Wie kriege ich ihn bundrein?

22fret
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Hallihallo an alle Basskollegen,
ich kämpfe momentan etwas mit der Einstellung meines 4-Saiters. Es bereitet mir große Mühe, ihn bundrein zu kriegen, da der Einstellweg der Einzelreiter kaum bis nicht ausreicht. Bis in die Oktave, also den 12. Bund ist die Einstellung eigentlich ganz gut, aber darüber läuft er schon ziemlich raus. In den ganz hohen Bereichen, also ab 15./16. Bund wird die Sache, wenn man mit anderen zusammen spielt, auch schon hörbar. Mein Meßgerät zeigt mitunter Abweichungen bis zu einem Viertelton an.
Des weiteren habe ich festgestellt, daß irgendwann, wenn man die Schrauben weit genug gedreht hat, die tiefen Lagen genau in die andere Richtung davonlaufen. Das führt mich zu der Befürchtung, daß ich ihn wahrscheinlich nie ohne größere Operationen bundrein bekomme...
Irgendwelche Ideen bei Euch? :confused:
Grüße,
Oliver
 
Eigenschaft
 
Zunächst mal sollten wir "bundrein" von "oktavrein" unterscheiden. Ist ein Bass nicht bundrein, wurden die Bundstäbchen an der falschen Stelle eingesetzt, was man ohne eine Neubundierung inkl. Anfertifung neuer Bundschlitze nicht beheben kann.

Die Oktavreinheit lässt sich duch die Feinjustierung der Mensurlänge für jede einzelne Saite einstellen, das ist auch das was du durch die Verschiebung der Saitenreiter versucht hast.
Eine 100%ige Oktavreinheit gibt es quasi nicht, sondern man muss den bestmöglichen Kompromiss herausfinden. Ist der Ton beispielsweise im 12. Bund zu hoch, muss die Mensur verlängert werden, der Saitenreiter wird nach hinten geschraubt. Ist der Ton zu tief, wird die Mensur verkürzt, der Saitenreiter nach vorn in Richtung Hals verstellt.
Ist nach hiten nicht genügend Einstellspielraum vorhanden (in der Regel eher bei den tiefen Saiten der Fall), gibt es bei manchen Brücken, wie z.B. beim klassischen Fender-Blechwinkel, die Möglichkeit die Feder um die Längseinstellschraube zu entfernen und somit noch ein paar mm Einstellspielraum hinzu zu gewinnen.

Wie gesagt, "oktavrein" im eigentlichen Sinn gibt es nicht, aber man kann es meist zumindest so genau einstellen, dass man es wenigstens nicht hört, bzw. als störend empfindet.
Übrigens funktioniert das menschliche Gehör meist besser als ein Stimmgerät, weshalb man gerade bei solchen Sachen nicht blind auf das Gerät vertrauen sollte. Das hat auch bei mir schon zu schierer Verzweiflung geführt...:rolleyes:
 
Nein, oktavrein scheint er zu sein, die Flageoletts sitzen alle an der richtigen Stelle. Die Abweichungen habe ich beim tatsächlichen Greifen eines Tons und nur in den hohen Lagen. Vielleicht kann ich ja die Einstellschrauben etwas kürzen, dann habe ich noch etwas Spielraum zum Justieren. Wenn der Hals falsch bundiert wäre, käme das einer ziemlichen Katastrophe gleich. Es ist kein superteurer Edelbass, aber er klingt halt einfach sehr gut. Und daran, daß er schon 17 Jahre alt ist, kann's ja eigentlich auch nicht liegen...
 
Wenn er wirklich nicht bundrein sein sollte, dann gibt es tatsächlich nichts anderes als eine Neubundierung....:(

Hier gibts ein kleines Tool für die Berechnung der Bundpositionen. Am einfachsten wir es sein, wenn du einfach mal die Positionen deiner fraglichen Bünde nachmisst:

http://buildyourguitar.com/resources/fretcalc/index.htm
 
Was machst du auch in den hohen Lagen? :D

Nein, oktavrein scheint er zu sein, die Flageoletts sitzen alle an der richtigen Stelle.

