wie kann man einen homogenen Chorklang erreichen?

  • Ersteller susisonne
  • Erstellt am
S
susisonne
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
22.11.14
Registriert
18.05.09
Beiträge
38
Kekse
0
Hallo in die Runde!
Seit kurzem hab ich als Laie einen Laien-Gospelchor übernommen. Ich weiß, keine guten Bedingungen.
Dennoch will ich mein Bestes geben, damit er sich gut anhört. Mir ist aufgefallen, dass einzelne Stimmen mehr zu hören sind als andere. Vor allem der Alt sticht oftmals hervor. Der Sopran ist meist zu dünn. Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich einen gleichmäßigen Klang herstellen kann? Reicht es, wenn alle laut/leise singen üben?
Für Anregungen bin ich sehr dankbar.
Liebe Grüße susisonne
 
Eigenschaft
 
Ich bin kein Chroleiter uhd kann daher nur spekulieren.


Falls sängerisch machbar, das Sopran-Personal aufstocken. Vielleicht ist die eine oder andere Altistin ja auch sopranfähig.

Die Gruppen anders platzieren. Die Altsimmen zB ganz nach hinten in die letzte Reihe.
 
ich danke dir für deine Antwort. Diese tipps hab ich schon bedacht. Leider fällt es nicht so ins Gewicht, wo die einzelnen Stimmen stehen, da der Chor max 15 Leute hat, eher weniger. Die Alten können leider auch keinen Sopran singen. nun denn ich werd einfach weiter dran erinnern müssen, dass sie aufeinander hören.
 
Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich einen gleichmäßigen Klang herstellen kann?

Stimmbildung machen! v.a. mit den Registern die schwächeln. Damit die Sänger lernen, ihre Resonanzen besser auszunutzen, dann legen sie automatisch an Klang zu.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Stimmbildung ist immer so ein großes Wort. Hab mich ja auch schon etwas dahingehend belesen, aber ich komme wohl nicht an einem guten Fortbildungskurs vorbei. Gibt es da vielleicht Empfehlungen für den Raum Berlin - Brandenburg?

vielen Dank für Eure Antworten.
 
Meiner Meinung nach kommst du selbst an Gesangsunterricht nicht vorbei. Wenn man mit Stimmen arbeiten möchte, muss man auch Grundkenntnisse über das Instrument haben.

Eventuell hast du jemanden im Chor der über Stimmbildung bescheid weiß? Ein Fortbildungskurs wird dir auf deinem Level nicht weiterhelfen.
 
Nee leider bin ich die einzige die musikalisch theoretisch ein wenig Ahnung hat. Deshalb steh ich ja da vorn. und kein anderer. Die anderen singen alle gern und vielleicht auch nicht schlecht, aber Gedanken über ihr Instrument hat sich bisher noch keiner gemacht. nur eigener Gesangsunterricht ist zeit- und geldmäßig grad einfach nicht drin. Danke trotzdem für die Idee.
 
Ich habe lange Chorstimmmbildung gemacht.
Die eigentliche Chorleiterin war selber Klavierlehrerin, also musikalisch sehr versiert. Sie hatte viele Jahre Gesangsunterricht bei mir und hat die Stimmbildung für ihre ChorsängerInnen daher auch von mir machen lassen.

wir haben das damals so gemacht, daß während der laufenden Chorprobe immer nacheinander kleine Gruppen für jeweils 20 min zu mir kamen. Ich habe denen die sängerische Atmung gezeigt, Atemübungen, Resonanznutzung und konnte so auch auf jede einzelne Stimme ganz gut eingehen.
 
Meiner Meinung nach kommst du selbst an Gesangsunterricht nicht vorbei. Wenn man mit Stimmen arbeiten möchte, muss man auch Grundkenntnisse über das Instrument haben.

Bin im Prinzip auch dieser Ansicht! Kommt allerdings noch etwas drauf an, was für Ambitionen der Chor hat: singt man mehr für sich, aus Spass an der Freude oder gibt es klare Auftrittsabsichten. Aber so oder so, zumindest genügend Kenntnisse, damit der CL seine Sänger stimmlich nicht überforderst, muss er auf jeden Fall haben!

@susisonne
Wenn GU für dich zu teuer ist, dann engagiert doch einen externen Stimmbilder, dann verteilen sich die Kosten auf alle Mitglieder des Chores.

wir haben das damals so gemacht, daß während der laufenden Chorprobe immer nacheinander kleine Gruppen für jeweils 20 min zu mir kamen.

Haben wir in unserem Chor auch mal so versucht, hat aber nicht so gut funktioniert. Erstens gab es ziemlich Unruhe, wenn dauernd Leute rein- und rausgingen und zweitens waren dann (da die Kleingruppen immer aus Leuten des gleichen Registers bestand) die Männerstimmen zeitweise fast unbesetzt, was dem Dirigenten die Arbeit nicht unbedingt erleichterte.

