dass stimmen kaum möglich ist bzw. man läßt besser die Finger davon?!
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Es handelt sich um ein Schlagwerkmodell CP-4007
Das ist das laPeru Wurzel, oder?
Bei dem Modell kommt es auf sein Alter an. Ich habe kürzlich eines gespielt, das schon sehr alt war und das (noch) keine Stimmschrauben in der Bodenplatte hatte.
Bei den aktuellen Modellen gibt es zwei Zylinderkopfschrauben mit Innensechskant, deren Köpfe in die Bodenplatte versenkt sind. Durch Verstellen dieser Schrauben verändert sich die Spannung der Saiten, die der Schlagplatte auf der Innenseite anliegen. Es handelt sich um zwei Saiten, die von oben nach unten um die Hälse der beiden Stimmschrauben herum und wieder nach oben geführt sind (= 4 Stränge entlang der Schlagplatten-Innenfläche).
Wie ich vorgehen würde:
- ggf. die Klettband-Streifen auf der Rückseite der Schlagplatte, mit denen die Saiten abgedämpft werden, entfernen
- die Schrauben, mit denen die Schlagplatte obenrum am Korpus befestigt ist, anziehen (nicht überdrehen!)
- durch schnelles Tippen auf die Zonen unterhalb der oberen Schlagplatten-Ecken überprüfen, ob die Saiten gleichermaßen straff gespannt sind (kann man wie bei anderen Trommeln auch an der Höhe des Tons beim Anschlagen feststellen)
- ggf. eine der Saiten lockern oder straffen, bis an beiden Seiten der gleiche Ton entsteht
Von da aus dann beidseitig in gleichen Etappen höher oder tiefer stimmen (Schraube rein = höher, Schraube raus = tiefer)
Sobald man in den Bereich des angestrebten Snare-Effektgrads gekommen ist, kann manchmal schon eine Achtel-Umdrehung (oder noch weniger) ausschlaggebend sein.
Da die Saiten in besonderem Maße zwischen der Schlagplatte und der unteren Spannleiste eingeklemmt verlaufen, sollte man nach jeder Stimm-Etappe mal durch´s Schall-Loch hindurch die beiden zusammen-gehörenden Saitenstränge jeweils zueinander drücken (dadurch werden Spannungsunterschiede ausgeglichen).
Zwei Dingen fallen mir beim Stimmen immer wieder auf:
- Ab einer gewissen Straffheit entwickeln die Saiten in bestimmten Intervallen wiederholt Ton, der manchmal mit dem Klang der Schlagplatte (des Cajons) harmoniert, aber eben auch unschön sein kann. Das lässt sich u. U. durch das neuerliche Dämpfen mit den Klettbandstreifen unterbinden. Meine Erfahrung ist, dass man trotzdem solange probieren sollte, bis der Klang als solcher stimmt.
- Mein Eindruck ist, dass die Saitenspannung und die Schlagplattenschwingung beim Hochstimmen intervall-artig immer mal angenehm miteinander korrespondieren und manchmal nicht. Das betrifft weniger den hörbaren Snare-Effekt, als vielmehr das Haptische (Response der Saiten auf den Schlag).
Danach je nach Notwendigkeit die Klettbandstreifen wieder anbringen auch hier besteht ein Unterschied, ob ich sie den Saiten eher locker auflege oder ob ich sie mit Spannung drüber ziehe.
Und dann ggf. mal in sich gehen, ob man die Eckschrauben wirklich wieder lösen möchte. Bei definiertem Schlagen (möchte das gar nicht mal Slaps nennen) entsteht an den Ecken oft auch Ton, der viel bereichernder sein kann als das Clap-Corner-Geschepper.
Ich habe die (bzw. meine) richtig geilen Einstellungen manchmal erst gefunden, wenn ich über eine brauchbare Stimmung hinweg doch nochmal 1 2 komplette Schrauben-Umdrehungen höher gegangen bin. Das hängt natürlich davon ab, wie straff sie vorher schon waren.
Bei einem Wurzel-laPeru habe ich mal durch minimale Lösung beider Schrauben (plus Reingreifen und Saiten zusammendrücken) eine völlige Verwandlung (von "richtig tot" nach "perlig") erzielt (hatte ich so nicht erwartet).
Ich hoffe, es lässt sich nachvollziehen, was ich hier geschrieben habe
Grüße
olliB.