Die Flageoletts sind nicht das Problem, die sitzen immer an der richtigen Stelle. ;)

Bis in die Oktave, also den 12. Bund ist die Einstellung eigentlich ganz gut, aber darüber läuft er schon ziemlich raus.

Was heißt ganz gut? Es sollte schon 100%, +/-1 stimmen.

Die Abweichungen habe ich beim tatsächlichen Greifen eines Tons und nur in den hohen Lagen. Vielleicht kann ich ja die Einstellschrauben etwas kürzen, dann habe ich noch etwas Spielraum zum Justieren.

Aber genau dass ist ja die Oktavreinheit. Diese stellt man mit den von dir genannten Einstellschrauben ein. Wenn der gegriffene Ton zu hoch ist muss du den schwingenden Anteil der Saite verlängern. Bei einer Fender Bridge (bei vielen anderen auch, kommt aber auf die Brückenkonstruktionan) heißt das Schraube rechts 'rum drehen.

Ein weiterer Aspekt könnte sein, dass dein Hals nicht richtig eingestellt ist und eine zu starke bogenförmige Krümmung aufweist. Das könnte der Fall sein, wenn der Saitenabstand zum Griffbrett im Bereich der hohen Bünde sehr groß ist, so dass die Saite beim Greifen stärker gespannt wird (= höherer Ton) als es bei korrekter Einstellung der Fall wäre. Ähnlicher Effekt könnte sich auch durch eine zu hohe Saitenlage (einstellbar über die Böckchen an der Bridge) einstellen.

Schau dir auch mal Cadfaels FAQ (im entsprechenden Bass-Unterforum) zum Thema Shim an.

Gruesse, Pablo
 
mitunter Abweichungen bis zu einem Viertelton an.
Des weiteren habe ich festgestellt, daß irgendwann, wenn man die Schrauben weit genug gedreht hat, die tiefen Lagen genau in die andere Richtung davonlaufen. Das führt mich zu der Befürchtung, daß ich ihn wahrscheinlich nie ohne größere Operationen bundrein bekomme...

Neben allem, was schon gesagt wurde: Es könnte auch die Sattelkerbung hinüber sein. Dann kannst Du die Oktave einstellen bis zum Jüngsten Gericht und hast trotzdem immer Probleme in bestimmten Lagen.

Mach mal den Gang zum Gitarrenbauer, irgendwann führt kein Weg umhin. Wenn's um (D)einen sehr preiswerten Marina Concord Bass(?) geht muss es gründlich abgeklärt werden, ob sich irgendwelche Aktionen da überhaupt lohnen. Da kannst Du Glück haben oder auch das Ergebnis gewinnen, dass mit der Zeit gewachsener Anspruch ans Instrument und Realismus nicht (mehr) zusammenpassen.
 
Gut möglich, daß es so ist. Ich habe mich in der Zeit schon ziemlich entwickelt. Verarbeitungstechnisch war er sowieso nie der Hit, aber er klingt halt saugeil. So preiswert war er übrigens gar nicht. Ich habe vor 17 Jahren immerhin schon 550 Mark dafür bezahlt. Das ist sicher nicht high end, aber da ging auch noch einiges drunter, selbst heute noch.
Vielleicht sollte ich mir wirklich mal einen neuen zulegen, aber leider fehlt mir momentan so ein bißchen der Schotter dafür...
Was ich übrigens meinte ist, daß die Flageoletts genau über den richtigen Bünden sitzen. Ich betone das deshalb, weil ich mal eine Hagsström-Gitarre hatte, bei der diese Stellen um bis zu einen Bund verrutscht waren und auch nicht mehr justierbar. So schlimm ist es bei meinem Baß glücklicherweise nicht.
 

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