Besser ist es ev., wenn diese Kleingruppen abwechselnd vor der Probe zur Stimmbildung gehen oder grad ganz an anderen Tagen. Braucht dafür allerdings schon recht motivierte Chorsänger und einen Stimmbilder der/die bereit ist, auch für zeitlich kleine Pensen zu kommen.

Bei unserem Chor versuchen wir das neuerdings so: es gibt Singworkshops an zusätzlichen Samstagen, wo es dann um allgemeine Stimmtechnik geht und dazwischen wird während regulären Proben registerweise stimmbildnerisch gearbeitet (und zwar grad am aktuellen Stück) und gleichzeitig macht der CL mit den übrigen 3 Registern Registerproben. Mal schauen, ob und wie sich das bewährt.
 
Ich kenne die Situation, mein Chor ist auch nicht größer. Zwar zum Glück mit guten Leuten besetzt, aber wirklich hohe Sopräne haben wir auch nicht viele. Normalerweise kommen die aber trotzdem gut durch, die Höhen hört man eigentlich immer. Hast du schon ausprobiert, wie der Chor aus der Distanz klingt? Da kann es sich nämlich durchaus anders abmischen. In den meisten "mittelmäßigen" Chören finde ich den Sopran sogar zu laut, oft aber nicht unbedingt wohlklingend - Sind ja gerne 2-3 Möchtergern-Solisten, die mit bedingt-musikalischen Mitläufern aufgestockt werden ;-).
Ansonsten:
  • Sopran/Melodiestimme in die Mitte stellen und den Rest im Halbkreis drumrum, hilft definitiv!
  • Stücke suchen, in denen die Melodie vom Alt gesungen wird bzw. so tief ist, dass ein paar Altistinnen unterstützen können. SAB-Stücke haben oft eine Oberstimme, die nicht übers d'' rausgeht, da sollte eine Altistin mit ein bisschen "Pozusammenkneifen" eigentlich noch hinkommen. Notfalls transponieren.
  • Mir klingt das Problem ein bisschen danach, dass die Alti einfach mit der Bruststimme ihre Linien runterbolzen und die Sopräne zwangsläufig in den Höhen in die Kopfstimme wechseln, die (mangels Ausbildung) dagegen nicht ankommt. Dann müssen die Altistinnen nicht unbedingt "leiser" singen, sondern mit mehr Gefühl und "schöner", auch wenn das vielleicht weniger Spaß macht.
  • Stimmbildung: Fürs ProbenWE mal eine Stimmbildnerin für 2h engagieren, die mit der ganzen Gruppe (ist ja nicht so groß) am Gesamtklang arbeitet. Bei so basalen Problemen hilft selbst wenig Profi-Input unter Umständen schon deutlich, v.a, weil du dabei auch Tipps für die weitere Arbeit bekommst. Auch gut, wenn jemand von außerhalb die Sopräne zu mehr Power ermuntert oder die Alti runterregelt!
  • Kurse, Adressen etc. gibt es bei den Laienchorverbänden (schau mal beim Chorverband Berlin) oder bei den Kirchenmusikverantwortlichen von Dekanat/Diözese. Auch eine ganz allgemeine Wochenendfortbildung für Dirigenten kann dir persönlich helfen, schon allein deshalb, weil man gut in den Pausen mit den Dozenten (und den anderen, die verblüffend oft ähnliche Probleme haben) die eigenen Probleme analysieren kann. Austausch mit Gleichgesinnten ist unglaublich hilfreich, und ich habe noch nie erlebt, dass erfahrenere Chorleiter einer Anfängerin nicht bereitwilligst Tipps gegeben hätten! Irgendjemand in der Gruppe hat normalerweise auch Literaturtipps oder Empfehlungen für Stimmbildner.
  • Mir scheint auch, es gibt mittlerweise wirklich schöne Bücher mit Einsingeübungen/Warm Ups für Chöre. Für Jugendchöre habe ich da in letzter Zeit einiges gesehen, was über langweiliges "lalala" hinausgeht und mit dem man auch als Laienchorleiter wohl wenig falsch machen kann. Sollte man sich aber anschauen, blind bestellen würde ich eher nicht.
Viel Glück!
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorab, ich singe in einem (klassischen) Chor und bin selbst keine Chorleiterin. Was mir aus der Perspektive so einfällt:

Ich hatte im Sommer eine Woche Chor mit Leitung von Gerd Guglhör. Der macht auch den landesjugendchor in Bayern und hat super Stimmbildung mit uns gemacht. Aus der Erfahrung heraus würde ich sein Buch Stimmbildung im Chor wirklich sehr empfehlen. Theoretische Grundlagen gepaart mit ganz konkreten Übungen und Abläufen.

Zum anderen haben wir auch das Mischproblem, weil ziemlich unterschiedlich ausgebildete Stimmen dabei sind. Es bringt schon eine Menge, wenn unsere Chorleiterin darauf hinweist, dass wir auf einen homogenen Chorklang hinarbeiten, und man bitte auf die anderen hören soll. (Klingt banal, aber das lässt sich leicht vergessen.)

