Wie kann ich das CAGED System und die Durtonleiter gedanklich verbinden? Akkord-Impro-Akkord

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limeout
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Hallo Gitarrenfreunde,

ich stecke seit langer Zeit beim Thema CAGED und Scales fest und komme einfach nicht weiter. Mein Ziel ist: Akkord spielen (oder nur anschlagen), Solo/Lick dazu, Akkordwechsel, und so weiter. Damit man im Solo/Lick auf den Akkordwechsel eingehen kann bin ich weg von der Pentatonik und an den Durtonleitern. Mein Problem ist nun, dass ich nicht weiß, wie ich die Shapes des Caged System und die der Durtonleiter im Kopf verbinden soll, um diese bei der Impro abrufen zu können.

Ein Beispiel: Ich spiele die Pop Kadenz I-V-VI-IV in C-Dur (C G Am F), beginnend mit C-Dur im E-Shape (8. Bund) und habe die Durtonleiter zum E-Shape vor mir. Für die Kadenz möchte ich in dieser Lage bleiben.
Der C-Dur Akkord wird angeschlagen, kleines Lick dazu gespielt. Es kommt der Akkordwechsel auf G-Dur in der gleichen Lage, ich spiele also G-Dur als C-Shape. Hier ist der Punkt wo ich stecken bleibe wenn ich jetzt ein für G-Dur improvisieren möchte. Welche Shape habe ich im Kopf?

Wenn ich gedanklich in das C-Shape (+korrespondierende dur TL Box) der G-Dur Tonleiter wechsle ist mein Tonmaterial ein anderes und ich müsste wissen welche Töne nicht mehr zu meiner ursprünglichen Tonleiter in dieser Lage passen. Dafür sehe ich gut wo die Leittöne liegen und kann z.B. die Terz dementsprechend betonen. Für jedes Shape zu lernen welche Töne nicht in der ursprünglichen Tonleiter ist, kommt mir unlogisch vor.

Wenn ich beim Wechsel auf G-Dur Gedanklich in der C-Durtonleiter bleibe, müsste ich ja wissen: „G – Dreiklang ist die 5. Stufe, also Quinte Sept und Prim bezogen auf die Tonika (C). Will ich beim nächsten Wechsel auf Am die kl. Terz betonen, muss ich auf im Solo den Grundton C anpeilen, da C die kleine Terz von Am ist. Dies für alle Stufenakkorde/Modis zu lernen kommt mir schier unmöglich vor.

Habe ich mein Problem verständlich erklärt? Wisst ihr, was ich meine? Gibt es eine „richtige“ oder effiziente Herangehensweise? Wie würde ein Lehrer das Erklären oder was ist euer System?

In einem Satz gesagt weiß ich nicht wie ich die Leittöne der verschiedenen Akkorde in einer Kadenz on the fly finde und in einer Impro umspielen kann.

Ich freue mich sehr auf eure Gedanken.

Ganz liebe Grüße,

LO
 
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Hallo Gitarrenfreunde,

ich stecke seit langer Zeit beim Thema CAGED und Scales fest und komme einfach nicht weiter. Mein Ziel ist: Akkord spielen (oder nur anschlagen), Solo/Lick dazu, Akkordwechsel, und so weiter. Damit man im Solo/Lick auf den Akkordwechsel eingehen kann bin ich weg von der Pentatonik und an den Durtonleitern. Mein Problem ist nun, dass ich nicht weiß, wie ich die Shapes des Caged System und die der Durtonleiter im Kopf verbinden soll, um diese bei der Impro abrufen zu können.

Ein Beispiel: Ich spiele die Pop Kadenz I-V-VI-IV in C-Dur (C G Am F), beginnend mit C-Dur im E-Shape (8. Bund) und habe die Durtonleiter zum E-Shape vor mir. Für die Kadenz möchte ich in dieser Lage bleiben.
Der C-Dur Akkord wird angeschlagen, kleines Lick dazu gespielt. Es kommt der Akkordwechsel auf G-Dur in der gleichen Lage, ich spiele also G-Dur als C-Shape. Hier ist der Punkt wo ich stecken bleibe wenn ich jetzt ein für G-Dur improvisieren möchte. Welche Shape habe ich im Kopf?

Wenn ich gedanklich in das C-Shape der G-Dur Tonleiter wechsle ist mein Tonmaterial ein anderes und ich müsste wissen welche Töne nicht mehr zu meiner ursprünglichen Tonleiter in dieser Lage passen. Dafür sehe ich gut wo die Leittöne liegen und kann z.B. die Terz dementsprechend betonen. Für jedes Shape zu lernen welche Töne nicht in der ursprünglichen Tonleiter ist, kommt mir unlogisch vor.

Das C-Shape ist ja nicht die G-Dur-Tonleiter, sondern der G-Dur-Dreiklang, bestehend aus G, B und D, und die Töne liegen alle in der C-Dur-Tonleiter. Der einzige Ton (der G-Dur-Tonleiter), der nicht in der Tonleiter liegt, wäre die große Septime des G, aber deswegen wird ja beim Akkord der Dominante auch der Dominant-7-Akkord gespielt, der eine kleine Septime enthält.
Du solltest also erstmal in der C-Dur-Tonleiter bleiben und die Target Notes des G-Dur-Akkord spielen (evtl. mit Quarte wie David Gilmour, oder auch mit der kleinen Septime).

Nachtrag: Wenn du willst, kannst du natürlich auch die Tonart wechseln, aber ich habe herausgelesen, dass Du das erstmal nicht willst.
 
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Ok also doch eher Version 2, in der C-Dur Box die Akkordtöne von G-Dur ausfindig machen.

mit C-Shape meine ich vorhin die ganze Dur TL Box die das C-Shape enthält. War schlecht formuliert vom mir.

Danke für deine Antwort!
 
Ich würde nur die shapes zu sehen und nicht die Tonleitern...
Also C Dur im E-shape (und D-shape) und dann G-Dur im C-shape ...F-Dur im A shape , Am im D shape (und E shape)
Beides zu verbinden ist wahrscheinlich möglich würde ich aber erstmal zumindest nicht machen.
Wenn man beides einzeln übt, wird es wahrscheinlich von selbst irgendwann sich gedanklich verbinden..
 
Fang doch mal mit Arpeggios an, also das G-Dur-Arpeggio im C-Shape (Akkord, nicht Tonleiter). Dann kannst du als nächsten Schritt die Quarte und Septime reinnehmen und ein Gefühl dafür aufbauen.
 
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*edit*
Oh das klingt nach einem guten Plan! Danke!
 
Grund: edit by C_Lenny -> Vollzitat Vorpost
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Ich glaube, du gehst das zu theoretisch an. Das mit dem CAGED finde ich stark überbewertet. Man kann es ganz gut im Hinterkopf behalten und unterstützend nutzen, aber sonst werden deine Soli immer nach Patterns klingen und nie songdienlich.
 
*edit*
Also was wäre dein Ansatz? per Gefühl?
 
Grund: edit by C_Lenny -> Vollzitat Vorpost
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nein, nicht nur. Ich habe immer Pattern genutzt aber das ging natürlich auch mit Gehörbildung einher und im Zusammenspiel mit Musikern und/oder Backingtracks. Nur so beherrschst du dann später auch mal die jeweiligen Modes. Die müssen in den Kopf und die Finger! Das ist ein längerer Prozess.
 
Mein Problem ist nun, dass ich nicht weiß, wie ich die Shapes des Caged System und die der Durtonleiter im Kopf verbinden soll, um diese bei der Impro abrufen zu können.
Das geht - visualisiert - so:

dur-ionisch-Big_Picture.gif


Und nähere Infos zu diversen Modi über den ionischen Modus hinaus habe ich hier sehr detailliert beschrieben.
 
CADEG ist IMO nichts weiter als ein Weg, leichter Töne auf dem Griffbrett zu finden.
Die Shapes dieser Akkorde kennt so gut wie jeder Gitarrist. Verschieben/transponieren diese Akkorde ist auch täglich Brot. Dieses Wissen kann man also sofort nutzen, um in den Scalen-Shapes z.B. Grundton und die anderen Akkord Intervalle wiederzufinden. Diese Töne haben besondere „Bedeutung“ z.B. in der Pentatonik, was z.B Anfang und Ende von Licks/Phrasen angeht. Kennt man Klang und Wirkung dieser Intervalltöne, kann man die gezielt(er) einsetzen/ansteuern. Gleichzeitig hat man mit den Akkord-Tönen einen erweiterten Tonvorrat den man z.b. zusätzlich zur Pentatonik verwenden …mehr aber eben auch nicht.
Denn „random“, „richtige“ Töne aneinanderreihen, klingt immer noch nach „random“, „richtige“ Töne aneinanderreihen.

Arpeggien her-/abzuleiten ist auch ein (IMO eher trivialer) „Nutzen“ von CAGE. Ein Arpeggio kann ein cooler Bestandteil einer Solo sein, aber kaum ein Solo wird sich nur aus Arpeggien aufbauen lassen. Das will man mit CAGED IMO auch nicht vermitteln.
 
Ein Arpeggio kann ein cooler Bestandteil einer Solo sein, aber kaum ein Solo wird sich nur aus Arpeggien aufbauen lassen.
Man kann aber damit gut beginnen, zb. die C-G-a-F - Arpegien nur auf den unteren zwei oder drei Saiten in der selben Lage und von da aus weiter sehen. Vlt ein a-Moll-Penta-Lick über das a? Die Targetnoten hat man bei den Arpeggien (bzw. CEGED-Systemakkorden) jedenfalls schon mal sicher. Die verbindet man dann halt mit passenden Non-Akkordtönen.
Viele bekannte Soli bauen auf einfachen Arpeggien auf. Von Jazz bis zum Final Countdown-Solo.
 

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