fühlt. Bildet ebenfalls ungemein... und passiert bis heute immer wieder mal.
Es ist wohl wirklich eine Frage der Routine und weniger des muskulären Gedächtnisses, würde ich sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mal ne ganz blöde Frage: was ist, wenn die nicht geprobte Tonart die Range sprengt? Transponierst du dann die entsprechenden Stellen?

Ich weiß noch, wie bei uns mal ein Song, der für die Sängerin sowieso schon recht hoch war, versehentlich noch nen Ganzton höher angestimmt wurde. Da kam sie schon ziemlich ins Schwitzen ...

es gibt nach wie vor genug Stücke, wo ich mir doe Zähne dran ausbeiße.
Klar! Um Gottes Willen, die hab ich auch, keine Frage und auch mehr als mir lieb ist! :D Gerade wenn ich da an einige Stücke von Queen denke ...

Wobei ich eigentlich in der Regel einschätzen kann, von welchen Songs ich besser die Finger lasse, weil ich selbst mit bewusstem Üben kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen werde. Das lasse ich dann lieber ganz, bevor irgendwas Halbgares rauskommt. Und das ist ja auch nicht immer nur ne gesangstechnische Frage, für manche Lieder hat man auch einfach nicht die Stimme.

Oder man macht was ganz Eigenes daraus und verändert das Lied entsprechend. Aber das ist im Top40-Cover-Bereich meist nicht gefragt.
 
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Das ist es nämlich. Da gibt´s leicht, geackere, schwer und sauschwer, alles bis "schwer" klappt zur not mit alkoholhilfe, sauschwer leider nicht. :-D und sauschwer lässt man halt einfach aus´m repertoire raus bis die stimme soweit ist. Oder ich buch mal ne Stunde bei Pink, vielleicht hilft die mir aus dem Dilemma (obwohl das neue von ihr klappt).
 
Ich nehme meinen Schülern zwischendurch auch schonmal den Text weg oder schalte das Playback auf stumm und sie singen weiter. Sowas ist ein gutes Training für den Ernstfall - und zuweilen auch recht lustig :p

Pah, meine Schüler müssen mich beim singen auf den Schultern tragen und werden in der zweiten Strophe von Ninjas angegriffen - damit sie nicht auf den Text gucken versteht sich! :cool:
 
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