In ganz schwierigen Fällen haben wir auch schon Registerproben gemacht, bei denen die Soprane zum Beispiel im Kreis mit dem Rücken zueinander stehen und ganz bewusst aufeinander hören (mit Einsingübungen).
 
Ich danke euch für die vielen Antworten. Das gitb doch wieder Mut (nicht das ich mutlos wäre, aber doch etwas verunsichert), dass wir das hinbekommen kkönnen. Ich denk, dass zunächst eine Fortbildung her muss und dann kann ich mir vorstellen, dass vor der Probe jede Stimmgruppe mal einzeln dran ist. Ich hoffe, die Chorsängerinne können das einrichten. Die sind nämlich alle sehr beschäftigt.
Also vielen Dank euch nochmal für alle Anregungen, Kritik und hilfreichen Tipps.
 
Es muß ins Gefühl jedes einzelnen Sängers/jeder einzelnen Sängerin, wie sich ein gut ausbalancierter Akkord bzw. eine gut ausbalancierte ganze Phrase anhört.
Deswegen müssen die Beteiligten erstens dahin geführt werden, daß sie viel VIEL mehr zuHÖREN beim Singen, und sich weniger auf ihre eigene Stimme konzentrieren. Den Gesamtklang aufnehmen und dann halt so oder so beeinflussen durch lauteres oder leiseres Singen.
Dazu mache ich in meinem Chor das so: Wir singen irgendeine leichte harmonische Schleife im Kreis. Wichtig ist, daß man sie unterbrechungsfrei wiederholen kann. Währenddessen lasse ich einzelne Stimmen extrem laut hervortreten, oder auch extrem leise singen. Dann versuche ich, die einzelnen Stimmen so auszubalancieren, bis ein Gesamtklang herauskommt, den ich als optimal empfinde. Dann fordere ich, bitte ich, FLEHE ich, diesen Sound/Klang zu hören und zu verinnerlichen. Bei wirklichen Liedern und Musikstellen bzw. Passagen berufe und beziehe ich mich dann darauf.

Der schwersten Teil der Übung ist dabei das ZUHÖREN. Man muß die Leute regelrecht dazu peitschen, nicht nur ihre eigene Stimme zu hören ... :)

LG - Thomas
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ja diese Idee ist mir heute nachmittag auch gekommen. Das werde ich auf alle Fälle ausprobieren. Nimmst du da eine Kadenz als Grundlage (zb. A-D-E-A), wobei immer ein Dreiklang gesungen wird? oder ist das schon zuviel Anforderung und eine einstimmige Melodie ist für den Anfang besser?
 
Ich nehme eine vierstimmige Kadenz, ein Turnaround oder dergleichen, weil es mir besonders darum geht, Harmonien auszubalancieren. Ob das für den Anfang zu schwer ist oder nicht, hängt wohl vom Chor ab und dessen Fähigkeiten.

Thomas
 
vielen Dank. Das werde ich mal ausprobieren!
 
In unserem Chor wird häufig das Singen und Halten eines Dreiklangs geprobt indem der Chor in drei Gruppen eingeteilt wird: Die erste Gruppe singt den Dreiklang rauf und wieder runter und hält den tiefsten Ton (beim C-Dur Akkord eben die töne C-E-G-E-C), die nächste Gruppe bleibt auf dem "Rückweg" auf dem "E" Stehen und hält den Ton, die letzte Gruppe bleibt auf dem "G" stehen und hält den Ton ebenfalls durch. Aufgabe ist es dabei, zu hören, ob jede einzelne Stimme die anderen Stimmen ebenfalls deutlich hören kann - oder ob z.B. eine Stimmgruppe besonderes herrausschießt oder eine andere Gruppe gar nicht zu hören ist. Ziel ist es, einen homogen klingenden Dreiklang zu singen. Wobei wir von der Chorleiung danach oft gefragt werden, wie wir selbst den Klang wahrnehmen, welcher Ton der schwächste war etc., so dass wir gezwungen sind Zuzuhören und den Chor als Gesamtklang wahrzunehmen.

Mesings :)
 
Richtig genial ist es dann, wenn der Dreiklang so rein ist, dass auch noch die Obertöne dazuklingen!

Immer noch grundlegende Übungen zur Intonation gibt es übrigens von Zoltan Kodaly (15 bzw. 33 zweistimmige Singübungen). Sind für Kinderchor konzipiert, aber in einer Zeit, als es davon noch flächendeckend anspruchsvolle gab und nicht alles "cool" aufbereitet wurde - Auf gut deutsch, auch ein mittelmäßiger Erwachsenenchor ist damit gut gefordert ;-) In Ungarn wird heute noch nach der Kodalymethode gearbeitet, und der Qualität der ungarischen Chöre nach zu schließen taugt es was!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben